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Witte

Letzter Pass Aleph-Amp Tip

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Hallo, Aleph-Amp-Jünger!

 

Manche Dinge brauchen länger. Ich hatte mir wohl so seit einem Jahr vorgenommen, mal das Thema „Stabilisierung der Zener-Diode“ in der Konstantstromquelle des Eingangs-Differentialverstärkers der Aleph-Schaltung anzugehen. Jetzt, Weihnachten, war es endlich so weit...

 

Die arme Zener-Diode hat die unsägliche Aufgabe, an einer je nach Pufferung bis zu einigen 100mV AC-verrippelten 35-48V Versorgungsspannung saubere 9,1V an das Gate des FETs der Konstantstromquelle abzuliefern. Sie ist auf ca. 4mA ge-biased und verfügt original über keinerlei Kondensatorunterstützung. Ich glaube, Helge schrieb mal treffend, für ihn sei diese ZD-Konstantspannungsquelle so nicht „fertig“ – ohne Kondi. Im diyaudio-pass-Forum wurde auch schon manches drüber geschrieben, auch von Mr. Pass himself. Manche probierten weitaus „bessere“ Regler aus, als die simpelste Schaltung mit nur der Z-Diode, es klang aber wohl immer irgendwie komisch. Pass sagte nur, er hätte seinerzeit auch nach Gehör die simple ZD-Schaltung als die bestklingendste gefunden. Warum er keinen Kondi parallel setzte, bleibt offen – er sagte nur mal lakonisch: wer will, kann natürlich bis zu 10uF parallel zur ZD setzen (nicht größer, sonst starker Ein-/Ausschaltplopp). Also, so richtig schlau wird man im Pass-Forum auch nicht. Selber ausprobieren! Ich machte mich mal ran, einiges durchzuprobieren. Wie gehabt, A-B-Direktvergleich – ein Monoblock geändert, Mono-Aufnahme und rechts-links umschalten.

 

Ich hatte seit über einem Jahr einen 10nF KP-Kondi an der ZD zum „Entrauschen“. Bringt saubere Höhen und mehr Farbigkeit, sonst geringe Unterschiede. Dieser blieb bei allen folgenden Tests drin. Die Tests:

1. 0,1uF Wima MKP10: von den Höhen bis zu den unteren Mitten hinab strafferes, klareres Klangbild, „cremig-schön“, keine Nachteile – so ist er, der Wima. Bass fast unverändert, vielleicht minimal straffer obenrum.

2. 10uF 0815 Elko: aufgeblähter, fett-lahmer Bass. Lustlos-müdes Klangbild mit aufgeblähtem Gundton. Belegte Höhen. UPS, das ist es wohl nicht!

3. 0,1uF+4,7uF Wima MKP10: wie unter 1., mit Wirkung nur „noch weiter hinab“. So auch mehr Bass und Fülle. Aber zu viel des Guten, das Klangbild verlor Lebendigkeit und Ausgewogenheit. Für Leute mit basschwachen LS evtl. passend.

4. 2,2uF hellblauer Philips MKT (aus „hochwertiger“ FW einer 8000DM/Paar Fertigbox...): total belegtes Klangbild, dynamische Spitzen oder komplexe Geräusche (S-Laute etc.) klingen wie sanft in Plastikfolie eingelullt. Genau so, wie ich den MKT-Klang auf FWs kenne! Sondermüll...

5. 0,1uF M-Cap Zn: das ist es – fast! Wie der 0,1uF Wima, nur noch mehr positive Wirkung. Auch der Bass gewinnt deutlich Kontur, ohne aufzudicken. Leider kommt wieder jener komische M-Cap Zn-Eigenklang hervor, den ich von all seinen Anwendungen in meiner Kette kenne: es klingt etwas anaytisch-technisch-steril. Das killt genau das Natürliche, weswegen man die Alephs so lieben kann.

6. Einer fehlt noch – 0,1uF M-Cap Supreme: es ist, wie immer! Nur der Supreme + KP bringt Zugewinn ohne jeglich Nebenwirkung. Klanggewinn noch etwas deutlicher, als mit M-Cap Zn – aber völlig ausgewogen ohne Effekte. Die Steigerung an Durchhörbarkeit, Fokus und Feindynamik ist wirklich nennenswert und IMHO auch die inzwischen 8€ des Supreme Wert. Das bleibt drin!

 

WARNUNG:

Die Alephs ohne ZD-Stabilisierung klingen zwar genial musikalisch und livehaft, aber eben auch minimal weich aufgebläht und schönend im Klang. Mit der Tuningmaßnahme oben klingt der Aleph klar straffer und etwas schlanker (gerade im Bass), extrem offen und ehrlicher. Er ist aber noch weit genug weg von analytisch. Er wird dennoch zur gnadenlosen Lupe. Man hört jeden kleinsten Fehler der Kette – die er zuvor überdeckte. Jeder Interessierte muß selber entscheiden, ob in seiner Kette die Vor- oder Nachteile der Verbesserung überwiegen.

 

In meiner Kette war es irre: es klang klar besser, aber da war plötzlich „was“ hörbar: Reste eines technischen Klanges, etwas Vordergründigkeit und Gebremstheit. Jeder Tweky kennt es – den Klang eines mittelmäßigen OPs! In meinem DAC-IC mit U-Ausgang (TDA1547) arbeiteten noch zwei symmetrische interne OPs pro Kanal als I/U-Wandler, bevor ein bester OPA637 ihnen das Signal abnahm. Der Eigenklang dieser wandlerinternen Ops war zuvor nicht heraushörbar – jetzt ganz klar.

 

Zum Glück ging die Lösung gestern abend auf einem Kanal zum Test in Betrieb: die diskrete Pass D1 DAC Ausgangsstufe mit I/U-Wandlung und Buffer. Ich greife den Stromausgang meines DACs ab und lege die internen OPs lahm. Und echt symmetrisch. Detailberichte mit Fotos werden folgen. Das für mich Wichtigste vorab: der OP-Eigenklang verschwindet, der Klanggewinn ist der absolute Wahnsinn! Derselbe Unterschied, den man beim Umstieg auf Pass-Amps oder VVs erlebt, passierte hier noch mal. Extremste Natürlichkeit, Offenheit und dynamische Attacke. Diesen Schock muß ich erst mal verdauen und den zweiten Kanal anschließen...

 

Transfer: in allen Aleph-Vorverstärker-Netzteilen sollte man dem Zener-Stack mindestens einen Wima MKP10 parallel schalten. Ich habe ihn in meiner Aleph P1.7 mal abgelötete – man hört es klar.

 

Gruß

 

Klaus

 

 

PS: Überblick aller Aleph-Amp-Verbesserungen

- Pufferelkos mit Kondi-Kaskade stützen

- soft recovery Dioden 25A

- DC-Netz-Filter einbauen

- alle 220uF-Elkos mit 10nF MKP bypassen

- Querkondensator 680pF zwischen Feedback- und Gateansteuerung entfernen (wie auch Volksamp)

- ZD-Kondi...

- Ströme im Eingangsdiff-Verstärker symmetrieren (ZD-Spannung anpassen) und dadurch DC-offset minimieren

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hallo Klaus,

 

danke für den Tipp, wenn Zeit vorhanden probiere ich es aus.

Genau dies ist es, deiner Klangbeschreibung folgend, was die Aleph von der Solute unterscheidet.

 

Aleph 1.7 macht z.Zt. leider keine großen Fortschritte, liegt jedoch nur noch am Gehäusebau, der Rest läuft, wie du ja schon weißt.

 

Ebenfalls frohes neues...

 

Gruß aus Hamburg

 

Martin

 

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Hallo Klaus,

 

habe gestern 0,1µF McapSupreme + 10n KP parallel zur Z-Diode Konstantstromquelle in meine Aleph 2 gelötet.

 

Wenn du sagst, daß die Steigerung an Durchhörbarkeit und Genauigkeit nennenswert ist, kann ich dies nur unterstreichen. Die Endstufen werden um einiges genauer.

 

Das war´s wohl an Aleph Enstufentuning. Ich glaube genauer geht´s nicht mehr, ohne ins analytische zu kippen und damit den Charme einer solchen Endstufe zu verlieren.

 

Ich bin sehr zufrieden mit dieser Tuningmaßnahme. Spätestens jetzt ist die Endstufe zu einem echten Klangjuwel geworden.

 

So Long

 

Gruß aus Hamburg

 

Martin

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Moin Martin,

 

Das freut mich! Kostet ein Supreme inzwischen auch 8€, der Klangfortschritt ist nach Maßstäben der highend-Fertiggeräte vglw. Wohl so einige k€ Wert...

 

Mir geht es genau so. Mit dieser letzten Maßnahme verlor die Aleph das letzte bisschen "zu weich" im Klang, gerade im Bass. Aber so dosiert, dass der Flair trotzdem voll da bleibt. Beim Aleph P1.7 am Pufferelko hinter dem Spannungsregler war der Effekt genau so. Was beide Geräte zusammen an neutralem Klang bieten, ist echt beeindruckend...

 

By the way, ich werde meine BG NX wieder rausschmeißen. Drei bekannte testeten zeitgleich den 0,1uF NX-Bypass. Die Meinung aller ist dieselbe: zwar unglaublich klar und durchhörbar (besser als Supreme oder Zn), aber ein Ticken zu kühl und irgendwie etwas künstlich. Der Supreme kann einfach authentischen Charme. Der Raum ist hell beleuchtet, nicht Halogenlicht-geflutet. Mir reicht weicheres, natürlicheres Fackellicht mit echtem Flackern... Wer verstehen will, was ich meine.

 

Gruß

 

Klaus

 

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Hallo Witte,

 

bei the way, warum verwendet Pass eigentlich

mehrfach überdimensionierte Trafos ?

 

Bei Class A bleibt ist der Strom doch konstant

und das Netzteil sollte doch keine so große Rolle spielen ?

 

Wieviel fach hast Du überdimensioniert ?

 

Grüße

mm²

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und WEIL der Strom konstant HOCH ist, ist der Brumm zielmlich hoch.

 

Deshalb dicke Kondensatoren für weniger Brumm.

 

Dicke Kondensatoren brauchen wieder dicke Dioden und dicke Trafos...

 

Thats CLASS A Life ...

 

 

.. will ich auch haben....

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Hi,

 

Mein Trafo ist voll auf dem Teppich geblieben! Ich setze auf Qualität statt Quantität. Ein guter Trafo hat das beste Kernmaterial der angeblich zwei Standardsorten (s. alte treads mit W. Fuchs). Bei fetten "Billigtrafos" ist das nicht gesichert. Schlechte und unterdimensionierte Kerne verzerren und sättigen sich stärker. Man erkennt jene Trafos oft schon am immensen Einschaltstrom – der gesättigte Kern verliert Induktion = der Strompeak steigt mächtig an. Ist dieses Thema durch, ist der Trafo IMHO nicht so massiv überzudimensionieren. Ich verwende den 450VA Thel-Trafo für meine 250W Dauerlast. Zuvor (meine alte Trafo-Surrgeschichte...) hatte ich mal den fast baugleichen 600VA Schuro Trafo drin. Er ist extrem querschnittstark ausgelegt = weniger Erwärmung = höher belastbar bei gleicher Größe. Bei ihm waren die Elko-Ladepeaks entsprechend extrem hoch. Mit Thel Trafo klingt es viel besser – evtl. auch weil die extrem harten und "Unruhe stiftenden" Ladepeaks des Schurotrafos fehlen?! Wer weiß... Ist jedenfalls sehr nett und technisch spannend, sich mal mit Herrn Hartwig von Thel über seine Trafooptimierungen zu unterhalten!

 

Also, ich habe "nur" 2-fach überdimensioniert in meiner Endstufe. Ich halte fette Elkos für technisch viel sinnvoller. Die Elkos müssen schließlich den Strom liefern, der Trafo "darf" sie nur möglichst ohne zu stören nachladen! Hier hilft sicher soft recovery und moderate Strompeaks. Das Überdimensionieren hilft wohl nur gegen magnetische Kernsättigung = Verzerrungen.

 

Geouted habe ich mich nur in meiner Vorstufe: 250VA Schuro-Trafo auf 40.000uF bei 82V. Um so 140mA zu treiben. Wenn ich auf "nur" 10.000uF runtergehe, klingt es tatsächlich schlapper. Wie war das mit der Talsperre und der entnommenen Tasse Wasser aus ihr...

 

Gruß

 

Klaus

 

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