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HiFi Heimkino Forum

Albus H

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Alle erstellten Inhalte von Albus H

  1. Guten Morgen Mark, da kommt mit die Frage hoch: "Wann ist der Kabelquerschnitt 'zu dünn'? Ist eine Quantifizierung möglich, etwa so: dann, wenn für je 1 Ampère nicht mindestens 1 qmm Ader zur Verfügung steht?" Die Auskunft hierzu wird im Hinblick auf landläufige Meinungen nicht belanglos sein. MfG Albus
  2. Guten Morgen Philipp, das DL 103 ist ein MovingCoil mit geringer Ausgangsspannung, an dem MM-Phonoeingang nicht zu betreiben. Deine Rückfrage ist nicht einfach zu beantworten. (Ich hatte sehr viele TA, einfache bis teure MM, MC, MI). Ich hatte auch allerlei Verstärker, auch Vorverstärker, auch Übertrager (MC-Transformer). - Als Verkäufer hat man stets eine Antwort, Du weißt, hier geht's nicht ums Verkaufen. Also, ... 1. Wer vom Instrumentalklang einer Aufführung her kommt, der wird die technische Reproduktion immer als different erkennen. Die Differenz ist mit dem Ausdruck 'Schmelz' recht gut bezeichnet. 2. Der ÜberallesKlang (Systemklang, Anlagenklang) wird sich jeder Wiedergabe aufprägen. 3. Man hat stets unter Konsumenten/Massenmedien streitig gehalten: so genannte Japaner klingen harsch, so genannte Engländer klingen weich, Amerikaner klingen bassbumsig. Gemeint, Komponenten und Ketten von Wiedergabeanlagen. Dies vorausgeschickt, bleibt zu sagen: 4. Man kann den Phonoklang Deiner Denon-Kombination (in der gegebenen Geräteumgebung, mit LSP!) mit höchster Wahrscheinlichkeit verändern. Die Veränderung kann partikular oder universell sein (nur ein Aufmerksamkeitsmoment macht den Effekt oder alle Aufmerksamkeitsmomente sind in gemeinter Weise gebessert). Vom Effekt (dauernde Veränderung) zu unterscheiden ist der Affekt (vorübergehende Veränderung). Vergleichshören lebt vom Affekthören. 5. Die Veränderung, in den Grenzen des Systemklanges, kann auch durch die Wahl und korrekten Einbau eines anderen TA bewirkt werden. 6. Es gibt keinen TA, der alles gleich gut kann: Stimmen, Klavierdiskant, tiefe Streicher, mittlere, hohe Streicher, große Orchesterbesetzungen. - Man ist gut beraten, wählt man zu seinen musikalischen Vorlieben passend. 7. Total: Die Wahl eines TA ist noch stets ein Kompromiss. Die Phonowiedergabe hat vergleichsweise technisch bedingte Grenzen, verglichen mit anderen Medien an Hand. Vorschlag: A. Für den ganz kleinen Geldbeutel: AT 95 E (ca. 50 €). B. Für Alleshörer mit gewissen Instrumentalklang-Vorkenntnissen und etwas Ausgabebereitschaft: Ortofon Vinyl-Master Red (ca.110 €). C. Für Stimmenliebhaber mit größeren Möglichkeiten: Grado Prestige Gold (ca. 200 €). D. Für Musikinteressenten, die ihre Ansprüche hoch schätzen und die Möglichkeiten des Mediums Vinyl nüchtern verstehen, und, die bereit sind auch einen MC-Übertrager anzuschaffen: Denon DL 103 (ca. 210 €; Übertrager sind nicht mehr billig). (Anmerkung: Das Yamaha MC 1000 ist ja längst nicht mehr zu beschaffen.) Nicht wahr, das hattest Du nicht erwartet. MfG Albus
  3. Albus H

    Subsonic-Filter

    Tag Dribbler, was soll denn das für eine - externe - Filterschaltung sein, die einen Phonozweig für Hochpegel tauglich macht = umrüstet. Phonozweig mit typisch 2,5 mV (Millivolt) Eingangsempfindlichkeit ... RIAA-Entzerrung, 35-40 dB Verstärkung bei moderater Kanaltrennung, Phonozweig verbiegen auf Hochpegel, 150 mV Eingangsempfindlichkeit, 10 dB Vorverstärkungsstufe, linear versteht sich, bei hoher Kanaltrennung? Vergiss es. MfG Albus
  4. Albus H

    Relais abgebrannt

    Guten Tag Dribbler, Du kommst vom Weg der Vernunft ab. Mark hat den Schadenfall Deines Marantz 2270 am Anfang richtig markiert: massiver Schaden. Das Relais - ach, das Relais zeugt nur von diesem massiven Schaden irgendwo auf einem PCB (Printed Circuit Board). Tauscht Du das demolierte Relais gegen ein neu beschafftes ähnliches oder gleiches oder funktionsanalog ersetzendes Bauteil (einschlägiger Elektronikhandel) aus - der massive Schaden irgendwo auf einem PCB ist unverändert gegeben. Und - von neuem geht die Schmorerei in den Rauch. Eine Baugruppe ist hin, davon ist auszugehen. Hat der Marantz 2270 einen separaten Endstufen-Eingang (Main In), dann wäre dies der Anschluß für eine externe Vorstufe. Wäre, weil - eine Baugruppe ist hin, u. z. so hin, so dass der LSP mit abgeraucht wird. Elektrische Feld-Theorie: Elektrizität hält sich nicht getreulich an Kabel und Leiterbahnen, die schlägt durch wo sie kann. Überleg' gut. MfG Albus
  5. Guten Morgen Philipp, das Shure M 97 ist mit 47 KOhm und 150 pF optimal abgeschlossen, es hat den typischen MM-Frqzgang mit einer Senke zwischen 2 und 5 KHz und einem deutlichen Anstieg ab 7 KHz über 10 KHz, 15 KHz und einer Resonanz(=Überhöhung) bei 20 KHz. Man liegt wohl nicht ganz daneben, gibt man dem Denon im Phonozweig seine 47 KOhm und 100 pF (wie deklariert, häufig tatsächlich höher) und dem Project (Tonarmkabel plus Cinch-Verbindung) 100-200 pF. Geht man davon aus, M 97 abgeschlossen mit 47 KOhm und 200-300 pF, dann wird die Überhöhung oberhalb 7 KHz nur gering abgesenkt, und, eine Erhöhung der Kapazität bis auf insgesamt 700-900 pF ist auch nicht bei jedem Musikmaterial hörbar (mangels Vorkommen der Frequenzbereiche). Die Möglichkeit, dass derartige Unterschiede in der "Kette" untergehen, diese also gegen gewisse Änderungen robust ist, beiseite gelassen. "Schmelz" kann man vom Shure nicht erwarten. MfG Albus
  6. LETZTE BEARBEITUNG am: 26-Mar-03 UM 16:14 Uhr (GMT) [p]Tag Andi, genau die Dinger meine ich. "Vollverstärker in zwei Gehäusen" ist nicht aufwertend gewesen, sondern Marktlogik; zur Unterscheidung in den Augen des Konsumenten und zur Unterscheidung im Preisgefüge packte man eine Technik in zwei Gehäuse. Produktdifferenzierung ohne Qualitätsdifferenzierung. Die Marktleute haben schon immer gewußt, wo 1 ist kann auch 2 werden (zB Bi-Wiring, Bi-Amping), kann auch 3 werden ... MfG Albus
  7. Tag Phi, Andi, ich erinnere da etwas. Die Konsumentenkonkurrenz wurde sZt vom Luxman C 02 dominiert. Der Phonozweig war differenziert gebaut: MM, MC mit MC Low (10 Ohm), Mid (50 Ohm), High (100 Ohm); Phono Straight Schaltung; MC-Vorverstärkung per Transformer. Schon äußerlich aufwendig. Die Platinen waren sämtlich diskret bestückt. Die Konkurrenten waren ähnlich gefertigt und anpassbar (Yamaha, Sony, Hitachi, auch - Denon). So, wenn der PRA 1100 nicht derartig am Design erkennbar zur Klasse zugehörig zu sehen ist, dann liegt die Vermutung nah, dass es sich um eines der sZt beliebten Geräte vom Typ Vollverstärker in zwei Gehäusen handelt. Der damalige Standard der Phonozweige war auf die einfachen Ortofon und Shure und AudioTechnica TA angelegt, Typ Shure M 75, Konsumentenklasse. Die Phonozweige waren zuerst robust. Wie man den Phonozweig einschätzen könnte? Ich schraubte den Deckel ab und schaute hin, ob 08/15 oder anders. Dann ein MM-TA mit bekannten elektrischen Eigenschaften (47 KOhm) und einem lauten Klavierstück hören (zB Beethoven Bagatellen) und anschließend ein Stück mit drei Streichinstrumenten (Violine, Viola, Violoncello und Klavier dazu) - klingt es natürlich? Kann man die Streichinstrumente deutlich unterscheiden? Dann eine männliche und eine weibliche Sprechstimme, möglichst in mono, ob mittig zu hören. Das genügte für eine Einschätzung. Gefällt es den eigenen Ansprüchen? Dann gut. Wenn nicht, dann eben eine Ergänzung suchen. MfG Albus
  8. Albus H

    Relais abgebrannt

    Tag Dribbler, abgebrannte Relais gehören zum Kapitel Contact Noise. Eine Stichflamme zwischen Relaiskontakten tritt nur auf bei Spannungen im Relais oberhalb 300 V (nach Henry W. Ott, Noise Reduction Techniques in Electronic Systems, p. 204-212). So, und nun kommst Du. MfG Albus
  9. Albus H

    Bi-Amping

    Guten Morgen Edgar und ..., von einer anderen Seite her rückgefragt. Zur Klärung der Absichten. - "Ist denn das gegebene Anmutungsrelief der Anlage mängelbehaftet? Ist die Wiedergabe über die ganze Anlage etwa kritikwürdig? Von der Anlage sind LSP und AMP ja nur Teile." Wo liegt das Bedürfnis für Klangverbesserung? Kommt die donnernde Tschaikowsky-1812-Ouvertüre zu leise? Klingt die Oboe in Mozarts Quintett für Klavier und Bläser wie eine Blockflöte? Sind die Violinen, die Violen, die Violoncelli, die Kontrabassi in Dvoraks Aus der Neuen Welt-Sinfonie nicht zu unterscheiden? Ist die Bandbreite von Brothers in Arms hörend nicht zu fassen? Hat der Gesang von Kylie keinen Impact? Wo und wie sehr sollte denn das Gehörte besser sein können oder - müssen? Bist Du unzufrieden mit der Audioqualität der Anlage? Ja, man kann alles vom Standpunkt der Hundeforschung angehen (buddeln, bellen, buddeln). Aber: will man das Schnaufen der Fagottisten unbedingt hören können? Muss der Pop "krachen"? Kann einer damit etwas anfangen, den einen Violinisten links aus der Fünfergruppe herauszuhören? Hat das was? Was? Ist das denn etwas, was jetzt nicht da ist? Man kann von "der Musik her" (als Floskel im weitesten Sinne zu nehmen) begehren, man kann von der Technik (als Floskel ...) her begehren. Die Technik sagt hier nichts voraus. Was einer von der Musik will, das kann einer sich selbst sagen. ZB "Ich will mehr ..." Dann kann man überlegen wie. MfG Albus
  10. Albus H

    Relais abgebrannt

    Tag Dribbler, nach dem Stromdurchschlag sind die elektrischen Eigenschaften des Relais verändert, zB ist bei goldbeschichteten Kontakten die Goldbeschichtung zerstört. In einer (oberflächlich) ähnlichen Konstellation, Class A-Verstärker schaltete den linken Kanal per Ausgangsrelais zunächst prompt ab, am nächsten Tag erst nach 10 Minuten, stellte sich ein Defekt eines Transistors in der Treiberstufe heraus. Vorsicht ist geboten, wie schon gesagt. MfG Albus
  11. Guiten Morgen Klaus, der Meister (des Ostens), Weltüberwinder, hatte in der langen Zeit seines Lebens noch nie den tierischen Bass des Meisters (des Westens), Weltbeherrscher, aus der Nähe gehört und gar selbst am Leib gespürt. Nun dröhnt tagsüber der tierische Bass aus dem Tal herauf. Bass kommt näher und lauter. Vorbei ist die genügsam-selige Klosterruhe. MfG Albus
  12. Tag gh, "was soll man noch dazu sagen ..." - Männerzeitschriften. Im Kiosk platziert neben den anderen Männerzeitschriften. MfG Albus
  13. LETZTE BEARBEITUNG am: 24-Mar-03 UM 14:32 Uhr (GMT) [p]Tag Klaus, jeder der las oder liest, wußte oder weiß: da ist etwas das nicht stimmt. Das stimmt. MfG Albus
  14. Guten Morgen Klaus, das Begehren ist nach Immanuel Kant jenes Vermögen, das sich die Objekte seiner Vorstellung selbst schafft. Ich füge, durch Deinen Beitrag angeregt, hinzu: Das Begehren erfährt sein immer erregtes "Wie es ist" im Moment des Genusses der Lust, als Antrieb und Gezogenwerden (Trieb und Streben zugleich), hier und jetzt so und doch aber auch nochmal anders. Weil darin, in der Unruhe des Begehrens, das Vegetativ-animalische wie die Psyche aufgehoben sind (d.i. die "fröhliche Wissenschaft"), vergreift sich das (ja, daher leidenschaftliche) Begehren in seiner Sucht zur Bejahung an vorgestellten Objekten der Begierde, bildhaftig, d.i. das nächste Mal mit ... - und ist über den Moment hinaus ("Mit Neville Marriner bin ich, Alfred Brendel, immer auf der Suche nach der perfekten Mozartaufführung."). Über den Moment hinaus und hat doch nur Bilder im Kopf. Was das Begehren über den Willen zum Leben hinaus will, das ist offen, Ewigkeit wahrscheinlich. Auf der Suche nach "dem höchsten Moment" endet das Begehren im bunten Bilderreigen vor den eigenen Augen, bis einer dann in den Sand sinkt. Dann ist es vorbei. So im Konzert und im Nachhall des Konzertes; eben noch ergriffen oder gelangweilt, jetzt im dreckigen Bus. Die Banalität des Alltags ist unzerstörbar. Weiss einer was er will, wenn er in seiner Hörlust den idealen Lautsprecher sucht? MfG Albus PS: Banause, weil nur Laie.
  15. Morgen Christian, bravo! So meine ich es. MfG Albus
  16. Guten Morgen Thomas, mein Horizont ist ziemlich beschränkt; von New Age weiß ich nur, es gibt etwas, das so heißt, Bell Records habe ich noch nie gehört. MfG Albus
  17. Guten Morgen Klaus, nach Dir ist eigentlich nichts mehr zu sagen, schön. Aber, meine Überlegungen möchte ich zum Abschluss bringen, und, die Sachen idealtypisch auf den Begriff. Es sei erlaubt. Auch einem Banausen. Die Bestimmung eines MonitorLSP ist die Zweckmässigkeit hinsichtlich der Präsentation einer Transformations-Gestalt (Übergangs-Gestalt). Die Bestimmung eines High-FidelityLSP, insbesondere in der Produktform eines High-Fidelity-High-EndLSP, ist die Präsentation einer Endgestalt zur Befriedigung eines Kunstbegehrens. Die Übergangs-Gestalt des MonitorLSP mutet der Vorstellungs- und der Einbildungskraft daher viel mehr zu als der HiFiLSP, der die fertige Endgestalt darbietet. Weil das Begehren, hier das Kunstbegehren, jenes Vermögen ist, das die Objekte seiner Vorstellung selbst erzeugt, reicht das Begehren des Besitzers und Hörers typisch über das ihm je gerade Gegebene hinaus, er ist es nicht zufrieden, stellt sich anderes vor - und fällt in dieser Begierde auf (technische) Schummeleien herein. Das Musikhören als unverstandene Leidenschaft. Die Fälle des dumpfen oder gedankenlosen oder prestigeträchtigen Habenwollens beiseite. Der Markt knüpft eben an diese Begierde an. Nicht nur mit Cover-Gestaltungen. Nicht nur mit Song-Texten. MfG Albus
  18. LETZTE BEARBEITUNG am: 20-Mar-03 UM 16:43 Uhr (GMT) [p]Tag gh, der Dir unverständliche Satz zehrt von einem Vorverständnis, das nicht präsent ist. - Es handelt sich dabei um die Anwendung grundlegender Einsichten der Gestalttheorie, ein theoretisch und praktisch langbewährter Ansatz der Psychologie. Mit der Zusammensetzungshypothese und der Ausgliederungshypothese sind Erkenntnisse zur Bildung und Entwicklung von Gesamtheiten als Wahrnehmungsgestalten ausformuliert. Von diesem Vorverständnis habe ich einfach Gebrauch gemacht. Einschlägige Handbücher geben erschöpfend Auskunft über Forschungsstand und Kritik. M.a.W.: Zusammensetzungshypothese = D.i. dem Pianisten zuerst auf die Finger hören und dann das Werk, in der Zeit hörend, bilden, u.z. in Aufhebung des besonderen Auflösungsvermögens des LSP. Artur Rubinstein: "Zuerst der Rhythmus und dann die Metaphysik." Ausgliederungshypothese = D.i. die zuerst gehörte schöne Harmonikgestalt im Verlauf der Zeit in Vielstimmigkeit, Akkordik und Rhythmik zerlegen. Eros: Die schöne, die reizende Gestalt und dann die Beine ... Envelope, d.i. die so genannte Umhüllende (Akustikterminus), diese gehörte Hülle abstreifen und die Hüfte berühren ... M.e.W.: Monitorhören ist unerotisch. Musikenthusiasmus des Konsumhörers ist Eros. MfG Albus
  19. Tag Thomas, Tag embe, Klaus Heymann und seine NAXOS sind absolut seriös. Man schaue nur nach bei www.naxos.com! MfG Albus
  20. LETZTE BEARBEITUNG am: 20-Mar-03 UM 10:58 Uhr (GMT) [p]Ja, Klaus, die Unterschiede im Auflösungsvermaögen machen, so meine Selbstbeobachtung, dass man im Monitorfall weniger den Envelope der Klanggestalt hört, das Figur und Grund-Verhältnis ist von anderer Granularität. Für die Gestaltbildung und damit den so genannten Zug zur guten Gestalt gilt im Monitorfall die Zusammensetzunghypothese, dagegen im Nicht-Monitorfall gilt die Ausgliederungshypothese. Analog steht es in Anwesenheit einer Aufführung. Der Instrumentalist selbst, die Orchestermitglieder, hören Granulat, wie die dichtherum Sitzenden, in gehöriger (!) Entfernung hört man geformte Gestalt. Dem Werkgedanken der Kunstmusik des Abendlandes entspricht das Hören aus gehöriger Distanz. Man beachte das Verhältnis von Direktschall und Reflexionsanteil. Die Frage war mir Anlass, gestern erneut bewußt zu hören. Man muss wissen, welches Material man in welcher Einstellung zu hören gedenkt. Und zum Schluss komme ich hier heraus: Es gibt so denkend, gute Lautsprecher und schlechte Lautsprecher - ob Monitor oder Konsumware (Ware ist es je). Ein schlechter Lautsprecher ist einer von dem man bemerkt "verfärbt, hohl, topfig, ... scharf" - die Warenkategorie ist kein Unterscheidungskriterium. Es gibt schlechte Monitore (ja, die in Tonstudios stehen und benutzt werden), es gibt schlechte Konsumware. That's it. Freundliche Grüsse! Albus
  21. LETZTE BEARBEITUNG am: 20-Mar-03 UM 10:28 Uhr (GMT) [p]Guten Morgen Michael, wer so pointiert: "Wie schätzt Ihr den Einfluß Cherubinis auf Beethoven ein?", nachdem er so fixiert: "Überhaupt ... nicht zu unterschätzen!" stellt unsereins ins Leere (Nullantwort) oder will unsere Literaturkenntnis prüfen oder uns zu musikhistoriografischer Forschung anregen, die Antwort dauerte dann etwas. Aber, ich erinnere etwas, was hier zum Text nicht passt. Gluck ist einer der am meisten überschätzten Komponisten - als Komponist überschätzt - musikpraktisch-soziologisch ist die Angelegenheit anders, da hatte er Durchschlagkraft, sage ich, nicht ganz allein. Cherubinis kleinmotivische Arbeit hat Beethoven mit seinen Fidelixen zunächst auf den kompositorischen Holzweg gelockt, das Überwiegen des Kleinmotivischen musste mühsam aus den ersten Entwürfen entfernt werden. Von Beethoven gilt: Der Geist schlägt ein wo er will. Bei Beethoven war der Geist an der richtigen Stelle, dann war Genie. Nicht immer schlug der Geist ein, sage ich nicht allein, dann war auch Platz für Nebenleute oder Vorleute. Doch Einfluss ist das im Sinne der amerikanischen Studentenumfrage: Welche zwei Bücher haben Sie am meisten beeinflusst? Antwort: Vaters Scheckbuch und Mutters Kochbuch. Cherubini subskribierte 50 Dukaten, neben anderen, in einer finanziell prekären Lage Beethovens (die Aktion brachte 1600 Dukaten!). Dank ihm dafür. Cherubini bemerkte von Beethovens Klavierspiel es sei "rauh" (! Achtung TopDogs: "Was meinte Ch. damit bloß? 'Rauhes' Klavierspiel."). Die Musik der Streichquartette, wiederbelebt durch aufstrebende Quartettvereinigungen, die anderes brauchen - Distinktion braucht der Markt - als "Der Tod und das Mädchen", nämlich unterscheidendes Futter, ist um Stufen zurück hinter den sämtlichen Quartetten Beethovens - nun, es ist schlicht das Höchste, was wir haben. Dann Cherubinis Medea, der Phono-Markt hat bislang keine ordentliche Aufnahme hervorgebracht, sagt mein Phonohändler und verkauft mir eine Medea nicht. Lust hätt' ich schon, allein mir fehlt der Antrieb. MfG Albus Nun hast Du doch eine Antwort.
  22. Guten Morgen Michael, mit Vergnügen hört man/ich solche Einzelheiten, sind dies doch Gelegenheiten, seine vermischten Meinungen und Ansichten anzureichern oder gar zu prüfen und zu klären. Unter der hier aufgeworfenen Frage habe ich gestern auch im Nahfeld gehört, darunter eine Monoplatte, Solomon und Piatigorsky mit Cello-Sonaten von Beethoven (EMI). Ich hörte Details, auch Lücken infolge übersprungener Noten, sonst nicht bemerkte Kleinigkeiten. MfG Albus
  23. Tag Klaus, zwar nicht gefragt, aber doch auch gesagt. Ich benutze n.a. auch den bekannten Nahfeldmonitor NS 10 M Studio. Ich benutze auch dessen Konsummarktvorgänger NS 615, mit zB gleichem Tief-/Mitteltöner. Kurz geantwortet, also. Beschreibt man Volumen und Timbre der Versionen, dann gilt vom StudioLSP: Volumen = Etwas kräftig, Timbre = Etwas hell; vom Konsumartikel gilt: Vol. = Etwas kräftig, Timbre = Etwas dunkel (Merkmale: V = kräftig, nicht ausgeprägt, dünn; T = dunkel, neutral, hell). Der KonsumLSP ist also der dunklere von beiden. Diese Klangcharakteristik prägt sich allen Wiedergaben auf. Zugespitzt ausgedrückt, ist der Anmutungscharakter des Monitors "signalartig, akustisches Geschehen im Hand-Auge-Feld" (was die Wahrheit ist). Dagegen fehlt dem Konsumartikel die spezielle Deutlichkeit der prägnanten Präsenz, die Sinne sind freier. Speziell genutzt, ein Thor, wer die 1812-Ouvertüre über einen Nahfeldmonitor musikalisch hören will, speziell genutzt kommen alte Analogplatten, Sprechprogramme aus dem Äther, aber auch ADD, wie Fats Domino, gut über den Monitor. Klassik leidet unter der Cockpit-Präsenz (wahrscheinliche Anhebung im Bereich 200-4000 Hz), die Klanggestalt steht dicht vor dem Hörer, die Rezeption ist ungleichgewichtig auf bloßes Wahrnehmen (d.h. implizite Rezeption) gestellt, die explizite Rezeption ("die Musik entsteht im Hörer" - wie: "das Bild entsteht im Geiste des Betrachters") ist erschwert. Man muss wissen, was man speziell über einen Monitor gut hören kann. Dauerhaft nur Monitorhören? Unangenehm, wenn auch im Einzelfall angenehm deutlich. MfG Albus
  24. Tag Bruno, ich muss nicht alles verstehen. MfG Albus
  25. Guten Morgen Klaus, sehr schön verstanden und gesagt und getan/gelebt von Dir; wenn ich so etwas zurückgeben darf. Das Schichtenkonzept, wenn ich das auch noch bemerken darf, entstammt der Begrifflichkeit der Musikästhetik, dem langen Kapitel der Phänomenologie der Musik. Alle Versuche, die Musik als "einschichtig" zu beschreiben und zu verstehen sind bisher gescheitert. Wie wir wissen, auch praktisch. Wie Du es weißt, wer während Beethoven's Siebter durch ein Küchenradio oder durch ein Stubenradio bei der Bundeswehr ohne Resonanz bleibt, der hat halt dafür keinen Resonanzkörper oder -Geist. Die Merkwürdigkeit von Klemperer's Mozart glaub ich gern´, ich muss es nicht unbedingt lesen, oder? Ich muss so viel lesen. Vor Jahren hörte ich die Gran Partita in der Großen Musikhalle, Hamburg, vom Orpheus Chamber Orchester - unvergessen, unvergleichlich. Man hat so seine Verklärungen. Freundliche Grüße! Albus
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