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Andre_P

Lautsprecherfront bekleben?

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Hallo zusammen,

 

habe gerade die neue K&T 04/02 in der Hand und lese die Selbstbauvorschlag "Granduer". Welche Auswirkungen hat denn das bekleben der Lautsprecherfront mit Moosgummi? Werden die Kantenreflexionen dadurch vermindert?

 

Wilson Audio beklebt seine LS auch mit einer 5mm dicken Platte. Man sieht das im aktuellen Audio sehr gut. Weiß nur nicht was für ein Matreial Wilson da verwendet. Wer kann helfen?

 

Gruß

Andre

 

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Hallo Andre

 

Ob das dämpfende Bekleben der Schallwand Kanteneffekte wesentlich vermindert, kann ich dir nicht mit Sicherheit sagen (ich messe selber nicht). Immerhin hat mir Bernd Timmermanns diesen Effekt bestätigt, allerdings, wie ich vermute, auch nur aus der Theorie heraus. Die Auswirkungen auf den Klang sind durchaus erheblich – in positivem Sinne. Selber verwende ich doppellagigen schwarzen Samt mit einer Papierzwischenschicht, was noch deutlich effektiver ist, wie ich in eigenen Versuchen feststellte (und zwar ausschliesslich per Gehör); nur ist der etwas schwieriger zu verarbeiten. Die Flächen um die HT-Kalotte (deren Montageplatte) weist nur eine Samtschicht auf; hier soll die Beschichtung keine die Abstrahlung behindernden vorstehenden Kanten schaffen.

 

Meine Erfahrung ist zudem, dass der vorteilhafteste Effekt dann eintritt, wenn zusätzlich die Schallwand auf ein Flächenminimum reduziert ist – so wirkt sich die eigentliche Funktion der Beschichtung, die Reduktion früher Schallwandreflexionen, die sich dem Originalsignal beimischen und es «verschleifen», am vorteilhaftesten aus, während eine grosse bedämpfte Fläche in der Nähe der Schallentstehung auch mal etwas zu «trocken» wirken kann.

 

Doch wie wirkt sich die Beschichtung nun klanglich aus? Sämtliche Einschwinggeräusche wirken kürzer, direkter, unvermittelter, der virtuelle Aufnahmeraum gewinnt an erkennbarer Tiefe, obwohl der Klang an sich weniger verhallt erscheint – also keine Übertreibung der Räumlichkeit, sondern eine bessere Ortbarkeit der Phantomschallquellen auf der Stereobasis und dahinter; die Musik erscheint intimer, wärmer – und das auch nach Feinanpassung der Abstimmung, die eine absorbierende Schallwandbeschichtung nach sich zieht.

 

Wenn du Zeit und Lust hast, kannst du auch selber mit unterschiedlichen Materialien experimentieren, worunter Moosgummi sicher nicht das schlechteste ist (jedenfalls klanglich unproblematisch), wenn auch nicht das wirkungsvollste. Rauhe, harte Fasern hingegen unbedingt meiden!

 

Gruss, Marcel

 

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http://www.plauder-smilies.de/happy/xyxwave.gif Andre,

 

K&T hat das im vorliegenden Fall wohl einzig aus dem Grund getan, das arbeitsaufwendige Einfräsen der "nicht runden" Chassis zu umgehen. Um Kantenreflektionen zu vermindern müßte man die Kanten ebenfalls mit Schaum/Moosgummi bekleben, was aber aus optischen Gründen wohl niemand tun würde.

 

Eine schmale Schallwand hat auch Nachteile: Am einleuchtendsten ist hier der sog. Baffle-Step: Das vom Treiber abgegebene Signal erfährt bis zu der Frequenz (345 / Schallwandbreite in Metern), deren Wellenlänge der Schallwandbreite entspricht eine Verstärkung. Oberhalb dieser Frequenz bricht der Schalldruck ziemlich plötzlich ein.

 

Grüße

Michael

 

http://www.audiocad.de/x_ac.gif

 

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Hallo Uibel

 

...zum Baffle Step:

 

«Oberhalb dieser Frequenz bricht der Schalldruck ziemlich plötzlich ein.»

 

Statt «oberhalb» müsste es «unterhalb» heissen. Dieser Einwand ist zwar richtig, doch leben sämtliche Lautsprecher ganz gut mit sämtlichen Arten von Schallwanddimensionen. Der Fequenzgang muss ohnehin kompensiert werden, weil alle davon vom Baffle Step betroffen sind – und so abrupt ist die «Stufe» nicht. Es gibt ebenso viele schmale Lautsprecher mit ausgeglichenem Frequenzgang wie breite.

 

Die Frage ist ohnehin, ob man (aus irgendwelchen Überlegungen) zugunsten einer breiten Schallwand und deren Baffle-Step-Charakteristik die massiveren frühen Reflexionen an ebendieser in Kauf nehmen will und wozu. Denn die Schallverstärkung durch die Schallwand geschieht mit frühen Reflexionen, die sich zum Lautsprechersignal hinzumischen.

 

Gruss, Marcel

 

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Hallo Uibel und Marcel,

 

danke für eure Antworten. Ich glaube Ihr beide habt recht. Der Baffle Step lässt sich wirklich nicht vermeiden, außer auf der unedlichen Schallwand. Ich denke aber dass die räumliche Abbildung und die Ortbarkeit besser werden. Ich werde dies durch Messungen (mit DLSA) und natürlich auch durch probehören mal testen.

 

Wieso beklebt eigentlich Wilson seine Sophia mit 5mm Irgendwas - Platten, die ja dem Design wirklich schaden (siehe aktuelle Audio). Da liegt der Focal Hochtöner ca. 5mm unterhalb der Platten somit entstehen ja mehrere Reflexionskanten, oder? Igendwas muss wohl dran sein?!

 

Hier ein link zu meinem Projekt "noch unbeklebt":

 

http://www.exquisiteaudio.ca/maxxclone.html

 

 

Gruß

Andre

 

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Hi,

 

stinknormaler Teppich tuts auch! Den gibts in tausenden Farben und Mustern und Stärken und billiger gehts auch kaum.

Zudem halte ich die rauhe, durchlässige Oberfläche eines Teppichs für günstiger, als die flache, dichte von Moosgummi (höherer Absorptionsgrad. Den großen Vorteil sehe ich v.A. darin, daß die Chassis nicht versenkt werden müssen.

 

jauu

Calvin

 

 

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Hallo Andre

[/font ]

 

>habe gerade die neue K&T 04/02 in der Hand und lese die

>Selbstbauvorschlag "Granduer". Welche Auswirkungen hat denn

>das bekleben der Lautsprecherfront mit Moosgummi? Werden die

>Kantenreflexionen dadurch vermindert?

>

>Wilson Audio beklebt seine LS auch mit einer 5mm dicken

>Platte. Man sieht das im aktuellen Audio sehr gut. Weiß nur

>nicht was für ein Matreial Wilson da verwendet. Wer kann

>helfen?

Wilson klebt bei allen LS im Bereich des HT dieses Material auf. Es handelt sich dabei aber nicht um Moosgummi, sondern um einen extrem feinporigen Schaumstoff. Statt der Kantenreflexionen geht es dabei IMHO aber mehr um die frühen Reflexionen des HT an der Schallwand.

Zum Testen kann man da auch gut Filz von DC-Fix nehmen. Besonders scheinbar giftige HTs profitieren davon.

 

Leider steht bei den Amis ja manchmal die Ästhetik nur an zweiter Stelle. Wilson klebt sogar schief ausgeschnittene, schwarze Klettbandstreifen auf ein helles Gehäuse! Nur um die Frontbespannung anzuheften, die sowieso keiner benutzt. Wenn man ihm das sagt, versteht David A.Wilson gar nicht was einen daran stört. (Eben Amis...) ;-)

Bei meiner nächsten Wilson ist es jedenfalls Voraussetzung, daß sich kein Klettband darauf findet! Das Moosgummi ist aber sicherlich aus klanglichen Gründen nötig.

 

Mit freundlichem Gruß

 

http://home.t-online.de/home/kneller3/c/a_cd18.gif Taedsch

 

 

 

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"Leider steht bei den Amis ja manchmal die Ästhetik nur an zweiter Stelle. (...) Wenn man ihm das sagt, versteht David A.Wilson gar nicht was einen daran stört. (Eben Amis...)"

 

die am schönsten und professionellsten verarbeiteten DIY-boxen, die ich je gesehen habe, waren fast sämtlich amerikanischer provenienz (bis auf eine ausnahme, die stammte aus nippon).

 

gruß

gork

 

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