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der uli

Klangunterschiede bei Endstufen-Übersteuerung?

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Musik ist im Mittel meist 10-20 dB leiser als an den lautesten Spitzen - d.h. Endstufen müssen meist nur einen Bruchteil ihrer Maximalleistung abgeben. Wenn man im Mittel lauter hört, können Spitzen aber schnell die Maximalleistung überschreiten.

 

Wie klingt das bei verschiedenen Endstufenschaltungen?

 

(Zumindest bei meiner 20jährigen Kiste schlimm - dabei liefert sie oszillografisch 450 Wpeak und 220 sinus - die Lautsprecher haben da keine Probleme. Ich *höre* die Übersteuerung z.B. durch Beckenschläge noch eher als ich sie auf dem Oszi sehe.)

 

Ich vermute, dass Schaltungen ohne Gegenkopplung viel gutmütiger sind - im Übersteuerungsfall funktioniert die Gegenkopplung nämlich nicht mehr, und die differenzbildende Stufe mitsamt der nachfolgenden open-loop-Verstärkung gerät extrem weit weg vom normalen Betriebszustand. Bis sich das wieder normalisiert, wird einige Zeit vergehen.

 

Vielleicht ist das der klangliche Vorteil von irrational schnellen Schaltungen? Die kommen auch schneller aus dem Sättigungszustand.

 

Und daß rückkoppelungsfreie 5-Watt-Eintaktverstärker fetten lauten Sound machen, könnte ja auch am unproblematischen Clippingverhalten liegen, oder?

 

-Übrigens, die Sättigung eines einzelnen Transistors lässt sich einfach durch eine Schottky-Diode von B nach C verhindern. Wie das mit einer ganzen Schaltung geht, bleibt die Frage.

 

Wäre für jede Erfahrung dankbar.

 

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Hi Uli,

 

wie laut ist bei dir laut?

Wenn ein Lautsprecher einen Wirkungsgrad von 85dB/W hat und die Endstufen 100W abgeben können, dann sind das Spitzenpegel von 105dB pro Kanal. Im normalen Wohnzimmer wird man das aber nicht lange aushalten. Dein 5W Eintakter wird schon bei 91dB die Segel streichen.

 

"Schnelle" Schaltungen sind im normalen Betrieb schnell. Bei Übersteuerung verlassen die Komponenten ihren Arbeitspunkt und können dann durchaus deutlich langsamer sein. Auch kann es natürlich Sättigungserscheinungen geben und es dauert dann entsprechend lange, bis die Schaltung da wieder rauskommt.

 

Ich halte es für ziemlich unwarscheinlich, dass man damit die Klangunterschiede erklähren kann. Das Fahrgefühl im Auto bei Tempo 50 kann auch kaum vom Aufprall bei einem Unfall abgeleitet werden.

 

Ansonsten scheinen Übersteuerungen manchen Leuten sogar zu gefallen. Warum sonst mögen manche den "Sound" der 5W-Eintakter bei hohen Pegeln?

Warum sonst ist die Live-Aufnahme von den Eagles so beliebt, obwohl da schon die Aufzeichnung auf der CD deutliche Begrenzungen zeigt?

 

 

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