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Apple und das Business

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>>Steve Jobs kritisiert Musikindustrie

 

Steve Jobs nutzte ein Interview des Wall Street Journal anlässlich der Verleihung eines Grammys an Apple (Mac-TV berichtete), um

einige kritische Worte über die Musikindustrie anzubringen. Diese können als Antwort zu Vorwürfen von Disney angesehen werden,

die Apples "Rip. Mix. Burn."-Kampagne als Aufruf zur Raubkopiererei verurteilten. Steve Jobs sagte, die Musikindustrie müsse es

den Konsumenten einfacher machen, ihre Musik so zu nutzen, wie die Konsumenten es wollten.

 

Jobs: "Wenn man Musik legal gekauft hat, muss man das Recht haben, sie mit allen Geräten zu benutzen, die man besitzt."

Apple glaube, dass mehr als 80 Prozent der Kunden bereit seien, für digitale Musik zu bezahlen, aber es gäbe schlichtweg kein

einziges Angebot der Musikindustrie dafür.

 

Tatsächlich scheint die Musikindustrie einen ganz anderen Weg einzuschlagen. Das standardisierte CD-Format wurde in Verletzung

dieses Standards so verändert, dass sich normale CDs nicht mehr auf CD-ROM-Laufwerken abspielen lassen. Und während im

letzten Jahr nur die eine oder andere CD mit diesem Format verkauft wurde, öffnen sich nun offensichtlich die Schleusen. In der

aktuellen c't berichtet ein Leser davon, dass sich von den letzten zehn gekauften CDs nur zwei in den Computer einlesen liessen.

Damit ist es es also unmöglich, die restlichen acht in einem portablen MP3-Player oder in einer Jukebox zu benutzen. Auch eine

eigene Zusammenstellung für das Auto ist nicht mehr möglich.

 

Das bedeutet: Der Ehrliche ist der Dumme. Wer sich seine Musik illegal aus dem Web klaut, spart sich Geld und den Weg zum

Plattenladen und kann die Musik obendrein nutzen, wie er will. Das macht den legalen Kauf nicht besonders attraktiv. Es ist zwar

das legitime Anliegen der Industrie, einen Kopierschutz zu gebrauchen, andererseits kann man den Kunden nicht künstlich

kastrieren. Ein portabler MP3-Player ist heute genauso normal wie ein analoger Walkman und gehört einfach dazu. Wenn das

MP3-Format für die Industrie problematisch ist, müssen andere Formate her. Leider sind bei den Branchenführeren keinerlei

Anstrengungen sichtbar, ein neues Format einzuführen, welches die Bedürfnisse der Kunden und der Anbieter vereinen kann.

Microsoft reibt sich schon mal die Hände, denn deren WMF-Format hat eine sehr gute Tonqualität, extrem kleine Dateigrössen und

ein eingebautes Rechte-Management -- und es ist Teil jeder Windows-Installation. Noch zögert die Industrie, sich in die Fänge von

Microsoft zu begeben, aber einige der wichtigsten Gerätehersteller liefern bereits Player aus, die das Format unterstützen.

 

Die Industrie ist auch bemerkenswert einfallslos, den Käufern den legalen Erwerb zu versüssen. Es wäre ja an sich kein Problem,

bei einer CD-Single die durchschnittlich 480 MB freien Speicherplatz mit Inhalten zu füllen -- beispielsweise mit dem Video zur

Single, oder mit einem Interview des Stars, ebenfalls als Video. Es gibt viele Dinge, die die Fans gerne kaufen würden, die sich

aber beim besten Willen nicht aus dem Web laden lassen.

 

Auch die "Packungsgrössen" sind nicht mehr zeitgemäss. Wer einen bestimmten Song von 1992 sucht, muss die ganze LP

kaufen, 19 Euro, vielen Dank. Warum ist es nicht möglich, in den grossen Plattenläden wie WOM oder HMV ein DSL-Terminal

bereitzustellen, in denen gegen Kohle jeder gewünschte Song als Single gebrannt werden kann? Und warum kann man mir sowas

nicht von Zuhause aus anbieten?

 

Die Industrie unterliegt wieder mal dem grossen Irrtum zu denken, man könne diese Entwicklung einfach aufhalten. Der

Siegeszug von MP3 hat aber bereits bewiesen, dass dies nicht stimmt. Die Technologien und Angebote rund um MP3 zeigen

überdeutlich, was die Kunden wünschen, und diese Wünsche sind im heutigen Internet-Zeitalter recht banal. Anstatt zu erkennen,

dass gerade Musik ein perfektes Produkt für das Internet ist, will die Musikindustrie dieses Medium einfach ignorieren. Jeder kann

leicht sehen, wie absurd das ist. Andere Branchen versuchen, mit dem Internet zu wachsen und der Konkurrenz ein paar

Marktanteile abzujagen.

 

Dass die Konsumenten nicht auf die Industrie warten, ist bereits bekannt. Ein Kopierschutz ist auch nur so wirksam, wie das

Interesse an seiner Beseitigung gering ist. Schon jetzt sind die ersten Patches im Umlauf und anscheinend ist das nicht mal

illegal. Vielleicht kommt auch das eine oder andere Gericht zu dem Schluss, dass hier der Verbraucher zu sehr in seinen üblichen

Rechten eingeschränkt wird. Man darf gespannt sein, wie es weitergeht.<<

 

Stammt von Ferdl´s neuer Wirkungsstätte ;-) )

 

www.mac-tv.de

 

gruss frank

 

 

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»Die Menschen werden geboren, die Menschen sterben.

Die Zeit dazwischen verbringen sie mit dem Tragen von Digitaluhren.«

Douglas Adams (1952-2001)

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