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Witte

Aleph P1.7 frißt Relais...

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Hi,

 

ich habe gerade mal wieder eine "lesson learned" erfahren und möchte meine zugewonnene Erkenntnis natürlich warnend an andere DIYer weitergeben.

 

In meiner Aleph P1.7 Vorstufe betreibe ich Signal-Invertierungsrelais (um aussterbende Inv-Taster an neueren DACs, weil die neusten DAC-ICs das nicht mehr haben, zu verkraften). Ich verwende (wie auch in der 7bit LS-Stellung) NAIS TX Relais. Feinste Signalrelais, 10uA und 10mV als kleinste Schaltwerte, 2-5ms schnell und trotzdem statisch mit 2A belastbar. Kaputt bekommt man deren Kontakte wohl nur durch kapazitive Lasten = Einschaltstrompeak oder induktive Lasten = Funken oder eben brutale Überlast – dachte ich!

 

Vorab: Meine INV-Aktivierung per Fernbedienung prellte bis gestern etwas – korrigiert, Zeitkonstante zu aggressiv eingestellt. Neulich klang also plötzlich ein Kanal bei Normalstellung leiser-höhenarm, bei Inv aber noch richtig. Kurz danach auch der zweite Kanal. Inv war am VV bis dahin zu 99% an, Inv nur selten zum Test geschaltet (noch hat mein DAC inv-Knopf). Die Ursachenanalyse brachte einen kleinen Schock: die Relaiskontakte (10mOhm normal) hatten Werte von 2-200Ohm Durchgangswiderstand. Zuerst starben durch das Prellen die 99% genutzten normal-Kontakte, ansatzweise auch schon ein Inv-Kontakt. Ein, zwei Jever gegen den Schock und viel Grübeln...

 

Im Pinbild der Relais sind die Wechselkontakt-Anker so gezeichnet, dass man sie für garantiert unterbrechend halten könnte. Ich als Starkstromer hielt das auch für normal, man muß bei Wendeschaltungen schließlich einen Kurzschluß der Quelle verhindern. Jetzt lernte ich, dass bei Signalrelais – was die TX explizit sind – ein unterbrechungsfreies Schalten erwünscht ist. Also, bei jedem INV-Umschalten schloß mein Relais kurzzeitig die beiden symmetrischen Ausgänge kurz. Für die Schaltung kein Problem, auch keine Störgeräusche – man bekommt das schnelle Umschalten als Pause eh nicht mit. Leider scheinen die Kurzschlußströme der kräftigen Aleph-Ausgangsstufe bei hoher Lautstärkeeinstellung (nur 100 + 62,5Ohm längs bei voll auf – bei gain = -20dB oft der Fall) derart hoch zu sein, dass die Realiskontakte allmählich starben. Durch das Prellen der FB und somit erzeugte hohe Schaltzyklenanzahl habe ich die Sache wohl nur beschleunigt. ALSO: schalte nie invertierende Signalrelais in die Aleph-Geräte mit kräftigen Stufen und geringen Ausgangswiderständen, Witte!

 

Was tun? Am Eingang – dasselbe Problem, die kräftige 20mA-bias Pass D1-Dac-Ausgangsstufe zerschösse genau so das Signal-Relais. Also bleibt nur das Verwenden eines garantiert unterbrechenden Powerrelais, Nais S2 etwa. Oder das Einbringen des Signalrelais in einen "geschützten" Bereich = schwache Kurzschlussströme. Wer im P1.7 den 10k-Eingangsdämpfungswiderstand immer drin hat, hat hinter diesem R vor dem Koppel-C eine solchen Punkt. D.h., ich werde meinen beiden überzähligen neuen TX´s dort als Signalwender einlöten...

 

Man lernt nie aus!

 

Gruß

 

Klaus

 

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