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h_reith

Raummbbildung

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Hi mm2,

 

die Wellenlänge im Beriech über 1kHz ist so kurz, dass man den Versatz der Treiber auf jeden Fall in der Weiche berücksichtigen muss.

Es gibt also nur eine einzige Position, bei der die Weiche zum Versatz passt. Alles andere ist falsch. Verschiebt man den Treiber, dann ist das gleichbedeutend mit einer Verstimmung des Filters.

Die Folge ist vor allem ein anderer F-Gang im Übergangsbereich, der ja meist bei 2..4kHz liegt.

Es ist also ziemlich egal, ob man den HT verschiebt oder ob man die Weiche verstimmt. Der Effekt ist praktisch der gleiche, wobei beim Treiberverschieben oft noch Kantenreflexionen dazukommen.

 

Das mit den Phasendrehungen kann man hinbekommen, wenn man die Frequenzweiche so abstimmt, dass man in besagten Bereich zwar einen halbwegs linearen F-Gang hat, aber eine eher deutliche Phasendrehung erhält. Das sieht dann in den F-Gang-Messungen nciht so getrickst aus, wirkt aber dennoch in die gleiche Richtung :)

 

Unabhängig von diesen Dingen bin ich eben neugierig, was andere so für Erfahrungen gemacht haben.

 

Bei gegebener Treiberanordnung hat die Wahl der Übergangsfrequenz und die Auslegung der Frequenzweiche ja auch einen entsprechenden Einfluß auf das Rundstrahlverhalten. Ich sehe im Moment hier den Haupt-Faktor für die "Räumlichkeit". Deckt sich das mit euren Erfahrungen?

 

 

 

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Hallo Hubert,

 

hier mal meine Erfahrung zum Thema, die ich die letzte Woche gemacht habe.

 

"Probant" ist eine 14l 2Wege Box mit Audax 170er TM und ARG Bändchen.

Der Bauvorschlag sah eine passive Weiche mit Trennung bei 2K vor

TM läuft dabei mit 12dB raus, HT kommt mit 18dB hoch

Steht auch so bei mir rum (-;

 

Der Box unterstelle ich mal im Vergleich zu üblichen Boxen ähnlicher Preislage eine ausgeprägte Räumlichkeit (im positiven Sinn, nicht als Hallsoßenwerfer gemeint).

Sie zeigt im Bereich von 2...4,5k auch eine von Dir angesprochene Senke, ca 1..1,5 dB

 

letzte Woche dann die ersten Gehversuche als Aktivversion unter Benutzung einer DCX.

Zunächst die Trennfrequenz wie in der passiven Version gewählt.

Größere Filtersteilheit führte zu einem "entspannteren" Höreindruck.

Daher jetzt 18 zu 24 dB Steilheit gewählt.

Die Senke blieb jedoch bestehen.

 

Das ganze mittels Peak-EQ eingangsseitig glattgebügelt.

 

Der Effekt ist beim direkten Umschalten sofort wahrnehmbar, Stimmen sind eben besser herauszuhören und treten "räumlich" dadurch wohl etwas mehr nach vorne.

Die "Räumlichkeit" im Sinn, dass eine größere Aufnahmelokation dargestellt wird, ist aber nicht verändert worden.

 

Mittlerweile aber bin ich bei einer Trennung von ca 2,5K angekommen, dabei "verschwindet" die Senke nahezu und ich erspare mir den Eq.

Unter seitlicher Messung bleibt der Fgang akzeptabel, die Membran des TMs hat einen Dm von 12cm, das Bündelungsmass scheint da noch akzeptabel zu sein.

 

Der Höreindruck ist nun, dass Stimmen weiterhin prägnanter (und imho ehrlicher) dargestellt werden als in der Version 2K Trennung ohne EQ.

Insgesamt wirkt "der Raum" aber aufgeräumter, die Lokalisationsschärfe nahm zu, auch im Vgl zur Version "2k Trennung mit EQ".

Die "räumliche Größe", die Bühnenbreite etc. schrumpfte allerdings leicht.

Ich würde das aber nicht als dramatische Änderung in der Räumlichkeit bezeichnen.

 

Bei mir bleibt jedenfalls das Gefühl, dass diese Variante "echter" ist und werde wohl dabei bleiben.

 

Gruß

Udo

 

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Hallo Hubert

 

> Verschiebt man den Treiber, dann ist das gleichbedeutend mit einer Verstimmung des Filters.

 

in etwa ja

 

> Es ist also ziemlich egal, ob man den HT verschiebt oder ob man die Weiche verstimmt

 

das eine erzeugt eine konstante Laufzeitverschiebung die sich auf die Phase auswirkt

und dadurch indirekt auch auf den Frequenzgang.

Das andere ändert direkt Frequenzgang aber anders als eine Laufzeitverschiebung

die Phase verschiebt, daher sehe ich schon Unterschiede in der Wirkung.

Wenn man es geschickt macht kann man aber mit beiden den gleichen Effekt erzielen.

 

> dennoch in die gleiche Richtung

 

Wir wissen beide dass wir hier von einem Effekt reden bzw. hören.

 

Wir sollten also Unterscheiden, wie man den Effekt Räumlichkeit erzeugen kann

und woran man die Fähigkeit eines LS erkennt Räumlichkeit ohne Effekte

abzubilden. ;-)

 

 

 

 

 

 

 

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H - Psycho-acoustic 3 kHz dip

http://www.linkwitzlab.com/models.htm#H

 

Oft ist es bei 2 oder 3 Wegerichen so, dass der Mitteltöner ab knapp 1kHz schon zu bündeln beginnt. Nach dem Übergang auf den HT ist die Abstrahlung dann wieder breiter. Am Hörplatz hat man also nach dem Übergang wieder mehr Reflexionen. Meist erscheint es angenehmer, wenn man den HT darum unten rum etwas leiser macht.

 

Ein anderer Weg ist ja die Angleichung der Richtwirkung über ein Waveguide. Damit "bündelt" der HT unten etwa so wie der MT und es passt im Rundstrahlverhalten besser zusammen - zumindest wäre das ein Ziel.

Bei der letzten K+T Hörsession wurde ja eine Box mit so einem Teil vorgestellt. Zumindest im Hochtonbereich hat mir das Ding besser gefallen als die Boxen mit Bändchen - woran es auch immer lag.

 

Will man Stimmen schön direkt machen, so wird in den Studios wohl gerne eine schmale Spitze um die 2,5kHz draufgesetzt.

 

Es scheint also viel dafür zu sprechen, dass man gerade in diesem Bereich über kleinen Änderungen Einfluß auf das Raumempfinden nehmen kann.

 

Bei Breitbändern, Manger, ESL .. hat man gerade in diesem Bereich keinen Übergang. Je nach Schallwandkonstruktion hat man auch ein recht ausgeglichenes Rundstrahlverhalten ohne irgendwelche Sprünge in diesem Bereich, wobei im Hochtonbereich dann oft eine stärkere Bündelung vorhanden ist.

Auch bei dieser Gruppe wird meist von einer zumindest "anderen" räumlichen Darstellung berichtet.

 

Dann gibts da noch die Hörner, die ja ein recht definiertes Abstrahlverhalten haben und bei denen auch oft von einer anderen Raumdarstellung gesprochen wird.

 

Als Gegenpol gibts dann die Rundumstrahler. Hier wird meist ein schöner Raumeindruck bei mangelnder Lokalisierungsschärfe berichtet.

 

In diesem Zusammenhang würden mich mal Messungen an den Bösendorfer interressieren. Da sitzt ja der MT auf der Seite hinter einem Brett. Der Schall kommt dann quasi als Schlitzstrahler auf beiden Seiten raus. So ein Teil ist dann ja in einem gewissen Bereich schon fast ein DiPol.

 

 

 

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Schade,

 

irgendwo hatte ich ein pdf oder link eines wissenschaftlichen Textes, aus dem hervorging, dass das menschliche Gehör so so etwas wie eine unbewusste, frequenzabhängige "oben / unten / vorne / hinten -Ortung" besitzt.

 

man kann sich das so vorstellen, dass ein Geräusch mit Hauptenergie bei z.B. 4000 Hz eher "von oben", eins mit 7k eher "von hinten, eins mit 2 K eher von "vorne oben" oder ähnlich geortet wird, obwohl alles direkt von vorne kam.

Bitte nicht auf Frequenz und dazugehörige Richtung festnageln, nur ein Bsp., aber so ähnlich "funktionierte es".

 

Es gab ein Diagramm aus dem hervorging, welcher Frequenzbereich für welche "Richtung" zuständig ist.

Ist natürlich nicht die Hauptwahrnehmungsursache, geht aber mit sicherheit in die räumliche Wahrnehmung mit ein.

Vielleicht finde ich ja nochmal die Quelle.

 

Ist halt in etwa das, was ich versuchte im 1. posting auszudrücken.

Es existiert eine Menge an Parametern, die wir nicht wirklich kennen und deren Ursprung ausserhalb der Elektroakustik liegen.

Ich zumindestens würde da sehr im Trüben fischen, wenn ich konkrete Aussagen treffen müsste, wass wirklich alles für den räumlichen EIndruck einer Wiedergabe verantwortlich ist, und wie man es definiert beeinflussen kann.

 

 

Ich habe vor ein paar Monaten mal ein konstruktion von Phio gehört, die ich sehr interessant fand.

Ein großer Eton TM, lief bis ca 1,2KHz und von da an ein Kugelwellenhorn.

Das Teil besaß eine ausserordentliche Lokalisationsschärfe und Durchhörbarkeit, war auch sehr dynamisch.

"Raumeindruck" war nicht zu groß aber OK, vielleicht genau richtig?

 

Bei meiner nä. Konstruktion versuche ich jedenfalls eine Chassiskombination, wo Trennungen weitestmgl vom sensiblen Bereich des Gehörs weg erfolgt.

möglichst keine Phasen und Frequenzgangschweinereien ab 1,5 KHz aufwärts

(am liebsten natürlich überhaupt nicht)

Von derartigen Sachen verspreche ich mir noch am meisten.

 

 

Gruß

Udo

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Hi Udo,

 

Unterlagen in der von dir angesprochenen Art findet man bei den Kunstköpfen.

Ein linearer F-Gang von vorne sieht über einen Kunstkopf aufgenommen dann etwa so aus:

http://www.audiomap.de/forum/user_files/1594.gif

 

Links der F-Gang und rechts das, was von einem nahezu idealen Impuls übrig bleibt.

Ähnliche Kurven gibts auch zu den anderen Richtungen.

 

Manche Kopfhörer-Verstärker bauen eine entsprechende Entzerrung ein, damit man übliche Aufnahmen besser über den Kopfhörer genießen kann.

 

Gabs von AKG oder wem auch immer nicht auch mal einen Kopfhörer, der die Schallquellen virtuell aus dem Kopf raus gebracht hat? Für Tonmeister hatte das Versorgungsgerät einen Kartenschlitz, in dem die genaue Kurve des Tonmeisters hinterlegt werden konnte.

Auch einen Surround-Kopfhörer gabs da mal. Ich glaube, es gab auch mal ein PlugIn für irgendwelche PC-Sachen, über die man DVD und deren Mehrkanal auf Kopfhörer in dieser Art umrechnen konnte.

Letztlich arbeiten diese Sachen ja genau mit dem Thema "Raumempfinden".

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Jepp,

 

wir meinten das gleiche.

Habe auch meine damaligen Quelle wiedergefunden,

waren ebenfalls "sengspiel" pdfs, gleicher Bezug (Blauert)

 

http://www.sengpielaudio.com/DieRichtungsw...Medianebene.pdf

 

http://www.sengpielaudio.com/DieBedeutungD...chenBaender.pdf

 

Weist imho darauf hin, dass durch eine "zielgerichtete" gewisse Verbiegung des Frequenzgangs bei Boxen ein vom Entwickler gewolltes,entsprechend anderes räumliches Wiedergabeempfinden verursacht werden kann.

 

 

Grüße

udo

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Hi Udo,

 

Das wäre doch mal eine Spielerei für ein audiomap-Forumstreffen:

Wir nehmen eine recht gute Anlage und spielen mit dem behringer an den Bändern rum. Dazu machen wir einen Erfassungsbogen und werten das Gehörte dann statistisch aus.

Warscheinlich finden wir eine Bestätigung der aufgeführten Unterlagen.

 

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Hallo,

 

sehr interessant Deine Quellen besonders dass es auch eine "Oben" Wahrnehmung gibt.

 

Hab mich schon oft darüber gewundert warum sich bei vielen LS

alles in der Höhe/Ebene der LS abspielt und es doch einige weinige gibt bei denen

sich die Räumlichkeit auch oberhalb der LS ab zu spielen scheint.

 

Wurden diese Messungen mit einer Stereo Anordung oder mit einem einzelnen LS gemacht ?

 

Viele Grüße

mm²

 

 

 

 

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Hi,

 

muss gleich weg, aber noch schnell einen Versuch gestartet.

Die Änderungen erfolgte an besagten Bändchen-2Wegerichen.

folgende Einstellungen an den Eingängen vorgenommen:

 

http://www.audiomap.de/forum/user_files/1595.jpg

 

 

 

Sowie die jeweils invertierte Version.

Eqs mit jeweils 3dB, fo bei 360Hz 1,1KHz 3,5KHz 8KHz sowie 13KHz

 

Die "räumliche" Wirkung ist eindeutig.

Die Variante "diffus" zeigte bei mir allerdings schon deutlich wahrnehmbare Verfärbung, erinnerte mich unwillkürlich an Fahrstuhlmusik (-;

Evtl waren zuviel der EQ aktiviert.

Interessanter fand ich die Variante "Präsent", also beginnend mit 3dB Anhebung bei 360Hz.

Der Aufnahmeraum wurde kompakter, Stimmen klangen deutlicher, ohne das eine zu Große Änderung der "Klangfarbe" da war.

Alles in allem akzeptabel.

Habe dann auf meine alten JBLs TI6K direkt umgeschaltet.

Im Standard Setup sind die Monitore deutlich räumlicher als die TIs.

In diser Variante hatte sich das jedoch stark angepasst.

Müsste nochmal die JBLs messen, meine aber, dass die keinen so krummen Frequenzgang haben.

 

Soviel zum "Schnellschuss"

könnte man bestimmt exakter machen

 

 

Gruß

udo

 

 

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Hi Udo

 

super :)

 

Da haben wir in recht wenigen Beiträgen und kurzer Zeit ja schöne Stellschrauben gefunden.

Jetzt könnte man bei bezüglich der Räumlichkeit unterschiedlich klingenden Boxen mal den Direktschall und "die Summe der Reflexionen" auswerten.

Kann schon sein, dass es da gewisse Auffälligkeiten geben wird.

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Wobei ich mal erwähnen möchte das es da auch ganz nette Konstruktionen am Markt gibt. Ich hatte mal eine Audio Physic Virgo II, leider die meiste Zeit mit den falschem Amps), die "machte" das richtig gut! Sehr Verstärkerkritisch machen die Teile gerade mit "audiophilen" Aufnahmen EXTREM SPAß, und darum geht es ja schließlich, letztlich entscheidet der Geschmack.

 

Bei so einer recht sorgfältigen Box tropf, wenn die Aufnahme passt, der Schweiß von den Wänden, mit eher günstigen Chassis wohlgemerkt.

 

Mir isses aber irgendwann aber auf den gefallen, jetzt hänge ich bei meinen Tannoy DMT, die ich auf jeden Fall mit die Insel nehmen würde, an Deimen Amp, Hubert! Die sind in Teilbereichen schon nüchterner, aber über alles wesentlich geiler und auch die höherwertigeren Treiber. Und zwar auch noch mit alten Piaf Aufnahmen(klar, sind auch poliert), Django Reinhart kommt für mich klanglich ohne dass ich meckern könnte. Klar, ganz neutral sind sie nicht, aber mit rockigem etc. sehr geil!

 

Natürlich gaukeln die "guten LS" dem Hörer etwas vor, ich schätze mal dass das am Wettbewerb liegt, die Dinger alle spacig und noch spaciger klingen müssen, sonst kauft sie keiner....die Leisen Töne hört man erst später oder gar nicht.

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Servus,

 

das ist spannend! Ich hab zwar die Grafiken auf die Schnelle noch nicht alle ganz verstanden, aber dazu fällt mir was ein, das ich mal irgendwo aufgeschnappt habe:

 

der Gehörgang unserer Ohrwascheln ist ja nicht gerade, sondern verkrümmt. Das diene dazu, durch Reflexionen die Richtung eine Quelle besser bestimmen zu können. Mit einem kerzengeraden Gehörgang funktioniere das nicht. Es liegt also nahe zu vermuten, dass bestimmte Frequenzen "bevorzugte" Richtungen haben?

 

Grüße

Hermann

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Hi Hermann,

 

Das mit dem Ohr ist so, wie du es beschrieben hast.

Im Inneren des Ohres gemessen haben Schalleinwirkungen aus unterschiedlicher Richtung einen unterschiedlichen Frequenzgang. Dafür verantwortlich ist die Schulter, der Kopf und auch die Ohrmuschel. Schon alleine über diese spektrale Zusammensetzung kann man "auf die Schnelle" grob erkenne, aus welcher Richtung der Bär gerade angetappst kommt.

 

Es kommen zwar noch Laufzeit- und andere Effekte hinzu, aber alleine die Verbiegungen im Frequenzgang dürften schon für einen deutlichen Richtungseindruck ausreichen.

 

Meine Vermutung und der Grund für diesen Beitrag war eben, dass selbst bei halbwegs geradem Frequenzgang auf Achse die unterschiedliche Richtwirkung der Lautsprecher und damit das unterschiedlich gefärbte Klangbild der Reflexionen eine Einfluß auf das Raumempfinden hat.

Nach meinem Eindruck ist, von groben Fehlern mal abgesehen, der Phasengang, das Ausschwingen und der Klirr weniger wichtig für den Klang- und Raumeindruck als der Frequenzgang und das Richtverhalten.

 

Ich halte zwar nicht sonderlich viel von Verallgemeinerungen, aber übliche Mehrwegeboxen, Breitbänder, Hörner, Flächenstrahler ... haben doch einen gewissen "Familienklang" und eine dieser Gruppe mehr oder weniger eigene Art der Raumdarstellung.

Wenn ich mit die Berichte aus den letzten 30 Jahren so durch den Kopf gehen lasse, dann werden Lautsprecher mit eher starker Richtwirkung als eher flach aber genau, solche mit breiter Abstrahlung als eher tief aber ungenau beschrieben.

Ein sehr gerader Frequenzgang auf Achse ist noch keine Garantie für einen ausgewogenen Klangeindruck, auch eher wellige Frequenzgänge werden teilweise als sehr ausgewogen empfunden.

Es wird zwar oft auch ein Zusammenhang zwischen Genauigkeit und dem Impulsverhalten beschrieben, jedoch gibt es recht viele Lautsprecher mit eher mäßigem Impulsverhalten, die ebenfalls als genau beschrieben werden. Von daher denke ich, dass dieser Punkt warscheinlich weniger wichtig als das Abstrahlverhalten ist.

 

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Ja, das hat die Evolution hervorgebracht und sollte mal zur Gefahrenabwehr und Jagt dienen. Dumpfes grollen eines großen Viehchs bedarf keiner besonderen Aufmerksamkeit,das kriegst du immer mit, Natur kennt keinen Überfluss. Dafür werden die Subtileren Töne, das Rascheln im Walde sozusagen mit der nötigen Intensität wahrgenommen.

 

Mit der Rinchtung ist es umgehrt, die haben zur besseren lokalisation bevorzugte Frequenzen. Macht alles Sinn im Szenario der herben und rauhen Wildniss, vor dem Hintergrund der von dort drohenden Gefahren.

 

 

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Ursprünglich war die Funktion mal um recht vitale Interessen zu monitoren....deswegen dürften die Zonen am anderen Ende der Leitung im Hirrrn entsprechend sensitiv geblieben sein.

 

Die physikalischen Eingenschaften sind ja soweit untersucht und einschätzbar und bleiben die Erklärung schuldig.

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Das mit dem Richtungshören ist so heute nicht mehr relevant:

 

1. Kein zivilisierter Mensch braucht mehr Angst vor Bruno und Co. zu haben, diese Kreauren haben in Angesicht des potentiellen und hochgerüsteten Jägers nur eine bedingte Überlebenschance die sozusagen gegen Null tendiert (leider)

2. Der typische High-Ender treibt sich mehr im Wohnzimmer als in der Wildnis herum. ;-)

Eventuell sitzt er, der High-Ender noch stundenlang vor dem PC wo sich dann ein Schaden am Prozessorlüfter durch diverse Kreischtöne ankündigt, welche dann im Gehör des betreffenden einen Alarm auslösen und die exakte Lokalisation auf das PC-Gehäuse ermöglicht um einen ensprechende Handlung zu setzen...... ;-)

 

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Ohne den Thread verwässern zu wollen:

 

Wahrscheinlich sorgen deshalb Röhrengeräte auch für wohligen Klang, weil sie an das gemütliche Lagerfeuer erinnern, auf dem Has und Reh grade die Veränderung ihres Aggregatszustands von Fleisch zu Kohle vollziehen... :+

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ich kann da jetzt nur sehr kurz von Unterwegs aus drauf eingehen - das Bestimmende für die Lokalisation ist ein sauberer Impuls. Weder F-Gang noch Richtwirkung spielen eine ähnlich bedeutsame Rolle.

Wenn schon, dann ist die Richtwirkung beeinflussend, indem sie dazu führen kann, daß Impulse überlagert und dadurch verwaschen werden. Z. B. durch zu frühe erste Reflexionen über eine zu dichte Wandaufstelllung oder Gegenstände im Laufweg.

 

Prinzipiell gilt aber, daß eine sauberer Impuls-Reproduktion die beste Lokalisation bietet.

 

Wenn das Einschwingen eines Tons, das Auftreffen eines Sticks auf eine Snare oder das Anzupfen eines Basses oder Cellos nicht als kohärenter Impuls MIT dem Ton wiedergegeben werden - bzw. in korrekter zeitlicher Reihenfolge - verwäscht die Lokalisation eben dieses so wichtigen Ereignisses. Daraus resultiert nicht nur eine unscharfe Lokalisation sondern auch eine Beeinflussung des Klangs des Instrumentes.

 

Ein Laustprecher "mit eher mäßigem Impulsverhalten" KANN nicht "genau" sein.

 

Es kommt aber vor, das sich Mehrwege-LS gerade wegen der auf mehrere Membranen verteilten Impulsabgabe "räumlicher" anhören können . . .

 

Stell Dir vor, Du klopfst mit einer Bleistiftspitze auf einen stark resonierenden Tisch. Dieses Geräusch wird dann von zwei, drei oder mehr Punkten aus wiedergegeben . . . von zwei, drei oder mehreren Menbranen. Und von da aus auf zwei, drei oder mehr Wegen von den Membranen ausgehend, die drei oder mehr Wege werden vielleicht noch reflektiert und dadurch vervielfacht an Dein Ohr gebracht . .

 

Wenn EIN "Strahl" reflektiert wird kann man durch einen meist hörbaren Laufzeitunterschied trotzdem noch eine Richtung ableiten. Nicht so gut wie Direktschall versteht sich, aber bei einem kurzen Echo in einer engen Strasse ist das noch drin.

Wird ein sehr kurzes Signal von mehreren Punkten aus gleichzeitig abgegeben UND dann noch reflektiert ist es unmöglich, eine einigermaßen exakte Richtung abzuleiten.

 

Es klingt halt räumlich - aber von woher?

 

EIN Entstehungsort eines Impulses ist logisch. Mehrere Entstehungsorte desselben Impulses nicht!

 

Später mehr.

 

P.S.:

 

es ist übrigens sehr einfach, mit einem Equalizer die Durchhörbarkeit zu beeinflussen und zu verbessern. Allerdings auf Kosten des Klangs . . .

 

Gruß, Klaus

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Hi Klaus,

 

du Argumentierst sehr mit dem Kopf und das nicht sein kann, was nicht sein darf.

 

Du sprichst von einem "sauberen Impuls". Es ist aber ein Unterschied, ob man den Impuls auf den Oszi sieht und mit den Augen als sauber betrachtet oder ob man ihn hört und mit den Ohren als sauber beurteilt.

Auch wenn man selbst nicht unbedingt diese Meinung hat und auch wenn man es selbst eventuell anders hört, so fällt doch auf, dass oft bei Boxen von Genauigkeit berichtet wird auch wenn der messtechnische Impuls nicht so toll ist.

 

Ich habe mal irgendwo hier im Forum die Sprungantwort eines Elektrostaten und des Manger gegenüber gestellt. Warscheinlich auch von einem 30.- Breitbänder und von einem 2Wegerich mit Scans.

In diesem Vergleich schneidet der Manger nicht so gut ab - klingt er darum schlechter ? Sicher nicht.

 

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wieso das? versteh ich nicht. Ich berufe mich auf streng naturwissenschaftliche Fakten. Natürlich argumentiere ich da mit dem Kopf . . womit sonst? Womit argumentierst Du? Nicht mit dem Kopf? Schade eigentlich . . :-)

 

 

Der Unterschied liegt in der Fehlbarkeit des Subjektiven.

 

 

"Berichte" gibt´s wie Sand am Meer. "Meßtechnisch nicht so toll" ist nun wirklich ein dehnbahrer Begriff ;-)

 

Die "gemessene Sprungantwort" ist auch so eine Sache: wer mißt was wie womit?

 

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Hi,

 

ich möchte jetzt nicht euren Gedankenfluss unterbrechen oder mich unnötig einmischen,

 

aber Lokalisationsschärfe und Räumlichkeit der Wiedergabe (im Sinn wie "groß", also quasi Breite der Bühne und Tiefe des Aufnahmeortes) sind für mich zwei Parameter, die nicht zwangsläufig in Abhängigkeit stehen. (aber trotzdem können)

 

Eine Box KANN durchaus einen kleineren Raum projezieren als eine andere und dennoch eine schlechtere Lokalisationsschärfe besitzen.

 

Woüber unterhalten wir uns im thread genau?

 

Gruß

udo

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Raumempfinden ist eben ein Empfinden und damit subjektiv.

Es hilft hier wohl nur die "wissenschalftlich/statistische" Sichtweise auf subjektive Berichte.

Natürlich ist das Fehlbar, darum braucht man ja eine genügend große Menge und darum auch der Weg über das Forum. Das ist doch wunderbar dazu geeignet, die Empfindungen der Leute in dieser Beziehung zu erfragen.

 

Messtechnisch nicht so toll war in diesem Vergleich eben freundlich ausgedrückt - ich hätte es auch schäfter formulieren können.

 

Der Manger hat nunmal deutliche Probleme im Frequenz- und damit auch im Zeitbereich, da die Reflexion am Rand der Membran nur unvollständig abgefangen werden kann. Die typischen Welligkeiten im Mitteltonbereich sind natürlich auch in der Sprungantwort messbar und zeigen sich auch im Ausschwingen. Ich kenne einige Mehrwegeriche, die hier deutlich überlegen sind.

Na und?

Dennoch klingt so ein Manger in vielen Ohren deutlich besser.

Auch dazu könnte man sagen "... Berichte gibts wie Sand am Meer"

 

Für mich belegt es die These, dass die Sprungantwort nicht unbedingt ein Maß für den Klang und/oder das Raumempfinden ist.

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Hehehe.....das macht die Streßbewälitigung ja so "schwierig", dem Organismus wird hormonell und unausweichlich ein Alarmzustand vorgegaukelt den die Ratio nicht zulässt *bg*

 

Biologisch hat sich daran nichts geändert, daher rufen alle Zivilisotorischen Reize fix mal unangemessene Reaktionen hervor.....*g*

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