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Was ist Klang? zurück

Wir hören nachts im Auto Musik, haben unseren Spaß dabei, kommen nach Hause und unser Nachbar läuft Amok. Dafür dreht er seinen Fernseher mit dem eingebauten Breitbandlautsprecher ungeniert genausolaut (na ja, fast) und macht sich keine Gedanken darüber, ob das denn klingt. Wieso nicht?

 

Klang und Kultur

Unser europäischer Kulturkreis gibt der sichtbaren Welt den Vorrang vor der hörbaren, obwohl unsere zwischenmenschlichen Kontakte auf die Sprachkommunikation angewiesen sind. Sogar das Fernsehen vermittelt Sinninhalte und Gefühle zum überwiegenden Teil akustisch. Schalten Sie beim Fernseher den Ton ab, sinkt die Spannung des Spielfilms plötzlich auf den Nullpunkt. Dennoch beginnt raumfüllender Dolby-Surround-Klang erst in jüngster Zeit im "Heimkino" populär zu werden und das auch eher als Beigabe zum großen Bild, denn aus Einsicht, dass der gute Ton die Stimmung macht.

Liebhaber klassischer Musik, Komponisten und Musiker kennen wir oft als ruhige, besonnene und angenehme Mitmenschen, da sie dem Gehörsinn eine wesentlich höhere Bedeutung beimessen, als der Durchschnittseuropäer. In unserer Welt der steigenden optischen und akustischen Reizüberflutung lohnt es sich, wieder einmal in sich zu hören. In anderen Kulturkreisen haben Meditation und Stille sowie die direkte Kommunikation von Mensch zu Mensch einen viel höheren Stellenwert als bei uns.

 

Die HiFi-Kette

Wir sprechen vom Klang einer HiFi-Anlage, obwohl diese strenggenommen weder analytisch, dynamisch, klar und impulsiv, noch voluminös, basskräftig, oder wie auch immer klingen und stattdessen nur Musik originalgetreu wiedergeben soll. Bei einer perfekten HiFi-Anlage dürfte strenggenommen gar keine Klangbeschreibung möglich sein. Sie sollte immer so gut sein , wie die jeweils abgespielte Tonkonserve.

Schon die Tonstudiotechnik beeinflusst die Aufnahme maßgeblich. Die Musik wird vom Mikrofon aufgezeichnet, welches den Klang bereits ein wenig verfälscht. Danach landet der Ton analog oder digital auf Band oder einem anderen Speichermedium und wird im Tonstudio bearbeitet. Mit etlichen Klangreglern und Effektgeräten werden die Instrumente mehrerer Tonspuren zu einem Stereotonträger zusammengemischt.

Noch stärker hängt das Endergebnis vom Toningenieur ab. Und nicht zuletzt beeinflussen die Klangvorstellungen der Produzenten und Musiker den Klangcharakter eines Musikstücks.

Heraus kommt beispielsweise eine CD mit natürlichem Klang oder auch eine wenig transparente Produktion. Nur bei einer erstlassigen HiFi-Anlage sind diese Aufnahmeeigenheiten auf Anhieb erkennbar. Ist die Anlage bassschwach, werden perfekte CDs als bassschwach empfunden. Klingt der Subwoofer basslastig, klingen perfekte CDs ebenso und verschieben die Wahrnehmung.

 

Gewohnte Abstimmung

Der durchschnittlich als linear, ausgewogen und natürlich empfundene Klangcharakter einer Car-HiFi-Anlage ist von Kulturkreis zu Kulturkreis unterschiedlich, da das Klangempfinden maßgeblich von den Hörgewohnheiten geprägt ist. Deshalb spricht man oft von "typisch" englischen oder amerikanischen Abstimmungen, ja sogar jede Subkultur hat ihre eigene Klangvorstellung.

Außerdem dreht jeder nach seinem Gusto an den Klangreglern: Wer beispielsweise aus der Disco eine Höhen- und Bassüberhöhung gewohnt ist, wird diese auch an seiner Anlage einstellen. Da sich das ungeübte Gehör anpasst und selbst völlig verbogene Frequenzgänge schnell als normal akzeptiert, wird der Laie selbst mit Geduld den Klang seiner eigenen Anlage immer falsch einstellen. Hierzu ist viel Hörerfahrung oder zumindest unvoreingenommenes Hinhören nötig.

Außerdem ist es schwerer, die Fehler der eigenen HiFi-Anlage herauszuhören, als alle Misstöne der Anlage eines Bekannten aufzudecken.

Während beispielsweise ein Diskjockey einen Boom-Car als beeindruckend empfinden wird, kann er einer ausgewogenen High-End-Anlage vielleicht weniger abgewinnen als ein Musiker, der unter Umständen mit dem agressiven Klang der auf gute Sprachwiedergabe gezüchteten und deshalb bassschwachen Autolautsprecher ab Werk nichts anfangen kann.

Fazit: Obwohl die Menschen gleich hören, ist die sozial geprägte Wahrnehmung verschieden.

 René Roland Katterwe nach oben

 
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