(newbie) Impedanz

[fab_guitar 0]

Hallo!

Ich wollte mir für meinen PC JBL Control 1G Boxen anschaffen und die an einen alten Verstärker anschließen. Nachdem ich diese bestellt hatte, kramte ich den Amp hervor: ein Yamaha AX-700.

Der Aufdruck an Speakern Anschlüßen sieht so aus:

A or B : 8 Ohm Min./Speaker

A + B : 16 Ohm Min./Speaker

(Im Handbuch steht sonst nichts dazu)

Eine JBL Control Box hat 4 Ohm Impenanz. Heißt das jetzt ich kann die Boxen gar nicht anschließen weil mindestens 8 Ohm pro Box vom Verstärker verlangt werden? Ein B Boxenpaar will ich übrigens nicht anschließen.

 

Sorry dass ich mit so einer Einsteigerfrage nerve, aber ich will endlich den Zusammenhang zwischen der Impenanz der Boxen und der des Verstärkers verstehen. Was schadet ImpedanzAmp > ImpedanzSpeaker? Und was passiert im umgekehrten Fall? Addiert man die Impendanzen der Boxen oder gilt: 1/Rges = 1/r1 + 1/r2 ?

Wenn wir gerade bei Schäden sind: wie sieht es mit dem Verhältnis der Wattzahlen aus? Kann man einen Verstärker mit großer Wattzahl an Boxen mit kleiner Wattzahl anschließen und einfach nie richtig aufdrehen? Auf der anderen Seite: Simmt das Gerücht eine höhere Wattzahl der Boxen macht den Verstärker kaputt?

 

Danke im Vorraus!

Fabian

 

 

[Kerni 0]

Hallo Fabian, die Impedanz ist ein Scheinwiderstand und Frequenzabhängig. Du solltest die Angaben nicht so verbissen sehen, Dein Yamaha wird damit mühelos zurechtkommen.

Bei Reihenschaltung addiert sich der Widerstand, bei Parallelschaltung veringert er sich, wie Du es beschrieben hast.

>Das Gerücht eine höhere Wattzahl der Boxen macht den Verstärker kaputt?

Nein

 

 

Grüsse, Werner

 

[fab_guitar 0]

hm.. ich habe mir das mal physikalisch überlegt:

Also Impedanz ist ja sozusagen der durchschnittliche Wiederstand über den ganzen Frequenzbereicht. So sähe der Wiederstand exakt aus:

R=wL ; w=2*pi*f

Eine Box mit 4 Ohm Impedanz hat also eine Spule mit geringerer Eigeninduktivität als eine 8 Ohm Box. Aus

U=R*I=(wL) * I

P=U*I

folgt, dass durch den geringeren Wiederstand größere Spannungen anliegen. Bzw. Der Verstärker sorgt ja für die Spannung -> Es muss bei gleicher Spannung mehr I fließen. Überlastet das nicht den Verstärker oder die Box? Irgendwo muss die Leistung ja hin... Schon alleine wenn man mal so denkt: Wenn der Verstärker 100 Watt pro Kanal liefert und das für den Scheinwiederstand 8 Ohm ausgelegt ist, dann wird eine Box mit 4 Ohm ja mit der doppelten Leistung belastet.. Das kann doch nicht gut gehen?

 

[Trancemeister 2]

Hallo Fab

 

Doch es kann und wird gut gehen, weil die Angaben (als Festwiderstand betrachtet)

ungenau sind und jeder vernünftige Verstärker eine Schutzschaltung hat.

Natürlich würde ein Verstärker bei halben Widerstand und

gleicher Spannung die doppelte Leistung bringen (wenn er es nur kann),

aber das ist nicht der wesentliche Punkt.

Entscheidend ist der Strom bzw die Leistung, den er abgeben kann.

Selbstverständlich macht ein 100W/8Ohm-Verstärker nicht plötzlich

200Watt/4Ohm oder 800Watt/1Ohm...sowas können nur kräftig dimensionierte Geräte bringen.

Der Verstärker wird aber sicher 100W/4Ohm bringen...bzw etwas mehr.

Mehr wie die Transistoren abkönnen oder das Netzteil hergibt,

wird aber eben nicht drin sein...irgendwann kommt eben die Sicherung.

Es gibt sicherlich 8Ohm Lautsprecher, die (deftigen Impedanzverlauf vorausgesetzt)

bei bestimmten Frequenzen einen bedeutend niedrigeren Widerstand

haben, als eine unkritische 4Ohm-Box: konkretes kann man nur

mit einem Meßschrieb sagen....aber was soll die Mühe?

 

 

Musikalischer Gruß

 

      Michael

 

[fab_guitar 0]

ok danke!

du hast recht:

Im Handbuch des Amps steht für minimale RMS-Leistung:

bei 8 Ohm 110W

bei 6 Ohm 130W

 

für 4 Ohm ist nur der IHF Wert angegeben: 280W - ich denke das ist irgendein utopischer Maximalwert..

Dann letzte Frage: falls es beim Anschluß von Boxen an einen Verstärker mit höherer Impedanz doch durch extrem Belastung zu Problemen kommen sollte, wem schadet das? Den Boxen, dem Verstärker oder einfach beiden ein bischen?

 

Gruß,

Fab

 

[Trancemeister 2]

Hi Fab

 

Was wirklich utopisch ist, kannst Du an der Leistungsaufnahme sehen.

Wenn ein Netzteil mit zB 300Watt angeben ist, will ich nicht recht an 6x100Watt~ glauben ;-)

 

Lautsprecher killt man entweder mit zu hoher Leistung,

oder (bei Verstärkern ohne Schutzschaltung) Clipping.

Wer einen Verstärker in derbes Clipping fährt ohne es zu merken,

sollte allerdings dieses Lehrgeld lächelnd zahlen

Jeder Markenverstärker sollte eigentlich eine Schutzschaltung

(auch gegen Kurzschluß) haben, somit ist hier ein evtl. Schaden abgewendet.

Eigentlich hat man nur grosse Chancen einen guten Verstärker zu

töten, wenn man eine volle Blumenvase draufhat, die mal umkippt ;-)

 

 

Musikalischer Gruß

 

      Michael

 

[sveswi 0]

Hi Fab, in Europa ist vorgeschrieben,das ein HiFi-Amp Lasten von 3,2Ohm aushalten MUSS,sonst ist es ne Fehlkonstruktion.Viele Boxen haben Impedanzen,die über die Freq. stark schwanken,meisst so von 3,2 bis 10 Ohm.Wenn eine Box im oberen Bassbereich unter 3,2 absackt,kriegt der Verstärker bei grossen Lautstärken Probleme.Sonst eigentlich NIE,egal was an den Klemmen steht.Außerdem musst du beachten,das die max.-Power ja erst bei ca. 12-13Uhr-Stellung des Volume-Potis anliegt(oder sogar noch später).Man reisst den Amp ja nich immer bis Anschlag auf!Boxen haben keine Leistung(außer Aktivboxen)sondern eine Belastbarkeit.Wenn z.B. 100W draufsteht,kann ich eine Dauerbeschallung mit dieser Leistung machen(bei Musik gibt es ja kaum Dauertöne=Belastungen,da geht also auch mehr).Die Box geht kaputt(Hochtöner)wenn der Klirr des Amps (Begrenzung,Rechteckbildung statt sinuswave)zu hoch wird,sprich,das Volume-Poti zu weit aufgerissen ist oder der Amp sehr schwachbrüstig ist.Kernformel:der Amp sollte Mehr Watts haben als die Box verträgt,darf aber nicht maximal aufgerissen werden(sonst verkocht die Schwingspule:-) Mfg,Sven

 

[Marcus 0]

Die Nennimpedanz-Angabe eines Lautsprechers ist genormt: und zwar darf der niedrigste Impedanzwert über den gesamten Frequenzbereich nicht mehr als 20% unter den Wert der Nennimpedanz sinken.

Ob das jeder Hersteller einhält steht natürlich in den Sternen.

 

Wenn die Belastbarkeit der Box überschritten wird hört man das ja leicht durch starkes Zunehmen der Verzerrungen. Wenn keine Verzerrungen auftreten geschieht der Box normalerweiße kein Schaden.

 

Das einzige was dem Verstärker passieren könnte ist, dass er zu heiß wird. Dieses Problem wird allerdings bei jedem halbwegs guten Verstärker durch eine Schutzschaltung abgefangen.

 

Also würd' ich die Control einfach mal an den Verstärker hängen. Geht ziemlich sicher gut.

 

Markus