Jump to content
HiFi Heimkino Forum
Melde dich an, um diesem Inhalt zu folgen  
Tuvok.

Filmkritik: Rush

Recommended Posts

Ich freue mich immer wenn ein Biopic ins Kino kommt, noch dazu von meinem Lieblings Biopic Regisseur Ron Howard der mich mit „Apollo 13“ so erfreut hat und auch hier sich ins Zeug gelegt hat. Wenn ein Film ins Kino kommt von einem deiner Helden aus der Jugendzeit, dann sitzt du ganz schnell ganz vorne im Kino und genießt alle Bilder, Einstellungen und Lieder des Filmes, in dem Fall eines 118 Minuten Filmes, über einen der berühmtesten Menschen der Welt, der noch dazu Österreicher ist. Ich glaube Niki Lauda kennt man am besten durch seinen Werbespruch – Ich habe nichts zu verschenken. Dieser geizige alte knausrige Mann hat aber mehr als Geiz zu bieten, er sieht auf einer der erfolgreichsten Karrieren zurück die je ein Mensch zurückgelegt hat.

 

Der Inhalt des Filmes ist denkbar einfach:

 

Einfach aber sehr spannend, denn in dem Film dreht sich fast alles nur um das Autorennen. Jetzt erst noch interessanter, seit dem Sebastian Vettel, auch eine Ikone mehr oder weniger, 4 facher Weltmeister in der Formel 1 wurde. Also, in dem Film geht es um Niki Lauda, den DANIEL Brühl perfekt bis in das letzte Detail darstellt. Die Geschichte einer Männerfreundschaft, die durch eine Feindschaft anfingt, Lauda und James Hunt, sein ewiger Konkurrent im Autorennen, der leider 1993 verstorben ist, an einem Herzinfarkt sagt der Film am Ende. 1970 war das, als Lauda und Hunt sich begegnen, Formel 3, ein kleines Rennen, auf dem Crystal Palace Circuit.

 

Formel 3 war damals so was wie die Vorläufer zur Formel 1, in Deutschland seit 1975 bekannt, denn da gab es das erste Mal offiziell Meisterschaften. Kleinere Autos, langsamer und alle haben irgendwas Bestimmtes erfüllen müssen, so genau kenn ich mich nicht aus.

 

In dem Film ist HUNT das was er wirklich immer war, ein Lebemann. Drogen, Frauen, Alkohol, alles probiert, alles genossen, und eine Rakete im Bett, Frauen hat er gehabt wie andere Taschentücher, ja ein Lebemann halt, während LAUDA so was war wie die personifiziert Ausgabe des Telefonbuches. Langweilig, genau, perfekt, eigenartig, und immer der Beste und der Bekannteste.

 

Lauda der ein Techniker war, hat es geschafft 1975 mit Ferrari einen Vertrag zu machen, wodurch er die Weltmeisterschaft gewinnt. Hunt, der daraufhin auch in der Formel 1 war, für McLaren, mußte damals mit einem Auto von Hesketh Racing antreten, und noch dazu ohne Sponsoren. Die braucht man eigentlich das man das Geld das man ja selber nicht besitzt, in bessere Autoteile investieren kann, in neuere Technik und in sonstige Dinge, und um bekannt zu werden, und das hat HUNT nie genutzt, er wollte ja auch nie ein Sponsoring haben.

 

Wenn damals bei McLaren nicht der Pilot Emerson Fittipaldi abgesagt hätte, wäre Hunt nie dabei gewesen. Damals kannte McLaren eigentlich gar nicht, aber heute zu Tage im Rennsport jeder, denn dieses kleine britisches Motorsport-Rennteam, das 2013 unter der Bezeichnung Vodafone McLaren Mercedes mit Jenson Button in der Formel-1-Weltmeisterschaft antritt hat damals eigentlich nur durch James HUNT profitiert und wurde dadurch auch berühmt. Heut zu Tage kennt man vielleicht den McLaren MP4-28, ein herrliches Auto, 600 Kg schwer oder leicht, 350 Km/ schnell und eine ziemliche Rennmaschine, die meisten aber werden wohl den Rennwagen von McLaren kennen, ein 200.000 € Auto oder so, habe ich mal gesehen und mich sofort verliebt.

 

Zurück zum Film, man sieht wie einige Rennen gewonnen oder verloren wurden, dazwischen sieht man die Beziehung von LAUDA und seiner MARLENE KNAUS die sehr gut von Alexandra Maria Lara gespielt wurde, bekannt aus „Der Baader Meinhof Komplex“ und man sieht die Beziehung von HUNT (Chris Hemsworth) und von SUZY MILLER, die von Olivia Wilde gespielt wird, unglaublich fesche Schauspielerin, bekannt aus „Tron: Legacy“.

 

1976 war das Jahr das den Film inspiriert hat, es geht um den Großen Preis von Deutschland auf der Nordschleife des Nürburgrings wo dann der Unfall passiert ist. LAUDA hat einen Unfall, ein großer Teil seiner Haut verbrennt und er liegt im Spital, doch 42 Tage nach dem Unfall ist er wieder soweit an einem Rennen teilzunehmen. Und wie auch im echten Leben geht der Film dann in das Schlussfinale mit dem Großen Preis von Japan der damals bei Regen, Wind, Nebel und sonstigen grauslichen Wetterbedingungen durchgeführt wurde, wobei aber LAUDA aufgrund von Sicherheitsbedenken vorzeitig abbrach was auch eine richtige Entscheidung war.

 

Tja, wie hat mir der Film gefallen, und ein bisschen Geschichte der Stars:

 

Unheimlich gut natürlich, ich liebe den Film, auch wenn Peter Morgan das Drehbuch ein bisschen verändert hat und einige Dinge dem Kino angepasst hat, damit es spannender wirkt. Z.B. hat der Film einige historische Persönlichkeiten in andere Autos gesetzt, verschiedene Technische Spielereien oder sonstige Dinge hat er verändert im Drehbuch damit sie rasanter wirken, und trotzdem ist ein perfekter Film, fast perfekter Film raus gekommen. Was auch im Film falsch war und in echt anders ist, dass damals 1976 Lauda und Hunt Konkurrenten waren, aber in Wirklichkeit waren sie dicke Freunde. Das war halt im Film andres, leider.

 

Der Film stellt die Geschichte ziemlich genau da, und ich glaube der am 22.2.1949 geborene NIKI war von dem Film selber so begeistert dass er den gleich seinen ganzen Freunden empfohlen hat. Bis heute glaube ich hat kein Mensch jemals so viele Pokale gewonnen. 171 x ist er gestartet, 25 x hat er gesiegt, 3 x war er Weltmeister, also echt irre, und das obwohl er seit 1971 erst fährt.

 

Die Szene mit den reichen Eltern stimmt so weit, was man im Film sieht, er hat sich ja getrennt, mit 15 hat er damals schon einen Wagen gekauft, einen VW Käfer, und er war Jahrelange mit MARIELLA verheiratet, bevor er 1975 seine jetzige Frau MARLENE geheiratet hat. Wieso er sich 1991 getrennt hat und bis zu seiner 3. Ehe 2008 alleine war, weiß ich nicht, ist mir auch egal.

 

Was mir am Film gefiel, die kleine Szene als er sich 1972 mit einem Kredit der Raiffeisenbank in Höhe von zwei Millionen Schilling ein Cockpit bei March-Ford gekauft hat, war auch in Wirklichkeit so, leider war die Szene nicht länger im Kino zu sehen, also im Film, ich hätte da gerne mehr gesehen, denn Geldprobleme, hat im Film leider keiner, jeder kommt gut über die Runden, nie siehst du wem essen, am Klo sitzen, oder sonstige menschliche Bedürfnisse nachgehen, nur bei Hunt, der ein Weiberheld war, siehst du Thor Darsteller Hemsworth als Weiberheld, ja das war das einzige was am Film menschlich war würde ich sagen, sonst hat da einiges gefehlt und darum auch und wegen einiger Dinge kann ich dem Film keine Super Höchst Wertung geben aber egal.

 

Und auch wie in Echt war Lauda der einzige der den Nürnburgring unter 7 Minuten gefahren ist, ich habe das mal auf einem Computerspiel probiert und ich bin ziemlich gut aber 15 Minuten habe ich auch gebraucht ja egal, der Film hat mir gut gefallen, er hat meiner Meinung nach einen der besten Darsteller des Planeten gezeigt, nämlich Daniel Brühl bei dem jede Einzelheit gestimmt hat. Und ich kann das sagen weil ich viel von Lauda gesehen habe und auch in echt Lauda schon getroffen hat, jedenfalls seine Darstellung ist echt spitze. Wundert mich dass noch niemand sein Talent entdeckt hat und ihn für den Oscar nominiert hat. Die Darstellung die Brühl liefert ist nicht nur glaubwürdig, sondern auch sehr imponierend, er verleiht der Figur viel Leben und viel Chuzpe, und das ist glaube ich wichtig, die Mundwinkel, die Augenpartie, der Blick, das nachdenkliche, all das was man von Lauda kennt ist hin die Junge Brühl Figur eingebaut worden und kommt trotzdem so rüber als sitzt Lauda direkt vor dir, einfach spitze.

 

Ich kann mich an den Unfall damals nur kurz erinnern, 200 Liter Benzin hatte ja der Bolide mit sich, das Auto entzündete sich und Lauda wurde ja bewusstlos, Filmaufnahmen gab es nur von einem Amateurfilmer, und anhand des Materials wurde viel rekonstruiert. Der Sicherheitshelm den Lauda verbessert hatte, der Helm hatte mehr Schaum, sprang ihm im Feuer förmlich vom Kopf, und so erlitt er viele Verbrennungen. Warum das Auto wirklich so einen Unfall hatte, weiß nur Lauda, der in seiner Biografie schrieb, dass der rechte hintere Längslenker ausgerissen sei. Dadurch würde das rechte Hinterrad sich nach hinten wegdrehen und das Auto plötzlich nach rechts abbiegen allerdings wird das nie richtig geklärt werden.

 

Was verwunderlich ist, dass er mit den Brandverletzungen am Auge wo er fast nichts sehen konnte, 42 Tage nach dem Unfall wieder Rennen fuhr, er kontne nicht nur fast nichts sehen er hatte höllische Schmerzen, einen Helm hatte er am Kopf der im furchtbar weh tat, und er wurde damals Vierter. Übrigens auch im Film hat er die rote Kappe auf die er noch heute hatte, Die rote Kappe des Brabham-Sponsors Parmalat wurde zu Laudas Markenzeichen und damit kennt ihn fast jeder. Im Film war es das Rennen von Tokio, wie auch in echt wo er sich zurückgezogen hatte, aber 1979 fuhr er wieder und zog sich dann im Rennen ganz zurück, in Tokio war es das Wetter und der sicherheitsbewusste Lauda gab klein bei und in Kanada meint er das ihm das am Nerv geht dauernd im Kreis zu fahren. Und in Folge hat er sich den Flugzeugen gewidmet, und weil er kein Geld hatte und die Fliegerei bekannt machen wollte, kehrte er 1982 wieder zur Formel 1 zurück. In Folge verlor Lauda auch durch Technische Fehler, und 1985 war er wieder dabei, aber 1986 hat er endgültig sich zurückgezogen. Ja die Flugzeuge sind es was es ihm angetan hatten.

 

Vieles sieht man im Film nicht, ich glaube vieles war nicht wichtig, ich hätte gerne mehr gesehen, auch seine Jugend, aber das wäre dann ein Film mit 3 Stunden gewesen. Ich habe mir eh gedacht, wie kann man eine so kleine Story über einen Unfall so ausbauen aber ich sehe da gibt es mehr und ich wurde nicht enttäuscht und habe nun einen wunderbaren Film bewundern können.

 

Vor einiger Zeit war Lauda im Aufsichtsrat der ÖBB und auch zum Aufsichtsratsvorsitzenden des Mercedes-Formel-1-Teams hat man ihn gemacht. Von seinem Bruder und seiner jetzigen Frau hat er übrigens 2 Nieren gespendet bekommen, die er gebraucht hat, sein Bruder heißt übrigens Florian. Vielleicht gibt es mal einen Film über Michael Schuhmacher, der von 307 Starts ganze 91 Siege hatte. Der war dann 7 Mal Weltmeister.

 

Und nun zu Christ Hemsworth James Hunt. Der am 29.8.1947 geborene Hunt war stets ein Lebemann, hatte mit 92 Starts und 10 Siegen weniger als Lauda vorzuweisen war aber stets ein kluger Kopf und ein lustiger Geselle, was man über Lauda nicht sagen konnte. Im Film wird er sehr gut von Australier Christ dargestellt, wo ich mir aber zeitweise dachte he der spielt nach Drehbuch, während Brühl viel mehr aus Intuition heraus spielt, man merkt das ein bisschen, was echt witzig ist, denn im Film ist ja der James der Typ mit dem Bauchgefühl. Übrigens wer sich noch an 1975 erinnert, Die Formel-1-Saison 1975 wurde zum erfolgreichsten Jahr des Hesketh-Teams, und da ist Hunt ja mit gefahren, Hunt der bei Formel 3 und Formel 2 viele Erfahrungen gesammelt hat, und sein ganzes Geld mit Frauen und Drogen und Alkohol verschleudert hat. Damals wie heute aber damals noch mehr, gab es einen Zweikampf zwischen Ferrari und McLaren, heute ist es glaube ich gar nicht mehr so, viele andere Automobilhersteller sind mittlerweile auf den erfolgreichen Renn Club aufgesattelt.

 

Ich finde das Hemsworth seine Rolle sehr gut spielt, sicher hätte er glaubhafter sein können aber für das was er gespielt hat, reicht es, und auch die ganzen anderen Nebenstars sind gut besetzt, sie sind glaubhaft sie sind nett und ich finde dass alles an dem Film was technisch ist passt, was mir gefehlt hat sind die Emotionen, die Nostalgie, im Film sieht alles so wie 2013 aus, irgendwie, ich weiß nicht, aber egal.

 

Hunt hat wirklich wie im Film den Hut draufgeschmissen wie man so schön sagt, denn 1980 wurde er Formel 1-Reporter und zweiter Fernsehkommentator neben Murray Walker bei der BBC, und das weil er einfach keine Lust mehr hatte und da blieb er auch, beim TV. Die 2 waren wirklich Freunde, mehr als im Film zu sehen waren, die Feindschaften waren im Film natürlich nicht alle echt, und seit 1970 haben sich die beiden gekannt, und sie waren ein Lebtag wirklich Freunde, mehr als man im Film sieht. Ich muss sagen der Film ist fast so gut wie der Film „Grand Prix“ von John Frankenheimer. Den muss man sich erst mal angucken.

 

Ich will sagen der Film ist gut nicht perfekt, zu viel Technik zu wenig Nostalgie, super gespielt bis in alle Einzelheiten. Und ich vergebe mal frech 90 Punkte.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Bitte anmelden um Kommentare abgeben zu können

Nachdem du dich angemeldet hast kannst du Kommentare hinterlassen



Jetzt anmelden
Melde dich an, um diesem Inhalt zu folgen  

×
×
  • Neu erstellen...