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Michael

Metropolitan Opera

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Hi zusammen,

 

falls jemand vorhat, die Ferien in New York zu verbringen: gestern habe ich in der Met Lucia di Lammermoor gesehen und damit so ziemlich jede Produktion dieser Spielzeit. Die Lucia gehoert mit der Elektra, ueber die ich hier auch schon berichtet habe, ganz sicher zu den bedeutendsten Produktionen dieses Jahres.

 

Die anderen Produktionen, die ich hier gesehen habe, sind natuerlich ebenfalls auf hohem Niveau (z.B. Fidelio mit Waltraud Meier) und sehr "solide". Die Lucia und die Elektra hier gehoeren aber ganz sicher zu den Sternstunden der juengeren Operngeschichte der Met und ich kann jedem nur ans Herz legen, die Chance wahrzunehmen, diese einmaligen Auffuehrungen zu besuchen, wenn irgendwie moeglich.

 

Zur Lucia: Die Titelrolle wurde gesungen von Annick Massis, von der ich bisher nur gelesen hatte. Eine Idealbesetzung, darstellerisch wie saengerisch. Mit perfekter Technik und einer wunderschoenen Stimme hat sie es geschafft, ihren Zusammenbruch und ihre Entruecktheit glaubwuerdig darzustellen (manche tun hier ein wenig zu vield es Guten). Diese Dame sollte man im Auge behalten. Die Standing Ovations, mit denen sie gefeiert wurde, waren vollkommen berechtigt.

Mit ihrer Performance hat sie sogar dem eigentlichen "Star" des Abends, Edgardo: Marcelo Álvarez, die Show etwas gestohlen.

 

Der Argentinier, der frueher in einer Moebelfabrik in seiner Heimat arbeitete und eher zufaellig beim Singen der Nationalhymse entdeckt wurde, gilt neben Juan Diego Florez als wohl groesste Nachwuchshoffnung fuer das edle Fach des Tenore di grazia, dessen Thron Alfredo Kraus so viele Jahre innehatte.

Tatsaechlich hat er sehr gutes Material und eine gute Technik, die mich manchmal an den juengeren Domingo erinnerte.

Es tut gut, zu sehen, dass nach all den Jahren "Stillstand", der durch die Omnipraesenz der "3 Tenoere" mitverursacht wurde, endlich wieder mal Nachwuchs berechtigterweise im Rampenlicht steht.

 

Etwas schwaecher als erhofft war nur Enrico: Anthony Michaels-Moore, grossartig dagegen wieder Raimondo: John Relyea.

 

Das Buehnenbild war das opulenteste und wahrscheinlich kostspieligste, das ich je gesehen habe (nachbildungen des Palastes von innen und aussen), allein dieses ist ein Erlebnis, wenngleich die Inszenierung recht konservativ war (womit ich kein Problem habe).

 

Also, wer es in dieser Spielzeit noch nach NY schaffen sollte, der sollte keine Muehen scheuen, Karten fuer Elektra und Lucia zu besorgen!

 

 

 

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