Der Klangeinfluss von Weichenbauteilen sollte nicht unterschätzt werden.
Toleranzen
Grundsätzlich gilt: Je größer die Flankensteilheit, desto geringer sollten die Bauteile toleriert sein.
Kondensatoren
Je verlustärmer der Kondensator, um so besser klingt er. Leider nehmen gleichzeitig Baugröße und Preis überproportional zu, so dass man meist gezwungen ist, den bestmöglichen Kompromiss zu wählen.
Elektrolytkondensator rauh
Tonfrequenzelkos sind grundsätzlich bipolare Typen. Aufgrund ihres oft aggressiven, undefinierten Klangbildes sollte man sie lediglich in Billigweichen finden.
Elektrolytkondensator glatt
Glatte Elkos sind verlustärmer als Typen mit rauher Folie und klingen somit besser. Somit sind sie nicht nur bei Einsatz im Signalweg besser geeignet als ihre rauhen Kollegen, sondern auch bei Paralleleinsatz.
Folienkondensator
Folien sind toleranzärmer und langzeitstabiler als Elkos. Einfache Folien tendieren zwar manchmal zu rauhem Klang, sie klingen aber in jedem Fall besser, als glatte Elkos. Im Signalweg sollte man Folien zumindest als Bypasskondensatoren einsetzen.
MKT Folienkondensator
MKT Folien genügen selbst gehobenen Ansprüchen an die Klangqualität. Wirklich gute Weichen setzen im Signalweg MKT-Folien ein und greifen bei den anderen Kondensatoren auf glatte Elkos zurück.
MKP Folienkondensator
MKP Folien sind die erste Wahl bei High End Konzepten. Sie bewahren Feindynamik sowie Detailtreue und vermitteln die volle Hochtonenergie ohne Agressivität. Aufgrund ihres hohen Preises werden sie meist nur im Signalweg und selbst dort eventuell nur als Bypasskondensatoren eingesetzt.
Spulen
Bei Spulen verringert sich der Innenwiderstand mit dem Querschnitt, dabei erhöht sich allerdings die Baugröße. Magneteisen inmitten der Spule erhöht die Induktivität und verringert somit bei gleichbleibender Induktivität den Innenwiderstand. Leider gehen die Metallkerne je nach Qualität in die magnetische Sättigung, was zu Verzerrungen bei hohen Pegeln führt. Der Innenwiderstand einer Spule sollte 1/10 der Chassisimpedanz nicht überschreiten.
Ringkernspule
Die relativ neuen Ringkernspulen sind besonders niederohmig und gehen recht spät in die Sättigung. Somit sind sie vor allem für hohe Induktivitäten empfehlenswert. Außerdem bieten sie eine geringe Baugröße und sind meist billiger als Trafokernspulen.
Trafokernspule
Trafokernspulen benötigen die wenigsten Wicklungen und sind somit am niederohmigsten. Der Innenwiderstand sollte maximal ein Zehntel der Chassisimpedanz betragen. Wird das Joch geschlossen, ist die Spule allerdings schwer abzustimmen, da hier jeder Zehntelmillimeter Luftspalt den Wert und das Sättigungsverhalten stark verändern.
Glockenkernspule
Glockenkernspulen findet man meist in preiswerten Weichen. Sie sind zwar recht nierderohmig und erlauben eine kleine Bauform, gehen aber oft sehr früh in die Sättigung.
Rollenkernspule
Rollenkernspulen bieten einen guten Kompromiss aus Innenwiderstand, Sättigung und Baugröße. Sie sind deshalb für große Induktivitäten empfehlenswert.
Stabkernspule
Stabkernspulen benötigen bei großen Werten ab 5 mH einen recht hohen Querschnitt für einen niedrigen Innenwiderstand. Bei mittleren Werten von 1 bis 5 mH stellen sie dagegen das Optimum dar, weil sie bei hochwertigem Kernmaterial erst spät in die Sättigung gehen.
Luftspule
Obwohl Luftspulen keine Sättigungseffekte zeigen, sind sie selbst bei High End Anwendungen nur bei kleinen Induktivitäten bis 1 mH die erste Wahl. Bei hohen Werten wird selbst bei großen Querschnitten der Innenwiderstand zu hoch.
Folienspule
Der Klang der Folienspule ist allen anderen Typen deutlich überlegen, da alle Wicklungen nebeneinander statt kreuz und quer verlaufen: So können sich die Wicklungen nicht gegenseitig beeinflussen, der Klang wird deutlich homogener.
Widerstände
Widerstände in der Weiche muss man richtig dimensionieren, damit ihr Klangeinfluss gering bleibt. Ihre angegebene Dauberbelastbarkeit bezieht sich auf einen Gleichstromkreis, die Belastbarkeit mit Musiksignalen ist um ein vielfaches höher. Dennoch sollte man sie deutlich überdimensionieren, um den Klangeinfluss bei hoher Dauerlast zu minimieren.
Draht-Keramikwiderstände
Hochlastwiderstände werden normalerweise aus Widerstandsdraht auf Keramikträger gewickelt und sind entsprechend induktiv. Ihr Vorteil liegt darin, dass sie mit sehr hohen Belastbarkeiten (rund 20 Watt) lieferbar sind.
Metalloxydschichtwiderstände
Diese Hochlastwiderstände sind bis 4 Watt lieferbar. Im Gegensatz zu normalen Drahtwiderständen weisen sie keine Induktion auf. Somit sind sie besonders im Hochtonbereich die bessere Wahl.
Kabel
Wird die Weiche selbstgebaut, steht selten eine Platine zur Verfügung. Dann werden die Bauteile einfach auf eine Holzplatte geklebt und mit starrem Draht frei verkabelt.
Lötzinn
Auch beim Lötzinn gibt es (geringe) Unterschiede. Für hochwertige Passivweichen am besten geeignet ist sogenanntes Silberlot mit hohem Silberanteil.