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Bruno

Kopierschutzdiskussion, Was ist Musik heute noch 'wert'

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LETZTE BEARBEITUNG am: 23-Sep-02 UM 15:17 Uhr (GMT) [p]Hallo Bruno

 

Diese Formulierung hat nicht im geringsten etwas mit dem Thema "private Kopien" zu tun.

Jemand der dieses Recht verletzen will muss ein wenig mehr tun als sich eine Sicherheitskopie zu machen!

Streng genommen würde selbst das flöten einer nicht selbst komponierten Melodie

im Einkaufszentrum das geistige Eigentum des Urhebers eher verletzen als eine Kopie.

 

 

Musikalischer Gruss

http://www.centric-project.de/audiomap/Ball.jpg   Michael

 

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Hey Michael,

 

richtig, dass bei PRIVATkopien (bis ungefähr 7 Kopien) der "Schutz geistigen Eigentums" nicht verletzt ist, hab ich als bekannt vorausgesetzt - aber es ist vielleicht ganz gut, dass Du darauf nochmal hinweist.

 

Grüsse

Bruno

 

 

 

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LETZTE BEARBEITUNG am: 23-Sep-02 UM 15:37 Uhr (GMT) [p]Hallo Bruno

 

Industrielle kommerzielle Verwertungen, ohne mechanische Vervielfältigungsrechte auf dieses

Produkt (DAS sind Schwarzkopien), kann aber doch irgendwie auch nicht das Thema sein, oder?

 

Ich verstehe nicht warum das Thema nicht da aufgegriffen wird wo es wirklich relevant ist:

Im Bereich MP3 und den dazugehörigen Tauschportalen!

In diesem Bereich bin ich zwar nicht zuhause, würde aber mal raten, dass sämtliche

kopiergeschützte CDs irgendwo als MP3 angeboten werden...dazu können andere sicher mehr sagen.

 

Der momentan praktizierte "Schutz" entzieht ua. einigen Leuten die Möglichkeit LEGAL eine Kopie zu machen.

Nebenher ist das abspielen auf vielen (ebenfalls dafür lizensierten und mit GEMA belegten)

Geräten ebenfalls eingeschränkt oder schlicht nicht möglich (zumindest theoretisch).

Das gehört aber zum Nutzungsrecht (und deshalb werden zB GEMA-Gebühren eingesammelt)

und schränkt genau den ein, der das Produkt legal erworben hat aber nur beschränkt nutzen kann!

Das die Musik zwar kopiert werden dürfte aber das umgehen des Kopierschutzes

illegal werden soll pervertiert die Sache doch ein wenig...sehe ich zumindest so.

 

Übrigens: Auch die 8. PRIVATKopie kann das "geistige Eigentum" nicht verletzen ;-)

 

Musikalischer Gruss

http://www.centric-project.de/audiomap/Ball.jpg   Michael

 

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Hallo Michael

 

<< Der momentan praktizierte "Schutz" entzieht ua. einigen Leuten die Möglichkeit LEGAL eine Kopie zu machen.

Nebenher ist das abspielen auf vielen (ebenfalls dafür lizensierten und mit GEMA belegten)

Geräten ebenfalls eingeschränkt oder schlicht nicht möglich (zumindest theoretisch).

Das gehört aber zum Nutzungsrecht (und deshalb werden zB GEMA-Gebühren eingesammelt)

und schränkt genau den ein, der das Produkt legal erworben hat aber nur beschränkt nutzen kann! >>

 

Dass ich (als betroffener:-( Gerätenutzer) genau Deiner Meinung bin und mich von der Musikindustrie ziemlich verschaukelt fühle, brauche ich Dir!! sicherlich nicht zu sagen, aber einigen Anderen schon.

 

Gruß Axel

 

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Nabend nochmal,

 

>Industrielle kommerzielle Verwertungen, ohne mechanische

>Vervielfältigungsrechte auf dieses

>Produkt (DAS sind Schwarzkopien), kann aber doch irgendwie

>auch nicht das Thema sein, oder?

Nein, aber die technischen Möglichkeiten durch Internet und CD-Brenner in sehr vielen Haushalten führen offensichtlich dazu, dass die Technik sozusagen die Rechtslage "überholt" hat.

Verlustfreie Kopien in der x.ten Generation gabs früher nicht und eine Kopie in 5 - 10 Minuten war auch nicht möglich.

Sicher kann man kein Limit bei 5, 7 oder 8 Kopien setzen - aber früher hätte diese Kopie-Anzahl eben 5, 7 oder 8maliges Abspielen erfordert (und entsprechend lang gedauert), weshalb das in der Praxis schon aus Zeitgründen wohl seltenst gemacht wurde.

Diese "quasi - industriellen Möglichkeiten für daheim" führen offensichtlich zu spürbaren Auswirkungen für die Musikverlage - jetzt schneiden die sich ins eigene Fleisch, denn die Gema-Abgaben berechtigen ja zu dieser Art der Nutzung.

 

>Ich verstehe nicht warum das Thema nicht da aufgegriffen

>wird wo es wirklich relevant ist:

>Im Bereich MP3 und den dazugehörigen Tauschportalen!

Interessanter Gedanke, der auch in der obigen Diskussion angerissen wird. Die Industrie will schnellstmöglich eigene -kostenplichtige- Protale aufbauen, einge Versuche laufen schon.

 

>Übrigens: Auch die 8. PRIVATKopie kann das "geistige

>Eigentum" nicht verletzen ;-)

Wie gesagt - jedes Limit müsste wohl ggF. im Einzelfall entschieden werden, konkrete Zahlen sind nur Richtwerte.

 

Grüsse

Bruno

 

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LETZTE BEARBEITUNG am: 23-Sep-02 UM 19:24 Uhr (GMT) [p]Hallo Bruno

 

Ich befürchte Du verstehst das mit dem geistigen Eigentum nicht richtig.

"8" war nur eine Zahl und kann auch gerne mit "25" ersetzt werden.

Das geistige Eigentum wird weiterhin nicht berührt...das betrifft das Werk

und zB "Covers" (Ideenklau statt Komposition) nicht aber die Kopien eines Tonträgers!

Allerdings wird man ab einer gewissen Menge Kopien (bei 25 ganz sicher) schwerlich

damit rechnen dürfen einen Richter zu finden, der einen privaten Nutzen attestiert!

Üblicherweise ist dann aber nicht der Künstler (so man SMUDO wirklich so nennen will) der Kläger,

sondern der rechtliche Inhaber der Vervielfältigungsrechte (Plattenfirma).

Um das "geistige Eigentum" geht es bei der ganzen Sache schlicht nicht...

Worum es in Wirklichkeit geht darf man sich mal in Ruhe überlegen.

Um die Begriffe richtig zu deuten, sollte man sich vor Augen halten, dass ein Konsument

nie Besitzer oder Eigentümer des Werkes ist, sondern lediglich Nutzungsrechte erwirbt!

Das Label erwirbt üblicherweise nur die mechanischen Vervielfältigungsrechte.

Einziger Eigentümer (mal vom teilw. abtreten der Rechte abgesehen) ist und bleibt (!) der Künstler.

Das geht alles noch ein paar Nummern komplizierter, sollte aber für´s erste Klarheit verschaffen.

 

"Verlustfreie Kopien in der x.ten Generation gabs früher nicht"

Wann genau ist "früher"? DAT gibt es schon verdammt lange...vorher gab es PCM-Prozessoren.

Teilweise vorhandene Generationen-Kopierschutzverfahren waren nicht bindend.

Desweiteren hätte man problemlos immer und immer wieder vom Original aufnehmen können.

 

"und eine Kopie in 5 - 10 Minuten war auch nicht möglich"

Das wäre ein Argument...aber was soll´s?

Über die Geschwindigkeit der Kopie zu philosophieren scheint mir irgendwie müssig!

Wäre DAS der Knackpunkt, dann dürfte man gegen Stundenlanges MP3-Downloaden nichts haben (??).

 

"Diese "quasi - industriellen Möglichkeiten für daheim""

?

 

"denn die Gema-Abgaben berechtigen ja zu dieser Art der Nutzung."

Deshalb der lustige Kniff mit dem Verbot des Kopierschutz umgehens!

An der Realität ändert das nichts...man versucht nur Millionen von Usern zu kriminalisieren.

Lustigerweise wurde genau deshalb das Urheberschutzgesetz nebst der privaten Kopierrechte mal gemacht:

Man wollte eine allgemeine Kriminalisierung verhindern!

Eine absurde Lage, die sich allerdings sicher nur auf dem Papier abspielen wird ;-)

 

"Die Industrie will schnellstmöglich eigene -kostenplichtige- Protale aufbauen"

Darüber könnte man lange lachen...interessiert mich persönlich allerdings nicht sonderlich.

 

 

Musikalischer Gruss

http://www.centric-project.de/audiomap/Ball.jpg   Michael

 

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Hi Michael,

 

Amen zu Deiner Zusammenfassung. Mich haette es ja schon in den Fingern gejuckt, nochmal was dazu zu schreiben. Das war dank Deiner Erlaeuterungen aber nicht noetig.

 

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Hoi Michael

 

Wenn ich Deinen Segen bekomme fühle ich mich immer gleich viel sicherer ;-)

 

Was hältst Du eigentlich davon lediglich das "umgehen des Kopierschutzes" zu illegalisieren?

In letzter Konsequenz würde das ja bedeuten, dass etwas völlig unwirksames auf die

CD gepresst werden könnte und man sie nicht kopieren darf, weil ein Kopierschutz-Button drauf klebt!

 

Wie verhält es sich denn zB mit einer Kopie einer (zB.) analogen (also legalen) Kopie?

Diese müsste dann ja wieder absolut legal sein....oder interpretiere ich da was falsch?

 

 

Musikalischer Gruss

http://www.centric-project.de/audiomap/Ball.jpg   Michael

 

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Tach Michael (und alle),

 

zugegeben, den Begriff "geistiges Eigentum" habe ich anders aufgefasst als es der juristischen Definition entspricht.

 

Irgendwie sitze ich bei dem Thema "zwischen den Stühlen", EINERSEITS hält sich auch mein Mitleid mit der Tonträgerindustrie in Grenzen:

 

Natürlich frag auch ich mich, warum Videos / DVDs mitunter billiger zu haben sind als Musik-CDs und warum man GEMA-Abgaben auf Brenner, Rohlinge etc... zahlt wenn CDs sich garnicht kopieren lassen.

 

ANDERERSEITS bin ich durchaus der Ansicht, dass der hohe Anteil an "selbstgebranntem" früher oder später Auswirkungen auf die Struktur der Musikbranche haben wird, manche kleinere Labels sind -angeblich auch deswegen (?)- bereits pleite.

Wenn ein Künstler eine gute Scheibe macht und sich ein Musikverlag findet, der sie veröffentlicht, so gönn ich BEIDEN den VERKAUF mit Gewinn und finde die unentgeldliche VERBREITUNG kann nicht Sinn der Sache sein. Diese Einstellung kommt vielleicht auch daher, dass meine Sammlung sich grossteils aus Werken kleiner / unbekannter Bands und Labels zusammensetzt, bei denen ich überhaupt nicht das Bild von "Bonzen" vor Augen habe (ganz abgesehen davon, dass die gebrannten Dinger niemals meinen Sammlertrieb befriedigen und ich Vinyl bevorzuge).

Dies ist meine Meinung; wenn Hersteller und Käufer sich bloss gegenseitig Diebstahl bzw. Abzocke vorwerfen - führt das zu keiner Lösung - speziell die Berücksichtigung beider Sichtweisen fand ich an dem im Ausgangsposting erwähnten Artikel interessant.

 

Grüsse

Bruno

 

PS:

Hier noch eine Antwort auf Trancemeister - Michaels Posting:

 

>"Verlustfreie Kopien in der x.ten Generation gabs früher

>nicht"

>Wann genau ist "früher"?

Ich dachte dabei an die "Compactkassetten-Zeiten" - demgegenüber sind die heutigen Möglichkeiten zum kopieren am PC schon fast "industriell" zu nennen. Wenn ich ein Interesse hätte für die Musikindustrie zu sprechen, würd ich u.A. mit diesen veränderten Möglichkeiten argumentieren und damit eine notwendige Anpassung des Rechts begründen. Auch bin ich durchaus der Meinung, dass die Unterschiede im Aufwand (beispielsweise bzgl. der Zeit) sehr grosse Auswirkungen haben und sehe diese Aspekte keineswegs als müssig.

 

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LETZTE BEARBEITUNG am: 24-Sep-02 UM 20:27 Uhr (GMT) [p]Hi Michael,

>

>Wenn ich Deinen Segen bekomme fühle ich mich immer gleich

>viel sicherer ;-)

 

Naja, nuetzt auch nicht wirklich viel, da das im Moment nur meine private sowie meine wissenschaftliche Meinung ist. Meine berufliche Meinung wuerde momentan nicht sehr zu Deinem sicheren Wohlbefinden beitragen.

>

>Was hältst Du eigentlich davon lediglich das "umgehen des

>Kopierschutzes" zu illegalisieren?

 

Darf ich mal ganz unprofessionell antworten? Ich muss naemlich schon den ganzen Tag eine unsaegliche political correctness an den Tag legen..mit einem Wort: Schwachsinn! Zumindest so lange das Recht auf Privatkopien bestehen bleibt. Das ist ganz klar der voellig gescheiterte Versuch eines Spagats, um dem Druck der Industrie nachzugeben, auf der anderen Seite die Rechte der Verbraucher (nicht zuletzt das Grundrecht der Informationsfreiheit) nicht zu sehr zu beschneiden.

 

>In letzter Konsequenz würde das ja bedeuten, dass etwas

>völlig unwirksames auf die

>CD gepresst werden könnte und man sie nicht kopieren darf,

>weil ein Kopierschutz-Button drauf klebt!

 

Jepp. Schwachsinn.

>

>Wie verhält es sich denn zB mit einer Kopie einer (zB.)

>analogen (also legalen) Kopie?

>Diese müsste dann ja wieder absolut legal sein....oder

>interpretiere ich da was falsch?

 

Ja, genau das ist im gesetzgebungsverfahren das Argument gewesen, das von der Industrie-Lobby eingefuehrt wurde: Das Recht auf Privatkopie bleibt ja erhalten, nur eben auf analoger Ebene. Das im UrhG vorgesehene Recht auf eine Privatkopie soll eben nicht als Recht auf eine 1:1 Digitakopie zu verstehen sein. Schliesslich habe man auch bisher bei der LP und Kassette keine 1:1 Kopie machen koennen. Dass diese Argumentation hinkt wie der Gloeckner von Notredam, duerfte klar sein.

 

 

 

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Hi Bruno,

>

>zugegeben, den Begriff "geistiges Eigentum" habe ich anders

>aufgefasst als es der juristischen Definition entspricht.

 

Kein Wunder, die Musikindustrie will ja gerade, dass der Begriff so verstanden wird, wie es bei Dir zunaechst der Fall war.

 

>ANDERERSEITS bin ich durchaus der Ansicht, dass der hohe

>Anteil an "selbstgebranntem" früher oder später Auswirkungen

>auf die Struktur der Musikbranche haben wird,

 

Ganz sicher, das zu leugnen, waere dumm. Die Frage ist aber, was Ursache, was Auswirkung ist. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass, wenn sich die Preispolitik der Labels in die entgegengesetzte Richtung entwickelt haette, es niemals zu einem solchen kopier-Anreiz gekommen waere, insbesondere im Pop-?Rock-Sektor. Hier sind doch auf den meisten Alben nur 1 oder 2 gute Songs zu finden, fuer die sich der Kauf des ganzen teuren Albums in der Regel nicht lohnt. Bei Klassik, spielt die Kopiererei keine so grosse Rolle. Warum? Weil hier z.B. die Booklets mit den Libretti und den ausfuehrlichen Informationen fuer die Kaeufer sehr wertvoll sind und sie bereit sind, z.B. auch fuer eine Oper bis zu 70 Euro hinzublaettern.

Aber selbst hier zeigt sich an kleinen Labeln wie Naxos, dass man mit Niedrigstpreisen dennoch (oder besser gerade) sehr gute Geschaefte machen kann. Bei einem Preis von 5 Euro mit Booklet lohnt sich eine Privatkopie nicht wirklich.

 

manche

>kleinere Labels sind -angeblich auch deswegen (?)- bereits

>pleite.

 

Das bezweifle ich sehr stark. Der Grund ist meines Erachtens eher in den immens groesseren Marketingkapazitaeten der Major-Labels zu sehen. Hier koennen die kleinen nicht mithalten und nur ab und zu wird eine Scheibe allein durch Mund zu Mund - Propaganda zum Hit (vgl. damals Goldfrapp).

 

>Dies ist meine Meinung; wenn Hersteller und Käufer sich

>bloss gegenseitig Diebstahl bzw. Abzocke vorwerfen - führt

>das zu keiner Lösung - speziell die Berücksichtigung beider

>Sichtweisen fand ich an dem im Ausgangsposting erwähnten

>Artikel interessant.

 

Da hast Du Recht, es ist ein Kompromiss zwischen den Interessen zu finden. Der jetzige ist aber so faul, dass er stinkt.

 

>Ich dachte dabei an die "Compactkassetten-Zeiten" -

>demgegenüber sind die heutigen Möglichkeiten zum kopieren am

>PC schon fast "industriell" zu nennen. Wenn ich ein

>Interesse hätte für die Musikindustrie zu sprechen, würd ich

>u.A. mit diesen veränderten Möglichkeiten argumentieren und

>damit eine notwendige Anpassung des Rechts begründen. Auch

>bin ich durchaus der Meinung, dass die Unterschiede im

>Aufwand (beispielsweise bzgl. der Zeit) sehr grosse

>Auswirkungen haben und sehe diese Aspekte keineswegs als

>müssig.

 

Auch dies ist ein Hauptargument der Industrie, da hast Du recht. Ich finde diesen Aspekt ueberbewertet. Ich glaube nicht, dass mehr Kopien gemacht werden, weil es schneller geht als frueher.

 

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was der Musikindustrie sonst noch so einfällt.

 

Jetzt will man es ja per "Wasserzeichen" probieren, jegliche Kopien - selbst analoge! - zu verhindern. Dazu braucht es allerdings entsprechend ausgerüstete Geräte, die beim Erkennen des Wasserzeichens die Aufnahme stoppen und/oder löschen:

 

Um seinen Sinn zu erfüllen, muss ein Wasserzeichen auf alle denkbaren Manipulationen vorbereitet sein. So wird es nicht nur am Anfang oder Ende eines Stückes eingewoben, damit es nicht einfach abgeschnitten werden kann. "Wir haben außerdem ein markiertes Musikstück mit dem Mikrophon in einem Raum mit vielen Nebengeräuschen aufgenommen und konnten den Code selbst bei der Kopie noch erkennen", erklärt Lang. ...

 

Das Fraunhofer-Wasserzeichen hält nach Auskunft von Lang selbst der Umwandlung in das MP3-Format stand: "Das ist eigentlich paradox, weil bei MP3 alles weggelöscht wird, was der Mensch nicht hören kann. Unser Wasserzeichen kann er nicht hören, aber es bleibt trotzdem drin." Die illegale Verbreitung wird nach Ansicht von Lang durch die Markierungen nicht abnehmen: "Kopierschutz ist nicht das Ziel, sondern Copyright", stellt er klar. So ist es denkbar, das Internet mit einem "Agenten" nach seinen Wasserzeichen zu durchsuchen. Wird eine illegale Kopie entdeckt, wird sie in Rechnung gestellt.

 

Der ganze Artikel:

 

http://www.heise.de/newsticker/result.xhtm...s=Wasserzeichen

 

und die zugrunde liegende Idee aus den USA:

 

http://www.heise.de/newsticker/result.xhtm...s=Wasserzeichen

 

Na, da heisst es die "alten" Geräte zu hüten und zu pflegen.

 

Nachdenkliche Grüße

 

 

 

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Hallo Michael

 

"Meine berufliche Meinung wuerde momentan nicht sehr zu Deinem sicheren Wohlbefinden beitragen."

Och ich weiss nicht....im Grunde meines Herzens habe ich für vieles Verständnis

und lasse mir mein Wohlbefinden nur durch wenige Berufe (Zahnarzt zB) versauen.

 

Grundsätzlich freut mich aber, dass sich zumindest mal wieder unsere privaten Meinungen decken ;-)

 

Musikalischer Gruss

http://www.centric-project.de/audiomap/Ball.jpg   Michael

 

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Hi Werner,

 

>was der Musikindustrie sonst noch so einfällt.

 

Ach, noch so Einiges Ekliges.

 

Man muss zwar CD-Kopien und P2P-Piracy unterscheiden. In Bezug auf letzteres ist mein Standpunkt lange nicht so liberal wie hinsichtlich Privatkopien. Dennoch sind die derzeitigen Loesungsansaetze der Politik mehr als bedenklich. Es soll in die Hardware der Nutzer eingegriffen werden koennen bis hin zu absichtlich uebertragenen Viren und Szstemabstuerzen. Allerdings zeichnet sich in den USA ein nicht ganz so drastischer Weg ab. Mit dem P2P Piracy Prevention Act des republikanischen Senators Howard Berman sind solche Massnahmen zumindest auf eine Verlangsamung der Rechner und Aehnliches beschraenkt worden.

 

>

>Jetzt will man es ja per "Wasserzeichen" probieren, jegliche

>Kopien - selbst analoge! - zu verhindern.

 

Fuer mich ein klarer Rechtsverstoss.

 

 

 

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Szstemabstuerzen

 

Hu? Ist Dir schon eine Ami ( Software )Tastatur angedreht worden? =0)

 

Analoge Kopien zu verhindern sehe ich auch auch als klaren Rechtsverstoß, aber da wird sich schon ein Weg "finden" um über die Hintertür EU Recht steht über nationalem Recht auch das zu verhindern. Gut, noch ist niemand gezwungen derartige Abspielgeräte zu kaufen, aber wer weiß, wie es in einigen Jahren aussieht.

 

Wäre ja letztendlich auch nichts anderes, als die Einführung von DVD. Spätestens, wenn "sensationelle" Features und eine "bisher nicht für möglich gehaltene" Audioqualität der neuen Geräte die Front aufweicht, werden sich die Weichen schon so stellen lassen, wie es die Industrie gerne sähe.

 

Fängt ja schon beim Fernsehen an, die Umstellung auf Digital TV steht doch schon vor der Tür - da heisst es erstmal Konverter bzw. die Settop Box - die regelt denn schon, was geht und was nicht - kaufen, um mit dem geliebten alten Kasten überhaupt noch TV sehen zu können.

 

Das wird noch interessant - und ein reiches Betätigungsfeld für Anwälte - die nächsten Jahre.

 

 

 

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Hi Werner,

 

>Hu? Ist Dir schon eine Ami ( Software )Tastatur angedreht

>worden? =0)

 

hihi, ja, kann man so sagen.

 

>Fängt ja schon beim Fernsehen an, die Umstellung auf Digital

>TV steht doch schon vor der Tür - da heisst es erstmal

>Konverter bzw. die Settop Box - die regelt denn schon, was

>geht und was nicht - kaufen, um mit dem geliebten alten

>Kasten überhaupt noch TV sehen zu können.

 

Allerdings, um nichts anderes geht es dabei. Das sieht man auch daran, wie lange man gebraucht hat, um sich auf einen gemeinsamen Boxstandard zu einigen. Auch die Tatsache, dass Liberty-Media das Kabelnetz der deutschen Telekom nur aufkaufen wollte, um einen eigenen Standard durchzudruecken, die den eigenen Programm-Content zu unterstuetzen, spricht dafuer.

>

>Das wird noch interessant - und ein reiches Betätigungsfeld

>für Anwälte - die nächsten Jahre.

 

Ich hoffe es.

 

 

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Moin Michael,

 

>Ich bin nach wie vor der

>Meinung, dass, wenn sich die Preispolitik der Labels in die

>entgegengesetzte Richtung entwickelt haette, es niemals zu

>einem solchen kopier-Anreiz gekommen waere, insbesondere im

>Pop-?Rock-Sektor.

Ich hab so meine Zweifel, da der Preis für eine gebrannte CD wohl nie auch nur ansatzweise erreicht werden wird und (angeblich) Tonträger in UK und Frankreich teurer sind als hier, ohne dass vergleichbar viel gebrannt wird (ebenfalls angeblich).

 

> manche

>>kleinere Labels sind -angeblich auch deswegen (?)- bereits

>>pleite.

>Das bezweifle ich sehr stark.

Der Wahrheitsgehalt lässt sich wohl nur schwer nachprüfen: kann sein, kann auch nicht sein

 

>Da hast Du Recht, es ist ein Kompromiss zwischen den

>Interessen zu finden. Der jetzige ist aber so faul, dass er

>stinkt.

Das stimmt (und ist noch untertrieben ;-) ) - bezeichnend find ich auch die "Massnahme" der Industrie (Zitat):

"Darüber hinaus stützt sich die Musikindustrie auf die schnelle Etablierung eines neuen Formates: die DVD. Die hat seit ihrem Start vor drei Jahren einen beachtlichen kommerziellen Erfolg hinlegen können. Und: Am 1. Juli wurde das Regelwerk des Chartsystems von 'Media Control' geändert. Nun werden auch die Verkäufe von Musik-DVDs mitgezählt. Es ist also damit zu rechnen, dass immer öfter Verkäufe durch die Veröffentlichung einer DVD animiert werden." - ein Schelm, wer böses dabei denkt, denn DVDs werden (noch) nicht in nennenswertem Masse privat kopiert.

 

>Auch dies ist ein Hauptargument der Industrie, da hast Du

>recht. Ich finde diesen Aspekt ueberbewertet. Ich glaube

>nicht, dass mehr Kopien gemacht werden, weil es schneller

>geht als frueher.

Das denk ich schon, aber auch darüber kann man wohl nur spekulieren.

 

An dem Chat mit den Typen von (vgl. Ausgangsposting) hat wohl nicht zufällig jemand teilgenommen ?

 

Inzwischen sind auf den intro-Seiten übrigens noch ein paar interessante Statements von Labels und Künstlern dazugekommen.

 

Grüsse

Bruno

 

 

 

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LETZTE BEARBEITUNG am: 25-Sep-02 UM 12:55 Uhr (GMT) [p]Hi Michael

 

Man muss bei dieser (nicht neuen) Idee doch wirklich langsam stutzig werden!

Mir kommt bei der Sache in den Sinn, dass mindestens 3 Parteien provoziert werden:

1. Der Kunde

2. Der ambitionierte Hacker/Rächer der Enterbten

3. Randbeteiligte, wie zum Beispiel Firmen, deren Rechner parasitär geschädigt werden.

 

Nungut...der Kunde ist den Plattenfirmen bekanntlich Scheiszegal und quasi kein Problem.

Offensichtlich überwiegt der Lemmingfaktor bei den Rückgratlosen Würmern (Konsumenten) weiterhin!

 

So die Plattenfirmen allerdings an einer Webpräsenz hängen, sollten sie darauf hoffen,

dass die 2. Gruppe sich nicht angegriffen/motiviert fühlt und zu entsprechenden Gegenangriffen ausholt!

Diese Gruppe würde zumindest ich mir ganz sicher nicht zum Feind machen wollen.

Hier kann durchaus ein nicht unbeträchtlicher direkter wirtschaftlicher Schaden entstehen!

 

Die aufgeführten Randbeteiligten können den Plattenfirmen allerdings wirklich das Genick brechen.

Wenn zum Beispiel in einem Firmennetzwerk Systemausfälle oder gar Virenattacken ausgelöst werden,

weil ein Kollege in der Mittagspause -erlaubterweise- eine CD hört, dann darf sich die

angreifende Plattenfirma auf Klagen mit Gegnern freuen, denen sie sicher nicht gewachsen sind!

 

Spätestens wenn potenten Grossfirmen nachvollziehbare Schäden durch kriminelle Aktionen

der Plattenfirmen entstehen, dürfte ein altes Sprichwort sich erfüllen:

"Wer den Wind säht erntet den Sturm!"

 

Schlussendlich wären die Labels gut beraten, wenn sie sich mal wieder auf das wesentliche besinnen!

Das sind keine Virenattacken, Massenkriminalisierungen oder Verhetzung,

sondern das produzieren von wertiger Musik zu einem angemessenen Preis (Preis-Wert ist das Stichwort)!

 

Musikalischer Gruss

http://www.centric-project.de/audiomap/Ball.jpg   Michael

 

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Hi Bruno,

 

gerade habe ich eine ganz interessante Zuordnung der jeweiligen Parteien zu den einzelnen Auffassungen gefunden. Da kann jeder sehen, was er am Sonntag selbst zum Fortgang der Kopierschutzproblematik beigetragen hat:

Interessensausgleich im Urheber- und Patentrecht:

 

1.1 Der vorliegende Regierungsentwurf zur Novellierung des Urheberrechtsgesetzes bestätigt das Recht auf Privatkopie auch für digitale Medien (§ 53 UrhGE). Mit Hilfe "technischer Maßnahmen" zur Nutzungskontrolle, die der Entwurf unter einen Sonderschutz stellt (§ 95a UrhGE), können die Rechteverwerter das Kopieren zum privaten Gebrauch jedoch praktisch unmöglich machen. Wie möchte Ihre Partei diesen Widerspruch auflösen?

 

GRUENE: Wir dürfen den Internetnutzerinnen und -nutzern nicht vorschreiben, zu welchen technischen Lösungen sie zu greifen haben - es werden im Netz von selbst neue Verkaufs- und Vertriebsmodelle entstehen, ohne daß wir diese vorgeben oder bereits kennen.

In diesen Mikroökonomien wird Platz für verschiedenste Abrechnungsmodelle und Formen von Wissenstransfer sein - die wir nicht durch vorgeschriebene technische Mittel bändigen und

kontrollieren dürfen.

Da die technische Entwicklung zum heutigen Zeitpunkt unübersehbar ist, muß Politik die Rahmenbedingungen so gestalten, daß das Urheberrecht jederzeit flexibel angepaßt oder überarbeitet werden kann.

Im vorliegenden Gesetzentwurf der Bundesregierung "Zur Regelung des Urheberrechts in der Informationsgesellschaft" bemängeln wir vor allem eine unklare Regelung des "Rechts auf Privatkopie", das wir unbedingt einfordern. Hier muß im § 95 nachgebessert und klargestellt werden .

 

SPD: Der von Ihnen beschriebene Widerspruch ist nur ein scheinbarer: Er folgt aus der einfachen Regel/Ausnahme-Konstruktion des § 95a UrhG-E. Da die Richtlinie von uns einen Mindestschutz technischer Systeme fordert, wir aber anders als die schwarz-gelbe Opposition nachdrücklich die gesellschaftliche Bedeutung des Rechts auf Privatkopie unterstreichen, erscheint der gefundene

Kompromiss belastbar. Das Recht auf Privatkopie bleibt bestehen, und dort, wo technische Maßnahmen illegales kopieren erschweren sollen, ist deren Umgehung zum Zwecke der Wahrnehmung des Rechtes auf Privatkopie nicht strafbar. Sicherlich wäre es eleganter gewesen, in §95b UrhG-E (Druchsetzung

von Rechten) auch die Schranke der Privatkopie aufzunehmen, aber dies wäre nicht nur unpraktikabel, sondern erscheint auch für den effektiven Erhalt der Privatkopie nicht notwendig. Im Zusammenhang mit der Privatkopie sollte aber auch ein zweiter Aspekt thematisiert werden, den gerade technisch

interessierte oft ausklammern: 'bezahlt' wird dieses Recht nämlich sozusagen mit den Pauschalabgaben auf Endgeräte. Wer die Privatkopie will muss also zumindest vorübergehend eine moderate Pauschalabgabe auch auf IT-Geräte hinnehmen.

 

CDU: Diese Regelung, die im Zusammenhang mit der Urheberrechts-Pauschalabgabe gesehen werden muss, führt dazu, dass die Nutzer Pau-schalabgaben auf Geräte zahlen, gleichzeitig aber nicht berechtigt sind, Pri-vatkopien zu erstellen.

Urheberrechtlich geschützte Leistungen müssen auch im Internet vergütet werden: Individuelle Abrechnungssysteme haben Vorrang vor Pauschalabgaben auf IT-Geräte. Um die zeitnahe und praktisch relevante Einführung von entsprechenden Systemen zu befördern, sollten z.B. Pauschalabgaben auf Brenner zeitlich begrenzt werden.

 

 

 

 

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