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Raumakustik

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Hallo zusammen,

 

in meinen bescheidenen Musikraum habe ich Raumresos von 49 Hz. Diese will ich mit einer Bassfalle in den Griff bekommen. 64 Liter 10 cm Rohr 8 cm lang. Ich habe die Bassfalle schon überall auf dem Boden/Ecken aufgestellt sie zeigt aber leider keine Wirkung. Was mache ich falsch ? Wer kann mir da weiterhelfen ? Vielen Dank im voraus.

 

Gruss

Lars

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Hallo Lars,

 

das ist - leider - normal. Der Helmholtz-RESONATOR kann durch die RESONANZ zwar seine Absorptionsfläche virtuell vervielfachen (z.B. x10 oder x20) aber bezogen auf eine Gesamtoberfläche des Raumes (z.B. 85 m² bei 4x5x2.5m) ist die Fläche des Absorbers mit 0.008 m² einfach nur lachhaft. Daher wirkt er auch nicht, je weiter von den Lautsprechern entfernt desto weniger.

 

Da helfen nur große (ca. 2m²) Plattenresonatoren mit der richtigen Frequenz und an der richtigen Stelle, noch besser wäre eine als Plattenresonator ausgelegte "falsche" Wand (z.B. aus Rigips). Die müsste dann aber schon ganz schön viel Wandabstand haben (> 20 cm aus dem Bauch heraus), damit die Luftfeder nicht zu steif ist.

 

Effektiver ist auf jeden Fall eine günstigere Aufstellung der Boxen. Bassfallen wirken nicht selektiv und haben ihre Stärken im Grundtonbereich (80 - 200 Hz).

 

Wenn alles nix hilft muss man mit einem parametrischen Equalizer entzerren. Weitere Infos zum Thema Raumakustik findest Du z.B. hier:

http://www.hifi-selbstbau.de/extra.php?cbn...gen#Raumakustik

 

Gruß Pico

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Hallo Pico,

 

vielen Dank für Deine ausführliche Beschreibung. Die Erklärungen auf Eurer Webseite sind schon ernüchternd für mich. Die Baumaßnahmen kann ich nicht vornehmen.

Eine andere Aufstellung kann ich leider nicht machen da ich eine Dachgeschosswohnung habe. Der Raum ist 4.5m x 5.5m und die schräge geht von rechts nach links von 2.10 m auf 3.5 m. Die Resonanz von 49Hz ist nur auf der 3.5m hohen linken Seite. Weitere Resonanzen im unteren Mitteltonbereich sind auch noch vorhanden.

 

Trotzdem vielen Dank für die Infos.

 

Gruss

Lars

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Ein Kumpel von mir betreibt zwei 38er Tannoys in ca. 250L Gehäusen in einem ca. 25qm großen Raum. Der ist auch noch ungünstig proportioniert.

Alöso haben wir ihm zwei Bassfalllen gebaut (Helmholzresonatoren), die auf die üblen zwei Freq. abgestimmt und es funktioniert ganz ausgezeichnet.

 

Wieso auch nicht . . . .

 

Überprüge mal ob Du a) korrekt gerechnet hast und B) den Hohlraum wie weit gefüllt hast. Mit Watte drin wirkt das Teil breitbandiger.

 

Ich kann nur von sehr guten Erfahrungen berichten. Wichtig ist, daß die Teile a) genau abgestimmt sind und B) slber nicht schwingen. Da bietet sich tatsächlich das berüchtigte Abwsserrohrstück aus Beton an.

 

Je nach Raumgeometrie solllten die in einer Ecke stehen oder direkt hinter den LS oder eben dort, wo man es errechnet hat (was nicht immer geht . . ). Das Füllen mit Dämpfmaterial ist sehr wichtig, weil sonst nur eine schmale Freq. erwischt wird und das Ding wirklich exakt positioniert sein muß.

 

Plattentresos find ich kaum praktikabel - außrer man baut sich einen spziellen Hörraum.

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Hi kestudio,

 

die Bedämpfung macht die Resonanz breitbandiger (= weniger kritisch auf genaue Abstimmung) und reduziert die Resonanzüberhöhung, d.h. das Vermögen, die physikalisch kleine Absorptionsfläche (< 0.01 m²) resonanztechnisch um den Faktor X aufzublähen. Daher nimmt die Wirkung bei der Mittenfrequenz gegenber dem ungedämpften Helmholtz-Resonator leider ab.

 

Merke: breitbandiger UND wirksamer geht nicht!

 

Die Aufstellung hinter den Boxen in der Raumecke ist häufig die günstigste. Hier muss sich die Absorptionsfläche noch nicht mit dem gesamten Raum sondern vor allem mit der Bassmembran messen. Wichtig ist aber auf jeden Fall ein möglichst großer Durchmesser des Helmholtzresonators.

 

Gruß Pico

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logisch. Es ging ja um die Bandbreite. Bei einem nicht-gedämpften Resonator müßte man nicht nur genau die Freq. treffen sondern auch die absolut korrekte Aufstellung.

Das dürfte kaum zu machen sein.

Daher lieber mehrere breitbandig arbeitende und dafür weniger effektive Resonatoren, die in Kombination letzten Endes besser arbeiten.

 

Plattenresonatoren jedenfalls dürften "für zu Hause" eher ungeeignet sein. Bei meinem Kumpel haben zwei Helmhölzer gereicht, um eine wsentlich sauberere Bass- und TMT-Wiedergabe zu erreichen. Die Dinger bstehen aus einem Stück Beton-Rohr und haben Rollen drunter. Sehen kann man sie nicht - sie stehen hinter den Tannoys fast (!) in der Ecke. Der Kumpel hat neuerdings einen Tact-Vorverstärker mit ca. dreikommafünf Millionen Einstellmöglichkeiten auf digitaler Ebene incl. Aktivweichenfunktion und Messung über ein mitgeliefertes Meßmikro und einem Forum, wo sie munter Filter-Software brezeln und tauschen.

Ende der Woche geh ich da mal hin . . .

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Hallo Pico und Kestudio,

 

ich habe das folgende tool von Strassacker benutzt.

 

http://www.lautsprechershop.de/tools/index.htm

 

Ist das Tool Ok ?

 

Der Resonator

Das Volumen betraegt 64 Liter die Reflexoeffnung ist 10 cm und 8cm lang und aus 2 cm starken Holzscheiben. Ich habe den Resonator mit 3 Packungen watte von Intertechnik gefuellt. Leider habe ich keine Wirkung damit bisher erzielen koennen. Ich habe den Resonator schon direkt neben der Box aufgestellt .., in der Ecke...leider alles ohne Erfolg. Nun werde ich es in den naechsten Tagen einmal versuchen die Boxen naeher an die Wand zu stellen und den Resonator wieder im Raum umherschieben. Oder was kann ich noch tun ?

 

Aber erst einmal vielen Dank für Eure Infos.

 

Gruss

Lars

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Hi Lars,

 

die "akustische" Länge des Rohres hängt von den Randbedingungen ab. In der Regel geht man davon aus, dass das Rohr auf der einen Seite eine große Schallwand sieht (Gehäusefront viel größer als Rohrdurhcmesser), auf der anderen Seite guckt das Rohr ins Leere. Dann ergibt sich mit Deinen Daten (V = 64dm³, d = 10cm, l = 8cm) eine Resonanzfrequenz von 48.9 Hz.

 

Da Du aber Platten für Konstruktion des Rohres genommen hast sieht das Rohr auch hinten eine Schallwand. Dann ergibt sich eine Resonanzfrequenz von 47.1 Hz.

 

Als Tool für alle Fälle empfehle ich das Programm BoxUtil von meiner privaten Homepage (kleines DOS-Programm mit 20 kB, ohne installation). Nähere Infos bigt es hier:

 

http://www.picosound.de/D_soft.htm#boxutil

 

Gruß Pico

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Pico hat Dir sein Tool empfohlen, ich würde noch dazu Cara empfehlen. Allerdinsg kann man sich die Moden rel. problemlos ausrechnen - Cara visualisiert das aber sehr anschaulich und man versteht besser, wenn man etwas angezeigt bekommt . . ;-)

 

P.S.:

 

 

Du hast mehrere Raumresonanzen als die 49Hz. Einen Resonator sollte man sehr gut abstimmen - trotz breitbandfördernder Watte drin. Viel darf sowieso nicht drin sein - sonst passiert garnix . . .

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Hi kestudio,

 

auch bei einem bedämpften Resonator muss die Aufstellung stimmen (wo kein Druckknoten, da keine Wirkung).

 

Was Du da beschreibst ist kein Helmholtz-Resonator sondern ein Lambda/4 Rohr.

 

Vorteil:

# sehr einfach zu bauen (wenn man gerade ein Abwasserrohr rumfliegen hat)

 

Nachteil:

# die Lage der Öffnung ist entweder auf dem Boden (liegend -> OK) oder in der Mitte der Raumhöhe (stehend -> da wirkt es meist nicht optimal)

 

Gruß Pico

 

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Hi kestudio,

 

ich hatte den Satz:

 

"Bei einem nicht-gedämpften Resonator müßte man nicht nur genau die Freq. treffen sondern auch die absolut korrekte Aufstellung."

 

so interpretiert, dass der bedämpfte Resonator BEIDE Nachteile (Frequenz und Aufstellung) NICHT hat. Schön, dass er unbedämpfte Resonator doch nur das Frequenzproblem stärker hat.

 

Auch den Satz:

 

"Die Dinger bstehen aus einem Stück Beton-Rohr und haben Rollen drunter."

 

habe ich so wörtlich interpretiert, dass das Ding außer aus einem Betonrohr (und den Rollen) aus nichts besteht (OK, einen Abschlussdeckel bzw. den Fußboden hatte ich vorausgesetzt). Dann wäre es ein Lambda/4-Resonator, der übrigens auch ganz hervorragend wirken kann, da dort in der Regel der Durchmesser "ordentlich" (= groß) dimensioniert ist. Für 50 Hz wäre allerdings ein 1.55m langes und 20cm durchmessendes Rohr nötig . . .

 

Gibt es Messungen des Schalldrucks am Hörplatz mit/ohne Helmholtz-Resonatoren oder Nachhallzeitmessungen (schwierig)? Es fällt mir außerordentlich schwer aufgrund eigener Erfahrung, Kenntnis der Theorie und so zahlreichen anderen "Fehlschlägen" an eine mehr als homöopatische Wirkung zu glauben.

 

Gruß Pico

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die werden wir mit Hilfe des Tact machen.

 

Meine Erfahrung in der Praxis - und nicht nur meine - zeigt, daß zwei Helmies in der genannten Bauform (NATÜRLICH mit abgestimmtem Rohr - was sonst . . . ) sehr wirkungsvoll sind, wenn sie an der richtigen Stelle stehen. Die kann man berechnen oder eben z. B. mit Cara rausfinden.

 

Eine optimale Aufstellung der LS ist natürlich Voraussetzung - stehen die nicht gut, kann kein Resonator, ob Platte oder abgestimmter Hohlraum, wirklich effektiv sein.

Übrigens ebensowenig, wie eine Verbiegung des F-Gangs durch Equalization auf F- und T-Basis.

 

Ich halte die tonnenweise vorhandenen Korrekturfeatures des Tact und ähnlicher Devices auch auf digitaler Ebene für ein Austreiben des Teufels mit dem Beelzebub . . . :-)

 

Exzellente Lautspreche in exzellentzer Aufstellung sind m. E. besser. Da bin ich Purist . . .

Wenn man nicht geneigt ist den optimalen Aufstellungsort zu nehmen, . . . dann hat man m. E. das falsche Hobby.

 

Einen 4-Rad-Antriebs-Jeep nimmt man auch nicht hauptsächlich zum Brötchenholen . . . .

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