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Tuvok

Filmkritik: Zimt und Koriander

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Handlung:

 

FANIS IAKOVIDIS (Christopher Corraface) ist ein Astrophysiker. Er hat das 40. Lebensjahr erreicht und leider ist er an einem Punkt angelangt wo er nicht weiter kann. Er ist richtig verzweifelt. Sein ganzes Leben hat er gekocht, jetzt widmet er sich eben der Kochkunst was er früher nicht gemacht hat, als Hobby, und sein Beruf als Physiker ist leider nicht das was er sich vorstellt, was ihm was bringt, was ihn glücklich macht.

 

Früher war sein Opa VASSILIS immer der Mensch den er am meisten bewundert hat, dieser damals schon alte Mann hat jeden noch so schwierigen Fall lösen können, und das mit den einfachsten Mitteln, meistens hat es was mit Essen zu tun gehabt. Das schafft FANIS leider nicht, und das obwohl er studiert ist, also freut er sich um so mehr, als sein Opa nach 33 Jahren ankündigt von Istanbul aus nach Griechenland zu reisen.

 

Doch leider kommt es nicht so weit, denn kurz vor seiner Anreise erkrankt VASSILIS schwer, und FANIS entschließt sich sofort nach Istanbul zu kommen um ihn zu besuchen, und da sieht man während des 107 Min. langen Filmes natürlich eine Menge vom Leben von FANIS in den 50 er Jahren.

 

FANIS erinnert sich als er nicht mal 10 Jahre alt war, wie er im Istanbuler Bazar mit seinem Großvater einen Greißler Laden hatte, eigentlich hatte ihn ja sein Opa, FANIS hat ihn nur oft besucht, und da hat er seine 1. Lebensweisheit gelernt, die er sich noch immer nach so vielen Jahren merkte, als wäre es gestern gewesen. Im Leben genauso wie in der Küche bedarf es einer Prise Salz, um ihm die nötige Würze zu verleihen. Eigentlich so einfach, aber doch so schwierig umzusetzen, was auch für uns heutige Menschen sehr schwierig ist.

 

Als FANIS noch klein war, so um die 7 Jahre hat er in Istanbul seine Liebe kennen gelernt, SAIME, die ihm beibringt wie man tanzt, wie man einen Ständer bekommt und dafür zeigt Ihr FANIS wie man kocht, das was man am besten kann und das obwohl es damals für FANIS Familie ein Horror war, das ein Mann kocht, schließlich ist das Frauensache.

 

Und da passiert es, die Türkische Regierung verlautet das alle Griechen sich von Istanbul aus, oder von Zypern nach Griechenland begeben sollen, das Land soll rein bleiben, kein griechischer Dreck und Abschaum soll die türkischen Straßen beschmutzen.

 

Und da haben sie es schwer, erstens ist SAIME noch unten geblieben, FANIS Familie ist ja griechischstämmig, zweitens in Griechenland werden Familie von FANIS als Ausländerschweine betrachtet, und so muß er eben als Kind schon erkennen wie scheiße Rassismus ist.

 

Sein einziger Trost, Opa hat versprochen nach zu kommen und SAIME mitzubringen. FANIS fängt an aus seinem Hobby einen Beruf zu machen. Die Griechen die damals aus Istanbul fliehen mussten, verdrängt wurden, hat man damals Konstantinopoliten genannt und in dieser Vereinigung, die einer fast religiösen gleichkommt, befindet sich die Familie von FANIS die besorgt auf FANIS sieht, wie er sein Kochtalent eben entwickelt. Doch keiner kann ihn abhalten, mit 17 ist er Koch in einem der größten Hotels von Athen.

 

FANIS in Istanbul angekommen, er ist um die 40 Jahre alt, erfährt das sein Opa ins Koma gefallen ist. Ein Spruch fällt ihm wieder ein als er SAIME sieht die eine Tochter hat, die so aussieht wie damals SAIME als sie ein Kind war und mit FANIS in dem Bazar so unglaublich gerne gespielt hat. „Es gibt zwei Arten von Reisenden: solche, die zu neuen Ufern aufbrechen, und solche, die heimkehren – erstere studieren die Landkarte, letztere betrachten sich im Spiegel.“

 

Hintergrund, Schauspieler, Crew:

 

Die Firma Village Roadshow, die ja eine amerikanische Produktionsgesellschaft ist, hat hier den ersten griechischen Film gedreht. Bisher hat es weder in Istanbul noch in Athen jemals ein Film geschafft, in den Kinos am 2. Wochenende eine Zuseheranzahl von 53 % zu bringen, 65.000 Besucher, und das obwohl der Film in nur 41 Kinos in Athen gelaufen ist.

 

Der Film erinnert mich an „Bittersüße Schokolade“ und ist in Griechenland erfolgreicher als „Findet Nemo“ gewesen und hat 7 Wochen die Top 1 der Kinocharts angeführt.

 

Der Film hat 8 griechische Filmpreise gewonnen, nämlich für den besten Film, die beste Regie, das beste Drehbuch, die beste Kamera, den besten Schnitt, den besten Ton, die beste Musik und die beste Ausstattung. Darüber hinaus erhielt er beim Filmfestival von Thessaloniki den Publikumspreis. Jetzt wurde er als offizieller Beitrag Griechenlands für den Oscar als bester ausländischer Film 2005 ausgewählt.

 

Immer noch ist es so das in Istanbul leider nicht mit den Griechen geliebäugelt werden, ungefähr so wie bei uns in deutschsprachigen Landen mit den Türken, obwohl ich mir gar nicht vorstellen kann das in der Türkei auch so ein Ausländerhasszeug herrscht wie bei uns in Deutschsprachigen Landen.

 

Hätte Tassos Boulmetis der Regisseur nicht so eine ähnliche Story erlebt, hätte er diesen feinfühligen Film nicht gedreht.

 

Was mich gleich führt zu

 

Persönlicher Meinung:

 

Wo ich den Film am besten als langweilig und anspruchsvoll beschreiben kann, außer man sieht sich gerne romantische Filme an, ohne Popcorn ins Kino zu nehmen, wo man sich auf einen Film konzentriert der eine noch immer aktuell gute Geschichte bietet, und gute Schauspieler vorweist.

 

Das schöne an dem Film ist das er mit seiner stimmigen ruhigen Erzählweise das Bild vorzeigt das bei uns in Europa vor Jahrzehnten noch herrschte, die gute alte Zeit. Man hat nicht gefragt, man hat einfach getan, die alten Leute waren nicht störende Fleischklopse in der Straßenbahn die jungen 18 jährigen Punks die ausgerastet sind die Plätze für deren Füße, gegürtet von Doc Martens Stiefeln wegnehmen, sondern noch der Rat von Ältesten, bei denen ein Blick in dessen Augen, die Lebensprämissen für die nächsten Jahrzehnte sehr gut zeigt.

 

Man hat damals auch nicht so viel herumgelabbert, dauernd was herumgekeppelt, sondern einfach das gemacht was die Eltern, die Großeltern sagen, aber heute sind ja die jungen Leute mit der leider jahrelangen Antiautoritären Erziehung so überfordert das sie einfach das tun was sie wollen ohne Rücksprache im Ältestenrat der Familie oder Verwandtschaft zu halten.

 

Der Film zeigt warme Bilder, ein ganz wenig Special Effekte, aber erst am Ende, und viele nette Momente, die zwar zum Einschlafen einladen, doch wenn man im Kino mit seiner halbnackten Freundin sitzt, weil es draußen 34 C ° im Schatten hat, alle im Schwimmbad ist und man selbst so blöd ist im Kino zu sitzen, aber sich versucht auf den Film zu konzentrieren, weil sie 3 Kinobesucher dauernd heulen, kommt eine gute Geschichte raus die sehr anspruchsvoll ist.

 

70 von 100 von mir

90 von 100 von meiner Alten

 

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