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Thor

Chassis mit 16 Ohm = Vorteil?

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Hi,

 

ich habe momentan zwei 8Ohm-Chassis in Reihe geschaltet, da ich mir davon eine höhere Klangqualität(Dämpfungsfaktor) verspreche als sie bei einer Parallelschaltung der Fall ist und tatsächlich scheinen die Bässe meines Subs etwas "fester" oder genauer zu sein, lässt sich schwer beschreiben. Bei dem Verstärker handelt es sich um ein DT300 von RCM, der bei 4Ohm einen Dämpfungsfaktor von ca.300 verspricht. Nun meine Frage, ist es problematisch einen Verstärker wie den DT300 bei 16Ohm zu betreiben? Die Ausgangsleistung müsste doch in etwas bei 80Watt liegen, was bei den 2 Peerless CSX-257W doch völlig ausreicht. Aber wie verhält sich eine Endstufe bei einem so hohen Widerstand, läuft sie eher Gefahr zu übersteuern, gerade in Betrieb mit den beiden Peerless?

 

Gruß

 

Thor

 

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Hallo

 

So kann man sich täuschen. .....

Wenn man zwei Chassis seriell schaltet, erhöht sich in der Tat die Impedanz, die Dämpfung hingegen geht gegen 1 !!

Dämpfung bedeutet, in welchem Maß die Schwingspule eines Treibers vom Antrieb (Verstärker) kurzgeschlossen wird. Und dabei wirkt ein seriell verschaltetes zweites Chassis wie ein zusätzlicher Widerstand in der Leitung, also nix 16ohm "virtuelles" Chassis, sondern 8ohm Chassis mit einer 8ohm Leitung :-( . Und das gilt für beide Treiber. Man muß die Dämpfung vom Chassis her verstehen, nicht vom Amp her.

 

Der Endstufe tuts garnix. Eher im Gegenteil, sie wird weniger belastet.

 

Dämpfung ist sicherlich nicht absolut unwichtig, aber eben auch nicht alles.

 

 

 

 

gruß

Andi

 

 

 

PS: bei einem Doppelschwingspulentreiber ist es was anderes, da gibt eine Seriellschaltung effektiv auch ein 16ohm chassis (2x8ohm und mechanisch ein (!) Antrieb)

 

 

 

 

> Beim "Testhören" sind die Ahnungslosen wenigstens von der Straße <

 

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Wenn ich das richtig verstehe, dann fließt also bei 16Ohm weniger Strom, ergo die Endstufe wird entlastet. Schalte ich nun die beiden Treiber parallel, was einer Impedanz von 4Ohm entspricht, entspricht das also dem Dämpfungsfaktor, den ich auch bei 8Ohm hätte?

Sollte ich daher die Treiber wieder parallel schalten, um den Treibern im Extremfall einen höheren Spitzenstrom zur Verfügung zu stellen?

 

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Hallo

 

Ja genau. Zwei parallele Chassis werden individuell genauso gedämpft, wie ein einziges. Sie "sehen" sich ja elektrisch nicht. Solange der Verstärker 4 ohm verträgt, ist alles ok.

 

 

 

gruß

Andi

 

> Beim "Testhören" sind die Ahnungslosen wenigstens von der Straße <

 

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LETZTE BEARBEITUNG am: 04-Jun-03 UM 03:41 Uhr (GMT) [p]Hallo Andi,

 

LS in Serie zu schalten reduziert NICHT den Dämpfungsfaktor auf 1 !!

 

Der "Dämpfungs"-Widerstand (zwischen Quelle und Last)

"hat" in diesem Fall ja nicht 4 od. 8 Ohm real,

sondern ist die komplexe Impedanz eines LS,

der, wenn mit dem ersten identisch, den effektiven Dämpfungsfaktor der Quelle sogar verdoppelt!

Warum?

* linearer Frequenzgang an den Anschlüssen jedes Einzelsystems (1 : 1 Spannungsteiler) = unveränderte Ü-funktion = unverändertes Q (bei Rg = 0).

 

* Mit Rg = x wird Qt bei Reihenschaltung je nach Qe/Qm (etwas) gesenkt, da Rl/Rg doppelt so groß.

 

Im Idealfall verschmelzen beide Systeme zu einem ;-),

 

 

---------------

ABER:

Das Ideal (identische Wandler) wird in der Praxis nicht erreicht.

 

Am problemlosesten:

Doppel-Schwingspule (= feste mechanische Kopplung, nur 1 Feder, 1 Masse, 1 Antrieb),

 

dann:

Compound-Anordnung zweier Chassis (rel. feste Kopplung durch kleines Luftvolumen)

 

Konventionelle Einzel-LS (gleichen Typs) sollten getrennte Gehäuse haben.

Das reduziert die (üblichen) Toleranzen in der Federsteife,

insbesondere ein chaotisches Aufschaukeln/ungleiche Hubverteilung bei Extrem-Auslenkungen (im Falle eines gemeinsamen Luftvolumens).

 

 

-----------

Fazit:

Eine Reihenschaltung (möglichst identischer) LS reduziert nicht prinzipiell den D-Faktor.

Der D-Faktor wird komplex, mit dem Ergebnis dass jedes Einzelsystem effektiv nur Rg/2 sieht.

Die praktischen Probleme liegen v.a. im Großsignal-Bereich (Toleranzen, Instabilität).

 

Daher -- Überraschung --

würde auch ich im allg. Fall zur Parallelschaltung raten :-) ...,

 

... und auf vorsichtigeren Umgang mit dem Pegelsteller hinweisen

(6 dB weniger für gleiche Leistung/Lautstärke;

bei doppelter bis 3-facher Leistung des Amps (4 zu 16 Ohm) immer noch -3 bis -1.5 dB)

und

* die Kühlung von Amp und LS im Auge behalten

 

 

Gruß,

Michael

 

P.S.:

...der es garnicht liebt als Besserwisser aufzutreten,

insbesondere wenn er es momentan nicht wirklich schafft, den Sachverhalt allgemeinverständlich rüberzubringen :-(

 

...der sich aber ganz sicher ist, da 100fach überprüft und theoretisch plausibel.

 

PPS:

Was natürlich nicht geht:

Reihenschaltung unterschiedlicher LS (die Impedanzkurve des einen verformt die Ü-funktion/Frequenzgang des jeweils anderen, heraus kommt i.d. Summe ein völliges Kuddelmuddel).

 

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Hallo

 

 

Danke für die Hinweise. Zugegeben, SO intensiv hab ich mich nicht damit befaßt, allerdings doch so gut, um zu wissen, daß man keine "idealen" Chassis vorfindet.

 

Insofern bin ich schon beruhigt ;-), daß Du zum selben Ergebnis kommst.

 

gruß

Andi

> Beim "Testhören" sind die Ahnungslosen wenigstens von der Straße <

 

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Danke für die ausführliche Beleuchtung des Problems.

Genau so ein Spezialfall kommt bei mir zum Einsatz, ich habe die zwei Peerless CSX 257W in Compoundanordung mit einer Koppelkammer sozusagen zu einem Chassis "verschmolzen" um das nötige Volumen zu halbieren.

Jetzt habe ich die Chassis auch nochmal probehalber parallel geschaltet und es führt tatsächlich zu einem anderen klanglichen Ergebnis, der Bass wirkt aufgedunsener, weniger präzise. Das kann ich mir prinzipiel nur dadurch erklären, dass es nun wirklich eine Änderung des Dämpfungsfaktors gegeben hat. Ich kann mir kaum vorstellen, dass der DT300-Verstärker in irgendeiner Form an seine Grenzen stößt, ganz im Gegenteil der DT300 ist völlig überdimensioniert. Ich glaube ich werde die Chassis wieder in Serie schalten, auch wenn dann nur wieder ein Bruchteil der Leistung des Verstärkers zur Verfügung steht.

 

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