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Regional-Codes bei Blu-ray und HD DVD?

16 März 2006

Moderne Zeiten, alte Denke

Die Regional-Codes bei DVD-Spielfilmen sind nicht nur Filmliebhabern und Serien-Fans, sondern auch Vielreisenden ein Gräuel. Nun zeichnet sich ab, dass es bei den DVD-Nachfolgern HD DVD und Blu-ray im Hinblick auf die künstlichen Grenzen keinen Deut besser aussehen wird.

Während interessierte Kunden schon global denken und einkaufen, vermeiden multinationale Filmstudios den Wettbewerb eigener Niederlassungen durch Regional-Codes – auf die effiziente Sprachbarriere setzen sie also eine zusätzliche Beschränkung in Form von Marktregionen auf. Dies soll sicherstellen, dass Kunden möglichst nur für sie vorgesehene DVDs kaufen.

Wer dennoch an Originalversionen von Filmen aus allen Regionen der Erde interessiert ist und keine deutsche Synchronisierung oder Untertitelung benötigt, wird sich also bald nach freischaltbaren Abspielgeräten oder PC-DVD-Laufwerken umschauen. Hersteller von DVD-Playern stehen entsprechend unter Druck, wenn sie Cineasten besondere Abspielgeräte anbieten wollen, gleichzeitig aber Probleme mit den DVD-Lizenzbestimmungen bekommen.

Als Alternative für den Kunden weniger attraktiv ist es, den legal erworbenen Film unter illegaler Umgehung des Kopierschutzes neu und ohne Beschränkungen zu kodieren, um ihn dann abspielen zu können. Über die Grenzen hinweg scheint bisher nur die Porno-Industrie zu denken, die immer recht schnell dabei ist, neue Distributionsformen auszuprobieren.

Cineasten droht nun leider auch bei HD DVD und Blu-ray die ungeliebte technische Trennung der Märkte: Bereits zum Jahreswechsel 2005/2006 war in unbestätigten Blog- und Presseberichten zu lesen, dass die Blu-ray mit Regional-Codes kommen wird – auf der CeBIT 2006 war dazu bisher von Herstellern nichts Gegenteiliges zu erfahren. Bei der konkurrierenden HD DVD sieht es nicht besser aus, auch hier sind Filmunternehmen beteiligt, die am Status Quo nichts ändern wollen. Gegenüber Golem.de gab ein Toshiba-Sprecher auf der CeBIT 2006 an, dass schätzungsweise zwei Drittel der HD-DVD-Unterstützer Regional-Codes befürworten und damit der kommende Weg abzusehen ist.

Für die breite Masse ist die Markttrennung mittels Regional-Codes sicherlich kein Thema. Doch gerade bei der für den Herbst 2006 geplanten Europa-Einführung der Blu-ray und der HD DVD, damit verbundenen noch hohen Investitionen beim Kunden und einer anfangs vermutlich noch geringen regionalen Filmauswahl fällt eine Regionalcode-Beschränkung bei Early Adopters noch stärker ins Gewicht.


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