Die richtige Anlage(n)strategie: So plant man eine Car-HiFi-Anlage
Grundsätzlich gibt es die folgenden Konzeptionsmöglichkeiten einer Car-HiFi-Anlage:
Passiv Passivetechnik mit einer Stereoendstufe ist daheim Standard: Damit alle Lautsprecherchassis, also die Hoch-, die Mittel- und die Tieftöner jeweils nur die ihnen zugedachten Frequenzen erhalten, wird das Musiksignal mit Frequenzweichenbauteilen (Kondensatoren, Spulen und Widerstände) aufgeteilt. Doch wer verzichtet im Auto gern auf einen Subwoofer?
Trimode Eine Sonderform passiver Car-HiFi-Technik heißt Trimode: Durch einen im Stereoverstärker angewandten Schaltungstrick kann gleichzeitig ein Monosubwoofer angetrieben werden. Somit wird nur eine Endstufe benötigt und der Subwoofer erhält den Hauptanteil der Leistung. Bei Trimodekonfigurationen sollte die Lastimpedanz an der Endstufe sorgfältig kalkuliert werden. Da nur eine Trimodeendstufe eingesetzt wird, ist allerdings der Basspegel nicht justierbar und die Anlage schlecht auf andere Fahrzeuge übertragbar, zumindest nicht ohne Umbau der aufwendigen passiven Trimode-Frequenzweiche. Auch bei der Pegelfestigkeit von Trimodeanlagen hapert es.
Vollaktiv Bei vollaktiver Car-HiFi-Technik erhält jedes Chassis, also der Subwoofer, eventuelle Midbässe, die Mittel- und die Hochtöner eigene Endstufenkanäle. Eingesetzt werden z.B. eine Monoendstufe für den Subwoofer und mehrere Zwei- oder Vierkanalendstufen für die restlichen Lautsprecher. So erreicht man eine sehr hohe Pegelfestigkeit und zur Klangabstimmung gibt es zahlreiche Einstellmöglichkeiten. Aktivweichen befinden sich im Gegensatz zu passiven Weichenbauteilen vor den Endstufen im Signalweg. Meist sind sie bereits in den Endstufen integriert, sonst wird eine separate Aktivweiche eingesetzt. Weniger schön ist der extreme Verkabelungsaufwand der Aktivtechnik.
Halbaktiv In der Praxis wird meist aktive und passive Car-HiFi-Technik kombiniert, um die Vorteile beider Varianten zu nutzen: Spendiert man dem leistungshungrigen Subwoofer eine eigene Endstufe, können die Mittelhochtonsysteme bei kräftigen Bassschlägen nicht mehr verzerren. Hoch- und (Tief-)Mitteltöner werden weiterhin passiv getrennt. So kommt man bei exzellenter Pegelfestigkeit mit wenigen Endstufenkanälen und somit geringem Installationsaufwand aus. Die fertige Anlage ist klanglich einfach abzustimmen und gut auf andere Fahrzeuge übertragbar.
Varianten Die einfachste halbaktive Anlage ist die Ergänzung vierer am Autoradio betriebener Lautsprecher mit einem Aktivsubwoofer. Zur echten halbaktiven Anlage mit höherer Pegelfestigkeit wird das System durch die Ergänzung einer Endstufe mit integrierter Hochpass-Aktivweiche für den Mittelhochtonbereich. Darüber hinaus können halbaktive Anlagen mit einer Vierkanalendstufe für die Frontsysteme und den Subwoofer, einer Endstufe für die Lautsprecher und einer zweiten für den Subwoofer oder gar mit zwei Vierkanalendstufen für zusätzliche Midbässe realisiert werden.
Budgetplanung Wie teilt man den Gesamtbetrag richtig auf die einzelnen Komponenten auf? Auch die Kosten von Montagematerial, Dämmung und Dämpfung, Holz, Teppich und anderen Kleinteilen sollten schon bei der Anlagenkonzeption berücksichtigt werden. Bei mittleren Car-HiFi-Anlagen von 2.000 bis 5.000 DM dient die folgende Übersicht der groben Orientierung, bei Multimediaanlagen fällt der Etat für die Signalquellen, die Monitore und das Navigationssystem entsprechend höher aus, für den Einbau kommen ggf. 10-20% hinzu: