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Greenpeace rügt Elektronikhersteller

8 Januar 2010

Pünktlich zur gerade statt findenden CES hat Greenpeace hat die 14. Auflage des Guide to Greener Electronics veröffentlicht und gibt sich von den Elektronikherstellern enttäuscht. “Wir hatten für die CES 2010 erwartet, dass mehr Produkte zu sehen sein werden, die frei von PVC und bromierten Flammschutzmitteln (BFR) sind”, betont Iza Kruszewska, Greenpeace International Toxics Campaigner.

Doch viele Unternehmen haben eigene Versprechen zum Verzicht auf schädliche Chemikalien gebrochen. Mit Samsung, Dell, Lenovo und LG haben im aktuellen Ranking gleich vier der 18 geführten Konzerne daher einen Strafpunkt erhalten. Für die nächste Auflage droht auch Toshiba dieses Schicksal. Positive Vorbilder dagegen sind besonders Spitzenreiter Nokia und Sony Ericsson.

Dass Greenpeace anlässlich der CES auch Greenwash den Kampf ansagt, ist nicht verwunderlich. So hatte sich Samsung 2009 mit dem Smartphone “Blue Earth” zwar betont grün gegeben. Doch das Modell ist im Produktportfolio des Unternehmens eine Ausnahme. “Samsung ist bei seinen Zusagen zurückgerurert. Ursprünglich wurde versprochen, bis Januar 2010 alle Produkte BFR-frei und bis Jahresende auch PVC-frei zu machen”, kritisiert Kruszewska.

Das hat Samsung einen Strafpunkt eingebracht und ähnliches gilt auch für LG. Statt mit dem geteilten dritten Rang im Ranking zu glänzen, finden sich beide Unternehmen daher nur in einem breiten oberen Mittelfeld. Die ebenfalls für gebrochene Chemikalien-Versprechen gestraften Konzerne Dell und Lenovo finden sich überhaupt im unteren Tabellendrittel. Toshiba, diesmal auf Rang drei des Öko-Rankings, droht in der nächsten Ausgabe ebenfalls weit zurückzufallen. Um das zu vermeiden, müsste das Unternehmen seine Zusage einlösen, bis 1. April 2010 alle Consumer Electronics-Produkte PVC- und BFR-frei zu machen.

“Es ist Zeit, dass über den Verzicht auf toxische Chemikalien weniger geredet und diesbezüglich mehr gehandelt wird”, fordert Casey Harrel, Greenpeace International Toxics Campaigner. Wichtigste Vorbilder sind in dieser Hinsicht laut Greenpeace die Ranking-Leader Nokia und Sony Ericsson sowie der fünftplatzierte Apple. Die beiden letztgenannten Unternehmen nennt Greenpeace auch als wichtiger Unterstützer eines EU-weiten Verbots schädlicher Chemikalien. HP wiederum erntet Anerkennung dafür, dass das Unternehmen in Sachen Chemikalienverzicht wenigstens merkliche Fortschritte macht.

Spitzenreiter Nokia zeichnet sich indes dadurch aus, im Gegensatz zur Konkurrenz gleichmäßig über alle drei Wertungskategorien des Rankings – toxische Chemikalien, E-Abfälle und Energie – zu punkten. Das dürfte aufgrund von Querverbindungen für die Spitzenposition mit ausschlaggebend sein. “Gefährliche Chemikalien aus Produkten zu eliminieren verbessert die Qualität des Rezyklats und damit die Wiederverwertbarkeit. Energieeffizientere Produkte reduzieren den CO2-Ausstoß, sofern zur Energiegewinnung Kohle verbrannt wird, und reduzieren auch toxische Chemikalien”, erklärt Kruszewska.

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