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Jerremy

RC-Glieder

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Hallo Forumianer, ich bin's mal wieder.

Wer kennt von euch ein Patent-Rezept wie man recht genau RC-Glieder berechnet ?

Ich habe verschiedene Vergleiche Durchgeführt bei bekannten Größen, der errechnete Widerstandwert war bei fast allen Berechnungen gleich, bis auf die Kondensatorwerte, da gibt es größere abweichungen da lag ich immer falsch.

 

Vielleicht gibt es ja eine einfache Formel oder ein kleines Programm.

Würde mich freuen wenn mir jemand weiterhelfen könnte.

 

mfg.

Frank B.

 

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Hi,

 

wenn das RC-Glied, wie ueblich, der Linearisierung des induktiv bedingten Anstieges der Treiberimpedanz dienen soll, ist das einfach.

Benoetigt werden Le (Schwingspuleninduktivitaet) und Re (Gleichstromwiderstand der Schwingspule)

 

Rrc in Ohm ist dann 1 bis 1,5 mal Re

(hier kann man durchaus den naechsten bei der Mitte dieser Spanne liegenden E-Reihen-Typ nehmen.)

Crc in µF ist Le (in Mikro-Henry!!!) geteilt durch Rrc/quadrat in Ohm.

 

Diese Werte bringen dann recht genau eine Linearisierung der Treiberimpedanz zu hoeheren Frequenzen hin auf dem Wert von Rrc. In aller Regel fuehrt diese Linearisierung auch zu einer Phasendrehung die im Uebergangsbereich mehr oder weniger konstant wirksam ist.

Hochinteressant ist dabei aber auch die Option, sowohl mit groesseren, insbesondere aber auch mit kleineren Cs in den Phasengang gerade in diesem Uebergangsbereich einzugreifen. Hier lassen sich oft ideale Loesungen finden, ohne unmittelbar in eine womoeglich schon guenstige Frequenzgangestaltung des Tiefmitteltoeners oder Mitteltoeners direkt unterhalb der Uebernahmefrequenz noch so einzugreifen, wie durch die Veraenderung der eigentlichen Filter-Elemente.

 

Mit lautsprechertechnischen Gruessen,

 

Thorsten Guenther, Entwicklungsleiter Akustik, MONACOR International

 

 

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Hi,

Danke für die schnelle Aussage, die Formel stammt ja so gesehen aus dem Lehrbuch, mit der habe ich auch schon gerechnet.

Ich muß aber trotzdem feststellen das in verschiedenen Lautsprecherbaumagazinen die neue Projekte vorstellen, andere Werte einsetzen, hauptsächlich am Kondensator.

Das macht mich etwas unsicher.

 

Jetzt mal eine andere Frage, wenn ich z.b zwei Mitteltöner parallel schalte wie ändert sich die Schwingspuleninduktivität zu einem M.T. ??? Wird er zur hälfte kleiner ?

Re wird auch im parallel-Betrieb zur hälfte kleiner, oder liege ich da falsch ?

 

Vielen Dank für weitere Infos

mfg.

Frank B.

 

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Hi,

 

wie gesagt, gerade am C laesst sich halt gut auch noch mehr bewirken, als nur die reine Impedanzlinearisierung. Deshalb braucht man nicht verunsichert sein.

Ohne messtechnische Unterstuetzung ist aber meistens nur der Einsatz der Standard-Berechnung sinnvoll.

 

Schwingspulen bzw. Induktivitaeten allgemein verhalten sich bei Verschaltung von mehreren in der Tat wie Widerstaende.

D.h. bei Parallelschaltung zweier gleicher Treiber ist fuer die Berechnung sowohl von einem halbierten Re wie auch von einer halbierten Le auszugehen.

Da Rrc zum einen linear von Re abhaengt, aber quadratisch in die Formel fuer Crc eingeht wird Crc dann allerdings gegenueber der Einfach-Chasssisanordnung etwa doppelt so gross (+/-Verschiebungen durch die E-Reihen).

 

Mit lautsprechertechnischen Gruessen,

 

Thorsten Guenther, Entwicklungsleiter Akustik, MONACOR International

 

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Hallo Frank,

 

zur Ermittlung eines RC-Gliedes messe ich den Gleichstromwiderstand sowie den Impedanz- und elektrischen Phasenverlauf des Treibers im Gehäuse. Dann lasse ich mir von AudioCad das RC-Glied (nach Standardformeln) berechnen und lasse die Bauteilewerte mit dem Frequenzweichenoptimierer mit der Zielfunktion "linearer Impedanzverlauf" (Re) optimieren. Die Optimierung dauert nur wenige Sekunden.

 

Grüße

Michael

 

http://www.audiocad.de/x_ac.gif

http://www.audiocad.de

 

 

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Hallo Michael,

 

Habe vor mir irgendwann ein 3-Weg System zu bauen, deshalb muss ich mir über einige Grundlegende Sachen klar werden, dazu zählt halt auch die Geschichte mit dem RC-Glied.Vielleicht fehlt mir ja noch eine korrekte Software.Aber zum begreifen muß ich mir erstmal etwas Theorie antun.

Habe mir kürzlich Hobbybox runtergeladen, um TSP Messungen durchzuführen, ich traue den Herstellerangaben nicht so recht, wenn man sich die Werte aus K&T und HH ansieht, das Programm läuft sehr gut mit realistischen TSP Werten.

Allerdings gibt es da auch noch Fragen, wenn ich z.b. einen T.T messe muß ich da das komplette Frequenzband durchfahren bis 20 khz um korrekte TSP Werte bzw. Re und le zu bekommen ? Oder würde eine Messung bis 1 khz ausreichen ? Weil ab ca. 10 khz bekomme ich große Einbrüche bei der Impedanzmessung, liegt wahrscheinlich an meinem Sony Verstärker.

Habe mir auch schon Audiocad angesehen macht mir irgendwie ein komplizierten Eindruck, was dem handling angeht.

Vielleicht kannst du mir ja Ratschläge geben wie ich Chassis am besten messe wie z.b ein M.T.

 

Vielen Dank für die Hilfe

mfg.

Frank B.

 

 

 

 

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Hallo Frank,

 

zur Thiele-/Small-Parametermessung würde ich Dir folgendes Buch empfehlen: Michael Gaedtke - Parametermessungen an Lautsprecherchassis - ISBN 3-7723-7821-8. Das Buch ist sehr gut und verständlich geschrieben, allerdings im Buchhandel leider seit langem nicht mehr erhältlich. Du mußt es deshalb in einer Bibliothek ausleihen.

 

Bei Tieftönern reicht eine Messung bis 1000 Hz völlig. Du mußt eigentlich nur den Impedanzbuckel der Resonanzfrequenz ("ganz unten" - fs - "ganz unten") messen. Wie man die T/S-Parameter "zu Fuß", d.h. mit Tongenerator, Frequenzzähler und Spannungsmeßgerät, misst steht auch im AudioCad-Handbuch (Seite 71-72, Download von meiner Homepage). Nach dem Lesen wird Dir wohl auch klar sein, warum Du nur den oben angegebenen Frequenzbereich messen mußt.

 

Komplexität von AudioCad - das liegt wohl nicht zuletzt am Leistungsumfang des Programms. Einfach das Programm installieren und ohne weitere Vorkenntnisse high-end-Boxen konstruieren klappt mit keiner Software. Das zugehörige Handbuch sollte man zuvor schon lesen ;-).

 

Grüße

Michael

 

http://www.audiocad.de/x_ac.gif

http://www.audiocad.de

 

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