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HiFi Heimkino Forum
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Amin

Meine High End-Messenachlese in Sachen Lautsprecher:

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Eigentlich ist alles nur Geschmacksache:

 

Auch dieses Jahr war die High End wieder schön und anstrengend zugleich. Auf dem Elektrinoksektor fand man eigentlich nur die aufgebackenen Brötchen vom Vorjahr. Interessanter war's da schon bei den Lautsprechern.

 

Ein für mich negatives Beispiel vorweg - Beauhorn (http://www.beauhorn.com). Auf dem Gang sah ich ein Poster mit einem eigenartigen, für mich neuen Hornlautsprecher aus Holz. Markantes Markenzeichen, ein Diffusor, der einem übergroßen Treppengeländerknauf gleicht. Auf dem Weg ins Zimmer, der mit einem Vorhang abgeschottet war, kam mir schon so ein eigenartiger süßlicher Duft entgegen. Entweder roch das Holz so oder jemand hat hier ein Duftwässerchen fallen gelassen. Da kamen mir noch zwei Besucher entgegen mit einer einstimmigen Aussage: "Das ist hier der einzige Raum, wo es wirklich nach Musik klingt". Derartig vorbelastet hörte ich mir mal das Geschehen an. Das besagte Horn, Röhren, Schallplatte und Klassik, nichts anderes stand auf dem Programm. Für manche soll es ja nichts schöneres geben. Was mir da allerdings musikalisch so entgegen kroch, war das langsamste, muffigste und schwerfälligste Extrem, was ich mir so vorstellen konnte. Irgendwie war ich hier im falschen Film - ich dachte immer Hörner seien schnell und dynamisch, Pustekuchen - ein einziger Klangbrei. Und zu allem Übel immer dieser süße penetrante Geruch. Irgendwie fehlten noch Kerzen und Weihrauch. :-( Schnell raus hier, dachte ich mir.

 

Gemischte Gefühle bei Dynaudios "kleiner" Anlage mit der Contour 1.3 SE, betrieben mit Tact. Das positive, endlich ein Lautsprecher der vorzüglich zu den engen Raumverhältnissen paßte. Klanglich ebenfalls herausragend. Nur da stand noch ein Labtop mit Raumakustikprogrammen. Der Vorführer schaltete jetzt auf Raumakustikprogramm um. Äh???, dachten mein Kumpel und ich, irgendwie klang es jetzt regelrecht künstlich. Besonders die Stimmen waren wie lauter "aufgedreht". Der Vorführer fragte uns nach mehrmaligen umschalten was uns besser gefallen würde. Wir sagten ohne die Raumkorrektur. Darauf seine Aussage, wir wären die ersten die das sagen würden - und das am letzten Tag der Messe. Tja, so unterschiedlich können die Geschmäcker sein.

 

Später ging es dann zur vielleicht teuersten Anlage der Messe, Dynaudios Arbiter-und-Temptation-Geldbeutel-Alptraum. Puh, so etwas sollte man sich nicht gleich zum Anfang eines Messetages im Kempinski geben. Fast alle anderen Ausstelleranlagen klangen danach wie kaputt - beschnitten, dünn und flach und kratzig. Hier stimmte fast alles, nur nicht der Preis. Im nächsten Jahr sollen die Evidence und die Temptation viermal kleinen bezahlbaren Nachwuchs bekommen, warten wir's ab.

 

Besonders interessant fand ich das neue 97-dB Horn von Avantgarde (http://www.avantgarde-acoustic.de) für kleine Räume, namens "Solo". Und das sogar Vollaktiv! Alles drum und dran für unter 10 Mille. Da braucht man eigentlich nur einen "regelbaren" Wadia 830 anschließen und fertig ist die dynamische Mini-High-End-Anlage für jeden, der kaum etwas im Raum stehen haben möchte.

 

Die abwechslungsreichste Vorführung gabs meiner Meinung nach bei Fast Audio (http://www.fastaudio.com), Thema Raumakustik. Hier konnte man kreuz und quer Fragen stellen, Antworten geben, hören, den Entwickler mit kritischen Fragen beantworten, immer wieder Einwände in die Runde werfen.

Vorgeführt wurde u.a. mit der Terzian. Ich frage mich immer wieder, wie es manche Entwickler schaffen, wie z.B. auch die von Verity Audio (Fidelio, Parsifal) http://www.verityaudio.com, aus so wenig Membranfläche soviel Druck zu holen. Für vergleichbare Resultate braucht die Konkurrenz die doppelte bis dreifache Fläche mit übergroßen Gehäusen.

 

Ach ja, bevor ich's vergesse. Eine Neuigkeit gab's noch von einer 6 Monate jungen italienischen Firma namens Omicron Group (http://www.omicrongroup.net). Die Lautsprecherlinie heißt M. Acoustics. Vorgeführt wurde das Topmodel namens Coherence Stage mit AMT Heil Hochtonbändchen und ausgelagerter Frequenzweiche. Ein wirklich toller Lautsprecher der aber auch seinen Preis hat (die Kabel sind im Preis inbegriffen). Trotzdem, selten hatte ich akustische Instrumente mit soviel typischen Eigenklang und Körper gehört. Man glaubte wirklich die echten Instrumente vor sich zu sehen. Der Entwickler ist übrigens auch noch Musiker, das merkte man bei jedem Ton der Musik. Dazu war der Lautsprecher noch sauschnell und spielte enorm druckvoll. Alles ohne irgendwelche Lästigkeiten. Außerdem präsentierte der Hersteller ein komplettes Elektronikprogramm und Racksysteme dazu. Ein tolles Debut!

 

Eigentlich ist alles nur Geschmacksache.

 

Amin

 

 

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hallo ! (ich wollte meinen beitrag eigentlich etwas strukturieren, aber lest selbst was daraus geworden ist - rechdschreipvehler bitte ich zu entschuldigen :)

 

eben, alles geschmackssache ! für mich war die vorführung von beauhorn eine der besten. ich hoffe du hast dich anständig mit der vorführung beschäftigt, d.h. hinsetzten und zuhören. 60% aller besucher bevorzugen allerdings anscheinend ein "am türrahmen des zimmers lauschen" was bei einem hornlautsprecher nicht funktionieren kann. (noch besser fand ich aber die prospektsammler, der sieger hatte drei grosse papiertüten voll mit "testsiegern" - viel spass:)

 

ich hatte mir vorgenommen 20 anlagen anzuhören, geworden sind es allerdings nur 12, wobei ich fast nur anlagen mit horn, horn-hybrid oder breitband gehört habe. neben beauhorn, fand ich die vorführungen mit fertin, tessendorf mit einem martion hornhybrid kompaktlautsprecher (obwohl ich eigentlich nur röhren mag) ocellia (oder so ähnlich) am besten. enttäuscht, weil mit "spannung" erwartet, war ich von der air tight-odeon vorführung, insbesondere weil die ATM 300B zu meinen ganz heissen kanidaten gehört. doch an dem odeon hornhybrid gefiel mir das gar nicht, war vielleicht der super-tweeter daran schuld ? jedenfalls klang es für eine mit röhren versehene anlage ziemlich agressiv (das die anlage mit einem tonabnehmer für TDM 10 und einem arm für ebenfalls TDM 10 betrieben wurde erwähne ich nur mal an rande - was für ein schwachsinn).

 

zwei beispiele, das ein besuch eigentlich unnötig ist: letztes jahr habe ich versucht mich mit den manger system anzufreunden. die vorgeführte musik gefiel mir aber nicht, also war ein beurteilung unmöglich. dieses jahr das genaue gegenteil, tolle musik und ich bin ein neuer fan des manger systems geworden.

 

die komplettpreise der vorgeführten anlagen sprengt 80% aller bugets. besonders merkswürdig fand ich die vorführung bei envogue 24 - plattenspieler für TDM 20, verstärker für TDM 3 und lautsprecher für TDM 9. klang zwar ganz gut, aber was will ich mit so einer vorführung anfangen ? was eine gute quelle für potential hat ? nun ja !

 

ein beispiel, das ein besuch doch lohnenswert sein kann: mir ist klar geworden das mein nächster lautsprecher keine frequenzweiche besitzt, ob mit oder ohne horn muss noch mühsam erarbeitet werden.

 

ok, das war´s, gruss diapason

 

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...warst Du einer der beiden, die mir mit voller Begeisterung bei Beauhorn entgegen kamen. :-)

 

Hallo Diapason,

 

scheinbar ist Klang doch Geschmacksache, aber irgendwie hat mich diese Vorstellung doch getroffen. Weißt Du, ich mag auch Röhren und Vinyl und kann mich auch mit Hörnern anfreunden, aber irgendetwas hat bei dieser Vorstellung nicht gestimmt. Es muß doch noch etwas mehr geben als nur Mitten. Irgendwie war da für mich alles in Watte gepackt. Aber es stimmt schon, ich war nicht sehr lange im Zimmer.

 

Grüße,

Amin

 

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...>mir ist klar geworden das mein nächster

>lautsprecher keine frequenzweiche besitzt, ob

>mit oder ohne horn muss

>noch mühsam erarbeitet werden.

 

 

... mich nicht im geringsten.

 

Im übrigen spricht es sehr für Dich. ;-)

 

Ich vermute mal, Du hörst Live-Musik.

 

 

Grüsse

Leo

 

 

 

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....während meines besuchs bei beauhorn (über 30 minuten) lief die jupiter sinfonie von mozart, kammermusik von schubert und jazz von paquito d´rivera, also eigentlich fast "mainstream" und mir gut bekannt. insbesondere mit letzterem fühle ich einer anlage immer auf den zahn. ich kann es auf den tod nicht ausstehen, wenn bei einer klarinette die klappengeräusche im vordergrund stehen und der eigentliche ton des instrumemnts dadurch unterdrückt wird. ich spiele selbst seit 20 jahren sax und klarinette, kann es also schon ein wenig einordnen. die frage ist aber natürlich, ob die sache nicht schon bei der aufnahme im studio verpfuscht wurde, dann kann selbst die beste anlage nichts mehr retten. bei beauhorn klang es jedefalls besonders schön, klappengraüsche im hintergrund, klangkörger im vordergrund der wiedergabe. und auch bei den "streichern" eine sehr gute differenzierung der einzelnen instrumente. die räumliche wiedergabe solcher lautsprecher bleibt gegenüber gewöhnlichen konstruktionen zurück (so meine erfahrungen), was mich jedoch nicht stört.

 

nachtrag zum ersten beitrag bezogen auf die vorführung von audio note: hat schon mal jemand mit diesen lautsprechern experimentiert (ist angeblich ein altes weiterentwickeltes snell modell) ?

 

die optik erinnerte mich zwar eher an einen überdimensionierten schuhkarton (der konstruktionsbedingt direkt an die wand gestellt werden muss), klanglich war es jedoch erste sahne. lang aber wahrscheinlich auch an den restlichen geräten für TDM 200. wenn man die silberspulen und den klavierlack weglässt ist er aber durchaus zu finanzieren (dann angeblich ca. TDM 12). der vorführer war der audi note chef persönlich (habe ich aber erst später erfahren, ein deutschsprachiger däne in uk), ein äusserst extrovertierter geselle. was er zwischen den einzelnen stücken über die konkurenz gelässert hat war zwar sehr arrogant, aber auch amüsant:)

 

so, jetzt ist aber schluss, gruß diapason

 

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