Jump to content
HiFi Heimkino Forum
Melde dich an, um diesem Inhalt zu folgen  
Tuvok.

Filmkritik: Wie in der Hölle

Recommended Posts

Ein bisschen Prolog:

 

Schon wieder so ein anspruchsvoller Film. Also der Anfang ist ja nett, als vorgelesen wird, dass ein Fidschihäuptling zwischen 872 und 999 Menschen gefressen hat, und für jeden Gefressenen einen Stein aufbewahrt hat. Das liest CÈLINE Ihrem Bekannten vor.

 

Das ganze ist so ein richtiger typischer Chabrol Film dachte ich anfangs. Aber er ist von Danis Tanovic, ein Regisseur den keine Sau kennt. Aus dem Jahr 2005 stammt er, und Emanuelle Beart spielt SOPHIE die sehr eifersüchtig ist und Ihrem Freund PIERRE nachspioniert.

 

Etwas von der Handlung und ein bisschen Meinung reingestreut:

 

Anfangs sind es viele Geschichten die zu einer Geschichte zusammengefasst werden. Und nach und nach stellt sich heraus, das ganze ist ein Familiendrama. Denn als SOPHIE dahinter kommt das Ihr Freund sie betrügt, verbietet sie ihm obwohl sie verheiratet sind, die Kinder zu besuchen. Und das hat aber auch Ihre Mutter getan. Vor 20 Jahren. SOPHIE hat 2 Geschwister, und Ihr Vater ging fremd.

 

SOPHIE hat eine Schwester, ANNE, die studiert Architektur. Auch die hat ein Problem mit Ihrem Freund. Die ist in FREDERICK verliebt, der ist viel älter als sie, und hat längst vergessen dass ANNE ihm von Kannibalen vorgelesen hat. Er hat sie geschwängert, doch nun will er nichts mehr wissen von Ihr.

 

Da ist dann noch die 3. im Bund. CÈLINE, die Mittlere Schwester, Jünger als SOPHIE, älter als ANNE, und die einzige die sich um die MAMA kümmert. Die sitzt im Rollstuhl, ist alt und stumm. Aber die Mutter ist eben kein dankbares Frauenzimmer, sondern eine nörgelnde verlangende Frau. Und CÈLINE trauert langsam dahin. Kein Freund, keine Liebe, was ist das für ein Scheiß Leben.

 

Eigenartig ist das der Film den Titel – L´Enfer in Frankreich hat. Den gleichen Titel gab es 1964 und 1993 schon einmal. Übrigens in dem Film haben 2 Stars noch einen kurzen Auftritt. Jean Rochefort als LOUIS, und Myriam D´Abo als JULIE.

 

Es ist für die 3 Schwestern gar nicht einfach sich zusammen zu raufen, Denn einerseits hat jeder sein eigenes Leben, andererseits sind alle an die Mutter gebunden. Denn die hat so viele Fehler in Ihrem Leben gemacht, schätze ich mal, wie ich das dem Film entnehme, das die alle irgendwie gestört sind.

 

Interessant war der Film leider nicht so sehr, denn als SOPHIE hinter PIERRE nachspionierte, reichte ein Anruf, man sah die ganze Vorgeschichte nicht, da fehlt mir ein bisschen. Das ist mir ein bisschen zu wenig. Emanuelle Beart ist ne geile Schnepfe, die ist wirklich nett, und spielt gut, und im gleichen französischen Filmtitel aus 1993 spielt sie Nelly.

 

Wer sich noch an den Regisseur Krzysztof Kieslowski erinnert, der ist Pole und starb 1996 mit 55 Jahren an einem Herzproblem, berühmt durch die 3 Filme, „Drei Farben: Rot“ usw., ja der hat einen Dreiteiler machen wollen. Und das mit seinem Lieblingsautor, Krzysztof Piesiecwicz nur leider kam es nicht dazu. Der hat eine Filmtrilogie erdacht, Heaven, Hell and Purgatory, und die hat den 1. Teil bereits gehabt. „Heaven“ aus dem Jahr 2002, von Tom Twyker, der war auch stinklangweilig, aber das war der 1. Teil der Trilogie um das Thema Himmel, jetzt ist der Film raus gekommen um das Thema Hölle, und bald kommt auch ein Film raus über das Thema Fegefeuer, den schaue ich mir sicher nicht an, der ist sicher genauso langweilig irgendwie und anspruchsvoll wie der Film hier.

 

Aus dem Buch der Rekorde, 2002 oder so, liest CÈLINE z.b. Ihrer Mutter vor, das muß ich gleich kontrollieren, jedenfalls das Huhn das ohne Kopf am längsten lebte, sie liebt übrigens Rekorde, war am 10.9.1945, es hieß Mike und es überlebte weitere 18 Monate. Mit einer Pipette hat der Besitzer das Huhn gefüttert, das dann an einem Maiskorn gestorben ist, erstickt in einem Motel.

 

Es ist zwar nett im Film zu sehen das die 34 Jährige ANNE eine Beziehung mit einem 64 Jährigen Uni Professor hat, Frederic´ eben, aber das ist ja nichts besonderes heut zu Tage. Blöd nur das das alles so langweilig gezeigt wurde. Spannend wird es nach der 2. Hälfte ein bisschen.

 

Hin und wieder setzt gute Musik ein die an einen Brian de Palma Film erinnert. Gut gefallen hat mir Emanuelle Beart wie sie jeden Tag mit Ihrem Freund streitet, der sie ja betrügt und als sie ihn inflagranti erwischt dachte ich schon, weil die Musik so spannend war, sie bringt ihn um, wieder nichts splatteriges. Aber das war noch nicht alles, denn als sie ihn entdeckt, ja da war es eine Überraschung. Die war wirklich gut.

 

Der Film ist meiner Meinung nach gut suggestiv in Szene gesetzt worden. Denn in den Szenen wo Sophie zu sehen ist, war der Film ein bisschen rötlich, in den Szenen mit Anne war er so leicht grünstichig, aber nur ganz leicht, und bläulich und kühl war er bei den Szenen mit Celiné. Wahrscheinlich ist das absichtlich, kann aber auch sein das dem Regisseur ein bisschen Farbe über den Film gelaufen ist.

 

Was mich wundert, Celiné ist alleine, Sébastien trifft sie und der findet sie nett, ihn vertreibt sie, als ob sie keinen Mann braucht, und der nette Zugsschaffner den sie oft trifft, den nimmt sie auch nicht wahr. Da war für mich klar der Film ist unlogisch. Denn eine Frau die alleine ist braucht auf alle Fälle einen Mann wenn sie keine Nonne ist, und hier in dem Film wird ein zerbrochener Mensch gezeigt, Celiné ist ja die einzige die sich um die Mutter kümmert, die aber keine Liebe und Gefühle braucht oder will, und das zeigt wieder, das die Emanzipation der letzten Jahre so starke Auswüchse getragen hat das Frauen glauben, Männer brauchen sie nicht. Und ich hatte mich schon auf ein bisschen Romanze gefreut.

 

Also von dem Film außer der guten Darstellung der Protagonisten, den wechselnden Filmsprüngen der 3 Schwestern ist nicht viel über geblieben, denn kaum freute ich mich auf Splatter oder Romanze, je nichts. Schade eigentlich. Aber das ist wohl so beabsichtigt.

 

Der Film ist ja nett, die Musik passt sehr oft zu den gezeigten Szenen, sie unterstreichen die auftretende Spannung und sie nicht überbordend, oder nervig, und ja der ganze Film ist ein Film zum nicht Popcorn Essen, denn er ist einfach zu anspruchsvoll, man muß dauernd aufpassen das man ja alles versteht, was sich so hinter den Zeilen abspielt. Viel zu kompliziert, darum hat man ja einen eigenen Übersetzer im Bereich, Komplizierter Film zu Verständlicher Film. Und das ist meist die eigene Bessere Hälfte.

 

70 von 100 weil er mir zu langweilig war, und, gut weil die Schauspieler gut spielten.

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Bitte anmelden um Kommentare abgeben zu können

Nachdem du dich angemeldet hast kannst du Kommentare hinterlassen



Jetzt anmelden
Melde dich an, um diesem Inhalt zu folgen  

×
×
  • Neu erstellen...