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bionear

Bipolarer- oder FET- OP?

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Hi,

 

welche OP-Gattung eignet sich besser in der 1. Stufe eines MM-Phonopre mit 2 Stufen. 1. Stufe mit aktiver Entzerrung, 2. Stufe Ausgangstreiber.

Das Teil läuft z.Zt. mit einem NE5533 in der 1. Stufe. Das MC-System wird durch einen ÜT auf MM-Niveau angehoben. Ich möchte gerne ein "Chip-Tuning" durchführen.

T. Loesch bevorzugt einen FET trotz höherem Grundrauschen. Andere Meinungen?

 

Peter

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Hallo Peter,

 

ich zitiere mal das Forumsmitglied "Calvin", der mir in diesem Forum vor ca. vier Jahren auf eine ähnliche Frage folgendes geantwortet hat:

 

 

 

"Welcher OP für Phonostufen geeignet ist, hängt sehr vom Konzept der Stufe ab. Arbeitet man nur mit einer verstärkenden Stufe (mit der Entzerrung in der Gegenkopplung), dann sind bipolare OPs ein Muss. Grund: Der Ta stellt eine recht niederohmigen Quelle dar. Daher ist die Rauschspannung des OPs der dominierende Faktor (bei hohen Quellwiderständen ist der Rauschstrom dominierend). Nun gilt generell, daß bipolare OPs ein geringeres Spannungsrauschen aufweisen, Fet´s hingegen ein geringeres Stromrauschen. Extrem rauscharme bipolare Typen sind der LT1028, OP27/37, NE553x, AD797, etc. Hinzu kommen noch einige sogen. Instrumentationsverstärker wie die SSM2015/2017, INA103/163, AMP01, etc. mit denen sich dann sogar ein symmetrischer Eingang realisieren lässt (Der TA ist ein symmetrischer Generator).

Baut man die Phonostufe hingegen mehrstufig auf (was generell zu bevorzugen ist!!), dann können durchaus auch FET´s ihre Berechtigung haben. V.a bei Ansteuerung aus einer passiven RIAA-Entzerrung (relativ hochohmig) kann ein FET in der zweiten Stufe sogar rauschärmer sein, als ein bipolarer OP!"

 

 

Ich glaube, damit ist alles gesagt - mir hat es damals bei der Entscheidung sehr geholfen.

 

Gruß,

 

Martin

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Guter Beitrag von M_chen!

 

Sehe das auch so. Bei einer derart niederohmigen Quelle wie einem Tonabnehmer ist der bipolare m.E. im Vorteil!

 

(THEL benutzt z.B. in der Phono-X zwei AD797 als symmetrische Eingangsstufe, ist aber ein mehrstufiger Phonoamp)

 

guenzalot

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Hi,

 

Gott, soo schnell altert man und bekommt seine Jugendsünden auf die 12 geömmelt! ;-)

 

Als Ergänzung des älteren Beitrages:

 

Für die Auswahl des OPs bezgl. Rauschen muss immer gesehen werden, welchen Quellwiderstand der OP-Eingang sieht. In manchen Datenblättern ist der Widerstandbereich für geringstes Rauschen angegeben. Moderne ´extrem rauscharme´ bipolare Typen wie der LT1028, AD797 oder INA163 u.A. haben ihr Rauschminimum um 200Ohm Quellimpedanz, FET-Typen wie OPA627, AD745 etc. oberhalb ~2kOhm. Ältere bipolare wie der OP27 oder der NEE5534 liegen da sogar günstiger! MM-TAs liegen für beide OP-Typen im akzeptablen Bereich (als Spule´ zeigt der TA eine ansteigende Impedanzkurve zu hohen Freqs, was tendenziell dem FET-OP entgegenkommt).

Zusätzlich kommt es auf die Schaltungstopologie an.

Während bei einer nichtinvertierenden Schaltung der Widerstand den der OP sieht maximal 47kOhm beträgt (Eingangswiderstand der Schaltung, TA und dieser Widerstand sind parallalgeschaltet) steigt er bei invertierender Beschaltung darüber hinaus an (Serienschaltung vom TA und Input-R).

Das Breitbandrauschen der invertierenden Schaltung ist damit etwas höher, sie hat jedoch den Vorteil, daß die fallende Impedanz des Gegenkopplungsnetzwerkes dass Rauschphänomen kontert. Die effektive Bandbreite ist durch den Tiefpasscharakter zudem viel kleiner als 20kHz. Die Unterschiede im Rauschen sind also in der Praxis relativ gering, aber vorhanden. Die einstufige invertierende Schaltung ist jedoch mit 2 Bauteilen weniger aufbaubar und reagiert günstiger auf Übersteuerung.

 

Wichtig ist auch die spektrale Verteilung des Rauschens des OPs. In den Datenblättern ist eine 1/f-Frequenz angegeben. Oberhalb dieser Frequenz ist die Rauschspannungs-(Rauschstrom-)dichte niedrig und relativ konstant, darunter steigt sie steil an. Bipolare OPs verfügen meist über die niedrigere 1/f-Frequenz.

Ein weiterer Punkt, der ein wenig Beachtung finden sollte ist der Input Biasstrom und Offset. FETs haben einen um mehrere Größenordnungen kleineren Eingangsstrom, was prinzipiell vorteilhaft ist, da die TA-Spule zumindest einen Teil dieses Stromes abbekommen, wenn kein Abblockkondensator vorhanden ist und der output Offset damit tendenziell niedriger ist.

Kurz gesagt, in beiden Typklassen gibt es geeignete Exemplare. Ist der OP vernünftig gewählt und der Aufbau der Stufe ok, dann ist das Rauschen der Platte selbst immer höher als das der RIAA-Stufe. Ob FET oder bipolarer OP ist damit eine eher untergeordnete Frage.

Ich halte gerade etwas ältere und günstige bipolare Typen wie den NE5534 und den OP27/37 für sehr geeignet. Bei Fets sollten es schon modernere Typen wie der AD745 sein. Da der Klang einer RIAA-Stufe in erster Linie von der Präzision der Entzerrung bestimmt wird macht imo der Einsatz eines teuren superduper-OPs nicht sehr viel Sinn.

 

jauu

Calvin

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

getting more and more amused :-)

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@all,

 

wenn ich mal zusammenfassen darf:

 

Der NE 5533 (ein 14-DIL Äquivalent zum 5532) scheint am Eingang der MM-Stufe gut plaziert zu sein. Hier erfolgt auch die aktive Entzerrung.

Ein Austausch bringt wahrscheinlich nix bis nicht viel!

 

Thanks @all

 

Peter

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>Der NE 5533 (ein 14-DIL Äquivalent zum 5532) scheint am

>Eingang der MM-Stufe gut plaziert zu sein. Hier erfolgt auch

>die aktive Entzerrung.

>Ein Austausch bringt wahrscheinlich nix bis nicht viel!

>

>Thanks @all

>

>Peter

 

 

moin Peter,

 

ich bekomme demnächst die Teile für einen zweiten "Volpe-RIAA2" Selbstbau Phonopre von Walter Fuchs. Der hat die LT1124 im MM Zweig anstatt der NE5532.

Ich berichte dann mal...angeblich sollen die LTs schon deutlich besser sein.

 

 

frank

 

Wer sich zwischen den Sternen bewegt, kann nur noch lächeln über die kostbaren Fußböden der Reichen. (Lucius Annaeus Seneca)

 

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