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Philips macht mit NFC-Technologie das Handy zum Alleskönner

9 Dezember 2004

Philips hat gestern in Hamburg eine neue Technologie vorgestellt mit deren Hilfe das Handy zukünftig vielseitige Aufgaben erfüllen kann. Bei der von Philips maßgeblich mitentwickelten Near Field Communication (NFC) handelt es sich um eine neue, standardisierte Schnitt-stellentechnologie zum kontaktlosen Austausch von Daten zwischen elektronischen Geräten.


Werden NFC-fähige Geräte nahe aneinander gehalten, registrieren sie sich sofort und stellen selbständig fest, wie sie Daten austauschen können. Beispielsweise können so einfach Verbindungen aufgebaut werden, um Bilder von einem NFC-fähigen Handy an ein ebenso NFC-kompatibles TV-Gerät zu übertragen. Ein PDA und ein PC erkennen durch NFC, wie sie Adressbücher synchronisieren können. Ein Handy und ein MP3-Player können damit Musikdateien austauschen. Im Rahmen seiner Forschungs-Pressekonferenz präsentierte Philips zukünftige NFC-Anwendungen, mit denen das Handy zum Alleskönner wird.

Dazu gehören Datenspeicherung, Informationsabruf und -austausch, sowie das Bezahlen von Tickets und Fahrscheinen. “Philips möchte dem Verbraucher in erster Linie einfachen Zugang zu Informationen, Unterhaltung und Diensten bieten – und genau das gewährleistet NFC”, so Dr. Henning Maaß, Projektleiter NFC bei der Philips Forschung in Aachen. Das Unternehmen ist weltweit der einzige Anbieter von NFC-Chips. Erste Produkte mit der NFC-Technologie kommen Anfang 2005 auf den Markt. “Die Philips Forschung in Aachen hat in den letzten zwei Jahren entscheidende Beiträge auf dem Weg zur Standardisierung von NFC geleistet. Damit soll die Kompatibilität zwischen unterschiedlichen Geräten unterschiedlicher Hersteller gewährleistet werden”, so Dr. Robert Gossink, Philips Forschungs-Chef in Deutschland.

Der Hauptvorteil von NFC ist die Einfachheit und Schnelligkeit, mit der Geräte eine sichere, drahtlose Kommunikationsverbindung aufbauen können. Im Gegensatz dazu benötigt der Nahbereichsfunk Bluetooth eine relativ komplizierte Netzaufbau-Prozedur zwischen den Geräten. NFC kann also auch zur Konfiguration anderer drahtloser Technologien wie WLAN oder Bluetooth genutzt werden. Geräte machen sich so schnell und unkompliziert “miteinander bekannt”, bevor auf ein schnelleres Funksystem mit größerer Reichweite umgeschaltet wird.

Ein wichtiger Punkt ist die Frage der Sicherheit, gerade im Bereich kontaktloser Bezahlung. Gemeinsam mit dem Kooperationspartner VISA setzt Philips auf die Entwicklung sicherer Bezahlungsmethoden. So können Besitzer von Mobiltelefonen zukünftig zum Beispiel ihre Konzert- oder Kinokarten bezahlen, indem sie einfach ihr Handy an das Zahlungsterminal halten. Der kontaktlose Chip im Telefon sendet die VISA-Zahlungsdaten zum Terminal und lädt, nachdem die Bezahlung bestätigt wurde, die Eintrittskarten auf das Telefon. Aber auch Flugtickets und Hotelzimmer können bequem über den Heim-PC, eine NFC-fähige Maus und ein NFC-fähiges Handy bestellt und bezahlt werden. Tickets und Flugdaten werden per NFC vom PC auf das NFC-Handy übertragen und dort gespeichert. Das Handy wird dann zum Check-in am Flughafen, beim Boarden sowie beim Einchecken im Hotel genutzt. Auch der Hotelschlüssel kann mittels NFC auf das Mobiltelefon des Hotelgastes übertragen werden, so dass das Handy zum Öffnen der Tür genutzt werden kann. Bei der Abreise kann das Hotel schließlich die Rechnung aufs Handy senden.

Ein NFC-Chip kann sich auch wie eine kontaktlose SmartCard verhalten, wenn ein Controller-Chip mit Verschlüsselungstechnik integriert ist. Philips hat bereits Hunderte von Millionen kontaktloser SmartCards vor allem im asiatischen Raum verkauft, wo sie vor allem zum bezahlen im Nahverkehr benutzt werden. Die Philips Forscher arbeiten an Lösungen zum Beispiel für das Handy: Das NFC-fähige Gerät wird künftig einfach an den Leser gehalten und schon öffnen sich Drehkreuze in U- und S-Bahnstationen.


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