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Ein MÖGLICHES Rezept zur Konstruktion von HaiEnt-Geräten

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Hi zusammen

 

auch wenn ich das Thema kürzlich schon gestreift hatte, wäre ich an Euren Meinungen zu folgender „Rezeptur“ für einen High End-CDP interessiert.

 

Man nehme die Original-Elektronik samt Laufwerk aus einem 900 DM-CDP und verpflanze sie in ein selbst konstruiertes, hübsch anzusehendes Edelgehäuse, an dem diverse Tasten und Buchsen des Original-Gerätes fehlen.

Über den Orignal-Trafo stülpe man eine große Zierhaube mit dem eigenen Firmenlogo; die Schriftzüge des eigentlichen Elektronik-Herstellers auf der Platine werden mit Klebestreifen überdeckt.

 

Man verlange für dieses Gerät 2.800 DM und bringe den Testredakteur eines großen HiFi-Magazins dazu, im Testbericht u.a. zu schreiben:

 

„Wenn nun eine solch renommierte Manufaktur einen kompletten CD-Spieler für gerade mal 2.800 Mark vorstellt, so darf man durchaus argwöhnen, daß hier der gute Name vielleicht ein Produkt schmückt, das außer Haus konzipiert und gefertigt wurde. Doch nichts dergleichen . . . Der . . . ist Marke Eigenbau.“

 

Weiter zum elektronischen Konzept der unverändert übernommenen Platine des 900 DM-CDP:

„gewohnt hochwertige Bauteile . . . Daß auch die Ausgangsstufen geschirmt sind, ist für ein Produkt aus dem Hause . . . ebenso selbstverständlich wie die Verwendung hochwertiger Kondensatoren mit Seidenpapier-Dielektrikum. Wie schon im . . . . wandelt auch hier der „Delta-Sigma“-Baustein von Crystal . . . mit einer Auflösung von 20 Bit . . . “

 

Die Klangbewertung im Test beläuft sich übrigens auf souveräne 95 Punkte, während die gleiche Elektronik im Original-CDP seinerzeit fast 95 Punkte bekam.

 

Wers nicht glaubt:

Audio 7/97, Seite 152 - Test des MBL CDP 1 mit der Elektronik des Marantz CD 67 SE.

 

Die Sache mit dem Crystal-Wandler scheint IMO eine komplette Lüge zu sein, da nichts auf der fotografierten Platine auf einen anderen Wandler als den Original-NPC-Chip hindeutet.

Es sei denn, Crystal hätte einen komplett funktions- und pinkompatiblen Typ im Angebot, der tatsächlich ohne Änderungen der Peripherie gegen den Serien-Chip SM 5872 BS ausgetauscht werden könnte.

 

Ich will damit nicht behaupten, daß alle HaiEnt-Geräte so "entwickelt" und vermarktet werden.

 

Aber andererseits: Warum sollte dies ein absoluter Einzelfall sein :D :D??

 

Und besonders meine Frage an die HiFi-Fans, die sich nicht nur guten Klang, sondern auch gehobenes Design etwas kosten lassen:

Was würdet Ihr sagen, wenn sich herausstellen würde, daß genau Eure "hochwertigen" Komponenten nach diesem Grund-Rezept und mit ebensolchen Design-Gewinnspannen konstruiert wurden?

 

Gruß Ulf

 

 

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Hi,

 

Eine Testzeitschrift benutze ich höchstens dazu mir einen Marktüberblick zu verschaffen, aber alles was mit hören und Gehör zu tun hat, ist ja rein subjektiv und demnach mit MEINEN Ohren zu hören. Da diese aber an meinem Kopf festgewachsen sind :-), kann auch nur ich es beurteilen. Ich stehe den Redakteuren und deren Hirnen entspringenden Artikeln auch aus einem anderen Grund skeptisch gegenüber: (Fast) jede Zeitschrift lebt von Werbung und die wird ja bekanntlich von den Firmen bezahlt. Das passiert allerdings auch nur solang wie keines der getesten Geräte im Test "zerrissen" wird. Ich sehe hier einfach einen "Gewissenskonflikt", der Redakteur kann manchmal garnicht so schreiben wie er will (wenn er denn will), er wird schon vorher von seiner Anzeigenabteilung zurückgepfiffen. Eine Spezies gibt es bestimmt auch noch (aber hoffentlich sehr selten): Der Redakteur der gegen entsprechende Zahlung (möglichst) auf sein eigenes Konto, einen möglichst wohlwollenden Erguss in sein Blatt bringt.

 

Ergo: Meinungen anderer Menschen (gedruckt oder sonstwie) kritisch prüfen! Grundsätzlich helfen gesunder Menschenverstand und kritische Selbst- und Fremdprüfung vor dem Kauf (natürlich neben dem Probehören zuhause) vor unliebsamen Überraschungen.

 

Sollte eine meiner Komponenten nach dem Prinzip konstruiert sein... OK, ich war damals bereit den Preis zu bezahlen und zwar für das Gesamtpaket aus Klang UND Design. Zum Design: Auch bei Möbeln bekommt man teilweise eine fragwürdige Qualität oder ein schlechtes Preis/Leistungsverhältnis, obwohl der Preis etwas ganz anderes suggerieren sollte (Teuer=Gut???). Hier muss wohl jeder für sich selbst entschieden, was er bereit ist für entsprechendes Aussehen zu bezahlen. Und ich glaube an den mündigen Bürger... :-)

 

Gruss

 

Eicke

 

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Hi Eicke ,

 

>Und ich glaube

>an den mündigen Bürger... :-)

 

Ich glaube eher an den fast(!) beliebig lenkbaren Bürger, wenn nur tief genug in die Psycho(/Werbe)-Trickkiste gegriffen wird . . .

und daran, daß der so über den Tisch gezogene Bürger sich viel zu oft schämt (sich selbst und anderen gegenüber), die Geschichte einzugestehen, geschweige denn anzuprangern :D

 

Gruß Ulf

 

 

 

 

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Hallo Ulf,

 

naja, ein mündiger Bürger wird man ja nicht automatisch bei Geburt, nur aus Neugier und Fehlern wird man klug. Aber bei der Scham gebe ich Dir recht, kaum jemand hat den Mut dazu etwas anzuprangern oder einen eigenen Fehler einzugestehen.

 

Gruss

 

Eicke

 

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Hallo

 

Haben ja schon mal kurz diese Geschichten angeschnitten!

Muß Dir vollkommen rechtgeben!

Es liegt doch wohl auf der Hand, daß ein großer Teil der High End Geräte mit der Elektronik der "Großen" ausgestattet ist! Tut aber im Prinzip nichts zur Sache, da es "normaler Mensch" nie merken wird! Den Bericht den Du schilderst. Kann ich nur sagen:"Blöd gelaufen!!" Trotzdem ist es wahschein 99% der Leser nicht aufgefallen. Hab vor kurzem einen DVD-Player-Test gelesen. Hab mich danach wirklich gefragt warum überhaupt Bilder der geöffneten Geräte gezeigt wurden. 6 Player, davon 3 bis auf die Front baugleich. Trotzdem für alle 3 Geräte unterschiedliche Bewertungen. Man konnte sehr schön die Tendenz des Authors zu gewissen Marken herauslesen!

Na ja, wie schon gesagt wurde, ich glaube auch an den mündigen Bürger und der weiß schon was er will!!!

 

Wolfgang

 

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Hi Ulf,

 

um noch eins draufzusetzten: Die Geräte, die nicht nach diesem Motto umgestrickt wurden, sind dann oftmals erst richtig schlecht und unzuverlässig ;-) Es bleibt dabei: HaiEnt befriedigt ganz andere Bedürfnisse als das nach einer möglichst neutralen und zuverlässigen Reproduktion von Musik...

 

Beste Grüsse

 

Viele Menschen würden eher sterben, als damit anfangen, zu denken.

BERTRAND RUSSELL

 

Es gibt Dinge, die sind so falsch, daß noch nicht einmal das absolute Gegenteil richtig ist.

KARL KRAUS

 

 

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Hi Ulf,

 

deine Frage richtet sich nicht an mich, da ich an gehobenem Design kein Interesse habe, aber:

 

Das Rezept ist gut! Ich würd's in Zukunft ganz genauso machen :-)

Ein Gerät mit guten Erbanlagen kaufen (Wandler, Laufwerk) und dann aufbrezeln (Stromversorgung, Cs, OPVs, anti-EMV, etc..).

 

Fachzeitschriften leisten allerdings gerade bei diesem Thema ab und zu gute Dienste, da sie Einblick in die Geräte gewähren, die man so nie bekommen würde (Deckel auf). Es gehört zwar immer noch ein kundiges Auge dazu, um sich ein Bild zu machen, was Show ist und was nicht, aber immerhin...

 

Gruß

Hermann

 

 

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Hi Hermann

 

>Ich würd's

>in Zukunft ganz genauso machen

>:-)

>Ein Gerät mit guten Erbanlagen kaufen

>(Wandler, Laufwerk) und dann aufbrezeln

>(Stromversorgung, Cs, OPVs, anti-EMV, etc..).

 

Das mache ich schon länger . . . allerdings nur für den Privatgebrauch.

 

Du doch auch??? :D

 

Gruß Ulf

 

 

 

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Stell dir folgendes Szenario vor:

 

Man könnte ein HiFi-Gerät entwickeln, z.B. einen CD-Player, bei dem man der Netzeingang schlecht gegen Störungen, z.B. per Netzfilter gehärtet ist. Die Spannungsversorgung wird unterdimensioniert und in der Ausgangstufe finden einfachste Bauelemente Verwendung, die zu einer hohen Empfindlichkeit gegenüber unterschiedlichen Lastimpedanzen führen.

 

Schon hätte man ein Gerät, welches sehr empfindlich auf die Verkabelung sowohl auf Netz- als auch auf Signalseite reagiert. Den einfachen Schaltungsaufbau vermarktet man als „puristisch“ und „auf kurze Signalwege hin optimiert“ (schon mal gelesen, gell?). Das ganze kommt nun in eine massives, verchromtes Gehäuse und wird in kleinen Stückzahlen in Handarbeit hergestellt, was die Herstellung so verteuert, dass man tatsächlich exorbitante Preise für dass Gerät verlangen kann bzw. muss, ohne allzu viel daran zu verdienen und damit als Abzocker dazustehen. Optional bietet man besser konstruierte Zusatznetzteile zur Klangverbesserung an.

 

Sicher wird sich eine HiFi-Zeitschrift finden, die nicht die dürftige Konstruktion bemängelt, sondern das Teil High-Endern empfiehlt, welche über "die Erfahrung verfügen, diese hochsensible Komponente in ihrer Kette zum klingen zu bringen".

 

 

So unwahrscheinlich?

 

Grüße,

 

Uwe

 

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LETZTE BEARBEITUNG AM 24-Jan-2002 UM 11:47 (GMT)[p]Gude!

 

Hm, ich glaube, das Thema passt so ungefähr hierher:

Was gaubt ihr eigentlich, wie die Kostenaufteilung bei der Herstellung eines Gerätes ist? Wenn ich die 'Unverbindliche' sehe, rechne schon mal 30% Abschlag (Versender), und sehe dann die Bauteile, Fertigungskosten, Entwicklungskosten, den Vertrieb, Werbung, Garantiekosten, usw. usf.

 

Meine Frage nun hierzu: Wo kommen die höheren Preise von High-End her? Wenn man es sich überlegt, sind es meiner Meinung nach doch nur die geringeren Stückzahlen, auf die fast alles umgelegt werden muss (die Fertigunskosten in Handarbeit sind natürlich teurer, aber man kann ja keine Fertigungsstrasse auf ein paar Geräte umlegen), die Bauteile sind natürlich teurer, aber man kann ja keine vom Papst gesegneten Kondensatoren für kDM das Stück einbauen...

 

Eure Meinung?

 

Gruss Kobe

 

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Yo Ulf,

 

 

>Das mache ich schon länger .

>. . allerdings nur für

>den Privatgebrauch.

>

>Du doch auch??? :D

 

Jein, meinen CDP habe ich gekauft, als ich vom Tuning noch keinen Schimmer hatte. Das heißt: war eigentlich zu teuer. Ich würde mich heutzutage bei Playern in einem niedrigeren Preissegment umsehen. Bei Verstärkern ist es schwieriger, ohne "Grundsubstanz" geht da halt nix.

 

Ich würde mir jetzt überhaupt nur noch Geräte kaufen, die leicht zu tunen sind. Also mit großzügigen und simplen Gehäusen mit viel Luft drin und keinen oder geringsten SMD-Anteilen.

 

Gruß

Hermann

 

 

 

 

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Hi Kobe

 

man sollte auch nicht vergessen, daß HaiEnt eine Art "man gönnt sich ja sonst nix"-Marktsegment ist.

Im Klartext: ohne gegenüber Massenware deutlich abgehobenen Preis gehört selbst ein noch so perfektes Gerät nicht zur erlauchten Oberliga.

 

Ob sich nun der Preis aus dem angepeilten Image bildet oder umgekehrt, vermag ich nicht so richtig einzuschätzen :D

 

Allerdings gehe ich davon aus, daß die Gewinnspannen pro verkauftem HaiEnt-Gerät nicht nur als konkreter Betrag, sondern durchweg auch als prozentualer Aufschlag auf die Fertigungskosten sicherlich weitaus höher sein dürften als bei Brot-und Butter-Produkten.

 

Oder glaubst Du etwa, daß MBL im Eingangs-Beispiel pro Laufwerk+Elektronik des CD 67 den Listenpreis (900,-) abzüglich Gehäuse bezahlt?

Ich gehe aus dem Bauch heraus mal von maximal 200 DM fürs Innenleben des besagten CDP 1 aus. Also verkaufen sie ihr Gehäuse "für netto 2.600 DM".

Abzüglich dessen Herstellungskosten verbleiben sicherlich mehr als 2.000 DM Reingewinn pro verkauftem CDP 1 - wohlgemerkt gegenüber einem Listenpreis von 900 DM für die gleiche Elektronik im Marantz-Gehäuse!

 

Bei solcher Preisgestaltung lassen sich auch Kleinserien-Aufschläge im Bereich der Fertigungskosten IMO locker verschmerzen :D

 

Gruß Ulf

 

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Hi Ulf,

ich habe des öfteren schon erlebt, daß ein Kunde, der ein hochwertiges Gerät kauft selbstverständlich einen Satz hochwertige Kabel mitkauft.

 

Die meisten SL-Käufer nehmen ja auch gleich Fußmatten vom Benz-Händler mit ohne sich zu erkundigen ob´s diese bei ATU nicht preiswerter gäbe...

GrußOny

 

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Hi Uwe

 

nun demontiere hier doch nicht auch noch den Nimbus der Upgrade-fähigen Teile!

. . . sonst fallen womöglich noch mehr Leute vom Glauben ab :D :D :D

 

Was die Methode angeht, kann ich mir Strategien dieses Strickmusters ohne weiteres vorstellen - denn für Geld machen Menschen bekanntlich alles, und für mehr Geld auch mehr als alles ;-)

 

Gruß Ulf

 

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Hmmm, ich fühle mich gerade an meine Anlage erinnert... Cyrus und ihre Zusatznetzteile. Aber da hat (auch) das Auge mitgekauft. Ob man die auch in den Topf werfen kann???

 

Einsichfragender

 

Eicke

 

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Hi,

 

wenn man das hier so liest, kommt es einem vor, als müssten sich einige Leute gegenseitig versichern, wie clever sie doch sind, aber auch ja kein High-End zu kaufen :D.

 

Deshalb erlaube ich mir, erst einmal auszusprechen, was Euch allen so unübersehbar auf der Seele liegt: Bravo, Jungs, das macht Ihr super, das ihr mit CD67 und Konsorten hört! Bravo, Bravo, Bravo :D.

 

Nun zu einigen Einzelheiten. Dass Du, Ulf, von Kalkulation nun gar keine Ahnung hast, verrät schon dieses schöne Rechenexempel:

 

>Ich gehe aus dem Bauch heraus

>mal von maximal 200 DM

>fürs Innenleben des besagten CDP

>1 aus. Also verkaufen sie

>ihr Gehäuse "für netto 2.600

>DM".

>Abzüglich dessen Herstellungskosten verbleiben sicherlich mehr

>als 2.000 DM Reingewinn pro

>verkauftem CDP 1 -

>wohlgemerkt gegenüber einem Listenpreis von

>900 DM für die gleiche

>Elektronik im Marantz-Gehäuse!

 

Wunderbar, kann man da nur sagen. "Reingewinn"! :D

 

Reingewinn ist das, was nach Abzug aller Steuern übrig bleibt.

 

Rechnen wir also mal nach, was der böse, böse Übeltäter MBL so übrig behält:

 

2.600 minus 16% Umsatzsteuer macht netto ca. 2241,-DM.

 

Davon hätte der Händler auch gerne was, sagen wir, 50% Spanne. Bleiben 1.500 für MBL. Dieser EK erscheint mir zwar sehr hoch, aber seis drum.

 

Gehen wir halt davon aus, das MBL so ein richtiger Blutsaugerladen ist - wie alle High-End Hersteller :D.

 

Von diesen 1500,-DM müssen noch einige Dinge bezahlt werden. Fangen wir also an:

 

Innenleben CDP - 200,-DM.

Gehäuse, ich übernehme mal Deine Kalkulation, 400,-DM.

 

Verpackung, Bedienungsanleitung, Fernbedienung etc., 50,-DM

 

 

 

Wohlgemerkt, alles reine Materialkosten. Hand angelegt hat da noch niemand.

 

Das kommt jetzt und muss von den verbleibenden 650,-DM bezahlt werden.

 

Von diesen 650,-DM müssen Leistungen bezahlt werden. Wie z.B. der Vertrieb, die Montage, die Endkontrolle, der Buchhalter, der die Kalkulation zusammenstellt.

 

Übrigens, MBL produziert in Berlin und beschäftigt Leute, die brav in unsere Sozialversicherungssysteme einbezahlen. Schon alleine deshalb muss ein CDP teurer sein als aus China :D.

 

Hinzu kommen die Fixkosten des Betriebes, die ebenfalls in die Kalkulation einbezogen werden müssen: Raummiete, Raten für Maschinen, Energiekosten.

 

Nicht zu vergessen die Kosten für Werbung etc. pp.

 

Wenn wir also großzügig sind und davon ausgehen, das all das für 350,-DM pro CDP abgegolten werden kann, verbleiben 300,-DM.

 

Diese 300,-DM werden dann versteuert. Und das, was dann übrig bleibt, ist der Reingewinn.

 

Anders ausgedrückt: MBL bleibt gar nichts anderes übrig, als bei Marantz einzukaufen, um ihrer Kundschaft das zu geben, was sie will: einen CDP, der nicht so aussieht wie anderen Kisten, die zu tausenden in Pro-Markt und Co. herumstehen und irgendwo in Asien zu Billigtarifen zusammen geschraubt werden. Und dann verschifft werden - auf Pötten, wo die Besatzungmitglieder 300 Euro im Monat verdienen :D.

 

Aber ich kann das alles schon verstehen: Hauptsache, man hat ein Feindbild, das einem über den Tag hinweghilft.

 

Hier ist es die böse High-End Industrie. :D

 

Junge, Junge, Junge.

 

Hört Euch mal ne gute Anlage an, Ihr Neidhammel! :D

 

 

Ludger

 

 

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LETZTE BEARBEITUNG AM 25-Jan-2002 UM 11:00 (GMT)[p]Gude!

 

Ja, und die sonstige Hifi-Industrie fertigt nur in Billiglohnländern, wo Lohnsklaven für 2-3 $ am Tag im Akkord schuften, von einem Aufseher mit der Peitsche angetrieben (und tolle Field Hollers singen; die Jungs haben noch den Blues, Baby!). Davon abgesehen sind die Besitzer natürlich richtige Bonzen, zahlen keine Steuern, von Sozialabgaben wissen sie nicht mal, was es ist, usw. usf.

 

Gruss Kobe

P.S.: Hab' ich's geschafft, und das Niveau von deinem Artikel unterboten? Bitte, bitte sag ja!

P.P.S.: Natürlich wissen die 'Grossen' auch nichts von Konkurrenzdruck, Händlerspannen, Werbung, Produktionskosten (und eine Fertigungsstrasse kostet schon ein paar Mark), Entwicklungskosten (und die Entwickeln wirklich!), Gebäudekosten, Abschreibungen,...

P.P.P.S.: Wenn sich der HighEnd-Sektor nicht lohnen würde, warum versuchen dann immer neue Firmen da Geld zu machen?

 

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Gast DB

... macht mbl sogar Miese an dem Player? Und weil's Menschenfreunde sind, tun sie das trotzdem?

 

>>Hört Euch mal ne gute Anlage an, Ihr Neidhammel!<<

Anlage? Ich hör mir lieber gute Musik an.

 

MfG

 

DB

 

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Gude!

 

Ja, mit der Preisbildung hast du schon z.T. recht. (Vor allem das 'Vertraue deinen Ohren'-Gelabber, und wenn man das Gelabber hört, kommt immer die 'Teuerer gleich Besser'-Philosophie raus ('Ja, das Kabel, der CDP, der Amp ist schon gut, aber wenn du erst mal die Nummer grösser gekauft hast, DANN geht die Post ab!'), siehe auch die 'Bestenlisten'. Das Zeug MUSS schon teuer sein, sonst ist es ja Schrott (am Besten noch in Verbindung mit irgendwelchem technischen Gelabber, das kommt immer gut; wobei das auch in anderen Bereichen Standard ist). Am lustigsten finde ich aber immer noch den Spruch 'Wir wecken Emotionen' oder so ähnlich, das ist ja fast schon Pervers, bei mir weckt immer noch die Musik Emotionen, und kein Amp.

Aber es gibt ja (m.E.) auch seriöse Firmen in höherpreisigen Sektoren, die wirklich Geld in Entwicklung usw. stecken, und deren Verarbeitung an Massenfertigung rankommt (nicht zu verwechseln mit einer 15 mm starken verchromten Frontplatte), liegt das nicht an den niedrigen Stückzahlen, dass die so teuer sind, oder am Image (nur teuer ist gut).

 

Gruss Kobe

 

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Hi,

 

>Ja, und die sonstige Hifi-Industrie fertigt

>nur in Billiglohnländern, wo Lohnsklaven

>für 2-3 $ am Tag

>im Akkord schuften, von einem

>Aufseher mit der Peitsche angetrieben

>(und tolle Field Hollers singen;

>die Jungs haben noch den

>Blues, Baby!). Davon abgesehen sind

>die Besitzer natürlich richtige Bonzen,

>zahlen keine Steuern, von Sozialabgaben

>wissen sie nicht mal, was

>es ist, usw. usf.

 

Das habe ich jetzt nicht verstanden, wenn ich ehrlich bin. Es geht doch in diesem Thread um die Machenschaften von MBL und Konsorten, oder? :D

 

Und da wird die Behauptung unwidersprochen hingenommen, übrigens auch von Dir, das von einem Verkaufspreis von 2.600 DM ein "Reingewinn" von 2.000 DM übrig bleibt.

 

Sorry, ich hatte irgendwie das Gefühl, da man korrigierend eingreifen zu müssen - auch, wenn es nicht in das Weltbild hier passt ;-).

 

>P.S.: Hab' ich's geschafft, und das

>Niveau von deinem Artikel unterboten?

>Bitte, bitte sag ja!

 

Aber gerne: Ja!

 

Wenn die Argumente ausgehen, muss es das Niveau richten, gell?

 

Kinder, Kinder...

 

Gruß

 

Ludger

 

 

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Huhu Ludger,

 

ich möchte hier nur die Zahlen korrigieren, die ich selbst verstehe.

 

Also: Verkaufspreis des MBL CDP 1 = 2.800 DM

 

- abzüglich CDP-Elektronik (angenommen mit 200 DM)

 

Verbleiben 2.600 DM Einnahmen für die Herstellung des Gehäuses incl. Material und Einbau der Elektronik.

 

Meine Kostenschätzung für 1 Gehäuse:

Materialwert : 100 DM

Herstellungszeit (Lohn) max. 2 Stunden = 200 DM.

Betriebskosten für Werkzeuge, Maschinen bei der Gehäuseherstellung = 100 DM.

 

Einbau der Elektronik (in maximal 15 Minuten erledigt): ca. 30 DM

 

Verbleiben mit diesen Vermutungen 2.170 DM als -nennen wir es mal "Überschuß"- aus jedem verkauftem CDP 1.

 

Auch hier nochmal die Gegegnüberstellung zum Listenpreis von 900 DM für die gleiche Elektronik im Marantz-Gehäuse, aus denen Marantz erstmal sämtliche Produktions- und Transportkosten begleichen muß!

 

So, jetzt kannst Du nochmal kommen mit Korrekturen meiner Schätzungen :D

Daß MBL aus solchen Geschäften bitteschön auch Steuern usw. abdrücken soll, ist klar. Daher war meine Wortwahl "Reingewinn" kaufmännisch wohl nicht korrekt. Sorry.

 

Und wenn Du MBL schon in Schutz nimmst: Was sagst Du denn zu dem Vera****er-Artikel in der Audio?

Glaubst Du, die detaillierten Beschreibungen würden nicht auf Verlautbarungen von MBL beruhen, sondern wären "einfach so" aus der Feder des Redakteurs geflossen?

 

Gruß Ulf

 

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Nur mal kurz zum Thema "Preisfindung":Ich habe meinen CD-Player(Nakamichi)zum Händler-EK für 1000 DM gekauft,sonst kostet er 4000 DM.Nach ablauf der Garantiezeit Deckel auf:Laufwerk aus Plastik,Chinch-Buchsen Billigteile(50 cent bei Conrad an der Bauteiletheke)Gehäuse dünnblech!Was kostet da 4000DM?

 

Das Teil hat nicht mal einen optischen Digitalausgang!

 

Na ja,hab zum Glück nur 1000 DM bezahlt!

 

GRUSS AN ALLE HAI-ENTER(Locker bleiben!)

 

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Hallo Ulf,

jetzt wird es ja witzig! Ludger hat eine absolut logische Kette mit vielleicht hier und da etwas hohen Werten (Herstellungskosten Gehäuse) aufgebaut, und Du strickst dir das ganze wieder für deine Welt passend. In Deutschland wird nach wie vor MwSt. gezahlt. Die Händler-Marge mit 50% halte ich auch nicht gerade für unrealistisch. Und wenn MBL ihren CDP nicht mindestens 2.000 mal verkauft (was ich zu bezweifeln wage), sind die Kosten für Fertigungsmaschinen, Material mit Sicherheit höher als 100 DM.

Marantz hat seinen CD67 mit Sicherheit weltweit im hohen 5-stelligen-Stückzahlen-Bereich verkauft, und die kleineren Modelle hatten auch alle die selben Gehäuse. Der Transport findet mit Sicherheit nicht in 10er-Chargen statt, sondern da werden eher Stückzahlen im Tausender-Bereich mit einem Schiff transportiert auf Paletten. Da werden die Transport-Kosten natürlich auch zu einem Witz. Und das Marantz die Geräte dieser Preiskategorie in Normal-Lohn-Ländern bauen lässt, wage ich schwer zu bezweifeln. Aufgrund der Produktionsmassen von Marantz, würde ich gerne mal wissen, wer den höheren prozentualen Reinertrag hat. MBL oder Marantz? Ich tippe klar auf Marantz! Und das jetzt mal verkaufte Stückzahl? Klingelts???

 

Gruß

Fixel

 

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Hallo Eicke,

tja, für einen Ringkern-Trafo und ein paar Elkos + das eine oder andere Bauteilchen hier und da einen Listenpreis von 1200 Märkern zu verlangen ist schon frech, besonders, da das Einheitsgehäuse bei Cyrus mit Sicherheit nicht mehr die Welt kostet. Hätte man ein größeres Gehäuse genommen, das PSX gleich in die Komponente eingebaut hätte es nur 300 Märker mehr gekostet. Dumm gelaufen.

Aber der Spieltrieb will ja befriedigt werden! Und halbe Baubreite sieht ja auch hübsch aus.

 

Gruß

Fixel

 

PS: Weißt ja von wem es kommt ;-)

 

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Hallo Fixel,

 

was hätte ich denn sonst in das "Designrack" HARK stellen sollen? Irgendwie muss das doch voll werden... Mit nur 3 Geräten sieht das doch nix aus.

 

Gruss

 

Eicke

 

P.S. Und jetzt klingt's erst... Ein Traum ;-)

 

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