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Michael

Joey DeFrancesco

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Hi zusammen,

 

gestern habe ich unter anderem diesen Jazz-Orgel-Gott mit seinem Trio im Konzert gehoert und das war fuer mich die positive Ueberraschung des Abends. Ich habe selten in einer Combo so gleichermassen begnadete Musiker (ansonsten Gitarre und Schlagzeug) gehoert. Jeder fuer sich so dermassen virtuos, dass es schon fast laecherlich war.

 

Aber die eigentliche Qualitaet dieses Trios ist an anderer Stelle verborgen - mir faellt nur das Attribut "diabolisch" zur angemessenen Beschreibung ein. Anfangs scheinbar harmlose, wohlbekannte Standards oder sogar Folksongs werden erst durch voellig disharmonische Einwuerfe gestoert, entwickeln sich dann langsam zu einem verfremdeten Wirbelsturm in der Jam Session, die vor witzigen bis genialischen melodischen und harmonischen Einfaellen nur so strotzt.

 

Keine leichte Kost, man muss sich Zeit nehmen, wer aber abseits der einfachen Standards (die das Trio auf dem Balladen-Album auch spielt, wenngleich sehr gehaltvoll) bereit ist, sich mitreissen zu lassen, der sollte hier mal reinhoeren.

 

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Hallo Michael,

 

bist Du wieder Im Lande?

 

J. DF. habe ich in Leipzig zusammen mit J. Mclaughlin und Dennis Chambers erlebt und war von dem Trio enttäuscht.

Es ging zwar virtuos zu. Aber das alte Feuer der J. McL.-Formationen war nicht vorhanden.

Es gibt 2 Möglichkeiten: J. DF. spielt jetzt anders oder unsere Geschmäcker sind in diesem Fall verschieden. Wahrscheinlich trifft beides zu.

Gern höre ich die "wilden" Jazz-Orgel-Klänge der M. Davis-Aufnahmen aus den 70-ger Jahren (Corea + Hancock).

 

Herzliche Grüße

 

Micha L

 

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Hallo Michael,

>

>bist Du wieder Im Lande?

 

Nein, aber die virtuelle Internetwelt laesst ja Entfernungen bedeutungslos :D

>

>J. DF. habe ich in Leipzig zusammen mit J. Mclaughlin und

>Dennis Chambers erlebt und war von dem Trio enttäuscht.

>Es ging zwar virtuos zu. Aber das alte Feuer der J.

>McL.-Formationen war nicht vorhanden.

>Es gibt 2 Möglichkeiten: J. DF. spielt jetzt anders

 

Definitiv, das ist der Grund. Ich kann das deshalb beurteilen, weil ich mir zwischenzeitlich seine Diskographie angesehen habe und das ist tatsaechlich sehr unterschiedlich vom BeBop bis zur Standard- Ballade.

 

oder

>unsere Geschmäcker sind in diesem Fall verschieden.

 

Glaube ich nicht. Dieser diabolische Teufelsritt gestern waere fuer Dich feurig genug gewesen, da bin ich mir sicher.

 

>Wahrscheinlich trifft beides zu.

>Gern höre ich die "wilden" Jazz-Orgel-Klänge der M.

>Davis-Aufnahmen aus den 70-ger Jahren (Corea + Hancock).

 

Dann sei Dir der aktuelle JDF umso mehr empfohlen.

 

 

 

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Hallo Michael,

 

in neuen ars-Magazin steht etwas zu dem Brummen auf der Umi-CD:

"...Live-Athmosphäre, ganz im Gegensatz zu typischen Studioproduktionen...So ist es...nicht verwunderlich, daß im Hintergrund der Aufnahme ein Röhrensummen zu vernehmen ist. Der vom Gitarristen Rich Smith verwendete Ampeg-Röhrenverstärker rauscht nämlich deutlich hörbar vor sich hin. Doch wen stört das? Nein, es ist dem Klang in keiner Weise hinderlich! Im Gegenteil, es verstärkt sich sogar eher noch das Gefühl "dabeizusein"."

 

Naja...

 

übrigens, im Beitrag "Volkstümliche Musik?" habe ich einen sehr bemerkenmswerte CD empfohlen. Ob es die aber überall gibt?

 

Gruß

 

Micha L

 

 

 

 

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Hallo Michael,

>

>in neuen ars-Magazin steht etwas zu dem Brummen auf der

>Umi-CD:

 

...die ich inzwischen schon mehrfach gehoert habe und die auch ich ziemlich gut finde. Die Bandkollegen finde ich allerdings bei Karrin Allyson besser. Hast Du die Charlie Haden-CD bekommen?

 

>"...Live-Athmosphäre, ganz im Gegensatz zu typischen

>Studioproduktionen...So ist es...nicht verwunderlich, daß im

>Hintergrund der Aufnahme ein Röhrensummen zu vernehmen ist.

 

>keiner Weise hinderlich! Im Gegenteil, es verstärkt sich

>sogar eher noch das Gefühl "dabeizusein"."

>

>Naja...

 

Ich finde das auch ziemlich abstrus, allerdings war dieses Summen selbst im Blue Note ziemlich stark zu vernehmen. Das aendert nichts daran, dass es ein Stoergeraeusch ist.

>

>übrigens, im Beitrag "Volkstümliche Musik?" habe ich einen

>sehr bemerkenmswerte CD empfohlen. Ob es die aber überall

>gibt?

 

Den Beitrag muss ich noch raussuchen, grummel, war das die Josefine Cronholm? Die kenne, habe und schaetze ich auch schon laengst.

 

Heute abend ist das Konzert von Jimmy Scott an der Reihe, auf das ich mich schon ebenfalls sehr lange freue. Viele Gelegenheiten, diesen Altmeister zu sehen, wird es wahrscheinlich leider nicht mehr geben.

 

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LETZTE BEARBEITUNG am: 05-Okt-02 UM 10:23 Uhr (GMT) [p]LETZTE BEARBEITUNG am: 05-Okt-02 UM 10:23 Uhr (GMT)

 

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LETZTE BEARBEITUNG am: 05-Okt-02 UM 09:44 Uhr (GMT)

 

Hallo Michael,

 

wenn die eigene Anlage fern ist soll man in Konzerte gehen, vor allem wenn das "regionale" Angebot so vielfältig ist. Recht so.

 

Wenn ich Dich richtig verstanden habe, hast Du außer einem Musiker dessen "Kollegen" Ampeg live erleben dürfen.

Zuhause habe ich mich zunächst gefragt, wann der Kleine im Bad endlich den Wasserhahn zudreht. Komischerweise schien er das genau am Ende des Titels zu machen und mir ging ein Licht auf. Zum Glück hatte ich mich noch nicht beschwert.

 

Im Volksmusik-Beitrag habe ich kürzlich über die neue Nguyen Le-CD berichtet. Damit ist das Ganze auf die erste Seite der Musik-Übersicht gerückt.

Ich finde den Vietnamesen außergewöhnlich. Als der vor ein paar Jahren "auftauchte", füllte er für mich die Lücke, die der Tod von M. Davis und die erloschene Kreativität von J. McLaughlin, C. Corea, Al DiMeola und H. Hancock hinterlassen hatten (Ist meine subjektive Meinung, aber nachgelassen haben sie sicherlich.). Dagegen sprüht Ng. Le geradezu vor Kreativität - Jazz, Hendrix, Vietnam, Maghreb u. übriges Afrika fallen mir als perfekt verarbeitete Einflüsse ein. U. A. gibt es da ein absolut stimmiges vietnamesisch-afrikanisches Gesangsduett, in keinster Weise Allerweltsmusik. All das bestens arrangiert, in guter Teamarbeit mit verschiedenen Kollegen.

Dies wundert einen nicht, wenn man weiß, daß der Mann in Paris aufgewachsen ist.

 

Herzliche Grüße

 

Michael

 

Übrigens: Die Haden-Kopie ist nicht bei mir eingetroffen.

 

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Hi Michael,

 

>wenn die eigene Anlage fern ist soll man in Konzerte gehen,

>vor allem wenn das "regionale" Angebot so vielfältig ist.

 

Das sehe ich auch so, obwohl ich daheim natuerlich auch so oft wie moeglich ins Konzert gehe. Am Samstag habe ich im legendaeren "Birdland", das uebrigens viel schoener und laengst nicht so kommerzialisiert ist wie das Blue Note, in intimem Rahmen und toller Atmosphaere Jimmy Scott erleben duerfen, den grossen kleinen, alten (78) Mann des Jazzgesangs. Hier wurde mal wieder klar, worauf es ankommt: Der Mann hat keinerlei aeussere Reize wie seine jungen Kolleginnen, seine Stimme verstoesst eigentlich so ziemlich gegen jede Regel der Gesangskunst, aber ich wuesste derzeit absolut niemanden, der es in Sachen Ausdruck mit ihm aufnehmen koennte. Der ganze Club war mucksmaeuschenstill und hing wie gebannt an seinen Lippen, litt und lachte mit ihm und seinen so "gelebten" Songs und Texten.

 

>Wenn ich Dich richtig verstanden habe, hast Du außer einem

>Musiker dessen "Kollegen" Ampeg live erleben dürfen.

>Zuhause habe ich mich zunächst gefragt, wann der Kleine im

>Bad endlich den Wasserhahn zudreht. Komischerweise schien er

>das genau am Ende des Titels zu machen und mir ging ein

>Licht auf. Zum Glück hatte ich mich noch nicht beschwert.

 

Ich weiss nicht, ob wir uns da richtig verstanden haben. Ehrlich gesagt, verstehe ich Deinen obigen Absatz nicht :o

Ich hatte ein Double Feature im Blue Note gesehen: erst Karrin Allyson, danach Joey de Francesco Trio.

>

>Im Volksmusik-Beitrag habe ich kürzlich über die neue Nguyen

>Le-CD berichtet.

 

Ah, ok, da werde ich mich mal einhoeren.

 

Uebrigens halte ich nicht die Umi, sondern die Akiko Yano fuer die eigentliche musikalische Ueberraschung. Danke auch dafuer. Fuer mich die bisher einzig wirklich gelungene und sehr schoene Verschmelzung westlichen Jazz mit asiatischen Einfluessen.

>

>Übrigens: Die Haden-Kopie ist nicht bei mir eingetroffen.

 

Das habe ich befuerchtet, da das einigen anderen aufgrund eines Fehlers meiner Lady auch so gegangen ist (huhu Hannilein). Ich werde mich darum kuemmern.

 

 

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Hallo Michael,

 

nochmals zu meinen Ausführungen:

1. Du sprachst von einem störenden Summen im Blue Note und ich nahm an, es rührte ebenso vom Röhrenverstärker eines Instruments her.

2. Beim Anhören der Umi-CD dachte ich zunächst, daß nebenan der Wasserhahn läuft, bis ich feststellte, daß das Geräusch zur Aufnahme gehört.

Früher bin ich schon mal ins Kinderzimmer gerannt und habe meine Jungs ermahnt, nicht zu klopfen. Ich tat ihnen unrecht, denn es waren ungewöhnliche Töne eines Musikstücks.

 

 

Danke für Deine Ausführungen zu Jimmy Scott. Du machst einen richtig neugierig. Vermutlich wird ihm aber keine Tonkonserve gerecht.

 

Bezüglich Akiko Yano bin ich der gleichen Auffassung. Es freut mich, daß Du das genauso siehst.

 

 

Gruß

 

Michael

 

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Hu Michael,

>

>nochmals zu meinen Ausführungen:

 

Aah, ok, jetzt habe ich es verstanden. Mein Kaffee hatte vorher noch nicht gewirkt, offensichtlich.

>

>

>Danke für Deine Ausführungen zu Jimmy Scott. Du machst einen

>richtig neugierig. Vermutlich wird ihm aber keine

>Tonkonserve gerecht.

 

Das mit Sicherheit. Fuer mich war es ein grossartiges Erlebnis, mit ihm relaxed an der Bar sprechen zu koennen. Ich habe alle seine CDs und wuerde Dir vorschlagen, dass Du Dich mit seiner Entdeckung entweder noch etwas geduldest ;-), oder eine der letzten drei CDs kaeufdt, auf denen sich, ihm zu Ehren, Musiker wie Wynton Marsalis oder Bill Evans beteiligen.

 

Lassen wir aber besser Lou Reed ueber Jimmy Scott sinnieren:

 

Lou Reed on Jimmy Scott:

 

"I first met Jimmy Scott through the remarkable songwriter Doc Pomus. I'd heard about him for many years. At the gathering after Doc's passing Jimmy sang. He has the voice of an angel and can break your heart. He did that day and many others.I've heard and even sung with Jimmy many times since then. Here is the singer's singer if labels mean any thing. Listening to Jimmy is like having a performing heart. The experience of life and the art of expression sing through Jimmy and make us partners in his incredible passion. I love him and I never want to say goodbye. When the song stops with Jimmy's last note we're back in the world as it was. Not quite so pretty, not quite so passionate. And we can only wait for Jimmy to sing again and take us that little bit higher." Lou Reed

 

 

 

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