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HiFi Heimkino Forum
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mec02

CD-Player-Tuning Pioneer PDS-604

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Hi Christian,

 

du hast ja eine weit bessere Ausbildung in diesen Dingen als ich, also kann's ja losgehen:

 

Operationsverstärker

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Das ist ein Standard-Eingriff, der fast keine Mühe macht. Je nach Player schwirren 1-3 OPs (einfache oder doppelte) pro Kanal herum.

Üblicherweise wird empfohlen, die JRC oder NE Typen zu ersetzen. Oft genannt wird BurrBrown OPA 134 bzw OPA 2134, OPA 604 bzw. 2604. Meiner Erfahrung nach ist der Effekt dieser beiden OPs nicht sehr groß. Dafür sind sie billig und Plug&Play.

 

Ich habe auch mal mit HighSpeed OPs (LT138irgendwas) experimentiert. Das ist nicht unproblematisch, weil die leicht schwingen.

 

Bei Christian Feickert (www.hifituning.de) gibt's kleine Module mit Single-SMD-OPs drauf, die einen Doppel-OP bilden. Es werden diverse Kombinationen werden angeboten.

Für die I/V-Stufe wird gerne der AD825 verwendet (kann ich empfehlen). Den gibt es nur als SMD und bei Feickert auf einem kleinen Platinchen.

 

Ich bin bei der Filterstufe und beim Ausgangspuffer beim AD797 hängengeblieben. Das ist ein single-OP und wenn man einen doppelten haben will ist Basteln angesagt. Ich habe dazu zwei single auf einen DIL-Stecker montiert und luftverdrahtet. Sieht vogelwild aus.

Die AD sind sehr schwingfreudig und brauchen so ca. 50-80pF im Feedback. Im Ausganfgspuffer evtl. Puffer zusätzlich Widerstände zur Dämpfung (siehe Datenblatt) Ohne Oszi ist hier nichts zu machen!

 

Der 797 ist das beste was ich kenne. Rauscht extrem wenig und klingt bestens. Der Hochtonbereich ist so klar wie bei keinem anderen den ich probiert habe.

 

Um rauszufinden, wie die Topologie bei deinem Player ist, kann man die Datenblätter des Wandlerherstellers konsultieren. Da sind immer Beispielapplikationen drin.

 

Kondensatoren

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Von vielen belächelt ist dieses Thema eins der interessantesten. Hier bietet sich das Brücken von Elkos mit kleinen Cs an, z.B. Glimmer. Ich habe noch ungenutzte Vorräte, kann bei Bedarf was abgeben (guter Preis). Alternativ zu Glimmern kann man Syroflex verwenden oder MKPs. Je nach Stelle klingt tatsächlich jeder ein bisschen anders. Glimmer gibt's bei www.thel.de.

 

Sehr wirksam sind auch 0.1u Zinnfolien (Mundorf). Deren Effekt ist aber derart "duchschlagend", dass man evtl. nicht viele davon verbauen kann.

Die gibt's bei www.thel.de

 

Die Elkos selbst kann man auch ersetzen, natürlich. Bei den Pufferelkos um den Wandler herum habe ich habe beste Erfahrungen mit Sanyo OSCON gemacht. Gibt's bei www.rs-components.de.

Da war jede Brücke überflüssig.

 

Elna SILMIC sind auch sehr interessant und werden von SONY reichlich verbaut. Sind für den Privatier praktisch kaum zu bekommen. Ich hab sie von einem Händler, der auch gern die Geräte aufschraubt, abgeschweißt.

 

Elna CERAFINE werden gerne bei Audionet verwendet. Ich konnte bislang keine besondere Wirkung feststellen.

 

Elna RJH gibt's beim Thel (Restbestände!) Die sind auch ein Versuch wert. Die 100u Werte sind schon fast ausverkauft!

 

Die Netzteilelkos kann man auch mal ersetzen. Ich habe gute Erfahrung mit Röderstein gemacht. Typ weiß ich grad nicht; CY05 oder so. Gibt's bei Bürklin, glaub ich.

 

Mechanik

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Da habe ich relativ wenig ausprobiert. Eine Bitumenmatte am Boden und im Deckel.

 

Rein um das Laufgeräusch zu minimieren ist diese Maßnahme sinnvoll. Ich habe auch noch das Laufwerkschassis und die Lagerfedern mit Wärmeleitpaste bestrichen. Dass hier Vorsicht angesagt ist, versteht sich von selbst. Jetzt läuft es so ruhig wie nie zuvor.

 

Ich habe meinen Player mit C37 eingepinselt (Platine). Nach einigen Erfahrungen mit dem Saft komme ich zu der Einsicht, dass Bauteile, die in dem typischen schwarzen Zeug eingegossen sind, darauf reagieren. Warum sei dahingestellt.

Offenbar sind diese resonanzempfindlich und der Lack verbessert die Situation.

 

Der Einbau guter Chinchbuchsen ist auch kein Fehler.

 

Abschirmung

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Eine geehrdete Kupferfolie auf den D/A kann nicht schaden. Mit dem Oszi kann man durch Herumfahren mit dem Tastkopf über den Bausteinen die größten Sender lokalisieren. Es kann gewiss nicht schaden die ein wenig zu schirmen.

 

Ich habe auch die gesamte Ausgangsstufe in ein Gehäuse gesteckt (Pappe mit Kupferfolie drauf).

 

Oft ist auch die Innenverkabelung schlampig. Evtl. lässt sich das eine oder andere Kabel verdrillen oder durch ein abgeschirmtes ersetzen.

 

Netzfilter

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Ist immer schon als simple Drossel an Bord. Da kann man auch mal Experimente mit dicken Drosseln machen oder ein Netzfiltermodul (z.B. von Thel oder Conrad) einpflanzen.

 

LClock von Feickert

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Hab ich auch (die kleine). Damals noch ein paar Mark billiger. Kurz nach dem Einbau veränderte sich der Klang ziemlich dramatisch subjektiv positiv und ich war von den Socken. Danach kam die Clock aus dem Takt und ich musste sie neu kalibrieren. Dann klang es wieder anders als vorher. Ich weiß mittlerweile nicht mehr zu sagen, ob und wieviel Effekt sie hatte.

 

Der positiven Stimmen gibt es viele, genauso gibt's eine Menge Kritiker, die sich auf die Begründung der Jitterredurzierung stürzen. Tja, so ist das halt mit den technischen Begründungen....

 

Widerstände

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Jawohl, auch das trägt ein wenig zum Klang bei. Es kostet nicht viel, die Widerstände in der Ausgangsstufe mal in einem Kanal zu ersetzen und schauen ob sich was tut.

Ich verwende gerne die 0.1% Typen von Thel.

 

Allgemeines zum Tuning

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Wenn man sich einen Tag lang permanent mit einer bestimmten Sache beschäftigt, hört man das Gras wachsen. Kleine Unterschiede kommen einem größer vor als nach einer Nacht drüber Pennen.

Meine Erklärung dazu ist, dass man sich in einem anderen Wahrnehmungszustand befindet. Man ist extrem fokussiert. Am nächsten Tag kommt es einem sehr viel weniger spektakulär vor.

Das heißt aber nicht, dass alles nur Täuschung gewesen sein muss.

 

Man muss sich aber schon zu einer gewissen Nüchternheit zwingen und immer wieder die Euphorie am Boden halten.

 

Ich habe sehr oft die Erfahrung gemacht, dass nach einer Modifikation sofort nach dem Einschalten sich ein gewisser veränderter Klangeindruck einstellt. Wenn das so ist, dann lohnt es sich weiterzumachen. Wenn man erst mühsam suchen gehen muss: vergiss es!

 

Wenn ich wissen möchte, ob das Tauschen eines Cs eine Wirkung haben könnte, dann löt ich erst mal einen Glimmer drunter. Tut sich was, dann wird weitergemacht.

 

Die empfindlichste Ecke bei einem Player ist zweifellos die Ausgangsstufe und der D/A-Wandler.

 

Fallen

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Hochfrequenzstörungen verändern den Hochtonbereich. Das hört sich evtl. erst gar nicht mal so schlecht an ("knackiger"). Ich bin mehr als einmal drauf reingefallen. Diese Art der Verzerrung ist nicht einfach zu identifizieren.

 

Der "reinste" Klang äußerte sich bisher immer als relativ unspektakulär. Für HiFi-Begriffe sogar eher "dunkel".

 

Adressen

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- ePanorama: www.epanorama.net (Monsterlinksammlung für Bastler)

- Thel Elektronik: www.thel.de (Glimmer, KPs)

- Conrad

- Albert Meyer Elektronik: 08335/1214 (Burr Brown und Röderstein) Hat immer auch einen Tip parat.

- Clockwork Audio: www.clockwork.de (C37, Tuning allgemein)

- www.hifituning.de, Christian Feickert (LClock, OP-Module)

- www.rs-components.de (OSCONs und anderes)

 

 

Na denn viel Spaß

Hermann

 

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Hallo Hermann,

 

vielen Dank für die Tipps. Du bist der Einzige wie du siehst, von dem eine Antwort auf meine Frage gehommen ist. Alle anderen philosophieren über Gott und die Welt. Ist das hier im Forum immer so??? (bin neu hier).

 

Werd' mich mal genauer mit deinen Vorschlägen befassen.

 

Christian

 

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Hallo Christian,

es kommt vor, dass sich einige Teilnehmer nicht

immer über die Wirkung ihrer Worte bewußt sind.

Auch wird gerne die eigene Philosophie geäußert, egal an welcher Stelle; auch ich habe mich schon

dabei erwischt.

Lass dich davon nicht abschrecken, viele der hier

Schreibenden haben ein sehr hohes Maß an Fach-

wissen.

Das eine Diskussion über Gott und die Welt weiter

geführt wird, hilft dir in dem Moment natürlich

nichts, ist aber prinzipiell sicher ein großer

Gewinn. Schließlich könnte an anderer Stelle

eine Diskussion über Hifituning losbrechen, ob-

wohl der Aufhänger ein ganz anderer war.

Grüsse, Philipp

 

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Hi Christian,

 

ist oft so. Nicht immer. Jemand stellt eine konkrete Frage und kriegt lauter Antworten die ihm sagen, er solle es bleiben lassen. Oder aber sie kloppen sich alle und kümmern sich nicht mehr um den Fragesteller. Das wird selten jemand von seinem Vorhaben abbringen. Der Betroffene hört sich halt dann woanders um.

 

Ich bin dafür, dass jeder einfach erzählt was er so alles treibt und was er sich dabei denkt. Die Bewertung bleibt dann dem Leser überlassen.

 

Man sieht schnell, ob jemand sich wirklich Gedanken gemacht hat oder nur Phrasen drischt.

 

Grundsatzdiskussionen sind auch wichtig, bringen mir auch was. Was mich oft nervt ist die Arroganz gegenüber Erfahrungen, die viele machen, aber sich noch nicht ins allgemeine theoretische Modell abbilden lassen. Da kommt dann oft "du spinnst, alles Einbildung". Das ist mir zu blöd.

 

Selbstkritik und das richtige Maß ist wichtig, gerade beim Tuning. Trotzdem sind die eigenen Erfahrungen durch nichts zu ersetzen und sie sind die Grundlage von allem.

 

Gruß

Hermann

 

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Hallo ,

 

ich hab auch was. Bei meinen Boxen habe ich die Weiche ausgelagert, weil diese kein eigenes Gehäuse hatte. Empfehlenswert.

 

Cinchverbindungen: Masse und Schirmung bei unsymetrischen Verbindungen nur Senderseitig auflegen. Das setzt voraus, das der Sender einen Schuoanschluß hat. Denn dann werden die Massen meist übers Gehäuse ( Schutzleiter ) geführt. Bei Senderseitigem Auflegen bleiben Potentialspannungen beim Sender und laufen über den Schutz weg. Sie vagabundieren nicht zwischen den Geräten. Bei Symph. Line sehr empfehlenswert. Geräte mit Euro Stecker müssen auf Schuko umgerüstet werden. Das Cinchmassepotential am Schutzleiter auflegen.

 

Netzfilter: Erfahrung bei grossen Trafos: Dynamikverlust.

 

Bei kleineren gute Wirkung.

 

Verstärker: Getrennte Netzteile für Vor- und Endstufenplatine. Gleichzeitig die Siebung erhöhen.

 

Gruß

 

Stefan

 

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Tuning macht nur dann einen Sinn, wenn man wirklich höherwertige Produkte verwendet die sich

nadlos in den kreislauf einfügen lassen.

Oft ist es Einbildung und leichtsinn sein

geld für hochgepriesenes " High-End " Material

zu verscheuern, bei dem das gehäuse teurer ist als die Elektronik.

 

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