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Schimanski

ER 4 und 6W4311 B

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Hallo,

 

könnt ihr euch vorstellen diese beiden Chassis miteinander zu kombinieren?

Würde sie vom Klangcharakter zueinander passen?

Oder hat sogar schon mal jemand einen AMT mit einer W-Membran verheiratet?

Und wenn ihr selbst mit dieser Kombination keine Erfahrungen sammeln konntet, was sagt euer "Bauchgefühl"?

 

Gruß, Christoph

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Hallo Christoph,

 

seit gut 3 Wochen betreibe ich den ER4 in Verbindung mit dem Mitteltöner Audiom 6WM (+ dem 10W als Bass ==> HobbyHifi TRIGA (ER4)).

 

Ich werde demnächst sowieso eine Detailbeschreibung hier posten, deswegen nur kurz meine subjektive Einschätzung:

 

Der ER4 harmoniert mit dem Audiom hervorragend und fügt sich harmonisch - ohne für mich wahrnehmbaren Bruch - in das Focal-Gespann ein.

 

Allerdings steht und fällt die tonale Harmonie mit der Weiche - soweit jetzt die 3 Wochen mit verschiedenen Designs zeigten.

 

Man kann den ER4 durch wirklich minimale Änderungen am Hochpass deutlich präsenter erscheinen lassen, oder ihn angenehm zurückhaltend - fast schon englisch abgestimmt - einfügen.

 

Ich mag's normalerweise etwas kräftiger, mit der TRIGA ER4 habe ich nun feststellen müssen, daß mir eine etwas zurückhaltendere Abstimmung auch gut gefällt. Das "Erwachsenere" (heißt wohl manchmal auch "Souveränität") hat's mir da konkret angetan. Hätt' ich nicht gedacht.

 

Ausserdem hatte ich es bisher nicht für möglich gehalten, daß minimale Bauteilwertänderungen sich so deutlich im Klangcharakter - allerdings immer im direkten A/B-Vergleich - ergeben.

 

Ich rede hier allerdings nicht von gut oder schlecht bzw. von richtig oder falsch - dafür ist der Einfluß der jeweiligen Aufnahme bzw. des pers. Geschmacks zu gross. Letzten Endes werde ich die endgültige Entscheidung zwischen zwei jetzt übrig gebliebenen Weichendesigns zusammen in einer intensiven Hörsitzung mit einem Freund durchziehen. Möchte nur "Betriebsblindheit" vermeiden ;-).

 

Ich empfehle auf jeden Fall mit Hilfe eines guten Meßsystems hier ranzugehen bis die Bauteilwertänderungen nur noch marginal den Frequenzgang verbiegen und dann nach Geschmack/Raum/Musikrichtung fein zu justieren. Details wie gesagt später. Habe meine Messungen mit dem DAAS32 geführt und erstmal viel Zeit für Referenzmessungen, Mikrostandplätze und Meßparameter aufwenden müssen, um nachvollziehbare Ergebnisse zu erzielen.

 

Ein weiterer kleiner Vorgriff: Im direkten Vergleich zu meiner Black Joe XXL - wenn man mal nur die tonale Seite betrachtet - mind. 1, je nach Musikinhalte auch mal nur eine halbe oder auch mal 2 Klassen besser. Auch das Thema Raumabbilung (Tiefe/Breite und v.a. Focussierung) mind. 1 Klasse besser. Gut, die TRIGA ER4 ist ja fast doppelt so teuer.

 

Gerade die Focussierung in der Mitte - manchmal hört man hierzu den Satz: "...das Klangbild ist völlig von den LS gelöst..., die LS sind wie verschwunden..." - ist absolut frappierend. Und da war die Black Joe schon sehr gut.

 

Hatte vorher nie soviel Wert darauf gelegt, aber mit dieser neuen Erfahrung habe ich wieder ein neues Kriterium gefunden, bei dem man bei LS achten sollte.

 

:-) Viele Grüße,

 

Martin Brunner.

 

PS: Anbei ein FastFertig-Photo der TRIGA ER4. Das Bassteil ist noch nicht fertig furniert, gebeizt und lackiert. Ausserdem fehlen noch die Designseitenteile, die die Einzelgehäuse dann quasi schweben lassen.

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Hallo Martin,

 

danke für deine Antwort und deine Einschätzungen.

Deine Einschätzungen in Bezug auf Weiche, dass minimale Bauteilwerte den Klang verändern, ohne von besser oder schlechter zu sprechen und deswegen vielmehr der persönliche Geschmack/Elektronik/bevorzugter Musikstil/Raum über das Weichendesign entscheidet, kann ich voll bestätigen. Deswegen gibt es für eine Lautsprecherkombination auch nicht EINE funktionierende Weiche, sondern mehrere Möglichkeiten.

Ich denke, genau das zeichnet den Lauteprecherselbstbau im Allgemeinen und die Weichenabstimmung im Speziellen aus.

 

Würdest du die Vorteile der Triga gegenüber der Black Joe durch den dritten Weg oder die Weichnenabstimmung erklären oder denkst du, dass auch die W-Membran gegenüber der Hexacone-Membran Vorteile besitzt?

 

Wie hast du den ER4 bedämpft?

Ähnlich wie K&T und HH mit einem sehr kleinen stark bedämpften Gehäuse oder hast du im Raum gegeben?

 

Will mir jetzt Stück für Stück ein Mehrkanalsytem aufbauen, und mit dem Centerspeaker in der oben genannten Kombi beginnen, dazu einige Fragen:

Wie empfindlich reagieren Bildröhren auf den ER4?

Ich habe mal was von 20cm, aber auch von 50cm gelesen. Was sind deine Erfahrungen?

Gibt es den Möglichkeiten den ER4 abzuschirmen?

Als Alternative zum Focal-Tiefmitteltöner hatte ich auch an den 7-375 (wollte ihn dann selber abschirmen) ins Auge gefasst.

Was denkst du darüber?

 

Deine Triga ER4 sieht handwerklich wirklich sehr gut gemacht aus.

Respekt von meiner Seite!

 

Gruß, Christoph

 

 

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Hallo Christoph,

 

uhh, 'ne Menge Punkte. Ich fang' mal an:

 

Bzgl. Aufbau des Gehäuses muß ich leider schon etwas zugeben, daß der Aufwand und die Zeitdauer doch so die Grenze des Sinnvollen jetzt waren. Habe ich etwas unterschätzt, aber bei mir steht das Design an Prio 1-Stelle. Die Kosten gerade für das Drumherum habe ich wieder mal unterschätzt; also da wäre leicht ein zusätzlicher Center rein von den Chassis und Weichenbauteilen drin gewesen.

 

>> Würdest du die Vorteile der Triga gegenüber der Black Joe durch den dritten Weg oder die Weichnenabstimmung erklären oder denkst du, dass auch die W-Membran gegenüber der Hexacone-Membran Vorteile besitzt? <<

 

Gute Frage; stelle ich mir seit längerem auch immer wieder. Mein Informatiker in mir sagt, es kann sich nur alles im Frequenzgang und etwas untergeordnet vielleicht noch im Zeitbereich irgendwie widerspiegeln, mein Highend-Ego sagt mir, es gibt hier noch eine nicht entdeckte "Weltformel" ;-) .

 

Ich denke, es ist eine Kombination von allen, wobei ich ehrlich gesagt mir nicht zutraue, zu behaupten, daß die W-Membran besser als die Hexacones klingen würden. Da ist meiner Meinung nach die tonale Abstimmung zu stark überwiegend und viel einfacher offentsichtlicher.

 

Der Bass spielt natürlich schon seine Vorteile aus. Bisher hatte ich ja die Black Joe mit diversen Sub-Konzepten betrieben (3 x 30er URPS, 1 x 30 er Bassreflex, 18Zöller, zuletzt Dipolsub).

 

Einzig der 18Zöller closed war einigermaßen homogen zum Rest.

 

Mit dem 10W ist der Übergang sauber und bruchlos. Ich denke, ich kann jetzt einigermaßen die sonstigen blumigen Highend-Worte nachvollziehen: "federnd", "kurzer, schneller Antritt", "trocken", "Durchzeichnung". Hier unterscheidet sich sicher die TRIGA einfach von allen von mir probierten Sub-Versionen. Entweder war alles zu "boomy" oder aber sauber, aber mit zu wenig Durchsetzungskraft.

 

Der Grundtonbereich paßt einfach zum Bass und umgekehrt. Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, daß das eine Sub/Sat-Kombi je so hinkriegen wird, wie eine gut aufeinander abgestimmte 3-Weg-Kombi.

 

Wie gesagt, alles sehr geschlossen und souverän, sodaß ein zu präsentes Ankoppeln des ER4 mir gleich negativ aufgefallen ist, obwohl's ich ja lieber etwas deftiger in den Höhen mag.

 

Einzig der Grundtonbereich der TRIGA ist knapp am dicklich sein, wenn man's so nicht gewohnt ist, wie z.B bei der Black Joe XXL, die zu Anfangs für mich immer angenehm "schlank" war. Dies könnte dem ein oder anderen weniger gefallen. Aber gerade hieraus zieht die TRIGA meines Erachtens ihre so häufig mit den Focal-Chassis in Zusammenhang gebrachte Dynamik, die schon auffällt. War gerade heute wieder bei der Live-DVD "Roger Waters - In the Flesh Live" gerade beim Chor und beim Schlagzeug deutlich vernehmbar ("Welcome to the machine").

 

Bitte Vorsicht: alle meine Beschreibungen sind natürlich derzeit extrem vom Arbeitsaufwand, den ich da nun schon reingesteckt habe, subjektiv gefärbt. Problem ist ja oft bei solchen Beschreibungen, daß sie ja ungefähr schon den Punkt treffen, nur für mich ist der Unterschied z.B. zu den Sub's zwar da, aber bald auch wieder vergessen, wenn man sich an einen bestimmten Sound gewöhnt. Für den anderen sind solche Beschreibungen wiederum die Assoziation, daß hier EXTREM große Unterschiede da wären. Nach meinen Erfahrungen gewöhnt man sich gerne und schnell auch an (kleine) Unzulänglichkeiten und lebt damit prima.

 

>> Wie hast du den ER4 bedämpft? <<

 

In der Black Joe wie in Klang und Ton, allerdings mit nur einer Dämmplatte, sodaß doch ein kleines Volumen übrig blieb. Dies quittierte er tatsächlich mit einem schlechteren Frequenzgang (habe den extra nochmal vor dem Umbau der ER4 in die TRIGA gemessen).

 

In der TRIGA ER4 mit dem 8mm-Filz, wie in HH beschrieben, also ohne Volumen den Filz leicht zusammenpressen. Frequenzgang ist messtechnisch wie in HH nachzuvollziehen.

 

Somit auch glatter als in meiner Black Joe, allerdings hatte ich ja dort nicht den mit der Duetta erstmals veröffentlichten Hinweis des festen Zusammenpressens von zwei 5mm-Dämmplatten berücksichtigt.

 

Durch die Umsetzung des HH-Vorschlags ist übrigens auch die Paargleichheit der ER4's deutlich besser - fast schon identische Kurven.

 

Wie Du siehst: meine Black Joe krankte schon an ein paar Ungereimtheiten, die man hätte leicht beseitigen können. Ob's was am tonalen Gesamtbild soviel verändert hätte, daß sie mit der TRIGA mithalten könnten, weiß ich nicht; ich halte die Chance für eher gering.

 

>> Wie empfindlich reagieren Bildröhren auf den ER4? <<

 

Also mein relativ junger Sony-4:3-Fernseher (3 Jahre alt) macht mit dem ER4 in 30 cm Abstand seitlich der Bildröhre keine Probleme, solange man:

 

a) den ER4 vorne maximal bündig (oder etwas dahinter) mit der Bildröhre setzt

B) ihn nicht auf oder unter den Fernseher, sondern nur seitlich stellt

und c) den ER4 eher langsam in Stellung bringt.

 

Für den TRIGA Center habe ich mich für den ER4 entschieden; allerdings ist bei mir der Center mittig zum Wohnzimmerschrank, weil ich den Schwerpunkt auf Beamer setze. Der Center ist somit im Fernseherbetrieb aussermittig angeordnet und nur ein Notbehelf.

 

Entgegen der häufig gehörten Aussage, der ER4 wäre nicht schirmbar, bin ich eher der Meinung: vielleicht bringt's was, das Volumen hinter dem ER4 im MDF ein paar Millimeter größer und tiefer auszufräsen und ein Stück MU-Metall so zu biegen, daß man damit die Wände des Volumens in einem Stück auskleiden kann. Hatte hierzu schon mal mit einem normalen Blech angefangen zu experimentieren, was aber wieder bei mir etwas eingeschlafen ist, weil die Biegerei recht mühselig war.

 

Den ETON 372er allerdings habe ich erfolgreich mit nur einem Gegenmagneten geschirmt (Intertechnik KOMA 90, glaube ich, der war's). Ist etwas kleiner und passt somit hervorragend.

 

Allerdings habe ich hier ebenfalls keine Tests mit der Anordnung unter- bzw. überhalb des Fernsehers gemacht.

 

Ich vermute vor allem auch, daß die Ergebnisse sehr Fernseher-abhängig sind.

 

Viele Grüße,

 

Martin Brunner.

 

 

 

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Hallo Martin,

 

besten Dank!

 

Gruß, Christoph

 

P.S. Die Erfahrung, dass es sehr schwer ist einen Subwoofer, trotz Phasenregler, ins Klangbild einzufügen kann ich voll auf bestätigen!

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