Ich bin auf der Suche nach High-End Freaks die mir noch ein paar Tipps geben können was sich auszuprobieren lohnt. Damit man sieht was ich mir vorstelle habe ich eine Reihe von Dingen aufgeführt die ich selber ausprobiert habe.
ALLE hier aufgeführten Modifikationen habe ich selber ausprobiert und mit diversen Freunden und Bekannten in verschiedenen Anlagen wiederholt. Aber natürlich sind nicht alle Änderungen in allen Kombinationen gleich wirksam. Die Grundtendenz ist aber immer vorhanden. Auch wenn viele denken mögen, dass ich spinne...es ist wirklich alles ernst gemeint und ausprobiert!
Ich wäre dankbar, wenn diejenigen die ALLES kaputtreden weil sie es sich vorstellen können, sich mit Kommentaren wie: ‚...alles Schwachsinn...’ ‚...kann gar nicht sein...’ oder ‚...kann keiner beweisen...’ zurückhalten könnten. Aus eigener Erfahrung weiß ich das man manche Dinge die man zu erst für etwas weit hergeholt hält, irgendwann später doch nachvollziehen kann.
Als Feedback wünsche ich mir Erfahrungen von andere Usern die zumindest einige Dinge davon ausprobiert haben und eigene Ergänzungen oder andere Dinge dazu nennen können. Auch Händler und ähnliche Hifi-Profis sind willkommen. Kennt jemand ein High-End Forum wo sich ähnliche Freaks tummeln?
Bei allen Versuchen sollte man darauf achten, dass man möglichst nur den zu testenden Parameter ändert. Wenn man z.B. Gerätefüße testet, kommt man natürlich zu fragwürdigen Ergebnissen, wenn der Player danach schief steht...
Grundsätzliche Dinge:
- Eine gemeinsame Netzstromleiste für alle Hifi-Komponenten ohne Fremdgeräte (besonders keine Trafos). Diese sollte eine möglichst gute Qualität haben
- Steckerpolung (Netzphase) der Geräte nachmessen oder besser ‚aushören’ -> sonst klingen manche Geräte regelrecht gehemmt
- Reihenfolge der Stecker in der Netzstromleiste beachten: am Kabel die Quelle und dann entsprechend dem Signalweg: Laufwerk-Wandler-Vorstufe-Endstufe b.z.w. entsprechend. Auf keinen Fall Steckplätze dazwischen freilassen
- Besonders die Laufwerke mit einer Wasserwaage ausrichten. Je nach Gerät ergibt sich hier eine unterschiedlich große Wirkung
- Angenehme Beleuchtung und Temperatur im Hörraum erleichtern das Genießen...
Kabel:
- Alle Kabel in möglichst guter Qualität verwenden. Dies gilt für Netz-, NF-, Digital-, und LS-Kabel. Kabel sind genauso Teil der Kette wie die Geräte. Auch hier gilt: Alles ausprobieren was man ausleihen kann
- Bi-Wiring und Shotgun Konfiguration lohnt sich wenn man sein Kabel mag und sich trotzdem verbessern möchte -> Bi-Wiring: mehr Details,Raum+Präzision; -> Shotgun: mehr Dynamik+Speed
-Verschiedene Stecker bringen deutliche Unterschiede. Ich mag persönlich die WBTs am liebsten (Bei Cinch: 108 besser als 101 dann 144/147)
- Bei billigen Cinchsteckern die aus mehreren Teilen zusammengeklemmt sind sollte man den Kontakt- und den Anschlussteil verlöten -> bringt ein saubereres Klangbild
- Knickschutzfedern aus ferromagnetischem Material haben an Cinchsteckern nichts zu suchen (Ferritkernwirkung) -> bringt ein saubereres Klangbild
- Als Kontaktpflegemittel verwende ich die Produkte von CRAIG (ProGold und DeOxid). Diesen sollte man nach der Behandlung aber ein halbe Stunde Zeit zum Einwirken geben, sonst klingt es zuerst etwas harsch! Wahrscheinlich wirkt es tatsächlich auf die Bindung der Grundmaterialien und der Beschichtung. Wenn man aus Kostengründen Kontaktgold 2000 von Kontakt-Chemie verwendet, muss man darauf achten, dass es nicht auf Kunststoffteile gelangt. Die werden davon mit der Zeit spröde und brechen. ProGold klingt aber auch besser. Hiermit behandele ich alle Kontaktpunkte von der Steckdose bis zum LS (auch in den Geräten) –> Dynamik + Sauberkeit
- Wenn möglich sollte man alle Kabel getrennt verlegen, besonders Strom, NF und LS trennen
- Die Kabel sollten so wenig wie möglich den Boden, Wände und besonders die Lautsprecher und Geräte berühren
- Das Behandeln der Kabel mit ECO 3 Spray lohnt sich
CDs:
- Wir benutzen zum ‚Entmagnetisieren’ der CDs den Bedini CD-Clarifier. Am besten den Ultra-Clarifier. Das sollte man auf jeden Fall direkt am Gerät machen, denn wenn man hinterher mit der CD im Raum herum läuft verschwindet der Effekt wieder. Mit der Labelseite nach unten ca. 10s drehen und mit dem Label nach oben ca. 45s. (Eigene Versuche sind hier sinnvoll). Der Furutech RD 1 Entmagnetisierer bringt nicht ganz die Spielfreude und kostet ja mal eben ca. DM 700,- -> Das bringt viel mehr musikalischen Fluss
- Um ein CD-Spray kommt man meiner Meinung nach nicht herum: das beste ist das von Audioclean (auch für DVDs) aber gut sind auch Perfekt Sound, Bitstream, Aqua Verde; brauchbar ist CD Protector. Empfehlen kann ich das Putztuch von Audioclean (Brillenputztuch) dann gibt es keine Kratzer. Ich wische beide Seiten von innen nach außen, nicht kreisförmig. Andere Leute wischen im Kreis... -> bringt mehr Klangfarben, Zusammenhalt und Musikalität
- Ich male alle CDs am Außenrand mit einem Edding (No.33 oder No.1) schwarz an. Wenn man eine Kerbe in die Spitze schneidet rutscht man nicht so leicht ab. Den Innenrand male ich nicht mehr an, weil ich von Fällen gehört habe in denen der Abrieb auf dem Innendorn der CD-Players mit den Jahren Probleme gebracht hat. Grüne Stifte habe ich nicht probiert, weil die genauso wenig der Komplementärfarbe des Infraroten Laserlichts entsprechen wie schwarz -> kostet fast nichts, auch wenn die Wirkung nicht so groß ist wie beim Sprühen und dem Bedini
- Das Anfräsen der CD mit der Gläss-Fräse hat zu keinen eindeutigen Ergebnissen bei uns geführt
- Wer Kratzer nicht scheut, kann die CD auch trocken mit einem Microfasertuch (Vileda) abreiben -> der Effekt ist aber geringer als beim Sprühen und Ähnlichem -> mehr Details
- CD-Auflagematten brachten bei uns leider immer nur mehr Nervosität und weniger Klangfarben
Füße:
- Mit Gerätefüßen kann man endlos experimentieren – hier heißt es selber ausprobieren. Generell würde ich immer einen harte Ankopplung empfehlen, besonders bei Lautsprechern. Wenn das zu einem kritischen Klangbild führt, deutet das auf ein vorliegendes Problem hin, welches sonst kaschiert wird. Man kann die Füße unter jedem Gerät der Kette hören, genau wie den Untergrund und Unterstellplatten. Hier ist der Phantasie keine Grenze gesetzt. Alles was unter die Geräte passt, ausprobieren. Dabei aber beachten, dass die Geräte immer waagerecht stehen und nicht kippeln.
- Wenn man hiermit die erste Versuche macht empfehle ich vier Taschentuchpakete unter der Player zu legen. (...Bitte schlagt mich nicht, aber Tempo Plus klingt am besten und Solo am schlechtesten! Zewa Softies sind O.K.) Je nach Gewicht des Players sind Taschentücher nicht allzu praktikabel. Bei meinem 20kg-Player würden die sich sofort platt stehen -> Bringt Mehr Luftigkeit und Details und kostest nichts, denn die Tücher sind für den eigentlichen Zweck hinterher noch voll geeignet
Lautsprecher:
- Bei LS lohnt es sich alle paar Monate die Schrauben sachte nachzuziehen -> bringt mehr Dynamik und Präzision
- An Bi-Wiring LS-Terminals haben Stahl-Blechbrücken nichts zu suchen. Besser sind Brücken aus dem normalen
LS Kabel -> bringt mehr Sauberkeit und Musikalität
- Lautsprecher immer auf Spikes stellen. Das gilt auch für die Ständer. Dabei dürfen sie niemals kippeln!
- LS sollten immer gleichmäßig ausgerichtet sein und der Abstand zum Hörplatz muss genau gleich sein. Dies lässt sich sehr gut mit Bindfäden überprüfen. Per Augenmaß täuscht man sich sehr leicht
- Die Ausrichtung und den Wandabstand muss jeder für seinen Raum selber ausprobieren. Empfehlenswert ist es den Wandabstand der LS um einige Zentimeter zu variieren
- Das CARA-Programm kann hier viel helfen wenn man nicht weiß in welche Richtung man den Hörplatz und die LS verschieben soll. Jedoch sind das auch nur Hinweise was man ausprobieren sollte und die Arbeit mit CARA ist doch sehr zeitaufwendig
Für Leute die schon alles Probiert haben:
- Unter der Netzstromleiste klingen feste Spikes am besten! Sie sollte liegen und nicht stehen
- Ob man es glaubt oder nicht: sogar die Stromversorgung des Bedinin CD-Carifiers kann man hinterher hören (Akku 9,6V/9V-Block/Netzteil 9-12V)
- Schraubsicherungen im Sicherungskasten klingen wesentlich besser als Sicherungsautomaten.
- Bei Sicherungen kann man die Nickelschicht abschleifen. Das gilt für Geräte und den Sicherungskasten. Hier aber bitte nur den Fachmann ranlassen!
- Bei CD-Playern den Digitalausgang abschalten oder eine Abschlussstecker aufstecken
- Wer ganz schmerzbefreit ist, kann seine Kabel im Backofen ‚backen’ (1h bei ca. 90°C). Bei Kabeln mit hohem Schrumpfschlauchanteil (z.B. XLO LS-Kabel) bringt das beachtliche Unterschiede. Achtung: Dies kann natürlich nicht rückgängig gemacht werden!
- Lötzinn bringt auch hörbare Unterschiede, jedoch ist hier das systematische Probieren recht kompliziert
Wie gesagt: Dies habe ich alles in den vielen Jahren, die ich das Hobby schon betreibe selber ausprobiert. Vieles habe ich noch weggelassen und einiges sicher vergessen zu erwähnen. Aber man muss dabei IMMER beachten, dass die MUSIK das wichtigste ist um das sich alles dreht! Wenn es Spaß macht Musik zu hören ist alles in Ordnung. Wen interessiert denn wirklich ob es ‚richtig’ klingt ?!
Falls noch Fragen zu den Tuningmaßnahmen bestehen, könnt ihr euch gerne melden und ich würde mich freuen wenn ich von euch noch ein paar Tipps für lange Winterabende bekommen könnte!
Wenn jemand diese Tipps kommerziell verwenden möchte, soll er bitte bescheid sagen. Ich habe sie nur für den Privatgebrauch zusammengestellt.
VIEL SPASS BEIM PROBIEREN!