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Michael

Freddy Cole, vor allem fuer Amin

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Hi zusammen, hi Amin,

 

nachdem Du vergangenes Jahr zu Recht in einem Beitrag (auf den ich wegen der Archivierung leider nicht mehr direkt antworten kann)Freddy Cole, den juengeren Bruder von Nat King Cole, angepriesen hattest, wollte ich mir schon laengst die CD gekauft haben. Wie das aber nun einmal so ist, kam immer etwas dazwischen, bis ich am Wochenende nachmittags die Zeitung las und zu meiner Freude entdeckte, dass Freddy Cole am selben Tag in einem sehr kleinen, aber feinen Club auftreten wuerde.

 

Ich habe das Konzert besucht und wurde von der Qualitaet nicht enttaeuscht. Zwar aehnelt er in mancher Hinsicht (Timbre) und auch in Songauswahl seinem Bruder, hat sich durchaus aber einen eigenen Stil erarbeitet. Daneben hatte ich die Chance, mich bei einem Glas Wein nach dem Konzert mit ihm an der Bar zu unterhalten. Ein sehr bescheidener Mann. Was mir auch schon bei Abbey Lincoln aufgefallen ist: trotz der Jazz-Renaissance der letzten Zeit geht es doch gerade den alten Groessen des Jazz finanziell nicht besonders gut - kein Wunder (und das ist nicht abwertend gemeint), wenn man mit solch perfekt zu vermarktenden jungen Kuenstler wie Diana Krall oder Jane Monheit oder Harry Connick Jr. konkurrieren muss.

 

Richtig erchrocken hat mich uebrigens, was Abbey Lincoln mir sagte, als ich ihr meine Aufwartung machte, um ihr fuer das wundervolle Konzert zu danken und dass ich mich geehrt fuehlte, dieses gesehen zu haben: sie sagte schlicht: "no, thank you - it helps us to survive"

 

@Amin: hast Du an zusaetzlichem Freddy Cole Material Interesse? Dann mail mir mal.

 

 

 

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Hallo Michael,

 

den Hinweis mit dem Club hättest Du mal eher mitteilen können! :-( Aber trotzdem Glückwunsch zu diesem Event. Hat bestimmt Spaß gemacht auch mal mit dem Meister persönlich zu reden. Ich kann mich noch gut an das ein paar Jahre zurückliegende Konzert im Frankfurter Jazzkeller mit Melissa Walker erinnern - da wurde auch nicht viel TamTam darum gemacht. Diana Krall füllte dagegen in der alten Oper Frankfurt die komplette Halle. Da lobe ich mir doch eher die groovy Konzerte von Maceo Parker - der spielt seinen Jazzfunk ohne Unterbrechung mit voller Power 3 bis 4h lang.

 

Zur Zeit habe ich ständig John Pizzarelli in meinem Player liegen. Die beiden interessanten Telarc Scheiben mußt Du einfach mal gehört haben, besonders toll ist auch die mit George Shearing - einfach perfekt!!!

 

http://www.telarc.com/gscripts/title.asp?g...G05AFURQ6LP79U3

 

http://www.telarc.com/gscripts/title.asp?g...G05AFURQ6LP79U3

 

Grüße, Amin

 

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LETZTE BEARBEITUNG am: 12-Dez-02 UM 16:23 Uhr (GMT) [p]Hi Amin,

>

>den Hinweis mit dem Club hättest Du mal eher mitteilen

>können! :-(

 

Nein, das haette Dir nichts gebracht. Ich habe am Samstag Mittag von dem Konzert in der Zeitung gelesen, das am selben Tag stattfand.

Dazu kommt, dass es im Birdland (Home of Charlie Parker) in New York war - so schnell haettest Du das nicht geschafft :D

 

 

> Aber trotzdem Glückwunsch zu diesem Event. Hat

>bestimmt Spaß gemacht auch mal mit dem Meister persönlich zu

>reden.

 

Ja, sehr.

 

> Ich kann mich noch gut an das ein paar Jahre

>zurückliegende Konzert im Frankfurter Jazzkeller mit Melissa

>Walker erinnern - da wurde auch nicht viel TamTam darum

>gemacht.

 

Das wird hier in New York generell nicht gemacht, selbst bei den Groessten des Jazz. Alle Jazzclubs sind fuer unsere Verhaeltnisse winzig klein und fassen zwischen 20 und 150 Leuten. So habe ich z.B. Oscar Peterson im Blue Note gesehen (voellig unverstaendlich, dass das nicht ausverkauft war) und habe nur 50 cm entfernt von ihm an der nur leicht erhoehten Buehne gesessen, auf die ich ihm noch geholfen habe. Direkt an der Tastatur konnte ich perfekt sein Klavierspiel beobachten. Es ist zwar erstaunlich, dass er sich von seinem Schlaganfall so gut erholt hat, allerdings wirkt er doch recht angegriffen und setzt seine linke Hand nur sporadisch ein und ist mit dieser auch nicht sonderlich beweglich. Uebrigens hat mir Oscar Peterson erzaehlt, dass er naechstes Fruehjahr nach Frankfurt kommt! :-)

 

> Diana Krall füllte dagegen in der alten Oper

>Frankfurt die komplette Halle.

 

Dasd koennte sie hier natuerlich auch, macht sie aber nicht, sondern tritt ebenfalls in den kleinen, aber renommierten Clubs auf. Das macht ein Jazzkonzert hier in NY zu einem voellig anderen Erlebnis.

 

> Da lobe ich mir doch eher die

>groovy Konzerte von Maceo Parker - der spielt seinen

>Jazzfunk ohne Unterbrechung mit voller Power 3 bis 4h lang.

 

Oder, wie ich hier im B. B. Kings Club gesehen habe: Tower of Power, die mit neuem Saenger und nach 25 Jahren besser sind denn je!! Der ganze Saal ist von den Tischen mit dem Dinner aufgesprungen und hat einfach durchgetanzt. Die neue CD ist uebrigens sehr empfehlenswert.

>

>Zur Zeit habe ich ständig John Pizzarelli in meinem Player

>liegen. Die beiden interessanten Telarc Scheiben mußt Du

>einfach mal gehört haben, besonders toll ist auch die mit

>George Shearing - einfach perfekt!!!

 

Hm, ich glaube, der spielt zur Zeit hier auch irgendwo. Ich werde mal reinhoeren.

 

 

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Hallo Michael,

 

leider ist man nie zur rechten Zeit am richtigen Ort für solche Konzerte. Da scheinst Du ja mehr Glück zu haben.

 

Da sich die großen Jazz-Stars in Deutschland immer recht rar machen, sind natürlich kleine Konzerte hier kaum möglich. Also wenn Oscar Peterson nach Deutschland kommt - gib mir bitte vorher einen Hinweis, denn ich muß ihn unbedingt man live erleben, bevor er uns für immer verläßt, wie kürzlich Ray Brown. Auch George Shearing ist so ein Kandidat der auch nicht mehr der Jüngste ist. Ich hoffe die alte Garde bleibt uns noch lange erhalten!

 

Grüße, Amin

 

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Hallo Amin,

 

wie wahr!

 

Kurz nach der Wende war ich in Westberlin und ziemlich pflastermüde. Deswegen habe ich mir keine Miles-Davis-Konzertkarte für das folgende Wochenende gekauft.

Kurz nach diesem Auftritt ist der Meister dann gestorben.

 

Gruß

 

Micha L

 

 

 

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Hallo Amin,

 

>leider ist man nie zur rechten Zeit am richtigen Ort für

>solche Konzerte. Da scheinst Du ja mehr Glück zu haben.

 

Ja, in New York ist immer der rechte Ort und die rechte Zeit, eben das absolute Zentrum der Musikwelt. Hier muss man sich jeden Tag aufs Neue zwischen vielen attraktiven Konzerten entscheiden...

Am Wochenende war es besonders schwer, weil ich mich zwischen Marianne Faithful und Christy Baron entscheiden (letztere feierte mit ihrem Konzert den Release ihrer neuen CD, die in den naechsten Wochen auch in Deutschland auf den Markt kommen wird). Aus akutem Geldmangel und grossem Andrang bei der Faithful habe ich mich dann fuer Christy Baron entschieden. Ich habe ja bereits zugegeben, dass ihre CDs meine einzigen Chesky-Aufnahmen sind, weil ich die Kuenstler dieses Labels sonst nicht so schaetze. Was ich bei Christy Baron aber mag: sie ist eine sehr musikalische Saengerin, mit guter Stimme und Geschmack. Sicher kann man kritisieren, dass ihre Programmauswahl eher in die Richtung easy-listening-Jazz (aehnlich Norah Jones oder Holly Cole)tendiert, aber manchmal frage ich mich, was daran so falsch sein soll. Ich hoere sonst durchaus schwerere Kost, aber ab und zu tut es einfach gut und hebt die Laune ganz erheblich, ihren mitreissenden, charmanten Songs zuzuhoeren. Dies gilt umso mehr fuer ihren Live-Vortrag, der - wie bei ihren Kolleginnen (vor allem auch Diana Krall und Jane MOnheit) viel besser ist als ihre Studioaufnahmen. Ich weiss nicht woran es liegt, aber die Studioaufnahmen sind meist zu glatt, waehrend die Damen live richtig ihr Koennen zeigen und kuenstlerisch viel ernstzunehmender sind.

 

Witzig war, dass ich danach zufaellig David Chesky getroffen habe, der gerade vom Marianne Faithful - Konzert kam (schon witzig, dass er sich gegen das Release-Konzert seiner eigenen Kuenstlerin entschieden hat).

>

>Da sich die großen Jazz-Stars in Deutschland immer recht rar

>machen, sind natürlich kleine Konzerte hier kaum möglich.

 

Ja, leider, obwohl eigentlich nur die kleinen Konzerte wirklich begeistern koennen. In Frankfurt laeuft dagegen alles ueber die Alte Oper. Dabei muesste das IMHO gar nicht so sein. Ich denke, dass in dem grossen Musikmarkt Deutschland kleine Clubs a la USA mit Dinner waehrend der Show sehr gut laufen koennten. Man schaue sich nur mal Japan an, das gleich drei Blue-Note Filialen hat.

 

>Also wenn Oscar Peterson nach Deutschland kommt - gib mir

>bitte vorher einen Hinweis,

 

Gerne.

 

> denn ich muß ihn unbedingt man

>live erleben, bevor er uns für immer verläßt, wie kürzlich

>Ray Brown.

 

Ja, leider sieht er nicht besonders gesund aus, sonder sehr angegriffen. Seine linke Hand kann er noch immer kaum benutzen (was man aber nicht hoert). Er hat auf dem Konzert auch von den Schicksalsschlaegen der letzten Zeit gesprochen, hat er doch kurz nacheinander seine Tochter und Ray Brown verloren.

 

Auch George Shearing ist so ein Kandidat der auch

>nicht mehr der Jüngste ist. Ich hoffe die alte Garde bleibt

>uns noch lange erhalten!

 

Das hoffe ich auch!

 

Das bringt mich zu einem anderen Konzert, das ich am Wochenende gesehen habe: Pablo Ziegler Quartett featuring Paquito de Rivera. Ueber Rivera als einem der groessten US-Saxophonisten muss ich wohl kaum ein Wort verlieren, ausser, dass er grandios war. Schoen war vielmehr der Ansatz des Konzerts: Tango meets Jazz. Wer jetzt vorschnell wegen der vermeintlich 10000en Tango-Wellen-Variante aufstoehnt, den muss ich enttaeuschen: Urspruenglicher und mit mehr Authentizitaet geht es nicht, denn Pablo Ziegler war der Pianist von Astor Piazolla und hat nach dessen Tod sein eigenes Quartett gegruendet, das ganz hervorragend ist. Sie spielen Kompositionen von Piazolla und Zieglers eigene, denen man ihren Jazzcharakter staerker anhoert. Definitiv eine grosse Empfehlung wert.

 

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Hallo Michael,

 

"take this journey", die neue Baron-CD, habe ich mir gerade gekauft. Mir gefällt die Künstlerin auch sehr gut.

Bemerkenswert ist, wie sie das von Dir angesprochene Programm darbietet.

Bisher hatte ich nicht das Bedürfnis P. Gabriel, Phil Collins oder gar Prince anzuhören. Deren Musik entspricht einfach nicht meinem Geschmack. Aber wie sie diese Songs auf dem Vorgänger "Steppin´" interpretiert, ist einfach grandios.

 

In Leipzig haben wir einen kleinen Club, das "Spizz", der wöchentlich Jazz bietet. Ich habe mich gewundert, daß recht bekannte bis berühmte Leute (z. B. Ralph Towner, Jean Paul Bourelly, Ornette Coleman) da spielen. Aber wenn das in NY so Usus ist.

 

Gruß

 

Micha L

 

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Hi Michael,

 

>"take this journey", die neue Baron-CD, habe ich mir gerade

>gekauft.

 

Oh, ich wusste gar nicht, dass sie schon im Handel ist. Meine CD traegt noch das Label "For promotional use only".

 

>Mir gefällt die Künstlerin auch sehr gut.

>Bemerkenswert ist, wie sie das von Dir angesprochene

>Programm darbietet.

 

Ganz genau und das ist live noch einmal erheblich besser, da eindeutig jazziger, als man das nach der CD vermuten duerfte.

 

>Bisher hatte ich nicht das Bedürfnis P. Gabriel, Phil

>Collins oder gar Prince anzuhören. Deren Musik entspricht

>einfach nicht meinem Geschmack. Aber wie sie diese Songs auf

>dem Vorgänger "Steppin´" interpretiert, ist einfach

>grandios.

 

Auch hier volle Zustimmung: der Prince-Song "Thieves in the temple" ist z.B. IMHO eine der wenigen Coverversionen, die besser ist, als das Original. Auch Got To Get You Into My Life und Summer Soft zaubern immer noch ein Laecheln beim Hoeren in mein Gesicht.

 

>In Leipzig haben wir einen kleinen Club, das "Spizz", der

>wöchentlich Jazz bietet. Ich habe mich gewundert, daß recht

>bekannte bis berühmte Leute (z. B. Ralph Towner, Jean Paul

>Bourelly, Ornette Coleman) da spielen. Aber wenn das in NY

>so Usus ist.

 

Bei Jazz absolut. Das Blue Note, das Village Vanguard, das Birdland, Smalls etc. sind auch nur kleine Laeden, trotz des Renommees. Marianna Faithful ist im Irving Place aufgetreten: ein winziger Laden, bei dem sie fuer das Konzert noch zusaetzliche Sitzkissen auf den Boden gelegt haben. Auch wirst Du in jedem der Clubs Dinner und Drinks waehrend der Show haben koennen, was einerseits sehr atmosphaerisch und gediegen ist, andererseits manchmal wegen des Tellergeklappers stoert (oder wie bei Oscar Peterson mein Nachbar mit seinen fuerchterlich stinkenden Zwiebelringen).

 

Schau gleich mal in Deine Inbox.

 

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LETZTE BEARBEITUNG am: 17-Dez-02 UM 18:34 Uhr (GMT) [p]Hallo Michael,

 

Prince-Songs an sich, ich kenn mich da kaum aus, müssen schon was über den Pop-Bereich hinaus haben, da Miles Davis eine Menge von dem Jungen gehalten hat.

 

"Spizz":

Auch dieser Club ist mit Bewirtung. Mitunter sind die Tischunterhaltungen ziemlich laut, denn es gibt stets Leute, die nicht wegen d e m Künstler gekommen sind, Stammkunden eben.

Aber das ist immer noch besser als auf der Festwiese unter Zehntausenden zu stehen und den Sänger lediglich auf einer Videowand zu sehen. Das habe ich mir noch nie angetan.

 

Gruß

 

Micha L

 

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