Grundsätzliche Gehäuse - FAQ

[Rednose 0]

Hi all,

 

bei meinen Überlegungen, wie das Finish meiner Flatline gestaltet werden soll(mag ja noch etwas früh sein), hatte ich mir eine Alu-Schallwand oder eine mit Filz bezogene Schallwand vorgestellt. Mich interessiert, ob man das ohne Bedenken dem optischen geschmack überlassen kann, oder ob sich physikalisch und damit vieleicht auch akustisch irgendwas verändert, und wenn ja wie ??

Ach, und noch was:

da ich die Gehäuse beim Auto-Lacker lackieren lassen wollte, hab ich mir ´n paar Kostenvoranschläge eingeholt und wurde gleich darauf aufmerksam gemacht, dass die Oberfläche erst grundiert werden muss, weil MDF den Lack wegsaugen würde, wie Pamela Anderson........."gg". So, ich ins Bauhaus und nach Grundierer für MDF gefragt(alles mit dem lackieren erzählt!). Der Verkäufer meinte nur:"Das gibt es noch nicht, kommt erst nächsten Monat von "Molto" auf den Markt."

Entweder er hatte schiss vor meinem Pocket-Pitbull oder er hat mich gut verarscht. Gehäuse wurden/werden doch laufen lackiert, wie macht ihr das denn mit dem Grundieren ??

 

cu Rednose

 

[andreasw 1]

Hallo

 

Der hat Dir vielleicht Schmarrn erzählt.

Das MDF muß halt gefüllt/grundiert werden. Dazu eignet sich im Prinzip jede handelsübliche Grundierung/Füller.

Was letztlich zählt, ist eine nicht mehr saugfähige und perfekt glatte Oberfläche.

Nicht mehr saugfähig deswegen, weil sich die Fasern im MDF mit Feuchtigkeit "aufstellen". Also Grundieren, Schleifen, Grundieren, Schleifen. Nach genügend Arbeitsgängen ist die Oberfläche "versiegelt" und entsprechend hart.

Und perfekt glatte Oberfläche ohne Kanten und Übergänge ist deswegen notwendig, weil eine hochglänzende Lackierung absolut schonungslos ist. Wenns nicht perfekt ist, sieht man ALLES!!

 

 

viel Spass

gruß

Andi

 

> Beim "Testhören" sind die Ahnungslosen wenigstens von der Straße <

 

[Serious33 0]

LETZTE BEARBEITUNG am: 21-Mai-03 UM 22:08 Uhr (GMT) [p]Hallo Rotnase,

 

also wenn du dein Gehäuse aus MDF schön sauber lackieren willst, ist es natürlich von höchstem Interesse, dass das Holz bzw. die MDF-Platte vom Feuchtigkeitsgehalt her den Wohnraumbedingungen entspricht, in dem der Lautsprecher später stehen wird.

 

Wenn du frische MDF-Platten aus dem Baumarkt zum Gehäusebau verwendest, stumpfe Eckverbindungen machst, d.h. Deckel des Gehäuses einfach auf die Seitenwand aufgeleimt und nachher glattgeschliffen, also ohne 45-Grad Gehrungsschnittkanten wirst du feststellen, dass die MFD-Platte um ein paar Zehntel mm schrumpfen wird innerhalb ein paar Monaten in deinem Wohnzimmer. Folge: Bei hochglänzenden Lackierungen des Gehäuses werden die Schnttkanten des MDF ganz schön sichtbar werden und dies stört den optischen Eindruck insbesondere bei dunklen Lackfarben und beim Blick gegen das Licht sehr. Bei furnierten Gehäusen fällt dies hingegen fast gar nicht auf.

 

Wenn ich dir einen Tipp geben darf: Stell deine Lautsprecher in MDF-Roh jetzt im Sommer in dein Wohnzimmer, nachher baust du die Chassis nochmals aus, schleifst mit dem Bandschleifer nochmals über das Gehäuse drüber, polieren, mit Autolack-Füller grundieren und entsprechend deiner Wahl in Hochglanz lackieren. Somit erreichst du einen wirklich dauerhaft schöne Lackierung und wirst auch mit dem Ergebnis in Jahren noch zufrieden sein.

 

Obige Vorgehensweise kostet zwar wesentlich mehr Zeit bis der Lautsprecher fertig wird, aber das Ergebnis wird dafür umso schöner :-)

 

mfg Serious

 

P.S. als Alternative zur obigen Problematik kannst natürlich auch sogenannte "Schattenfugen" realisieren, d.h. alle Stosskanten mit dem Abrundfräser bearbeiten und somit der Problematik mit den schrumpfenden Platten vorbeugen. Leider geht dies natürlich auch nicht bei allen Kanten..

 

 

[ONY 0]

Den Tipps zur Vorgehensweise von Serious kann ich mich nur anschließen!!!

Meine Multiplexplatten hatte ich ein Jahr lang (!!!) in der Wohnung und trotzdem sieht man die Kanten noch ganz leicht. Bei mir ist es nicht so schlimm, da das Holz "nur" klarlackiert ist.

Bei Lackflächen hat sich bei mir folgendes bewährt:

Fertiges Gehäuse mehrmals mit stark verdünnten Lack/Grundierer (1.Gang 50%, 2. 20%...) vorstreichen (das sich das Holz schön vollsaugt) und dann im Wohnraum stehen und "arbeiten" lassen. Erst dann die letzte Lackschicht aufbringen.

In der Praxis: Box zunächst selber lackieren (mit feinporiger Schaumstoffroller) und das Jahr darauf zum Autolackierer. Unbedingt den gleichen Lack/Grundierer/Füller verwenden der später auch vom Autolackierer verwendet wird!

Gruß, Roland

 

[Rednose 0]

Hi-hi,

 

dass MDF noch so heftig weiterarbeiten kann, dass man´s durch den Lack sieht, hätte ich wirklich nicht gedacht. Puuh, das hätte mich glatt ´n paar Nerven und noch mehr arbeit und €uros gekostet.

Das mit dem Abrundfräser wollte/will ich eigentlich immer noch machen, das Problem ist nur, dass beim TMT gerade mal je 4mm bis zur Gehäusekante übrigbleiben. Und ein grösseres Problem stellt sich mir in den Weg, wenn ich eine Aluplatte auf die Schallwand bringe.

Hmm, sind halt so´n paar Überlegungen -mal sehen wie´s kommt.

 

Danke euch auf jeden fall für die wertvollen Tips.

"Det wär sonst allet, nur nischt jutet jeworden!!"

 

In diesem Sinne

 

cu Rednose

 

[boxworld 0]

Hallo,

 

ich habe schon mal eine Schallwand in Alu realisiert. Es gibt bei jedem guten Schreiner 19´er MDF welches mit 0,5mm Alu laminiert ist.

Wenn Du dann beim lackieren keine "Naht" sehen moechtest hast Du zwei Moeglichkeiten: 1. Das Gehaeuse zum Schluss mit dem duennsten erhaeltlichen MDF bekleben (ich nehme 10mm und runde die Kanten dann mit einem 10mm Radiusfraeser ab). Dann siehst Du keine Kanten mehr. Oder Du laesst die Platten beim Schreiner auf Gehrung zuschneiden was nur unwesentlich teurer ist als der Zuschnitt im Baumarkt.

Vieleicht noch ein Tipp: Bezahle lieber etwas mehr und lasse den Lackierer Deine Box auch grundieren, die benutzen dazu Dickschichtfueller und haben auch die Erfahrung wie der dann am besten zu schleifen ist. Dann erhaelst Du das beste Ergebniss. Wer Dir was anderes erzaehlt hat keine Ahnung. Schon eine geringe Abweichung des verwendeten Verduenners kann dazu fuehren das der Lack "hochgeht" was natuerlich zum Fiasko fuehrt.

 

Gruss Marc

 

[gork 0]

LETZTE BEARBEITUNG am: 24-Mai-03 UM 09:59 Uhr (GMT) [p]hallo @alle,

 

"dass die MFD-Platte um ein paar Zehntel mm schrumpfen wird"

 

meine MDF-platten sind bislang nur "gewachsen" (durch aufquellen an den stirnkanten), wenn sie vom baumarkt in meinen hörraum übersiedelt wurden. verallgemeinern kann man das also nicht, wenn die klimatischen verhältnisse im baumarkt und beim böxlebauer zuhause nicht bekannt sind.

 

"mit dem Bandschleifer nochmals über das Gehäuse drüber"

 

kann man machen, ich würde allerdings davon abstand nehmen und die überstehenden kanten mit der oberfräse und dem bündigfräser beifräsen.

 

wer mit schrumpfenden statt - wie ich - mit wachsenden maßen zu kämpfen hat, kommt freilich mit einem bündigfräser erst einmal nicht weit. mit dem bandschleifer wird's dann aber auch nicht sauber, weshalb ich im falle eines zu kurzen bretts eine dünne holzleiste auf die stirnseite des brettes leime und diese dann bündigfräse.

 

"als Alternative zur obigen Problematik kannst natürlich auch sogenannte "Schattenfugen" realisieren, d.h. alle Stosskanten mit dem Abrundfräser bearbeiten und somit der Problematik mit den schrumpfenden Platten vorbeugen. Leider geht dies natürlich auch nicht bei allen Kanten."

 

so geht's natürlich auch - wenn nur ein abrundfräser zur hand ist. ich würde allerdings (einfacher und schneller) mit V-nut-fräser und parallelanschlag arbeiten.

 

diese nute helfen allerdings nur gegen ansonsten u. u. sichtbar werdende leimnähte (ist ja auch was); gegen sich ausdehnende oder schrumpfende MDF-platten können die nichts ausrichten.

 

grüße

gork