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HiFi Heimkino Forum

AH

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Alle erstellten Inhalte von AH

  1. Hallo Thomas, ich habe schon lange nicht hier vorbeigeschaut, kann mich aber eines Kommentars nicht enthalten, wo ich Dich hier gerade lese. [q]Und, wenn ich wieder mal den Bogen zwischen Weinbau und HiFi schlagen darf, eine 12er Kiste mit dem perfekten Rotwein von Chateau Petrus, das mit seinen Weinen ebenso den Unterschied zwischen sehr guten und perfekten darstellt...[/q] Ein perfekter Wein ist leider/glücklicherweise nicht zu definieren, denn die Geschmäcker sind verschieden und auf objektive Kriterien zur Qualitätsbeurteilung wird man sich nicht einigen können. Im diesjährigen Doppelblindtest der grand jury européen kommt der 2000er Petrus auf einen sehr achtbaren 13. Platz unter 166 Bordelaiser Weinen: http://www.winevegas.com/english_version.pdf In Zehn Jahren und/oder mit einem anderen Panel an Probanden wird er vermutlich einen anderen Platz belegen. Ob er mir schmeckt, weiß ich nicht, denn ich habe ihn bisher nicht gekostet. Der Spitzenreiter Château Pavie schmeckt mir jedenfalls nicht sonderlich, obwohl ich anerkennen muß, daß es ein großer Wein ist. Da hat es unser Horst doch viel leichter, ihn braucht Hörgeschmack und Mode nicht zu interessieren, er braucht einfach nur objektiv gute Boxen zu bauen Gruß Andreas
  2. natürlich spielt der Wellenwiderstand keine Rolle bei Hifi-Anwendungen, das ist "Gleichstrom". Durch einen speziellen, durch meine augenblicklichen Messungen begründeten Irrtum war ich davon ausgegangen, daß das Kabel einige Ohm Gleichstromwiderstand aufweisen würde, was durchaus hörbar wäre. Gruß Andreas
  3. um nochmal auf den Kern Deiner Frage einzugehen: Die vertikale Richtungslokalisation erfolgt hauptsächlich über die Außenohr-Übertragungsfunktion (HRTF), evtl. auch durch Beugung der Schallwelle an Kopf und Oberkörper und durch das Muster an diskreten Reflektionen. Ich empfehle, keinesfalls Musikaufnahmen für Testzwecke zu verwenden, sondern ausgesuchte synthetische Signale. Artefakte/Fehler bei der Phantomschallquellenbildung werden von ungeübten Hörern oft als ausgesprochen angenehm empfunden.
  4. Hallo Andreas, ich habe kurz recherchiert und bin auf folgendes Dokument gestoßen: http://www.audioreference.de/data/support/.../background.pdf Darin ist zu lesen: "(...) Aus dieser Kombination resultiert eine charakteristische Impedanz im einstelligen Bereich, die nahe an den Impedanzen der meisten Lautsprecher liegt (...)". An dieser Stelle sollte man sich nicht mehr über "Kabelklang" wundern. Kabelimpedanz in der Größenordnung der Lautsprecherimpedanz.... Du mußt nicht an Deinem Gehör und ich nicht an meinem Weltbild zweifeln ;-) Gruß Andreas
  5. Hallo Klaus, mich gibt es noch, auch wenn ich in letzter Zeit nicht so aktiv bin. Zum Thema Einspielzeit könnte man z.B. einen LS eines fabrikfrischen Paares "einspielen", den anderen nicht. Vorher und nachher macht man einen subjektiven Vergleich. Vorher, damit ausreichende Paargleichheit sichergestellt ist. Überhaupt sollten Probleme bezüglich Serienkonstanz / Paargleichheit beachtet werden. Wer nicht so gerne mono hört, kann sich für dieses Experiment natürlich auch zwei fabrikfrische Paare beschaffen. Ob die durch das Einspielen hervorgerufenen Veränderungen hörbar sind, wage ich sehr zu bezweifeln. Auf jeden Fall wird sich aber das Gehör an den LS gewöhnen. Gruß Andreas
  6. AH

    Michschaum und Silberkabel

    Hallo Stefan, ich habe den Röster schonmal gesucht und nicht gefunden, aber soeben habe ich ihn gefunden, der stammt aus Belgien: www.rombouts.com Gekauft habe ich den Kaffee in dem "Aux Champs" Supermarkt in Luxemburg. Da ich Kaffee sonst nicht viel abgewinnen kann, blieb mir das Produkt positiv im Gedächtnis. Es gab eine sehr beachtliche Auswahl, darunter auch einige sortenreine, nicht verblendete Kaffees. Gruß AH
  7. AH

    Michschaum und Silberkabel

    Hi, super, vielleicht kannst Du mir helfen. In Lichtenstein habe ich vor längerer Zeit einen sortenreinen Robusta-Kaffe des Herstellers "Roumbouds" (oder ähnlich) gekauft. Weißt Du, ob es dafür in D einen Vertrieb gibt? Auch wenn wahre Kaffee-Kenner wohl Arabica-Sorten bevorzugen, gefiel mir doch dieser Robusta-Kaffee sehr gut. Ich bin allerdings kein Kaffee-Trinker (nur einige Male im Jahr) und kenne mich in dem Markt nicht aus. Gruß AH P.S. Natürlich hat eine sorgfältige Zubereitung von Genußmitteln nichts mit dem Placebo-hifi-Wahn zu tun, wobei allerdings auch im Bereich der Genußmittel zur Evaluation der Qualität Blindverkostungen und A/B-Vergleiche nützlich sind ;-) Bei mir steht demnächst eine größere Burgunder-Blindverkostung an.....
  8. Hi, natürlich weist solch eine Konstruktion diverse Problemstellen auf, es ist konstruktionsbedingt eine stark mangelbehaftete Box. Wenn solch eine Grütze dann für 1000 Euro feilgeboten würde (aufgrund der schlechten Kostenstruktur im hifi-Sektor vielleicht gerade so eben gerechtfertigt) wäre das ja noch okay. 4500 Euro sind aus meiner Sicht jedoch B****g am Kunden. Wie sagte der Kröterich so treffend: "hifi haben fertig" Gruß AH
  9. Hi, ich habe mir die Boxen kurz im Internet bezüglich ihrer konstruktiven Merkmale angeschaut: http://www.dynaudiousa.com/products/contour/s34/s34spec.htm An dieser Dynaudio-Dose hängt dann ein Preisschildchen von 4500 Euro ?!? Dafür bekommt der Käufer eine passive Zweiwegekiste mit 2 Stück 6,5" Tiefmitteltönern und einer 1" Gewebekalotte, FÜ 2kHz. Das ist wirklich dreist, diese Konstruktion ist ausschließlich bezüglich des Deckungsbeitrages optimiert. Aber mit den High-Endern kann man es ja machen :-( Gruß AH
  10. hi gork, ein 12"er bringt unter einer realistischen Annahme von +/- 4mm Hub im geschlossenen Gehäuse bei 30Hz 93dB/SPL @ 1m in der unendlichen Schallwand. Um 100phon, was recht laut, aber keinesfalls brachial ist (Zitat: "Will auch laut hören") bei 30Hz zu erreichen, sind 110dB/SPL nötig. Mit einer Verdoppelung der Chassiszahl kommen jeweils 6dB dazu, also 1 TIW 360: 93dB/SPL 2 TIW 360: 99dB/SPL 4 TIW 360: 105dB/SPL 8 TIW 360: 111dB/SPL ..... Ziel erreicht Wenn also jemand auch das Kontra-C "ordentlich laut" (100Phon, entspricht ca. 95dB/SPL im Mitteltonbereich - also kein Brachialpegel) hören will, braucht er 8 Stück 12"er bei der Forderung nach einem geschlossenen Gehäuse. Betrage die Empfindlichkeit im geschl. Gehäuse bei 30Hz noch 80dB, sind für jedes Chassis gut 16W Verstärkerleistung dafür erforderlich, insgesamt also ca. 130W. Die Amplitudenstatistik einiger Dancefloor-Titel, z.B. Madonna "skin" oder "candy perfume girl" weist bei 30Hz ungefähr +20dB gegenüber dem Mittelton auf, will man dabei um 100phon Abhörlautstärke realisieren, braucht man ganz klar 8 TIW 360 im geschlossenen Gehäuse und im Koppelradius und ca. 130W elektrische Eingangsleistung. Gruß Andreas
  11. Hi Wilm, ich habe das Posting von Ludger noch in meiner kleinen Kuriositätensammlung. Hier der originale, von mir unveränderte Wortlaut: "hier ist mein Tip für ein gnadenlos gutes LS-Kabel. Macht zwar Arbeit, aber klingt, klingt, klingt (oder auch nicht, je nach Sichtweise). Es handelt sich dabei um ein Tri-Wiring-Kabel, das ich für eine Spendor BC1 MK 3 entwickelt habe. Aber auch bei anderen Boxen müsste es bestens funktionieren. Mittelhochton: Man nehme einen Gartenschlauch, fülle diesen mit Quarzsand und gruppiere dann 4-adriges Telefonkabel (Solid Core)um den gefüllten Schlauch, je 4 Kabel a 4x 0,6 und 4 a 4x 0,8mm. Die einzelnen Leiter werden kreuzverschaltet, Mitteltöner und Hochtonkalotte bekommen also je 2 4x 0,8 und 2 4x 0,6mm-Zuleitungen. Für den Baßbereich besorge man sich nun 4-adriges Feuchtraumkabel mit der Stärke 4x1,5mm (ebenfalls Massivleiter). Links und rechts neben diesen werden dann noch 2 Strippen 4x 0,8mm angelegt (ebnso kreuzverschaltet wie das 1,5mm-Kabel, die zusätzlichen "Nullachter" sind sehr wichtig für die räumlicher Abbildung). Für die Anschlußterminals am Verstärker habe ich die Drähte zusammengefasst und mit einem kurzem Stück 4mm² Kabel verlötet - klappte ausgezeichnet und kostete nichts. Und der Klang? Ein zum Vergleich herangezogenes HMS in Concerto MK2, Preis ca. 1800.-DM für 2x 3Meter hatte nicht den Hauch einer Chance - räumliche Abbildung, Details und Dynamik des Selbstbaukabels sind vom Feinsten. Und: bei höher werdenden Pegeln zieht der Baß weiterhin durch und verabschiedet sich nicht im zu geringen Querschnitt. Der einzige Nachteil: es lässt sich halt schlecht bewegen. Aber wer will das schon, wenn er gerade Musik hört.." Dein Gedächtnis hat Dich also nicht im Stich gelassen ;-) auch wenn es ein Aquarienschlauch sein mag, Ludger schrieb in seinem Posting möglicherweise irrtümlich (?) aber sehr eindeutig: "Gartenschlauch" *ggg* Gruß AH
  12. AH

    Räumlichkeit bei Burmester?

    Hallo Thomas, Wandeinbau ist gängige Praxis, wenn hochwertige Hörbedingungen (Referenz-Hörräume oder hochwertige Tonregien) angestrebt werden. Für die Elektronik ist nicht wichtig, wo sie steht - allerdings sollte sie nicht im Bereich zwischen Lautsprechern / Hörplatz stehen, weil sie dort diskrete Reflektionen verursacht (ein typisches Problem in Tonregien, wo das Mischpult ja irgendwie untergebracht werden muß...). Zuerst sollte man immer feststellen, welche Qualitätsparameter ein "stimmendes Endergebnis" ausmachen. In unserem Falle (von Dir angeführt: "Wandabstand") geht es um diskrete Schallrückwürfe von den Begrenzungsflächen des Raumes und deren wohbekannten Zusammenhang zur Abbildungsqualität. Die Dämpfung solcher Schallrückwürfe muß gemäß SSF-01 "Hörbedingungen und Wiedergabeanordnungen für Mehrkanal-Stereofonie im Studio und Heim" mindestens 10dB (besser 15dB) im Bereich zwischen 1kHz und 8kHz bis 15ms nach Direktschall betragen. 15ms entsprechen einer Laufstrecke von über 5m bei einer Schallgeschwindigkeit von 340m/s in Luft unter Normalbedingungen. Spätestens hier ist ersichtlich, daß "reichlich Wandabstand" für Normalsterbliche nicht zielführend zur Einhaltung dieses essentiellen Qualitätsparamters sein wird. Hier kannst Du das Dokument herunterladen: http://www.tonmeister.de/foren/surround/te...1_1_2002_v2.PDF Es muß mit raumakustischen Maßnahmen (Dämpfung und Streeung) und lautsprecherseitigen Maßnahmen (ausreichendes Bündelungsmaß des Schallwandlers, gemäß SSF-01 8dB +/- 2dB im Bereich zwischen 250Hz und 10kHz) eingegriffen werden, um diesen Qualitätsparamter einzuhalten. Aber das geschieht leider nicht, der Endverbraucher erhält im Lautsprecherbereich kaum Ware, die den grundlegenden Anforderungen an korrekte Wiedergabe in Wohnräumen genügt. Meist sind die elektroakustischen Parameter der Produkte den Anforderungen sogar diametral entgegengesetzt. Den Heimlautsprecher, der auch nur halbwegs die Anforderungen von SSF-01 einhält, habe ich jedenfalls noch nicht gesehen... beste Grüße AH
  13. AH

    Räumlichkeit bei Burmester?

    Hallo, Bei der stereophonen Wiedergabe unterscheidet man zwischen zwei Arten von "Räumlichkeit": a.) die auf der Aufnahme vorhandene Raumwirkung, die sich aus dem Muster an Reflektiertschall und Nachhall ergibt. Dieses Muster an Reflektionen und Nachhall kann aus einem realen Raum (z.B. Konzertsaal), dem sog. "Ursprungsraum" stammen, oder aber künstlich erzeugt werden (-> z.B. Lexicon). b.) eine Raumwirkung, die sich durch die Wechselwirkung des Lautsprechers mit dem Wiedergaberaum ergibt, weil sich hier ebenfalls ein Muster an diskreten Reflektionen und Nachhall ergibt. Wenn sich bei der stereophonen Wiedergabe a.) und b.) überlagern, spricht man treffend von "Mehrräumigkeit". Diese ist, wenn hochwertige, d.h. neutrale Hörbedingungen angestrebt werden, unerwünscht. Im "hi-end" Bereich ist sie dagegen manchmal offenbar erwünscht, wenn man sich die Konstruktionsmerkmale vieler Schallwandler ansieht. Neutrale Wiedergabe ist eben nicht jedermanns Geschmack. Die im Artikel gezogenen Schlüsse sind nur zum Teil zutreffend. Wenn der Lautsprecher sehr klein oder schmal ist (z.B. typische moderne "bohnenstangen-konstruktion"), wird Schall bis in den unteren Mitteltonbereich nach hinten abgestrahlt. Hier ist ein großer Wandabstand nützlich, jedoch wird die Reflektion von der Rückwand des Hörraumes eine neutrale Wiedergabe mehr oder weniger verfälschen. Das Mittel der Wahl zur Lösung des Problems ist hier nicht etwa ein möglichst großer Wandabstand, sondern eine ausreichende Bedämpfung der Wand hinter dem Lautsprecher (-> vgl. "LEDE" Hörraumkonzept) Wenn der Lautsprecher ausreichend dimensioniert ist, wird im für die Lokalisation relevanten Frequenzbereich kaum Schall nach hinten abgegeben, dann ist der Wandabstand bezüglich neutraler Wiedergabe der stereophonen Raumwirkung weniger bedeutend. Ideal zur neutralen Reproduktion (nicht nur der Tiefenstaffelung) ist übrigens die bündige Montage von Lautsprechern in die Wand (= quasi unendlich großer Lautsprecher). Dann gibt es nämlich keine Wand mehr hinter dem Lautsprecher ... und dementsprechend auch keine diskreten Schallrückwürfe von dieser Wand... Probleme mit der Diffraktion an Gehäusekanten erübrigen sich ebenfalls, weil es auch keine Gehäusekanten mehr gibt.... Ganz nebenbei sind Kammfiltereffekte im Tieftonbereich, wo die Wellenlänge in die Größenordnung des Abstandes des LS zur Rückwand kommt, dadurch ebenfalls verschwunden. Hierzu noch ein kleines Literaturzitat aus: Rundfunktechnische Mitteilungen, 31 (1987), 2 Der Hörraum (Anmerkung AH: Referenz-Hörraum in Berlin-Adlershof) weist folgende Besonderheiten auf: - gegenüber dem mittleren Schallabsorptionsgrad des Gesamtraumes überdruchschnittlich hohe und breitbandige Absorption von Wand- und Deckenflächen im vorderen Raumabschnitt bei gleichzeitig verstärker Nutzung des hinteren Raumabschnittes für vorzugsweise diffuse Schallreflektion. - Erprobung eines wahlweise bündigen Wandeinbaus der Lautsprecher in der hierfür besonders gestalteten Stirnwand des Raumes bei gleichzeitiger Sicherung des Betriebes mit freistehenden Abhöreinrichtungen. Für den Betrieb freistehender Abhöreinrichtungen ist eine ausreichend Schallabsorbierende Verkleidung der Stirnwand von besonderer Bedeutung. Diese Maßnahmen dienen der Unterdrückung störender Kurzzeitreflektionen an möglichst vielen Hörplätzen (und damit der angestrebten Linearität der Betriebsschallpegelkurve insbesondere bei tiefen Frequenzen) und dem angestrebten Verzicht auf den Einsatz von Raumanpassungsfiltern für die Abhöreinrichtungen. (...) Bei einem Vergleich beider Betriebsarten wurde diejenige mit eingebautem Lautsprecher bevorzugt. Gründe hierfür sind vor allem die neutrale, d.h. kaum vom Raum beeinflußte Wiedergabe und die dadurch mögliche kritische Beurteilung insbesondere des Raumeindruckes von Aufzeichnungen, die prinzipiell mögliche Erweiterung des Übertragungsbereiches zu tiefen Frequenzen hin, die bessere Schallfeldsymmetrie usw. Dieses Beurteilungsergebnis war unabhängig vom Testmaterial (unterschiedliche Musik-Genres, Sprache). Für freistehende Lautsprecher ist der Einfluß des Abhörraumes bereits am Bezugsabhörplatz wahrnehmbar und nimmt von hier nach hinten zu. (..) Anspruchsvolle Hörtests erfordern gleichzeitig ausreichend neutrale, d.h. so wenig wie möglich vom Wiedergaberaum beeinflußte Hörbedingungen auf mehreren Plätzen. Der Wandeinbau der Lautsprecher und eine überdurchschnittliche starke Bedämpfung des vorderen Raumabschnittes bei gleichzeitig höherem Anteil diffusreflektierender Teilflächen im hinteren Raumabschnitt bieten hierfür insbesondere in relativ kleinen Räumen (Anmerkung AH: Beim vorliegenden Raum meint "klein" ein Volumen von ca. 200m^3, was typische Wohnzimmer deutlich übertrifft) günstigere Voraussetzungen, als freistehende Lautsprecher und gleichmäßige Verteilung des Schallabsorptionsmittels. beste Grüße AH
  14. Hallo Klaus, da alle Erklärungsversuche bisher gescheitert sind, will ich es auch nochmal versuchen: Die Wirkleistung hängt mit der Membranbeschleunigung zusammen, mit der Membranfläche und dem Realteil des Strahlungswiderstandes. Bei kleinerer Fläche und daher auch geringerem Strahlungswiderstand müssen wir die Sache also durch mehr Beschleunigung wieder reinholen. Mehr Beschleunigung bedeutet mehr Hub. Soweit so klar. Der Zusammenhang zwischen Kraft und Beschleunigung einer Masse ist gewöhnliche Newtonsche Physik: F = m * a Die Einheit für eine Kraft, das Newton ist daher: kg * m/s^2 Wie Du siehst, besteht eine direkte Proportionalität zwischen Kraft und Beschleunigung, durch mehr Kraft ist die Membrane also sehr wohl "schneller", es ist sehr wohl "Zeit durch Kraft zu überwinden". Stärkerer Antrieb -> größere Kraft -> stärkere Beschleunigung -> mehr akustische Wirkleistung. Gruß AH P.S. Ich hasse Autovergleiche....aber auch Dir ist klar, das ein stärker motorisiertes Auto schneller von 0 auf 100km/h beschleunigt, im Vergleich zu einem schwächer motorisierten?!
  15. Hallo, Laufzeitdifferenzen im Tieftonbereich würde ich nicht so pauschal negieren. Man schaue sich z.B. einfach den Abstand von Raummikrofonen an, der bisweilen mehrere Meter beträgt. Aus der Wellenlänge kann man sich bei gegebenem Mikrofonabstand leicht errechnen, ab wo die Signale voll korreliert sind. Bei 3,4m Abstand wären es z.B. ca. 50Hz. Im Genre der populären Musik ist das gewiß meist anders. "Downfire": Betrachte bitte nochmals die Wellenlängen des vom Subwoofer abgestrahlten Schalles. Das sind zwischen 3,4m (100Hz) und ca. 10m (30Hz). Wo der Lautsprecher eingebaut ist (oben/unten/rechts/links) ist daher völlig egal, zudem es sich um einen Kugelstrahler handelt, weil das Ding grundsätzlich klein ist gegen die abgestrahlte Wellenlänge. "gleichmäßigere Anregung durch Downfire" scheint jedenfalls auf den ersten Blick wenig plausibel. Ein weiterer Nachteil von Subwoofern: Man ist gezwungen, bei 100Hz oder besser noch darunter ein Filter hoher Ordnung einzusetzen. Das verursacht kräftige Laufzeitverzerrungen (4. Ordnung bei 100Hz: 10ms group delay), wozu sich die noch stärkeren Laufzeitverzerrungen aus dem akustischen Filter des Lautsprechergehäuses addieren. Bei einer Abstimmung 4. Ordnung bei 30Hz (typisch für Baßreflex mit einer Eckfrequenz von 30Hz) kommen 33ms zusammen. Macht zusammen schon 43ms Laufzeitverzögerung auf der unteren Eckfrequenz des Systems. Zur Veranschaulichung: dies entspricht bei 340m/s Schallgeschw. knapp 15m Schall-Laufstrecke. Wenn das Gehör auch weitgehend phasentaub ist und Linearphasigkeit für die subjektive Wiedergabequalität einer Wiedergabeapparatur unrelelevant ist: Derart gewaltigen Laufzeitverzerrungen sind hörbar, weil das Muster gegenseitiger Verdeckung hoher und tiefer Frequenzen nicht mehr zusammenpaßt. Zwar kann man z.B. vermittels FIR-Filtern Linearphasigkeit auch in diesem Falle herstellen, das System hat dann aber eine ziemliche Grundlaufzeit (da ja nur die hohen Frequenzen mit verzögert werden), die nicht für alle Applikationen akzeptabel ist. Gruß AH
  16. Hallo Homer, Wichtig für einen Nahfeldmonitor ist ein einheitliches akustisches Zentrum, d.h. der Formantbereich bis mindestens ca. 3kHz sollte vom (Tief)Mitteltöner übertragen werden. Trennfrequenzen um 2kHz sind bei "in line" Systemen tödlich, das System zerfällt in getrennt lokalisierbare Schallentstehungsorte. Desweiteren ist für solche Anwendungen ein eher niederes (~ 6dB) und grundsätzlich möglichst frequenzneutrales Bündelungsmaß sinnvoll. Hier sind sinnvoll dimensionierte Dreiwegesysteme gegenüber Zweiwegesystemen im Vorteil, zusätzlich natürlich auch bezüglich Intermodulationsverzerrungen. Ideal geeignet bezüglich einheitlichen akustischen Zentrums sind Koaxialsysteme, dafür gibt es z.B. von der Fa. SEAS Koaxialchassis. Vielleicht kann Dir jemand hier im Forum einen Bauvorschlag dazu geben. Ich meine mich zu erinnern, daß jüngst in einem Bastelmagazin (war wohl K+T) ein solcher Vorschlag war. Nach Koaxialsystemen am zweitbesten geeignet sind Dreiwegesysteme mit kleinem Mitteltöner, wo der lokalisationsrelevanteste Frequenzenbereich ebenfalls aus einem einheitlichen akustischen Zentrum abgestrahlt wird. Die Fa. Monacor bietet so einen Bauvorschlag an (heißt glaube ich "Thesis"), der mir vom Konzept (incl. Schallwandgestaltung) her ausgesprochen sinnvoll für Nahfeldanwendungen scheint (ob die Chassis was taugen, kann ich natürlich nicht sagen). Zweiwegesysteme sind, wie bereits erwähnt, nur dann sinnvoll einsetzbar, wenn der Frequenzübergang nicht gar zu weit unter 3kHz erfolgt. Damit stellt sich zwangsläufig eine böse Sprungstelle im Abstrahlverhalten ein, da der Tieftöner schon kräftig richtet, die Hochtonkalotten dagegen breit abstrahlt. Ein solches Konzept bedarf daher einer Schallführung für den Hochtöner, welcher das Abstrahlverhalten des HT beim Frequenzübergang an das des Tiefmitteltöners anpaßt. Gruß AH
  17. AH

    Wohnzimmerakustik

    Hallo Oliver, solange die Gipskartonplatten keine Geräusche emittieren, sind sie sehr nützlich zur Reduzierung der Nachhallzeit im Tieftonbereich. Man darf nie vergessen, daß eine frequenzneutrale Nachhallzeit (um 0,3s) im Frequenzbereich zwischen 30Hz und 16kHz anzustreben ist. Dies bedeutet massivste Absorption im Tieftonbereich (wo Nachhallzeiten von mehreren Sekunden typisch sind) und mit zunehmender Frequenz weniger Absorption und zunehmende Diffusion (um diskrete Rückwürfe gegenüber dem Direktschall ausreichend zu schwächen), da hohe Frequenzen bereits durch normale Einrichtungsgegenstände gedämpft werden. Um einen subjektiven Eindruck von korrekter Tieftonwiedergabe zu erlangen, empfehle ich folgenden einfachen Test: Lautsprecher (sollte eine untere Grenzfrequenz von wenigstens 50Hz aufweisen) nach draußen stellen. Wer keinen Garten hat, kann auch Terasse oder Balkon verwenden, da auch dort Eigenfrequenzen weitestgehend entfallen. So merkt man sehr schnell, was der Hörraum aus der Tieftonwiedergabe macht ;-) Dies ist zudem auch eine gute Möglichkeit, das Gehör, welches oft aufgrund mangelhafter Hörbedingungen falsch konditioniert ist, korrekt zu konditionieren. Gruß AH
  18. Hallo Mwf, Deine Postings unterschreibe ich in der Regel Wort für Wort, die folgenden Zeilen sind evtl. aber etwas mißverständlich formuliert: "Je nach Hörraum und LS-Richtwirkung muß man erstaunlich dicht ran um überhaupt eine ausreichende Abbildungsschärfe zu bekommen (Punkt bzw. senkrechte Linie)." Mit korreliertem Rauschen sollte sich ein Punkt zwischen den Lautsprechern ergeben, da stimme ich völlig zu. Was Du jedoch mit "senkrechte Linie" meinst, ist nicht ganz klar. Mit dekorreliertem Rauschen muß sich eine horziontale Linie (ohne Schwerpunkte) zwischen den Lautsprechern ausbilden, quasi eine eine rauschende Verbindungslinie zwischen den beiden Boxen. Meintest Du das? Oder sprachst Du von einer "senkrechten" im Sinne einer vertikalen Linie? Das tritt eigentlich bei keiner Art von Rauschen auf. Wenn es aufträte, wäre es allerdings ein Hinweis auf konstruktive Schwachstellen der Box, wie es z.B. bei Lautsprechern auftritt, bei denen sich zwei Mitteltöner um einen Hochtöner gruppieren. Aus meiner Sicht sind solche Konstruktionen für stereophone Wiedergabe ungeeignet, da sich eine saubere Phantomschallquellenbildung unter keinen Bedingungen einstellt. Sog. "d´Apolito" Konstruktionen (es sei denn, das System ist winzig, also deutlich kleiner als 5" MT) haben für mein Gehör aus diesem Grund ein für mich selbst immer wieder überraschend stark ausgeprägtes Ermüdungs/Lästigkeitspotential. "Zum Glück ist übliche "Stereomusik" bez. Phantom-Ortungsschärfe nur selten so anspruchsvoll wie Mono-Rauschsignale" Das würde ich so auch nicht unterschreiben. Eine eindeutige und (mir fällt kein besserer Begriff ein) natürliche Wiedergabe von Klangkörpern (unabhängig davon, ob Streichquartett oder sinfonische Musik) incl. des "Ursprungsraumes" ist meiner Erfahrung nach recht anspruchsvoll, was die Lokalisationsschärfe angeht. Pop-Musik bekommt durch eine gewisse Unschärfe dagegen vielleicht sogar einen gewissen "human touch" und wirkt dann nicht ganz so steril ;-) Gruß Andreas
  19. Hallo Horst, in der Studie sind mit "Nichtlinearitäten" nicht etwa Phasendrehungen, sondern nichtlineare Verzerrungen gemeint, genauer: Intermodulationsverzerrungen, wodurch zusätzliche spektrale Komponenten im hörbaren Bereich entstehen. Zwar sind die Klirrfaktoren moderner Hochtonkalotten i.A. recht niedrig (typischerweise um 0,3% bei 90dB[sPL] @ 1m), von einem "linearen Übertragungsverhalten" kann dennoch keine Rede sein, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch nicht bei den Kalotten, die in Deinen Lautsprechern eingebaut sind ;-) Erschwerend kommt in unsrem Fall hinzu, daß die aus dem nichtlinearen Übertragungsverhalten des Lautsprechers in Verbindung mit Ultraschall generierten spektralen Komponenten nicht-harmonisch sind, und daher im Vergleich zu Klirrverzerrungen deutlich niedere Hörschwellen aufweisen. Gruß Andreas
  20. Hallo Horst, Die Entschuldigung ist natürlich angenommen ;-) Ansonsten vielen Dank für Deine Stellungnahme. Nur noch eine Anmerkung: "Im Widerspruch zu Deiner Quelle steht jedoch unsere Erfahrung mit Hochtönern,die über ein zu oberen Frequenzbereichen erweiterten Übertragungsbereich verfügen. Konkret: ein Lautsprecher, der nur bis 20kHz linear überträgt klingt anders, als ein Lautsprecher der bis 35kHz linear überträgt." Ich sehe eigentlich keinen Widerspruch zu der von mir zitierten Quelle, wo bezüglich der "Hörbarkeit" von Schall jenseits der Hörschwelle wie folgt argumentiert wird (Zitat): "Bei der Wiedergabe über ein und dieselbe Box (gemeint: Hochtöner) bilden sich, bedingt durch die Nichtlinearität des Lautsprechers, Intermodulationsprodukte im hörbaren Bereich". In diesem Experiment wurde ebenfalls eine Hörbarkeit der Erweiterung des Übertragungsbereiches über 20kHz festgestellt, jedoch auf die Entstehung von (meßtechnisch nachgewiesenen) Intermodulationsprodukten *im hörbaren Bereich unter 20kHz* zurückgeführt. Gruß Andreas Gruß Andreas
  21. Hallo Horst, zuerst würde ich Dich bitten, davon Abstand zu nehmen, von dritten Personen unzureichend bzw. falsch wiedergegebene, von mir an anderer Stelle bloß zitierte Zusammenhänge als "AH´s Annahmen" zu bezeichnen. "Es gibt einige Theorien über die Bedeutung von Frequenzanteilen oberhalb der Hörgrenze. Leider ist keine von Ihnen so gefestigt, als dass ich Lust hätte, hier darüber zu diskutieren." In diesem Zusammenhang komme ich nicht umhin, daran zu erinnern, daß Du selber vor längerer Zeit in diesem Forum von eigenen Experimenten mit zwei verschiedenen Hochtönerversionen berichtetest, in welchem von 4 oder 6 VPN (ich erinnere mich leider nicht genau) jene Variante eindeutig (!) bevorzugt wurde, deren Übertragungsbereich über 20KHz hinausreichte. Hieraus konnte leicht der Eindruck entstehen, Du seist der Auffassung, eine Erweiterung des Übertragungsbereichs über die Hörgrenze wirke sich eindeutig positiv auf die Wiedergabequalität aus. Zur Sache selbst folgendes Zitat, in welchem auch eine Quellenangabe der entsprechenden Original-Veröffentlichung zu finden ist. "Ein ausgesprochen aufschlussreicher Beitrag zur Frage der Hörbarkeit von Tönen oberhalb von 22 kHz kam aus Japan. In ihrem AES-Paper Nr. 5401 zeigen Ashihara Kaoru und Kiryu Shogo vom National Institute of Advanced Science and Technology, dass bei synthetischen obertonhaltigen Signalen nur dann herausgehört werden kann, ob die Komponenten oberhalb von 22 kHz übertragen werden oder nicht, wenn das komplette Signal über denselben Lautsprecher abgestrahlt wird. Wurden die Harmonischen oberhalb von 22 kHz hingegen über separate Lautsprecher ausgesandt, so konnte sie keiner der Versuchsteilnehmer heraushören. Der Grund für die Hörbarkeit im ersten Fall wird von den beiden Japanern auch gleich mitgeliefert: Bei der Wiedergabe über ein und dieselbe Box bilden sich, bedingt durch die Nichtlinearität des Lautsprechers, Intermodulationsprodukte im hörbaren Bereich, die sich bequem mit einer Spektralanalyse des akustischen Signals des Lautsprechers nachweisen ließen. Das Untersuchungsergebnis der Studie sollte alle Tontechniker, die an die Wichtigkeit der Übertragung von Ultraschall glauben, nachdenklich stimmen. Gezeigt wurde hier nämlich, dass der hörbare Unterschied mit und ohne Ultraschallkomponenten auf die technische Unzulänglichkeit des Wiedergabesystems zurückzuführen ist! Weiterhin wurde hier deutlich, dass bei der Schallübertragung bis zur Cochlea unseres Gehörs Nichtlineariäten eine wesentlich geringere Rolle spielen als bei der Schallerzeugung durch typische Lautsprecher, denn sonst wäre ein Unterschied ja auch bei getrennter Wiedergabe der Ultraschallkomponenten über separate Lautsprecher erkennbar gewesen. Es muss ferner der Schluss gezogen werden, dass viele Untersuchungen zur Hörbarkeit von Ultraschall ungültig sind, da die Versuchsleiter ebenfalls auf Intermodulationsprodukte im hörbaren Bereich hereingefallen sind und daraus fälschlicherweise die Wichtigkeit der Übertragung der Signalkomponenten oberhalb von 22 kHz abgeleitet haben. Im Workshop "lssues on High-Resolution Audio" erinnerte der Psychoakustiker Dr. Brian Moore im Übrigen daran, dass die Knöchelchen in unserem Mittelohr, die der Übertragung vom Trommelfell zur Cochlea dienen, einen sehr steilen mechanischen Tiefpass bilden. Dieser verhindert von vornherein das Eindringen von Ultraschallkomponenten in die Schnecke, die selber ziemlich nichtlinear arbeitet." Noch eine persönliche Schlußbemerkung: Da sich meiner Auffassung nach die Wiedergabetechnik im Heim bezüglich der grundlegendsten subjektiven und elektroakustischen Parameter auf einem allgemein niederen Niveau bewegt, erscheint mir persönlich eine Diskussion über offenbar nur schwer wahrnehmbare Unterschiede (so es denn keine Artefakte sein sollten, wie obiger Artikel nahelegt) als wenig nutzbringend. Sinnvoller wäre aus meiner Sicht, das gewaltige und brachliegende Optimierungspotential bezüglich der bedeutendsten Einflußgrößen auf die subjektiv wahrgenommene Wiedergabequalität besser auszuschöpfen. Gruß Andreas
  22. AH

    Über-Alles-Gegenkopplung

    Hallo DB, da manche Forenteilnehmer sich vielleicht nicht durch ein etwas längeres pdf kämpfen wollen, hier einige zentrale Aussagen (habe ich für diese Fälle immer auf der Festplatte), die vielleicht dazu ermuntern die beiden (lesenswerten) Artikel doch in Gänze durchzulesen: "Nach einer vorliegenden Untersuchung aus dem Vorjahr [1] gehen die meisten bei Hörver-gleichen festgestellten klanglichen Differenzen von Leistungsverstärkern aus deren unter-schiedlichen Frequenzgängen hervor. Obwohl die Unterschiede im Frequenzgang im Ver-gleich zu den bei Lautsprechern auftretenden Abweichungen kaum von Relevanz zu sein scheinen und sich in einer Größenordnungen von nur 0,1..0,5 dB abspielen, die sich zudem meist nur an den Randbereichen des Hörspektrums feststellen lassen, dürfte hier in den meisten Fällen schon das einzige Unterscheidungsmerkmal liegen. Ursachen für diese Abwei-chungen sind in unterschiedlichen Hoch- und Tiefpassfiltern der Eingangsstufe sowie unter Belastung im frequenzabhängigen Innenwiderstand respektive Dämpfungsfaktor zu finden. In Berichten von diversen Hörvergleichen und in einer Vielzahl von Artikeln in der Audio-Presse wird jedoch immer wieder festgestellt, dass die im Hörvergleich wahrnehmbaren Un-terschiede zwischen Leistungsverstärkern eher groß sind. Auf der Suche nach den Ursachen dieser zunächst widersprüchlichen Feststellungen und einem möglichen messtechnischen Zu-sammenhang wurden so zunächst die verschiedensten Messreihen zum linearen und nichtline-aren Übertragungsverhalten und zum Leistungsspektrum durchgeführt. Signifikante Unter-schiede waren dabei vor allem in den Verzerrungswerten nahe der Clipgrenze und in der Leistungsverteilung in Abhängigkeit von der Lastimpedanz und Signalform festzustellen. Mit Ausnahme einiger Extremfälle lagen die Verzerrungswerte jedoch immer um Zehnerpotenzen unter denen der besten Lautsprecher. Für die oben genannte Veröffentlichung [1] wurden im Anschluss an die Messreihen eine Reihe akribisch vorbereiteter Hörversuche ausgeführt, die sich teilweise über mehrere Tage erstreckten und messtechnisch genau dokumentiert wurden. Über eine großzügig dimensio-nierte Umschalteinheit wurde der Vergleich paarweise abgehandelt und je zwei Verstärker an einem Lautsprecher verglichen. Beide Verstärker wurden jeweils mit dem gleichen Eingangs-signal versorgt und über ein Meßsystem exakt auf eine einheitliche Verstärkung abgeglichen. Eine Voraussetzung in allen Fällen war es, dass keiner der Verstärker durch das Musiksignal an seine Clipgrenzen gebracht wurde, so dass hierdurch entstehende Effekte keine Berück-sichtigung fanden. In mehreren Hörsitzungen mit unterschiedlichen Lautsprechern, bevorzugt jedoch mit großen passiven Studiomonitoren, wurden so jeweils 4-6 vom Konzept her unter-schiedliche Endstufen verglichen. Die Ergebnisse waren großteils von ernüchternder Art, wo trotz guten Willens, verschiedenster Musikrichtungen und Aufnahmen sowie bester Randbe-dingungen keine reproduzierbaren Unterschiede wahrzunehmen waren. Auswirkungen unter-schiedlicher Frequenzgänge waren in diesen Testfeldern weitgehend auszuschließen, da keine der getesteten Endstufen bei 20 Hz oder 20 kHz um mehr als 0,1 dB von ihren Mitstreitern abwich. Es bieten sich nun drei Möglichkeiten der Erklärung für diesen Umstand an: - Bei den Vorversuchen wurde der Pegelabgleich nicht hinreichend exakt ausge-führt, so dass die wahrnehmbaren Unterschiede auf Pegeldifferenzen, wo schon 0,5 dB deutlich zu bemerken sind, zurückgehen. - Die Frequenzgänge der Endstufen mit angeschlossenem Lautsprecher wurden nicht geprüft und verglichen, so dass z.B. leichte Pegelanhebungen oder Absen-kungen in den Randbereichen für die unterschiedlichen Höreindrücke verantwort-lich sein können, wo ebenfalls eine Größenordnung von 0,5 dB schon eindeutig zu erkennen ist. - Die Endstufen wurden so betrieben, was durchaus als normaler Betriebszustand gesehen werden darf, dass Signalspitzen schon die Clipgrenzen der Endstufen er-reichten und so Verzerrungen und Signalkompression entstanden. Punkt 1 und 2 sollen hier nicht weiter verfolgt werden, so dass an dieser Stelle nochmals auf die erste Veröffentlichung [1] zum Thema verwiesen wird. Der letzte Punkt wird in dieser Abhandlung als Thema aufgegriffen, wo das Verhalten von Leistungsverstärkern speziell in dem Arbeitsbereich, wo das Signal schon eine mehr oder weniger starke Verzerrung und Kompression erfährt, messtechnisch und mit Hörversuchen analysiert wird. Das Testfeld setzte sich wie auch in den anderen Hörversuchen aus qualitativ als hochwertige einzustufenden Geräten für professionelle Anwendungen, d.h. im Tonstudio, in Installationen oder für PA zusammen. Auf Geräte mit exotischen Konzepte wurde verzichtet, wenngleich das Testfeld sich mit Halb- und Vollbrücken Schaltungen, bipolaren und MosFet Leistungs-halbleitern sowie herkömmlichen und Schaltnetzteilen schon erheblich unterschied. Die 4 Endstufen wurden aus unterschiedlichen Leistungsklassen ausgewählt, so dass anhand der Hörbeispiele auch beurteilt werden sollte, welchen Gewinn ein größerer Verstärker gegenüber einem kleineren Modell zu erbringen vermag. (...) In Anbetracht der bestimmt nicht immer akzeptierten Schlußfolgerungen dieses Beitrags sei mir eine persönliche Anmerkung zum Thema Endstufen und deren klangliche Eigenschaften erlaubt. Als Besitzer, Sammler und Liebhaber vieler exclusiver Endstufenmodelle war ich immer von den technischen Qualitäten dieser Geräte überzeugt. Mit der Gewißheit, daß sich dieses auch in den klanglichen Eigenschaften niederschlägt, habe ich bisher an einer Reihe von Hörvergleichen teilgenommen. Nicht zuletzt habe ich auch mit diesen Versuchsreihen in der Erwartung begonnen, klare Unterschiede feststellen, wenn auch nicht unbedingt meßtechnisch begründen zu können. Meine persönlichen Vermutungen gingen eher in die Richtung, daß es klar hörbare Unterschiede geben würde, man diese mangels einer geeigneten Meßmethode noch nicht meßtechnisch zu manifestieren wußte. Leider erhärtete sich jedoch zunehmends der schon immer vorliegende Verdacht, daß für die hörbaren Unterschiede nur geringe Frequenzgangabweichungen, ein unzureichender Pegelabgleich oder schlicht unzureichende Leistung verantwortlich waren. Das Endstufen klanglich filigran sein können, Anteile der Musik verschleiern oder herovorholen, oder mehr oder weniger räulich klingen können, war in allen Hörversuchen nicht einmal Ansatzweise festzustellen." beste Grüße AH
  23. Hallo, schau in das "Elektroakustik" Buch von Zwicker. Für den Kolbenstrahler ist dort eine Formel angegeben. Hier eine graphische Darstellung des Bündelungsmaßes eines Kolbenschwingers: http://www.htwm.de/pwill/bmks.gif Vereinfacht kann man sagen, daß ein Konus bei Wellenlängen anfängt zu bündeln, die seinem Umfang entsprechen. Gleichmäßige und gleichzeitig hohe Bündelungsmaße sind auch mit mehreren Kolbenschwingern nicht zu realisieren. Eine Lösung sind Waveguides: http://www.klein-hummel.de/produkte/o500c/bilder/o500.jpg mit denen sich ein sehr gutes "constant directivity"-Verhalten erzielen läßt (Eine Isobare entspricht 3dB): http://www.klein-hummel.de/produkte/o500c/...horiziontal.jpg Eine andere Lösung eine offene Schallwand. Bei folgender, recht eleganten Konstruktion wird ein 15" bis 600Hz eingesetzt und das resultierende hohe Bündelungsmaß nahtlos durch den Mitteltöner mit offener Schallwand fortgeführt: http://www.me-geithain.de/pics/rl900a/rl900a.gif http://www.me-geithain.de/pics/rl900a/buendel900a.jpg Bündelungsmaß Gruß AH
  24. Hallo milli, "Oh, oh, das ist ein komplexes Thema, weil viele Fettnäpfchen lauern, in die man stampfen kann wenn man hier irgend eine nähergehende Erläuterung versucht (ich wette, in eines der vielen stampfe ich gerade... )." Du bist ein Hellseher. Aber gestampft ist der Schwamkrug und nicht Du. Seine Thesen widersprechen allen psychoakustischen Kenntnissen und sind nichtmal einer Diskussion wert. "Diesen genügend verzögerten Indirektschall "nutzt" das Gehör zusätzlich für die Ortung der Phantomschallquellen in einer gedachten Ebene zwischen der LS. Zuwenig ausreichend verzögerter Reflexionen führen zu Ortungsproblemen vor allem bei der Stereomitte" Das ist vollständig falsch. Je weniger diskrete Reflektionen auftreten, desto besser wird die Lokalisierbarkeit von Phantomschallquellen. "angeblich soll auf dem Acker im Freifeld absolut keine Stereoortung möglich sein? Wer probierts? )." Das stammt auch vom Schwachfug...ähhh Schwamkrug. Ich habe es schon oft probiert. Sowohl auf dem Acker, als auch im reflektionsarmen Raum, als auch in Referenz-Hörräumen (Berlin-Adlershof) mit einer Unterdrückung von diskreten Reflektionen um 20dB. Das Ergebnis ist in allen Fällen eine gegenüber Wohnräumen sehr viel bessere stereophone Abbildung (incl. Tiefenstaffelung). Lade Dir doch bitte folgendes Dokument herunter (beachte mal den Titel .... danach kann man über das, was gewöhnlich im Wohnzimmer abgeht entweder nur noch lachen oder weinen): Empfehlung SSF-01: Hörbedingungen und Wiedergabeanordnungen für Mehrkanal-Stereofonie im Studio und Heim http://www.tonmeister.de/foren/surround/texte/SSF01W95.ZIP Hier wird klar festgelegt, welchen Toleranzbereich das Bündelungsmaß der Lautsprecher einhalten sollte, Toleranzbereiche zur Nachhallzeit des Raumes finden sich ebenso, wie Festlegungen zur Unterdrückung diskreter Reflektionen. Um es ganz kurz zu fassen: Ich pflege zu sagen, daß gute stereophone Wiedergabe bezüglich der wichtigsten subjektiven Parameter (Klangfarbe und Lokalisierbarkeit) Freifeld-Bedingungen nahekommt. Die Voraussetzungen dafür sind: Raum: - Eine frequenzunabhängige Nachhallzeit RT60 des Wiedergaberaumes. - Eine hinreichend kurze Nachhallzeit RT60 des Wiedergabraumes (0,2...0,3 Sekunden von 30Hz bis 16kHz (!) - Eine Unterdrückung diskreter Reflektionen um 20dB unter Direktschall. Vom Raum bleibt demnach nur ein vollständig diffuser und vollständig frequenzneutraler Nachhall. Dieser dient dazu, daß sich Mensch im Raum noch wohlfühlt (wer schon im reflektionsarmen Raum gehört hat, weiß wovon ich spreche), beeinflußt aber die wichtigsten subjektiven Parameter kaum noch. Lautsprecher: - Eine möglichst frequenzneutrale Richtwirkung des Lautsprechers, das Bündelungsmaß darf nur zu hohen Frequenzen evtl. leicht ansteigen (um maximal 4dB zwischen 250Hz und 10kHz) - Ein ausreichend hohes Bündelungsmaß - abhängig auch vom Hörabstand (es muß im direkten Schallfeld, also innerhalb des Hallradius gehört werden, welcher direkt mit der Nachhallzeit des Raumes und dem Bündelungsmaß des Lautsprechers korrospondiert). Für 3m Hörabstand und eine RT60 von 0,2 bis 0,3s sollte das Bündelungsmaß etwa 8dB betragen, damit man eben gerade innerhalb des Hallradius ist. "Die beste ( schönste ? )Wiedergabe im Raum ermöglichen LS, die ein breites,aber nicht ZU breites, vor allem aber ein gleichmäßiges Abstrahlverhalten über einen weiten Frequenzbereich aufweisen und mit ausreichend Abstand von den Wänden ( > mind. 70 cm )aufgestellt werden." Deine Schlußfolgerung ist bedingt zutreffend. Gleichmäßiges Abstrahlverhalten ohne jedwede Sprungstellen ist tatsächlich von größter Bedeutung für einen im Wohnraum betriebenen Lautsrpecher. Breites Abstrahlverhalten ist aber eher kontraproduktiv, bzw. erzwingt sehr kurze Hörabstände. Fast alle sog. "hifi" Lautsprecher (i.d.R. breit und sehr ungleichmäßig abstrahlend - sie erfüllen wohl durchgängig weder SSF-01, geschweige EBU oder ITU) lassen Hörabstände größer 2m nicht zu (!) und sind für Wohnräume auch wegen der allfälligen Sprungstellen im Abstrahlverhalten völlig ungeeignet. Gruß AH
  25. Hallo Klaus, in dem Artikel ist das Modell "Zerobox 109" Gegenstand der meßtechnischen Betrachtung. Leider muß ich konstatieren, daß ich auch nur näherungsweise vergleichbar schlechtes bei ähnlich großen/teuren Monitoren bisher nicht gesehen habe. Die Baßkonstruktion ist ganz gut, aber die nichtlinearen Verzerrungen oberhalb 180Hz (wo der Mangerwandler eingesetzt ist) sind indiskutabel. Genau wie das Abstrahlverhalten indiskutabel ist. Davon abgesehen hat man auch schon sauberere Zerfallsspektren und glattere Amplitudenverläufe gesehen ;-) Irgendwelche auffälligen Vorteile gegenüber anderen Lautsprecherkonzepten waren übrigens bedauerlicherweise nicht auszumachen, mit Ausnahme des recht unverzerrten (aber dennoch etwas unruhigen) Phasenganges, was aber (a) mit digital entzerrten Kolbensystemen genauso erreichbar ist und ( nach allen mir bekannten Untersuchungen ohnehin unbedeutend ist, von ganz speziellen Ausnahmen abgesehen, die sich aber auch auf konventionellem Wege recht leicht umschiffen lassen (starke Phasenverzerrungen innerhalb einer Frequenzgruppe, extremer Anstieg der Gruppenlaufzeit im Baßbereich). Ansonsten wollte ich fragen, ob ihr den Lautsprecher unter Freifeld-Bedingungen betreibt? Auch in einem Raum mit hinreichend kurzer RT60 (< 0,3s) spielt das Bündelungsmaß für die Klangfarbe am Hörplatz meiner Erfahrung nach eine sehr bedeutende Rolle. Gruß AH
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