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Grundig: Insolvenz mobilisiert das Unternehmen

1 September 2003


Der Insolvenzverwalter stellt den Restrukturierungsplan vor und sieht mit Hoffnung in die Zukunft. “Ohne die Ausnutzung der Möglichkeiten der neuen Insolvenzverordnung wäre Grundig in diesem Jahr nicht auf der Internationalen Funkausstellung”, erklärte Rechtsanwalt Dr. Siegfried Beck, Insolvenzverwalter der Grundig AG am Donnerstagmorgen im Pressezentrum der IFA. Das Insolvenzverfahren, das am 1. Juli eröffnet wurde, soll nun in drei Phasen voranschreiten. Die erste Stufe, die Verhinderung des Kollapses direkt nach Insolvenzantrag, ist laut Beck bereits erfolgreich abgeschlossen. In der derzeitigen Phase 2 findet eine starke Restrukturierung statt.

Durch das geltende Recht konnte Grundig die Zahlung der Betriebspensionen einem Pensionssicherungsverein übergeben werden. 700 von den rund 1.300 Mitarbeitern wurden in eine Qualifizierungsgesellschaft geführt. Für die circa 100 Auszubildenden des Unternehmens wurde eine eigene Gesellschaft gegründet, die deren Ausbildung bis zum Abschluss sichern soll. Die verbleibenden 500 Angestellten werden das Kerngeschäft fortsetzen. Auch die Schließung des Werkes in Wien habe zu erhöhter Flexibilität des insolventen Unterhaltungselektronikherstellers geführt, erklärte Beck in seiner Rede und führte fort: “Wir müssen das erhalten, was die Kernkompetenz des Unternehmens Grundig ausmacht. Dazu gehören in erster Linie das Vertriebsnetz, die Präsenz auf den Absatzmärkten sowie der volkswirtschaftliche Wert des Unternehmens. All dies wird nur gelingen, wenn wir mit modernen zukunftsweisenden Produkten auf der IFA Flagge zeigen.”

Im dritten Abschnitt des Insolvenzverfahrens sollen für die von der Insolvenz nicht betroffenen Geschäftsbereiche Grundig Business Systems und Car Intermedia System sowie für die in der Aktiengesellschaft integrierten Bereiche Sat-Systeme und Home InterMedia-Systeme – dem eigentlichen Kernbereich von Grundig – neue Investoren gefunden werden.

Auf der IFA zeigt das Unternehmen zahlreiche Neuheiten, die die weiteren Aktivitäten von Grundig verdeutlichen. Auf dem Stand in Halle 23 sind neue Flat-Displays mit LCD- und Plasma-Technologie zu sehen. So wurde die flache Tharus-Serie um Modelle mit 60, 76 und 110 Zentimetern Bildschirm- Durchmesser erweitert. Neu ist die LCD-Einsteiger-Reihe Amira mit 38 und 45 Zentimetern TFT-Display-Durchmesser. Im Sound-Bereich hat das Unternehmen mit dem Ovation CDS 6380 S ein HiFi-Micro-System vorgestellt. Zusätzlich wird ein ähnlich kompaktes Gerät mit MP3-Funktion ausgestellt. Auch Weltempfänger hat Grundig im Programm auf der IFA. Für das Home Theatre gibt es neue DVD-Player, AV-Receiver sowie Set-Top- Boxen.


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