Jump to content
HiFi Heimkino Forum
Melde dich an, um diesem Inhalt zu folgen  
kai

THEL Frequenzweiche

Recommended Posts

Hallo zusammen,

wer hat Erfahrung mit der aktiven Weiche SAW 30 von Thel? Bin für jeden Tipp dankbar, gern auch für die Nennung von Alternativen in ungefähr dieser Preisklasse. Ich möchte meine Boxen aktiv 2-wegig betreiben. Dank der umfangreichen posts in diesem Forum bin ich in der Frage der Endstufen von der ursprünglich geplanten AccuSound eigentlich abgekommen und denke nun an eine Aleph. Hat jemand diese Kombination schon gehört?

Gegrüßt, Kai

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Hallo Kai,

 

es kommt immer darauf an, welche Lautsprecher Du hast. Einen Elektrostaten wirst Du mit ner Aleph kaum antreiben können. Da freust Du Dich über endlose Kraft und Auflösung der Accusound.

 

Die Weiche würde ich an Deiner Stelle selberbauen. Die Fertigplatinenhersteller kochen auch nur mit Wasser. Ausser OPs, Widerständen und Kondensatoren sitzt da auch nichts anderes drin. Da Du die Weiche sowieso auf Deine Chassis abstimmen mußt, nützen Dir auch keine "phasenstarren" und sonstwie genannten Filter etwas, sondern Du mußt die Filterflanken so mit den Chassis zusammen abstimmen, daß sich die gewünschten akustischen Filter ergeben.

Schau mal unter www.linkwitzlab.com , da wirst Du fündig, was Weichen betrifft.

 

Viele Grüße, Marc

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Hallo Kai,

 

Ich bin seit 6 Monaten Besitzer einer SAW 30 mit HiEnd-Netzteil)

Ich wollte sie für die Trennung von HT und MT (Raven R2 und PHL 2460)

einsetzen. Jeder Treiber wird mit einer Pass ZEN V4 Endstufe betrieben. Trennfrequenz 2500 Hz.

 

Zunächst habe ich den Raven und den PHL mittels der SAW 30 jedem seinen Frequenzbereich zugewiesen.

 

Klang in Vergleich zur Passivversion mit 12 dB/Okt. Frequenzweiche:

 

Die Maximallautstärke kann durch das steilflankige Filter für den R2 extrem angehoben werden.

Aber wer brauch schon die Maximallautstärke?

Der Klang hat sich, was den Hochtonzweig anbelangt eindeutig verschlechtert.Feinzeichnung und Lebendigkeit gehen verloren.

Gerade in Verbindung mit einem Aleph oder ZEN, fatal.

 

Ich habe deshalb die SAW 30 nur für den MT im Einsatz und den Raven trenne ich mit einer PLLXO (12 db-Weiche).

 

Ich finde die SAW 30 sehr komfortabel und universell einsetzbar.

Für den Selbstbauer und HiEnder besitzt diese im Vergleich zu einer PLLXO zu viele Bauteile im Signalweg, welche den Klang (speziell im Hochtonbereich) beeinträchtigen. Hier empfiehlt sich wie beim Amp-Bau die DIY-Variante.

z.B.

www.t-linespeakers.org/tech/filters/passiveHLxo.html

 

Dies ist mein persönlicher Eindruck Die Beurteilung kann eventuell (eher unwahrscheinlich) mit anderen Ohren oder Equipment anders sein.

 

Gruß

 

Günter

 

 

 

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Danke für die Tipps, Marc und Günter.

 

Eine Verschlechterung im HT-Zweig wäre natürlich fatal. Allerdings weiß ich nicht, wie schlecht es jetzt schon ist: Ich habe als MT-/HT-Lautsprecher den Dynaudio-Bausatz der Gemini mit der Original-Weiche eingesetzt und untenrum zwei VIFA-TT im Compound-Betrieb lediglich über eine Spule angekoppelt. Eigentlich erwarte ich beim aktiven Betrieb eine klangliche Verbesserung, wenn ich auf die passiven Bauteile verzichte und jedem System eine eigene Endstufe zur Verfügung stelle...

 

Gegrüßt, Kai

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Was Günter in Bezug auf aktive/passive Weichen sagt, kann ich bestätigen. Den MT/HT-Zweig betreibe ich auch passiv getrennt vor der Endstufe. Eine OP-Schaltung hat mich an dieser Stelle nicht zufriedengestellt.

Daß eine aktive Weiche in jedem Fall besser ist, kann ich auch nicht behaupten. Wenn die passive gut klingt, tut sie das aus verschiedenen Gründen. Beispiel: passive Weiche mit welligem Durchlassbereich aufgrund von Resonanzen der Filterelemente. Die Welligkeit derart, daß Welligkeiten der Chassis ausgeglichen werden. Die passive Weiche wird ja üblicherweise so lange optimiert, bis sich ein ideales Verhalten ergibt. Versucht man das aktiv nachzubilden, wirds so manches Mal nicht einfach. Grenzfrequenz unten und Grenzfrequenz oben, dazwischen linealglatt ist selten das gewünschte Ergebnis!

Im Bassbereich hingegen würde ich sagen, hat man in fast jedem Fall Vorteile bei der aktiven Weiche und gerade die Rückwirkung zwischen Chassis/Spule/Verstärker bei der Resonanz entfällt. Entzerrungen sind einfach durchzuführen usw. Und einige Lautsprecherhersteller haben nicht ohne Grund Lautsprecher entwickelt, die einen aktiven Bass haben mit passiver MT/HT-Einheit. Es hängt immer vom Einzelfall ab, wie gut das Gesamtkonzept ist.

 

>Eigentlich erwarte ich beim aktiven Betrieb

>eine klangliche Verbesserung, wenn ich auf die passiven

>Bauteile verzichte und jedem System eine eigene Endstufe zur

>Verfügung stelle...

 

Die Trennung von Bass und MT/HT vor der Endstufe bringt aus meiner Erfahrung eine Menge! Für ein 6dB Filter bspw. würde ich auf keinen Fall eine Extra-OP-Schaltung bauen, sondern lediglich einen Kondensator zwischen Vor- und Endverstärker spendieren.

 

Gruß Marc

 

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Klingt einleuchtend, Marc,

und erspart vielleicht sogar eine Enttäuschung...

Ich werde es testen.

 

Wie aber berechne ich den Wert für C vor der Endstufe? Etwa so wie passiv, aber bezogen auf die Eingangsimpedanz des Verstärkers? Ich kann es nicht glauben, dass es so einfach gehen soll. Und wie kann ich die TT-Endstufe nach oben begrenzen? Sag bloß, das ginge auch mit Spulen in der NF-Leitung?

 

Bin sehr gespannt, Kai

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

>Wie aber berechne ich den Wert für C vor der Endstufe? Etwa

>so wie passiv, aber bezogen auf die Eingangsimpedanz des

>Verstärkers?

 

Genau. Der Serienkondensator zwischen Vor- und Endstufe ergibt zusammen mit dem Eingangswiderstand der Endstufe ein Hochpass.

 

>Ich kann es nicht glauben, dass es so einfach

>gehen soll.

 

Warum nicht?

 

>Und wie kann ich die TT-Endstufe nach oben

>begrenzen? Sag bloß, das ginge auch mit Spulen in der

>NF-Leitung?

 

Geht noch besser. Über Widerstand vom VV-Ausgang auf einen Kondensator. Der Kondensator geht auf Masse. Die Verbindung Ko-Wid. ist der Ausgang, welcher zum Endstufeneingang geht. Nennt man Tiefpass.

 

Die beschriebenen Filter sind aber nur 1. Ordnung, d.h. 6dB/Okt.!

 

Gruß Marc

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Hallo Kai,

 

Ja :-).

 

Crashkurs Filter-Theorie und Praxis:

 

Ab 2.Ordnung (12 dB/8ve) sind Hochpass-/Tiefpass-Filter außer durch Übergangs- bzw. Grenz-Frequenz auch noch durch

die Schwingfähigkeit/Güte/Q

definiert.

Q = 0.5 (stark bedämpft) gilt als sog. aperiodischer Grenzfall.

 

Werte <0.5 können auch durch simples Hinteranderschalten von 2 RC-Gliedern realisiert werden. Die Filterkurve verläuft sehr flach.

 

Für Lautsprecherfilter brauchst du aber oft Q >0.5 (Bessel, Butterworth, Tschebyscheff).

Das geht nur aktiv oder

 

mit Induktivitäten (Spulen) wie bei passiven Leistungsweichen.

 

Wg. des hohen Impedanzniveaus vor der Endstufe (kOhm-Bereich) sind große Spulenwerte notwendig (~1000-fach gegenüber Leistungsweichen), die kaum zu beschaffen oder selbst zu wickeln sind. :-(

Realistisch ist so ein Filter allenfalls im Hochtonbereich (zig mH).

Am besten eignen sich geschirmte Ferrit-Topf-Ausführungen.

 

 

Fazit:

Flache Filter funktionieren gut als passive RC-Glieder vor der Endstufe :-).

Damit es keine Probleme gibt

--Höhenverluste, Brumm, Rauschen-- :

 

* Schaltung direkt vor den Endstufen-Eingang

 

* Widerstandsniveau im einstelligen kOhm-Bereich halten,

d.h. durch ein R parallel zum Ri der Endstufe absenken

(die meisten Endstufen liegen zwischen 10 und 50 kOhm).

Dann gibts auch passende Cs im nF-Bereich, die gut als (M)KT/(M)KP zu beschaffen sind (auch +/- 5%).

 

* nicht zu niederohmig werden. 2 bis 3 kOhm sind ein guter Universal-Grenzwert für Halbleiterschaltungen, den >95% aller Vorstufenausgänge problemlos treiben können.

 

Ansonsten:

Für schärfere Filter, speziell im Bass, kommst du um Aktivschaltungen nicht herum (OP/Transistor/Röhre + Versorgung).

 

 

Viel Erfolg beim Simulieren

 

... und beim Beschaffen der Bauteile (falls du doch "150 mH/<100 Ohm/geschirmt" benötigst....

 

 

Gruß,

Michael

 

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Alles klar, Michael, vielen Dank für die ausführliche Info.

 

Da ich die TT steiler als mit 6 dB / Okt. abkoppeln muss, bleibt dann also sinnvollerweise nur die weiter oben schon angeregte Lösung TT aktiv / MT+HT passiv. Ich bräuchte also keine komplette aktive 2-Kanal-Weiche, sondern nur einen aktiven Tiefpass, möglichst mit 12 dB oder besser höherer Flankensteilheit. Damit käme die THEL-Weiche zwar in Frage, allerdings bliebe wegen der beschriebenen Probleme der Hochpass ungenutzt. Gibt es hier eine wirtschaftlichere Lösung, einen Bausatz oder ein Fertiggerät nur als Tiefpass?

 

Gegrüßt, Kai

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Bitte anmelden um Kommentare abgeben zu können

Nachdem du dich angemeldet hast kannst du Kommentare hinterlassen



Jetzt anmelden
Melde dich an, um diesem Inhalt zu folgen  

×
×
  • Neu erstellen...