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Gast AMP4

Günther Wand - ein persönlicher Nachruf

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Gast AMP4

Am 14. Februar starb in seinem Haus in der Schweiz der IMHO letzte große Maestro des romantischen Fachs, Günter Wand.

Unvergessen bleiben seine Einspielung der Bruckner-Symphonien, die er wie kein zweiter zu deuten verstand.

ARTE sendete am Wochende nochmals seine EInspielung der 8. von Brucker, die vor zwei Jahren aufnahm.

Geschätzt habe ich neben diesen EInspielungen auch seine BRahms-Interpretationen sowie die Aufnahme der 9. von Schubert.

Die Musikwelt trauert! :-(

 

Matthias

 

Die Wissenschaft hat nur bei dem Bestand, der weiß, daß er nichts weiß (TALMUD)

http://www.juanna.de/gifsammlung/not_l_01.gif

 

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Hi,

 

schön, daß hier im Forum mal jemand über große Dirigenten und damit: über große symphonische Musik spricht.

 

Der plötzliche und unerwartete Tod von Günter Wand, einem der letzten alten Meister und großartigen Interpreten von Bruckner, Brahms und Schubert, mit weiteren außerordentlichen Leistungen bei Live-Aufnahmen der Werke von Mozart, Beethoven, Tschaikowsky, Schumann und vieler anderer der großen Musikliteratur, führt einem das Problem des heutigen Klassikmarktes mit seinem Personenkult aus Unkenntnis und seiner kurzatmigen Gefühligkeit bei der Hörerfahrung nur zu gut vor Augen.

 

Uneitelkeit und Bescheidenheit, Respekt vor dem Werk des Komponisten, der Versuch, tempo- und spannungsreichen Relationen in großer Symphonik nachzuspüren, zeichneten Wand aus.

 

Trotz aller außerordentlichen Interpretation bedauere ich häufig

das Fehlen früher Veröffentlichungen (60er Jahre, französisches Label) und die bisweilen mäßige Qualität vieler späterer Tondokumente.

 

Für Quellenhinweise zu Importen/Mitschnitten aus Großbritannien oder Japan wäre ich überaus dankbar !!

 

 

Gruß

Frank Visser

 

 

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Gast AMP4

Hallo Frank

 

 

Es ja nicht so, daß hier nie über Klassik gesprochen wird. In jüngster Vergangenheit wurden gewisse Themen wie das grundsätzliche Verstehen von Musik, die Werke Bruckners, Beethovens und Mahlers von verschiedenen Teilnehmern des Forums durchaus kontrovers diskutiert. Allerdings scheinen mir auch die Zeiten der Riesen-Threads, die sich um das Thema "Klassik" drehten, vorbei zu sein! Schade eigentlich.

 

Beste Grüße

Matthias

 

Die Wissenschaft hat nur bei dem Bestand, der weiß, daß er nichts weiß (TALMUD)

http://www.juanna.de/gifsammlung/not_l_01.gif

 

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Hallo Matthias,

 

nun..., nach einigem Umherstöbern entdeckte ich doch auch einige Positionen, Meinungen und Empfehlungen zum Thema Bruckner, Barock u.s.w.

 

Mich würde das interessieren: Wand hat ja nun einige Male z.B. Bruckners 7. aufgenommen. Welche Schaffensperiode erscheint Dir/Euch am interessantesten zu sein, jene in den 70er und 80er Jahren, jene in den frühen und mittleren 90ern mit den Liveaufnahmen oder die späte, ab ca. 1996 bis zu seinem Tod, oft mit den Berliner Philharmonikern zusammen.

 

Du zeichnest mit AMP4, darf ich das als Bekenntnis zu Lindemann-Verstärkern verstehen (was mir nicht unsympathisch erschiene) ?

 

 

Viele Grüße

Frank

 

 

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Gast AMP4

LETZTE BEARBEITUNG AM 20-Feb-2002 UM 07:46 (GMT)[p]Hi Frank,

 

die "Schaffensperioden" bei Wand sind in der Tat sehr interessant. Seine größte hatte er ja in den 80ern, indenen er mit dem NDR-Orchester seine großen Symphonien-Zyklen aufnahm. Aus den 70ern kenne ich einige Aufnahmen, z.B. eine bemerkenswerte EInspielung von Beethovens 4. Mir erscheint, gerade bei Bruckner, die Periode der 80er am interessantesten. Die 70er wirken wie ein "Herantasten" an den Komplex. Die 80er sind IMHO dagegen geprägt von einer interpretatorischen Reife, die darauffolgenden Jahre ein Herausarbeiten von Details, aber nichts sonderlich aufregendes mehr. Die 7. kenne ich nicht mit ihm, die besitze ich mit Karajan (seine berühmte letzte Plattenaufnahme).

 

Was Lindemann angeht, so war ich lange Jahre hindurch ein Lindemann-Verehrer, weshalb ich mir auch diesen Nick zulegte. Inzwischen ist aus vielfältigen Gründen das Verhältnis zu diesen "High-Preis-Geräten", nicht nur der Firma Lindemann, etwas "gestört". Da mein Nick aber hier seit über 2 Jahren bekannt ist, werde ich Ihn auch nicht mehr ändern

 

Beste Grüße

Matthias

 

Die Wissenschaft hat nur bei dem Bestand, der weiß, daß er nichts weiß (TALMUD)

http://www.juanna.de/gifsammlung/not_l_01.gif

 

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Tach Klassikfreunde,

endlich mal wieder ein wenig was los auf dem Sektor.

AMP4 hat sich ja beim Klassikrätsel von Knödeltenor, bei Netedition, plötzlich sehr zurückgehalten, schade.

Zu Wand und Bruckner:

Die Aufnahmen mit den Kölnern waren lange Zeit meine Lieblinge.

Später dann erarbeitete Wand die Werke detailgenauer aber auch langsamer.

In der letzten Periode (Liveaufnahmen) entstanden wohl die ausgehörtesten Versionen.

Auch mit den Berlinern unschlagbar besetzt.

Egal lohnen tun wirklich alle Aufnahmen. Zum Teil mit Sonderpreisen recht günstig erhältlich die alten Analogaufnahmen.

Zur 7.:

Mein Favorit bleibt trotz allem, Böhm mit den Wienern, Geschmacksache.

Wand gehört aber auf die oberen Plätze meiner persönlichen Rangliste.

Da wären aber noch Klemperer, Walter, Giulini und Haitink.

Celebidache ist wohl ein Sonderfall, da warte ich auf die DVD Versionen.

Die Karajan Aufnahme kenne ich leider noch nicht.

Gruß

embe

 

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Gast AMP4

Hi Embe,

 

 

Wußte ich doch gleich, daß Du dahinter steckst! ;-) Ja, die Rätsel hatten es in sich! Muß allerdings dazu sagen, daß ich längere Zeit nicht mehr bei Netedition war. Also, nochmal danke für die Rätsel :D

 

Beste Grüße

Matthias

 

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Hi,

der knödel und ich sind zwei Paar Gummistiefel.

Der hat mich an seinen Rätseln nicht mitmachen lassen.

Familienmitglieder sind ausgeschlossen. ;o)

Gruß

embe

 

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Hallo Matthias,

 

zweifellos hatte Wand eine große Schaffensperiode in den 80ern, gemessen an seinen einmaligen Erfolgen der Studioaufnahmen großer Symphoniezyklen.

 

Sehr aufschlussreich erschienen mir hingegen einige Nachrufe zu Wands Tod, die (wie in der Berliner Zeitung) die Bedeutung der Livemitschnitte unterstreichen.

 

Auch ich empfinde die Liveaufnahmen grundsätzlich als lebendiger und spanungsreicher: als Fernsehaufzeichnung von Bruckners 8. bei Arte jüngst optimal nachvollziehbar.

 

Meine ersten Hörerfahrungen mit Wands Bruckner-Symphonien waren eher enttäuschend. Jene Studioaufnahmen der Bruckner-Symphonien (WDR) erschienen mir handwerklich auf hohem Niveau, kapellmeisterlich korrekt, rhythmisch eher bewegt, damit etwas entzaubernd, aber weniger pathetisch als jene Karajans oder Celebidaches.

 

Die Musik Bruckners bei den späteren Liveaufzeichnungen (Mitte/Ende 80er bis frühe Mitte 90er Jahre) atmet mehr, ist freier disponiert, rhythmisch weiterhin lebendig, aber nicht mehr so "steif" und handwerklich (im Sinne von korrekt aber jederzeit wiederholbar und ein wenig langweilig).

 

Exemplarisch an Bruckners 7. oder 8. lassen sich die Unterschiede der Schaffensperioden deutich nachvollziehen.

 

Die Aufnahmen seiner lezten Schaffensperiode mit den Berlinern wirken zwar gewissermaßen endgültig, sind aber auch rhythmisch nicht mehr so deutlich akzentuiert wie alle früheren Aufnahmen, womit die letzten Aufnahmen Wands nicht mehr für jene Entzauberung Bruckners vom Pathetischen stehen.

 

Unbedingt zu empfehlen sind die 7. mit dem NDR und (!) die späte Aufnahme mit den Berlinern, da sich die beschriebenen Unterschiede hier gut nachvollziehen lassen und beide Einspeilungen damit ihren eigenen Reiz haben.

 

Ein Optimum von Wands Bruckner-Aufnahmen sehe ich in der Einspielung der 5., sowie der 8. mit den Berlinern, jener Bruckner-Symphonien, deren Aufführung durch Wand aus Respekt vor Größe und Struktur erst vergleichsweise spät erfolgte.

 

Viele Grüße Frank

 

 

P.S.: Was hat Dich zur grundsätzlichen Abkehr von Lindemann bewegt? Den AMP4 halte ich für ganz ordentlich; den CD-Spieler für zu teuer.

 

 

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Gast AMP4

Hallo Frank,

 

zu Deinen Ausführungen betr. Bruckner läßt sich nichts mehr hinzufügen - ähnlich habe ichs empfunden. :-)

 

Was den Lindemann angeht, so hatte ich in letzter Zeit die Gelegenheit, ihn an verschiedenen LS zu hören, als da wären HGP Corda ST, B&W N805, Acapella Harlekin, Canton Ergo RCL, Spendor SP 100 sowie JM Lab Elektra 920. Bei all diesen Konfiguration trat der gleiche Effekt auf: eine Übertonung des Hochton-Bereiches bei gleichzeitiger Vernachlässigung der Mitten. Dies ließ für mich den Schluß zu, das das Teil gesoundet ist. x( Eine Fehlangpassung der Bauteile möchte ich mal ausschließen. Daher kommt aufgrund des Preis-Leistungs-Verhältnisse der AMP4 für mich nicht mehr in Frage. Viel ausgewogener und neutraler ist IMHO sein kleinerer Bruder, der AMP3, der auch schon für relativ wenig Geld zu haben ist.

 

Beste Grüße

Matthias

 

Die Wissenschaft hat nur bei dem Bestand, der weiß, daß er nichts weiß (TALMUD)

http://www.juanna.de/gifsammlung/not_l_01.gif

 

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Hallo Matthias,

>

Bei all

>diesen Konfiguration trat der gleiche

>Effekt auf: eine Übertonung des

>Hochton-Bereiches bei gleichzeitiger Vernachlässigung der

>Mitten. Dies ließ für mich

>den Schluß zu, das das

>Teil gesoundet ist.

 

Das könnte stimmen. Ich habe Lindemann-Elektronik bisher auch nur mit den so beschriebenen Schwächen gehört.

 

Viele Grüße,

Michael

 

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Hi,

 

den Amp4 hatte ich vor 2 Jahren 2 Tage zur Probe. Ergebnis in meiner Kette: räumlich, filigran, ein wenig ätherisch in der Wiedergabe.

 

Mein späteres Neugerät klang anfangs entäuschend hart und in den Höhen scharf. Erst nach 2-3 Monaten wurde die Wiedergabe ausgewogener.

 

Ich weiß, ich weiß, Gewöhnungseffekte etc. Da die Wiedergabe anfänglich geradezu von mir als störend empfunden wurde und zwar zu Beginn jeder Musiksession, ist ein Gewöhnungseffekt unwahrscheinlich, da ein Merken von Klang über ein längeren Zeitraum, also über eine Musiksession hinaus, nicht möglich zu sein scheint.

 

Sicher spielt die Auswahl der gesamten Kette eine große Rolle. In Kombination mit einem älteren, etwas trägen aber homogenen englischen Lautsprecher und einem klanglich neutralen CD-Spieler ist die Klangwelt in Ordnung.

 

Auch McIntosh oder Electrcompaniet sind gesoundet, wie Lindemann, nur eben anders . Sachlich, dafür aber auch ein wenig langweilig, kurzum weniger gesoundet, erscheint mir Audionets Sam.

 

Nun gut, ein jeder hat seine Klangideale im Kopf...

 

 

Beste Grüße

Frank

 

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Hallo Frank,

>

>den Amp4 hatte ich vor 2

>Jahren 2 Tage zur Probe.

>Ergebnis in meiner Kette: räumlich,

>filigran, ein wenig ätherisch in

>der Wiedergabe.

 

Ja, so habe ich auch den CDP empfunden.

 

>Ich weiß, ich weiß, Gewöhnungseffekte etc.

>Da die Wiedergabe anfänglich geradezu

>von mir als störend empfunden

>wurde und zwar zu Beginn

>jeder Musiksession, ist ein Gewöhnungseffekt

>unwahrscheinlich, da ein Merken von

>Klang über ein längeren Zeitraum,

>also über eine Musiksession hinaus,

>nicht möglich zu sein scheint.

 

Ich verstehe, was Du meinst. Inzwischen bin ich da aber kompromisslos. Entweder ein Gerät gefällt mir gleich oder ich lasse es eben. In diesen Preisregionen sehe ich keinen Platz für Einspielen, Gewöhnung oder ähnliches, sondern erwarte subjektiv empfundene Perfektion.

 

>

>Sicher spielt die Auswahl der gesamten

>Kette eine große Rolle.

 

Sehe ich auch so. Ich hatte früher den Accuphase E211, ein toller Verstärker, sicher. Eigentlich hätte ich mit dem bequem weiterleben können. Ich bin dann aber doch umgestiegen, weil andere Geräte doch unproblematischer zueinander gepaßt haben, weil sie aufeinander abgestimmt wurden.

 

In

>Kombination mit einem älteren, etwas

>trägen aber homogenen englischen

>Lautsprecher und einem klanglich neutralen

>CD-Spieler ist die Klangwelt in

>Ordnung.

 

Glaube ich.

>

>Auch McIntosh oder Electrcompaniet sind gesoundet,

>wie Lindemann, nur eben anders

>. Sachlich, dafür aber auch

>ein wenig langweilig, kurzum weniger

>gesoundet, erscheint mir Audionets Sam.

>

Interessant. Das deckt sich teilweise mit meinen Hörerfahrungen. Zustimmung zu Audionet. Ich bin mir aber nicht sicher, daß die Geräte weniger gesoundet sind. Alle Marken bieten klangliche Kompromisse und eigene Abstimmungen. Die Frage ist nur, welche Fehler einen eher stören. McIntosh ist sicher spitze, allerdings möchte ich nicht auf Dauer auf den Röhrenklang umsteigen. Electrocompaniet habe ich im direkten Vergleich zu Audionet und Accuphase gehört und war erstaunt, wie neutral, ehrlich und souverän das rüberkam. Bei Audionet hatte ich das Gefühl, daß einige Klangfarben und Obertöne unterschlagen würden. Aber alles Geschmackssache.

>

>Nun gut, ein jeder hat seine

>Klangideale im Kopf...

 

Das ist ja auch ok so.

 

Viele Grüße,

Michael

 

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