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Mieterschutzbund warnt vor Abzocke bei Umstieg auf DVB-T

22 November 2004

Vermieter wollen Mieter zu Abschluss von Kabel-Fernsehverträgen zwingen

Der Ausbau des digitalen Antennenfernsehens DVB-T sorgt bei der Wohnungswirtschaft für eine erstaunliche Begeisterung für den konkurrierenden Empfangsweg Kabelfernsehen. In Norddeutschland, Rheinland-Pfalz und in Teilen des Ruhrgebiets, wo das digitale Überallfernsehen seit kurzem den bisherigen analogen Antennenempfang ersetzen soll, erhalten zahlreiche Mieter in diesen Tagen Post, in der die Vermieter sie über den Abschluss eines Kabelvertrages und in der Folge über steigende Betriebskosten informieren, schreibt der Spiegel.

In einigen Anschreiben wird gar suggeriert, der Gesetzgeber lasse der Wohnungswirtschaft keine andere Wahl. “Eine Unverschämtheit”, schimpfte Eckard Pahlke, Vorstandsmitglied des deutschen Mieterbundes, der in den vergangenen Wochen “eine eklatante Zunahme dieser Fälle” registrierte.

Tatsächlich können bisherige Analog-Antennenzuschauer nach einer Einmal-Investition in einen DVB-T-Empfänger (ab etwa 79 Euro im Elektronikhandel) künftig 20 oder mehr Programme sehen – auch ohne Kabelanschluss, für den monatliche Kosten anfallen. Pahlke vermutet hinter der plötzlichen Kabel-Begeisterung vieler Vermieter “wirtschaftliche Interessen”.

Nach den Erfahrungen in Berlin, wo der DVB-T-Umstieg schon vor zwei Jahren begann, scheint das Misstrauen berechtigt: Dort versuchten damals mehrere Wohnungsunternehmen, ihre Mieter zu Kunden eigener Kabel-Tochterfirmen zu machen.


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