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Micha L

Funky

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Hallo Leute,

 

ich wollte wieder mal was Wildes hören und habe vorhin James Blood Ulmer aufgelegt(Free Lancing; Black Rock).

Der reißt mich genau noch so mit wie vor 20 Jahren.

Zwar hatte ich schon vorher was für Funk übrig, aber erst JBU ging mir hart genug zur Sache.

Damals konnte ich ihn in Leipzig live erleben, in den 80-igern hier eine Sensation und ein Trost für jene, die Hendrix nie erleben durften.

"Live at the Bayerischer Hof" ist Ulmers klangtechnisch wohl beste CD. Musikmäßig gehen die o. g. Sachen für mich mehr ab.

Spitzenmäßig ist aber auch "Cross Fire", mit dem Titel "Proof", feat. John Zorn, der seine eigene "wilde" Note beisteuert.

 

In dieselbe Richtung wie JBU geht Jean-Paul Bourelly. In "Tribute to Jimi" spielt er dessen Stücke funky. Sehr gut gelungen, genauso wie seine eigenen Sachen.

 

Gruß

 

Micha L

 

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Hi Micha,

 

wenn du auf so was stehst: Nils Landgren Funk Unit und Paolo Mendonca sind meine Tipps - Check it out now - - -

 

meikii

 

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Hallo Meikii,

 

P. Mendoca kenne ich nicht. Werde ihn mal probehören.

Landgreen habe ich mal gehört, kann mich aber nur noch erinnern, daß ich nicht begeistert war. Könnte es sein, daß er mehr in Richtung jazziger Verarbeitung von Hiphop geht, ala N. Petter Molvaer? Gerade das ist nicht nach meinem Geschmack (insbesondere "Khmer"; auf "Solid Ether" gefällt mir einiges. Am besten finde ich da noch immer "doo-bop" von Miles Davis).

 

Woran mag das liegen? Zum Teil wohl, weil diese Richtung tendenziell mechanisch ist, wie Techno.

 

Wenns so richtig lebendig wird, gefällts mir durchaus, wie z. B. Chris Thomas mit "21st century blues...from da ´hood".

Diese schwarze Lebenskraft (sorry, eine bessere Bezeichnung fällt mir gerade nicht ein) besitzt Ulmer im besonderen Maße, wie früher Hendrix.

 

Im Zusammenhang mit den neuen Jazz-Richtungen werden immer wieder Begriffe wie "drum´n bass" und "Triphop" genannt. Bei ersterem scheinen vor allem elektronische Drums eine Rolle zu spielen (?). Letzteren müßte mir mal jemand erklären. Wäre nett.

 

Herzliche Grüße

 

Micha L

 

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Hi Micha,

was bitte hat denn N.P.Molvaer mit HipHop zu tun ? HipHop ist doch neudeutsch für synkopiert rhythmisiertes Primatengeräusch (hähä, klasse Zitat, oder ?).

 

TripHop erklären, hmmm, schwer. Am besten Du hörst Dir mal die erste Morcheeba an (Who can You trust), die nachfolgenden fallen m.E. deutlich ab, aber die ist wirklich klasse.

Beste Grüße

Speedy

 

P.S.: 21st Century Blues find ich auch super.

 

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Hallo Speedy,

 

zugegeben, exakt analysiert habe ich Molvaer nicht. Aber seine Rhytmen erinnerten mich spontan an sowas. Hatte den Eindruck, daß er diese Elemente verarbeitet, natürlich auf hohem Niveau, genau wie M. Davis auf seiner post mortem erschienenen CD. Die Zusammenarbeit mit Remixern und DJ´s geht auch in Richtung Techno. Vielleicht ist´s eher das.

Als unvollkommener Mensch habe ich meine Vorurteile. Wenn ich also in einer Rezension was von toller Verbindung Jazz-drum´n base-triphop lese, habe ich kein Interesse. Ich denke dann: Die werfen mit solch schrecklichen Modewörtern parolenhaft um sich und findens geil. Andererseits muß ich zugeben, daß eine Kurzrezension schwerlich anders zu machen ist.

 

Wär schön, wenn Du mir, auch wenns schwierig ist, den triphop erklärst, wenigstens ansatzweise. Was für´n "Trippelsprung" ist denn da gemeint?

 

Gefreut hat mich, daß Du 21st Century Blues kennst. Der Ch. Thomas ist darauf großartig, trotzdem ist die Aufnahme wenig bekannt. Ist denn danach noch was erschienen?

 

Herzliche Grüße

 

Micha L

 

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Hi Micha,

 

also Landgren ist z.Z. so einer meiner Favorites. Allerdings hat er nichts mit HipHop zu tun. Er hat ne richtig erdige Handarbeits-Band namens Funk Unit und einen sensationellen Bläser-Satz. Die Musik bewegt sich so im Mid-Tempo-bereich (70-100bpm) und verbindet Blues-Schemen (oder Akkordfolgen) mit jazzigen Harmonien und funkigen Rythmen. Das alles immer sehr "schmutzig-erdig". Z.b. ist das keyboard (meistens Rhodes-Sounds) verzerrt und durch ein Wah-Wah gejagt, klingt echt abgespaced. Das ganze klingt als hätte Maceo Parker statt den Weg zum Kommerz den Weg zum Blues & Soul gefunden. Also Geschmacksrichtung Funk-Jazz-Blues im Mischungsverhältnis 40:40:20.

 

Zu Mendonca: Der ist etwas mainstreamiger, dafür aber deutlich härter, schöne verzerrte Gitarrenriffs, fetzige Bläsereinsätze, funkiger Gesang - also als hätte Hendrix sich Maceo´s Bläser geholt und Prince als Co-Produzenten gewonnen. Hier würde ich den Geschmackstyp mal so beschreiben Harter, manchmal etwas mainstreamiger Power Funk-Rock.

 

Zum Thema Trip-Hop bin ich kein Experte, aber ich versuch´s mal: Drums prinzipiell aus der Dose, stark verschachtelte Jungle-ähnliche Rhythmen, aber sehr soft und sphärisch. Dazu extrem flächig-weiche Keyboard Teppiche und spartanische Melodiebögen. Meist ist das ganze instrumental. Ein gutes Beispiel ist meines Wissens Chicane, die das ganz schön hin kriegen. Allerdings weiss ich nicht so recht wo der Bezug zum Jazz sein könnte....

 

Gruß Meikii

 

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Gast

LETZTE BEARBEITUNG am: 05-Jun-02 UM 22:17 Uhr (GMT) [p]LETZTE BEARBEITUNG am: 05-Jun-02 UM 22:16 Uhr (GMT)

 

Hallo Speedy

 

>HipHop ist doch neudeutsch für synkopiert rhythmisiertes Primatengeräusch (hähä, klasse Zitat, oder ?).

Wenn ich mal einen sehr unfreundlichen Tag habe, nenne ich das immer "Negergelaber". :P Sorry, aber dem Gequatsche und Rumgefuchtele mit den Armen sowie dem ganzen Mackergehabe kann ich nicht viel abgewinnen. Und für eine Pudelmütze ist es zur Zeit auch viel zu warm. Nur die Mädels sind meistens nett anzuschauen. :)

 

>TripHop erklären, hmmm, schwer. Am besten Du hörst Dir mal

>die erste Morcheeba an (Who can You trust), die

>nachfolgenden fallen m.E. deutlich ab, aber die ist wirklich

>klasse.

"Dummy" von Portishead paßt auch in diese Richtung.

Eigentlich ist auch immer eine Prise Melancholie oder auch Trübsal dabei.

 

Viele Grüße von eugen

 

 

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Hallo Michael,

 

>ich wollte wieder mal was Wildes hören und habe vorhin James

>Blood Ulmer aufgelegt(Free Lancing; Black Rock).

 

Werde ich mir mal merken.

 

>Der reißt mich genau noch so mit wie vor 20 Jahren.

>Zwar hatte ich schon vorher was für Funk übrig, aber erst

>JBU ging mir hart genug zur Sache.

 

Wie wäre Tower of Power?

 

>In dieselbe Richtung wie JBU geht Jean-Paul Bourelly. In

>"Tribute to Jimi" spielt er dessen Stücke funky. Sehr gut

>gelungen, genauso wie seine eigenen Sachen.

 

Auch notiert.

 

Habe gerade die neue Les McCann "Pump it up" geliefert bekommen: als Gäste sind Maceo Parker, Bill Evans, Dianne Reeves, Bonnie Raitt etc. dabei. Das geht áuch ganz schön ab.

 

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Hallo Micha,

ich denke auch das Molvaer eher Techno-Elemente mit Jazzigem verwebt. Und Du hast recht, so hat es auch Bill Laswell auf Panthalassa mit der Musik von Miles gemacht.

Bezüglich TripHop möchte ich auf die Beschreibung von Meikii verweisen, ich denke er triffts recht gut. Nur das es hauptsächlich instrumental ist, kann ich so nicht unterstreichen. Bei Portishead macht die Sängerin 50% aus, wenn ich mich nicht irre. Und wenn ich die Stimme von Skye Edwards (Morcheeba) höre, kann ich sowieso nur noch an eins denken ;)

Von Chris Thomas kenne ich auch nur die eine Scheibe, ich glaube mehr gibts auch nicht von Ihm.

In dieser Richtung (Neo-Blues) möchte ich aber unbedingt noch R.L.Burnside empfehlen, der gute (alte) Mann rotzt so einen richtig dreckigen Blues raus, der sich auf einmal wundersamerweise, aber irgendwie auch wie selbstverständlich, mit Elementen aus der modernen elektronischen Musik vermischt. Anspieltipps sind 'Come on in' und 'Wish I was in Heaven sittin down'.

Beste Grüße

Speedy

 

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Hallo Eugen,

 

>>Wenn ich mal einen sehr unfreundlichen Tag habe, nenne ich das immer "Negergelaber". Sorry, aber dem Gequatsche und Rumgefuchtele mit den Armen sowie dem ganzen Mackergehabe kann ich nicht viel abgewinnen.<<

 

Genau so ist bei mir auch, ich habe wirklich einen sehr breiten Musikgeschmack (auch wenn ich nix getrunken habe ;) ), aber mit Rap und HipHop kann ich absolut nix anfangen. Und auch wenn ich sie ohne Bilder höre, gefällt mir die Musik nicht.

Beste Grüße

Speedy

 

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Hallo Meikii,

 

vielen Dank für die Erklärung. Ich kann mir jetzt vorstellen was Triphop ist. Molvaer benutzt dann tatsächlich dieses Element.

 

Bei Funk-Musik sind meine Vorlieben sehr geteilt und tendieren eben zu Ulmer u. Bourelly.

Vorläufer dieser Richtung ist Hendrix mit seiner Band of Gypsys.

Auf Agharta, We Wan´t Miles, Star People u. a. hat M. D. auch einiges im Bereich Funk vorweggenommen, was jetzt wieder aktuell ist.

Er gefällt mir da immer noch besser als diejenigen, die ihm auf diesem Weg folgten.

 

Mainstream:

Das ist ein weiteres Reizwort für mich, auf das ich zugegebenermaßen vorurteilsvoll reagiere. Ich habe da gleich die Vorstellung von gängig, klischeehaft, gefällig. Muß natürlich nicht in jedem Fall stimmen.

Dagegen kann ich mich für scheinbar "unverdauliche Kost" u.U. begeistern, siehe mein in Kürze folgender Beitrag zu John Zorn.

 

Herzliche Grüße

 

Micha L

 

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Hallo Namensvetter,

 

Free Lancing u. Black Rock sind möglicherweise nicht mehr im Handel.

Die erste Scheibe habe ich schon seit damals (Anfang 80-er) als LP.

Als Jahre später Black Rock (das ich als LP nie bekam) auf CD erschien, war die Freude groß.

Power of Tower ist auch von Ulmer, richtig? Habe ich aber nicht. Sicherlich hat sie mir beim Probehören nicht so gefallen. Ulmer hat hintereinander einige Bluesrock-Aufnahmen gemacht, die m. E. nicht so gut sind. Erst mit der Live-Sache im Bayerischen Hof gings meiner Meinung nach wieder aufwärts.

 

Melde Dich mal privat, wenn Du was kopiert haben willst.

 

Herzliche Grüße

 

Micha L

 

 

 

 

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Hallo Leute,

 

habe heute eine (mir) neue Ulmer-CD gekauft und bin begeistert:

 

"Memphis Blood: The Sun Sessions" (2001).

 

Er spielt da keien Funk, sondern Blues, m. E. allererste Sahne.

Ich hätte nie geglaubt, daß mir neu eingespielte Standards (Spoonful, Red Rooster, Dimples u.s.w, u.s.f.) so gut gefallen würden.

 

Mit von der Partie ist Vernon Reid. Ich weiß allerdings nicht woher ich den kenne.

Kann mir da einer auf die Sprünge helfen?

 

Herzliche Grüße

 

Micha L

 

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Hi Micha,

Vernon Reid war (oder ist ?) der Gitarrist von Living Colour, der ersten (und einzigen ?) rein afroamerikanischen (Hard-) Rockband. Technisch sehr versiert, der junge Mann.

Gruß

Speedy

 

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...denn Living Colour gibt´s leider nicht mehr (only the good die young?) :-(

 

Vernon Reid macht immer mal wieder durch aussergewöhnliche Funk/Rock/Jazz-Projekte von sich reden, guckst Du hier:

 

http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/B000...7626697-0607216

 

damals bei der ersten Tour in Dschörmenie hatte er ein ausrangiertes Warndreieck auf seinem Marshall plaziert, was ich irgendwie passend fand :D

Auch auf den Jazztagen Frankfurt 199? fand ich ihn sehr beeindruckend (mit Dennis Chambers, T.M. Stevens und JP Bourelly) mit dem Mainstream-Biz hat er´s nicht so ;-)

 

Der zweite Bassist, Doug Wimbish, zupft jetzt bei den Stones und dürfte sich damit bis an das Ende seiner Tage aller finanziellen Sorgen entledigt haben ;-)

 

Will Calhoun, einer der besten Drummer unter der Sonne, macht jetzt Jazz:

http://www.willcalhoun.com/bluenote.shtml

 

und auch Corey Glover, der Sänger, hat eine Hompeidsch:

 

http://www.coreyglover.com/

 

was aus dem ersten Basser geworden ist, weiss ich leider net.

 

gruss frank

 

 

"Alle Hesse sind Verbrescher, denn sie klaue Aschebescher"

-"Maddien" Schneider-

 

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...war mir aber nicht ganz sicher.

Doug Wimbish spielt auch bei Little Axe, einen supergeilen SpaceBlues.

Und auch solo : Trippy Notes for Bass.

 

Gruß

Speedy

 

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Hallo Speedy,

 

Hendrix, B. Miles u. B. Cox bildeten um 1970 die "Band of Gypsys", eine rein afroamerikanische Hardrockband (mit Funkelementen, aber trotzden Rock).

Ich nehme an,"Living Colour" war später, oder?

 

Gruß

 

Micha L

 

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Hallo Micha,

die Band of Gypsys ist mir natürlich ein Begriff. Und natürlich war Living Colour später. Aber als Hardrock würde ich die BoG nicht bezeichnen, eher Bluesrock mit Funkelementen. Ich will aber keinen Disput um die Definition des Musikstils lostreten, ich denke das sieht jeder ein bißchen anders, ist ähnlich wie mit dem Musikgeschmack ;)

Gruß

Speedy

 

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Hallo Speedy,

 

wenn man die Grenzen beim Definieren des Begriffs eng zieht, hast Du sicherlich recht. Selbst Hendrix hatte bekanntlich vorwiegend weißes Publikum und wünschte sich mehr schwarze Zuhörer. Diesem Problem gehen die meisten Schwarzen Bands eben aus dem Weg.

 

Noch was:

Heute habe ich einen Zeitschriftenartikel über einen gewissen

B o o t s y C o l l i n s gelesen. Er wird darin als der Funk-Bassist des neuen Jahrhunderts oder Jahrtausends bezeichnet uns soll im Sommer nach 5 Jahren Pause wieder ein Album herausbringen.

Angesichts solcher Superlative bin ich skeptisch, aber auch sehr neugierig. Na, warten wir es ab.

Beim Erscheinungsbild des Mannes vermutet man eine gehörige Portion Rap. Aber Äußerlichkeiten soll man bekanntlich nicht überbewerten.

 

Herzliche Grüße

 

Micha L

 

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LETZTE BEARBEITUNG am: 08-Nov-02 UM 17:35 Uhr (GMT) [p]LETZTE BEARBEITUNG am: 08-Nov-02 UM 17:34 Uhr (GMT)

 

Hallo Speedy,

 

im neuen "Jazzthing" bin ich wieder auf Vernon Reid gestoßen und habe interessante Zusammenhänge entdeckt.

Reid und Ulmer haben beide mit Ronald Jannon Jackson gespielt. Von daher kennen sie sich und alle gemeinsam haben ihre musikalische Basis, die "Harmolodische Theorie", von Ornette Coleman, siehe www.duke.edu/~nmd/ornette.html

 

Gruß

 

Micha L

 

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