Jump to content
HiFi Heimkino Forum
Melde dich an, um diesem Inhalt zu folgen  
DC

Relais Kontakte und deren Zuverlässigkeit

Recommended Posts

Hi Leute,

 

seit geraumer Zeit beschäftigt mich schon ein Gedanke, der sich mit der Thematik der Relais und hier besonders der Lastrelais befasst. Wie belastungsfähig sind die Kontakte der Lastrelais wirklich? Ich will dazu mal als Beispiel die Anwendung von Lautsprecherabschaltung anführen.

 

Wenn in einem Hochleistungsverstärker in der Folge auch hohe Srtöme fließen können, sollte das Ausgangsrelais auch entsprechend kräftig ausgelegt sein. Nun kann man davon ausgehen, dass die Hersteller da schon das richtige Material verbauen. Wenn ich mir dann aber mal diverse Relais in soclhen Geräten ansehe, überkommt mich ein gewissen Unbehagen.

 

Da sind Relais verbaut, die so gar nicht den Eindruck erwecken, als würden die wirklich große Ströme verkraften. Wenn man dann noch ganz allgemein betrachtet, dass ja immer mit schön dicken Leitungen die Verkabelung gemacht wird, die dann auch an die Ausgangsrelais geführt werden, dann aber die eigentlichen Kontakte nur eine relativ kleine Oberfläche besitzen, dann sollte man spätestens hellwach werden.

 

Und so hat sich mir die Frage gestellt, was man bei den Relais machen kann, um mit herkömmlichen Mitteln ein Maximum an Betriebssicherheit zu bekommen und der Leitungsquerschnitt auch an den Kotakten selbst nicht endet. Eine Möglichkeit ist die parallelschaltung mehrerer Kontakte mit notfalls auch mehreren Relais, wobei dann aber nicht sicher gestellt werden kann, dass dabei auch alle Kontakte gleichzeitig schalten. Die Mechanik ist hier ein fast unüberwindbares Problem.

 

Für eines meiner Projekte habe ich mich daher entschieden, "das" Lautsprecherrelais aus gleich 4 Relais mit je 2 x 8 A Schaltfähigkeit parallel zu schalten. Das macht dann immerhin 64 A Stromfähigkeit und bedingt durch die Menge der parallelen Kontakte sollten auch die geringen Kontaktflächen einigermaßen in den Griff gebracht sein. Da hier dann auch 8 Kontakte schalten, besteht zumindest eine kleine Chance, dass einige davon annähernd gleichzeitig schalten.

 

Das Ganze mag vielleicht übertrieben aufwendig erscheinen, aber es gibt mir zumindest das beruhigende Gefühl, etwas mehr gemacht zu haben. Die Kontaktverluste sollten damit auch deutlich verringert sein und das wiederum kommt dem Dämpfungsfaktor der gesamten Endstufe positiv entgegen.

 

Was sagt Ihr zu diesen Überlegungen?

 

Klausi

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Eine weitere Überlegung ist mir da noch eingefallen. Wäre es sinnvoll, für den Job "Lautsprecher schalten" die gut erhältlichen KFZ-Relais zu nehmen? Zum Einen sind die recht preiswert, zum Anderen bieten sie mit dem 30 A Kontakt eine interessante und sehr belastungsfähige Alternative.

 

Was ist Eure Meinung dazu?

 

Klausi

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Hallo Klaus,

sicher wäre es vorteilhaft es überhaupt nicht zu hohen Abschaltströmen

kommen zu lassen, indem man den Verstärker zuerst vom Eingangssignal trennt.

Betreff der Kontaktbeschaffenheit ist mir auch keine Relaisausführung bekannt,

die spezielle Eigenschaften für Audio hat.

Anders ist es bei Kleinleistungsrelais für Telekommanwendungen, die

spezielle Eigenschaften für Audioübertragungen haben.

 

Ich besitze übrigens einen dicken Posten von Relais, auch von denen für KFZ.

Falls du daran interessiert bist sende eine PN.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Hallo Klaus,

sicher wäre es vorteilhaft es überhaupt nicht zu hohen Abschaltströmen

kommen zu lassen, indem man den Verstärker zuerst vom Eingangssignal trennt.

Das ist für mich schon selbstverständlich, aber was ist dabei mit den Kontakten, auch wenn sie nicht unter Last schalten? Was sagst Du zu dem Gedanken mehrere Kontakte parallel zuschalten, um die Lastverteilung zu verbessern und Kontaktverkluste zu verringern? Das ist ja einer meiner Hauptpunkte zu dem Problem.

 

Betreff der Kontaktbeschaffenheit ist mir auch keine Relaisausführung bekannt,

die spezielle Eigenschaften für Audio hat.

Ich denke nicht, dass man für Audio mit Leistung spezielle Kontakte braucht. Die sollten generell gut sein, was für mich aber auch selbstverständlich ist.

 

Anders ist es bei Kleinleistungsrelais für Telekommanwendungen, die

spezielle Eigenschaften für Audioübertragungen haben.

Die sind aber leider nicht für den Leistungsjob geeignet, so gut auch der Gedanke hinter Qualität sein mag.

 

Ich besitze übrigens einen dicken Posten von Relais, auch von denen für KFZ.

Falls du daran interessiert bist sende eine PN.

Das wird durchaus diskussionsfähig, wenn wir das Thema zu einem brauchbaren Ergebnis führen können. Mir ist es bei sowas auch sehr wichtig, dass die Anschlussmöglichkeiten adäquat sind. Das dürfte ja auch andere Leute mit vergleichbaren Situationen interessant sein.

 

Klausi

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

:Thinking: Relais parallel schalten ist

eigentlich nur ein Problem des Aufwandes und Platzbedarfs.

Wenn du da ein besseres Gefühl hast........

Bei der parallelschaltung nutzen die Kontakt seriell ab,

da immer eins schneller ist. :Thinking:

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Hallo zusammen,

 

da hat der Klaus ein sehr interessantes Thema angesprochen, zumal ich mich mit der Thematik notgedrungen selbst schon beschäftigen musste. :Cry:

 

Ich hatte das Problem, dass meine NAD 2100 Endstufen Ärger mit eben den besagten Lastrelais gemacht haben. Diese waren nämlich ab Werk von miserabler Qualität. Die Folge war, dass die Relaiskontakte durch Oxidation so hohe Übergangswiderstände gebildet haben, dass die Musik schlicht nicht mehr aus dem Lautsprecher zu hören war.

 

Da ich die NADs im Bi-Amping fahre, war die Problematik im Hochtonbereich stärker ausgeprägt, da die dort fließenden Ströme nun einmal deutlich geringer sind als im Mittel/Tieftonzweig. Der dort vorhandene höhere Stromfluss hat sich also unter dem Strich eher positiv auf die Kontakte ausgewirkt, übertrieben gesagt selbige "freigebrannt".

 

Jedenfalls musste eine Lösung her. Die Original Relais hatten gewöhnliche 2x Ein, 5A, 250V Kontakte und waren nicht besonders gekapselt oder gar waschdicht oder so, auch das Kontaktmaterial war für den Verwendungszweck "Audio Signale" offensichtlich ungeeignet. Auch das gelegentliche Reinigen der Kontakte (durchziehen mit Fliesspapier) hat nicht lange geholfen, die Probleme waren schnell wieder da. Ich habe lange gesucht und tatsächlich vernünftige Relais in derselben Bauform gefunden. Voll gekapselt, maximaler Strom 8A und mit gutem Kontaktmaterial (Kleinsignal geeignet, habe aber vergessen, was es genau war). Die waren zwar nicht wirklich günstig, haben sich aber gelohnt. Seit Jahren ist jetzt alles bestens!

 

:Idea: Aus dem Vorfall habe ich jedenfalls gelernt, bei der Auswahl von Lastrelais auf folgendes zu achten::Idea:

1. minimalst möglicher Übergangswiderstand der Kontakte durch geeignetes Kontaktmaterial

2. ausreichende Stromfestigkeit der Kontakte wegen möglicher Maximalaussteuerung des Verstärkers, I= Quadratwurzel aus (P sinus / R)

3. voll gekapselte Bauform wegen Kontakt-Oxidation

Wenn es dann noch mechanisch passt und die Spulenspannung stimmt, alles prima!

 

Der Gedanke, mehrere Relais parallel zu schalten, ist daher nicht ganz von der Hand zu weisen. Jedenfalls ist dadurch der gesamte Übergangswiderstand geringer und die Strombelastbarkeit steigt.

Die anderen Dinge sollten allerdings auch passen, sonst ärgert man sich irgendwann nur, muss ja nicht sein. Aus dem Grund würde ich eher ein perfektes Relais nehmen als mehrere nicht so geeignete parallel. Die Verwendung von KFZ-Relais halte ich für diesen Zweck jedenfalls für sehr fragwürdig. Geringe Übergangswiderstände und gutes Kontaktmaterial sucht man dort meines Wissens jedenfalls vergebens.

Ich lasse mich aber gerne eines besseren belehren. Wenn jemand andere Infos hat, nur her damit!

 

Beste Grüße

 

Martin

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Hallo Martin,

ein interessanter Bericht.

Vielleicht ist das Problem verbreiteter als wir glauben.

 

An die Oxidation der Kontakte dachte ich noch gar nicht.

Dürfte vermutlich auch nur das Problem sehr preiswerter Ausführungen zu sein.

Ich werde bei mir Zuhause mal einen Blick auf die Relais werfen, sofern möglich.

Deine Annahme, Betreff der Kleinsignal- Eigenschaften, ist ja auch das Thema der

Telekom Relais

Z.B.:

Kontaktart gegabelt crossbar

Kontaktmaterial Ag-Pd-Legierung, vergoldet

Kontaktwiderstand max. (Neuwert) 50mOhm

 

Vielleicht sollte man die Relais kombinieren?

Dann müsste man zuerst das Signal vom Eingang trennen,

dann das Telecom Relais und zuletzt das Leistungsrelais.

Und in umgekehrter Richtung zuerst das Leistungsrelais,

dann das Telekom Relais und zuletzt das Eingangsrelais.

Dazu eine erforderliche Schaltung die das steuert.

Was meint ihr ? :Straight Face:

  • Like 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Der Gedanke, mehrere Relais parallel zu schalten, ist daher nicht ganz von der Hand zu weisen. Jedenfalls ist dadurch der gesamte Übergangswiderstand geringer und die Strombelastbarkeit steigt.

Meine Gedanken dazu....

 

Die anderen Dinge sollten allerdings auch passen, sonst ärgert man sich irgendwann nur, muss ja nicht sein. Aus dem Grund würde ich eher ein perfektes Relais nehmen als mehrere nicht so geeignete parallel. Die Verwendung von KFZ-Relais halte ich für diesen Zweck jedenfalls für sehr fragwürdig.

 

Geringe Übergangswiderstände und gutes Kontaktmaterial sucht man dort meines Wissens jedenfalls vergebens.

Das macht mich jetzt aber doch etwas stutzig. Gerade im KFZ Bereich ist man doch genau darauf angewiesen, das beste Material zu verwenden, weil dort die Feuchtigkeit der größte Feind ist und sehr lange Lebensdauer das wichtigste ist. Aus der Sicht sollten doch die KFZ Relais eigentlich die besten Vorrausetzungen mit sich bringen. Das musst Du mir aber doch mal genauer erklären. :Bring It On:

 

Ich lasse mich aber gerne eines besseren belehren. Wenn jemand andere Infos hat, nur her damit!

 

Beste Grüße

 

Martin

Hier sollte niemand eines Besseren belehrt werden. Das Gegenteil ist eher gefragt. Etwas lernen können, wenn man es noch nicht weiß ist doch mit der Sinn solcher Foren. Für de Zweck geeignete Infos würde ich auch sehr begrüßen.

 

Noch mal zu den KFZ Relais. Der einzige Grund, der mir einfallen könnte, warum die nicht gerade den besten Ruf in Sachen Audio haben, das sie von der Industrie bewusst "billig" produziert werden, damit man sie öfter wechseln muss und somit schön Kasse gemacht werden kann. Alles andere passt aus der anwendungstechnischen Sicht nicht dazu. Das müssen wir jezt aber doch mal "ausdiskutieren".

 

Klausi

  • Like 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Mir ist es übrigens auch immer ein Dorn im Auge, wenn ich über die meisten Anschlussmöglichkeiten nachdenke. Die werden entweder zum Einlöten mit entsprechend "dünnen Pinnchen" versehen, was definitiv kein großer Querschnitt ist, oder sie haben die "AmpStecker" bei denen die Flachsteckhülsen mit "mächtig dicken Kabeln" verpresst werden.

 

Dumm nur, dass genau diese Hülsen in der Regel recht dünnes Formblech haben, was wiederum gegen den Querschnitt spricht. Da helfen auch keine dicken Kabel und der Kabelaufnahmebereich an der Hülse mehr. Das Blech ist und bleibt sehr dünn und ist mir somit ein Dorn im Auge.

 

Die einzige für mich akzeptable Verbindungsmöglichkeit sehe ich in kraftvollen Schraubanschlüssen für Kabelringschuhe. Diese werden bei ansonsten interessanten Relais leider viel zu selten angeboten. Und wenn, dann stimmt oft die Spulen Spannung nicht und man kann die Sache gleich wieder vergessen.

 

Es ist bei hohen Lasten echt ein Dilemma und scheinbar ohne Ausweg. Aus dieser Not heraus habe ich bisher die "Vielkontaktmethode" favorisiert. Wie schon gesagt ist dabei der Gesamtwiderstand der Kontakte relativ gering. Zugleich wird der Strom über die vielen Kontakte verteilt, so dass hier die Einzelbelastung erträglich wird. Nur das vermaledeite Anschlussproblem bleibt noch offen.

 

Es gibt da ja noch die Methode mit dem Holzhammer: Drehstromschütze mit 30-100 A Lastfähigkeit. Deren Kontakte sind auf "Vielschaltvorgänge" hin konzipiert und vertragen wirklich eine Menge. Aber die Dinger im Hifibereich :Thinking: ich weiß nicht :Rolling Eyes:

 

Klausi

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Vielleicht sollte man die Relais kombinieren?

Dann müsste man zuerst das Signal vom Eingang trennen,

dann das Telecom Relais und zuletzt das Leistungsrelais.

Und in umgekehrter Richtung zuerst das Leistungsrelais,

dann das Telekom Relais und zuletzt das Eingangsrelais.

Dazu eine erforderliche Schaltung die das steuert.

Was meint ihr ? :Straight Face:

Wie meinst Du das genau? Ich meine jetzt schaltungstechnisch. Soll hier ein Relaiskontakt das nächste Relais schalten oder sollen die Kontakte der Relais hintereinander geschaltet sein? Letzteres kann es ja nicht sein...... Da hätten wir ja wieder die Verluste im Spiel.

 

Klausi

  • Like 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Das macht mich jetzt aber doch etwas stutzig. Gerade im KFZ Bereich ist man doch genau darauf angewiesen, das beste Material zu verwenden, weil dort die Feuchtigkeit der größte Feind ist und sehr lange Lebensdauer das wichtigste ist. Aus der Sicht sollten doch die KFZ Relais eigentlich die besten Vorrausetzungen mit sich bringen. Das musst Du mir aber doch mal genauer erklären. :Bring It On:

 

Mach ich doch gerne. :D

Ich glaube nämlich nicht, dass im KFZ Bereich das beste Kontaktmaterial verwendet wird. Wer mal eins geöffnet hat, wird das leicht selbst feststellen können. Die eigentlichen Kontaktflächen bestehen auch noch aus Kohle, was sicher nicht den geringst möglichen Übergangswiderstand sicherstellt.

Dazu kommt noch, dass die Teile leider nicht so dicht sind, wie man annehmen sollte. Entweder ist das Metallgehäuse zum Boden hin nur umgebördelt, oder ein Kunststoffgehäuse auf den Boden aufgeklipst. Hermetisch versiegelt ist da jedenfalls nichts. Vielleicht gibt es hier auch besseres, aber ich kenne jedenfalls nur diese Ausführungen. Auch ich würde sie als "von der Industrie bewußt billig hergestellt" bezeichnen, damit sie nicht ewig halten.

Dafür sind sie gut geeignet für hohe Ströme, wie sie hier natürlich bei den typischen Verbrauchern für 12V auch des öfteren auftreten.

 

 

Hier sollte niemand eines Besseren belehrt werden. Das Gegenteil ist eher gefragt. Etwas lernen können, wenn man es noch nicht weiß ist doch mit der Sinn solcher Foren. Für de Zweck geeignete Infos würde ich auch sehr begrüßen.

 

So hatte ich das ja auch gemeint. Niemand weiß alles, und für Hilfe bin ich immer dankbar. Wenn sich dabei rausstellt, dass ich falsch liege, um so besser, dass mir das mal jemand sagt und ich meinen Irrglauben korrigieren kann! Man lernt nie aus... :Thinking:

 

 

Vielleicht sollte man die Relais kombinieren?

Dann müsste man zuerst das Signal vom Eingang trennen,

dann das Telecom Relais und zuletzt das Leistungsrelais.

Und in umgekehrter Richtung zuerst das Leistungsrelais,

dann das Telekom Relais und zuletzt das Eingangsrelais.

Dazu eine erforderliche Schaltung die das steuert.

Was meint ihr ? :Straight Face:

Wie meinst Du das genau? Ich meine jetzt schaltungstechnisch. Soll hier ein Relaiskontakt das nächste Relais schalten oder sollen die Kontakte der Relais hintereinander geschaltet sein? Letzteres kann es ja nicht sein...... Da hätten wir ja wieder die Verluste im Spiel.

 

So, wie ich das verstanden habe, ist eine Parallelschaltung von zwei Kontaktsätzen verschiedener Relais gemeint. Eines für den niedrigen Übergangswiderstand (Kleinsignal), das andere für die hohen Ströme.

Die Frage ist nur:

Wie will man dem Strom beibringen, wenn beide Relais angezogen haben, bei großem Stromfluss über die einen, bei geringen Stromfluss bitteschön über die anderen Kontakte zu fließen? :Confused:

 

Man könnte natürlich eine Schaltung entwickeln, die bei Abruf einer definierten Ausgangsleistung des Verstärkers das Relais für die hohen Ströme dazuschaltet, und sobald dessen Kontakte geschlossen sind das andere Relais für die kleinen Ströme abfallen lässt. Das Ganze natürlich auch in die andere Richtung. Ob das allerdings so praktikabel ist bzw. das Relais-Geklacker komplett von der Lautstärke der Musik übertönt wird? Und, würde der Aufwand tatsächlich etwas bringen in Bezug auf: hört man das?

Der einzige praktikable Weg wäre doch wahrscheinlich, eine getrennte Endstufe für Hoch- bzw. Tief/Mitteltonbereich zu verwenden, mit je einem eigenen Relais am Ausgang. Womit wir wieder beim Bi-Amping wären...

 

Beste Grüße,

 

Martin

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

So, wie ich das verstanden habe, ist eine Parallelschaltung von zwei Kontaktsätzen verschiedener Relais gemeint. Eines für den niedrigen Übergangswiderstand (Kleinsignal), das andere für die hohen Ströme.

Die Frage ist nur:

Wie will man dem Strom beibringen, wenn beide Relais angezogen haben, bei großem Stromfluss über die einen, bei geringen Stromfluss bitteschön über die anderen Kontakte zu fließen? :Confused:

Also das ist doch schon von der Physik vorgegeben und allgemein bekannt: Der Strom - egal wie groß - sucht sich immer und ganz "autark" den Weg des geringsten Widerstandes. Das ist dann bei verschiedenen Kontaktarten das Dilemma. Da erscheint mir die Mehrfach- und Gleichkontaktierung doch die bessere Wahl zu sein.

 

Man könnte natürlich eine Schaltung entwickeln, die bei Abruf einer definierten Ausgangsleistung des Verstärkers das Relais für die hohen Ströme dazuschaltet, und sobald dessen Kontakte geschlossen sind das andere Relais für die kleinen Ströme abfallen lässt. Das Ganze natürlich auch in die andere Richtung. Ob das allerdings so praktikabel ist bzw. das Relais-Geklacker komplett von der Lautstärke der Musik übertönt wird? Und, würde der Aufwand tatsächlich etwas bringen in Bezug auf: hört man das?

Der einzige praktikable Weg wäre doch wahrscheinlich, eine getrennte Endstufe für Hoch- bzw. Tief/Mitteltonbereich zu verwenden, mit je einem eigenen Relais am Ausgang. Womit wir wieder beim Bi-Amping wären...

 

Beste Grüße,

 

Martin

Und selbst beim Bi-Amping bleibt das Problem in jedem Fall das Gleiche. Da wird beim Schalten kein Unterschied gemacht. Das Geklacker ist sicher ein Aspekt, der diesem Gedanken ein Ende setzt. Ergo, kommt hier wieder mein Favorit zum Zuge, es sein denn, jemand hat noch eine bessere oder genialere Idee. Damit will ich aber auch nicht sagen, dass dies "die ideale Idee" ist. Es scheint nur zum jetzigen Zeitpunt die für den Zweck beste Lösung zu sein.

 

Am liebsten würde ich den Kram mit Solid-State Relais machen, aber da hat der Liebe Gott die Physik vor gesetzt, die es mit den verwendeten Halbleitern nicht sinnvoll erlaubt. Da müsste man diesen Gedankengang weiter spinnen und eine spezielle Hochlesitungs-Mosfet-Schalt-Stufe schaffen, die kontaktfrei wäre. Was dann aber mit dem Audiosignal passiert, will ich lieber gar nicht erst wissen.

 

Vielleicht kommt mit dieser Spinnerei aber jemand auf eine Idee, die uns hier weiter hilft.

 

Klausi

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Also das ist doch schon von der Physik vorgegeben und allgemein bekannt: Der Strom - egal wie groß - sucht sich immer und ganz "autark" den Weg des geringsten Widerstandes. Das ist dann bei verschiedenen Kontaktarten das Dilemma. Da erscheint mir die Mehrfach- und Gleichkontaktierung doch die bessere Wahl zu sein.

 

Genau das ist ja das Problem bei Verwendung verschiedener Parallel-geschalteter Relais. Der Strom wird vorzugsweise über die Kontakte mit dem geringeren Übergangswiderstand fließen, und das wird ziemlich sicher das Kleinsignal-geeignete sein. Dessen Kontakte vertragen aber den hohen Strom dauerhaft nicht, und gehen nach Walhalla. :LMAO:

Daher die Idee, diese bei entsprechender Leistung nur als "entweder, oder" zu verwenden, mit den bereits genannten Nachteilen.

Selbst bei Verwendung baugleicher Relais ist das Problem (zumindest für einige Millisekunden) dasselbe. Wie bereits von Dieter so treffend beschrieben, schalten die Relais niemals genau zur selben Zeit und die Kontakte nutzen sich somit seriell ab. Das einzige, was man hier sinnvoll machen könnte, wäre: das Signal zum Eingang der eigentlichen Endstufe erst durchschalten, wenn die Lastrelais am Ausgang bereits geschaltet haben (Meldung über Hilfskontakt). Allerdings sind dann wieder weitere Bauteile im oder zumindest am Signalweg nötig. Ob das die Signalqualität negativ beeinflusst, und den theoretischen Vorteil mehrerer paralleler Lastrelais wieder auffrisst, sei einmal dahingestellt.

Letztlich wage ich zu bezweifeln, dass der ganze Aufwand überhaupt lohnt. Sprich, hörbar eine Verbesserung darstellt zur Verwendung nur eines, aber möglichst perfekten Relais. Es hat schon seinen Grund, warum selbst hochwertigstes und teuerstes Geraffel mit einem Lastrelais auskommt (pro Kanal L+R und ggf. 2 Lautsprecheranschlüssen A+B also maximal vier, meistens aber zwei). Bei gut fünfstelligen Preisen für einen Verstärker kommt es auf ein paar Euro für Relais dann wohl kaum an. Oder gibt es "Premium-Hersteller", die zig Relais am Endstufen-Ausgang parallel schalten? :Thinking:

 

Und selbst beim Bi-Amping bleibt das Problem in jedem Fall das Gleiche. Da wird beim Schalten kein Unterschied gemacht.

 

Nicht ganz. Der Unterschied besteht einfach in der Tatsache, dass der Hochtonbereich viel weniger Leistung benötigt, ergo der Strom wesentlich geringer ist als bei Tief/Mittelton. Man könnte also hier sehr gut ein Relais einsetzen, dass Kleinsignal geeignet ist, aber keine großen Ströme über seine Kontakte mag.

Man sollte den betreffenden Verstärker dann aber tunlichst nur noch für Hochton nehmen, sonst irgendwann: rauch, schmilz, stink, explodier! :D

 

Am liebsten würde ich den Kram mit Solid-State Relais machen, aber da hat der Liebe Gott die Physik vor gesetzt, die es mit den verwendeten Halbleitern nicht sinnvoll erlaubt. Da müsste man diesen Gedankengang weiter spinnen und eine spezielle Hochlesitungs-Mosfet-Schalt-Stufe schaffen, die kontaktfrei wäre. Was dann aber mit dem Audiosignal passiert, will ich lieber gar nicht erst wissen.

 

Da stimme ich Dir uneingeschränkt zu. :prost2:

 

Beste Grüße

 

Martin

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Hi Martin und Dieter,

 

in der jetzigen Situation bleibt im Grunde nur noch die Frage, wer hat das "vernünftigste" und dem Zweck am besten dienliche Relais für welchen Preis?

 

Klausi

  • Like 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Hi,

 

die namhaften Hersteller wie NAIS/Panasonic, Hengsteler, Finder, Omron, etc. haben alle umfangreiche Infos im  Download.<br>Je nach zu erwartender Last werden die Kontakte in Form, Ausführung und Material gewählt. Das One-fits-All-Relais gibt es dabei nicht. Am nächsten dürften für die Verstärkeranwendung noch die Doppelkontakte mit einem beim Einschalten voreilenden und Ausschalten nacheilenden Hochstromkontakt (Wolfram oder Silber-Cadmium) sein. Hengstler hat solche Relais als Leiterplattenrelais unter der Bezeichnung H-550 und H-560 im Programm. Alternativ könnte man aus zwei Relais, einem Hochstrom- und einem Kleinleistungrelais und etwas Elektronik, die die Schaltpunkte steuert, selber bauen.

 

jauu

Calvin

  • Like 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Moin , Moin

Klaus & Martin

über die Feiertage finde ich sicher eine Gelegenheit ein voll gekapseltes Relais zu zerlegen.

Die Dinger sind mit einem Wechsler ausgestattet und schalten 8 bzw. 12A !!!

Die Abmessungen sind ca. 20 x 22 x 25 mm.

 

Sicher ist die Paralleschaltung von Leistungs- und Telekom-Relais nicht praktikabel.

Aber wovon reden wir?

Über ein DIY-Projekt oder eine nachträgliches upgrade vorhandener Geräte?

Ersteres würde ich mit Eingangssignalabtrennung realisieren. Da in der Regel mit einer

Einschaltverzögerung gearbeitet wird ist auch ein Steuersignal vorhanden.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Moin , Moin

Klaus & Martin

über die Feiertage finde ich sicher eine Gelegenheit ein voll gekapseltes Relais zu zerlegen.

Die Dinger sind mit einem Wechsler ausgestattet und schalten 8 bzw. 12A !!!

Die Abmessungen sind ca. 20 x 22 x 25 mm.

 

Sicher ist die Paralleschaltung von Leistungs- und Telekom-Relais nicht praktikabel. Aber wovon reden wir?

Über ein DIY-Projekt oder eine nachträgliches upgrade vorhandener Geräte? Ersteres würde ich mit Eingangssignalabtrennung realisieren. Da in der Regel mit einer Einschaltverzögerung gearbeitet wird ist auch ein Steuersignal vorhanden.

Also ich kann da erstmal nur für mich sprechen und da geht es um DIY. Dennoch sollte das mit einer gewissen Professionaltät angegangen werden. Allgemein gesehen ist das wohl für jede "Last-Lage" von Interesse.

 

Dass die Relais nicht unter Vollast schalten sollen, ist für mich sowieso selbstverständlich und wird selbst in der Praxis eher selten vorkommen. Das kann evt. bei einem nicht angemeldeten Stromausfall im ungünstigen Moment mal passieren, aber durch das eine mal sollten die Relais noch keinen Schaden nehmen.

 

Mir ging es bei der Gesamtfrage auch nicht darum, was unter last mit den Kontakten ist, sondern was für Bedingungen herrschen, wenn die Kontakte bereits geschlossen sind und dabei der große Strom fließt. In dieser Situation sollten die Kontakte möglichst keine "Kabelquerschnitts-Einschränkung" aufweisen. Das aber ist bei meistens linsenartigen Kontakten nicht so optimal und genau da will ich eine Verbesserung erreichen.

 

Klausi

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Hi,

 

die namhaften Hersteller wie NAIS/Panasonic, Hengsteler, Finder, Omron, etc. haben alle umfangreiche Infos im  Download.<br>Je nach zu erwartender Last werden die Kontakte in Form, Ausführung und Material gewählt. Das One-fits-All-Relais gibt es dabei nicht. Am nächsten dürften für die Verstärkeranwendung noch die Doppelkontakte mit einem beim Einschalten voreilenden und Ausschalten nacheilenden Hochstromkontakt (Wolfram oder Silber-Cadmium) sein. Hengstler hat solche Relais als Leiterplattenrelais unter der Bezeichnung H-550 und H-560 im Programm. Alternativ könnte man aus zwei Relais, einem Hochstrom- und einem Kleinleistungrelais und etwas Elektronik, die die Schaltpunkte steuert, selber bauen.

 

jauu

Calvin

Hi Chris,

 

das wurde ja oben schon thematisiert mit dem Ergebnis, dass dies bei Audioanwendungen nicht so einfach ist. Es wäre für einen sinnvollen Einsatz dieser Geschichte eine signalabhängige Steuerng erforderlich und das ist sicher nicht so einfach, besonders, wenn man die nötige extrem schnelle Reaktion der Steuerung dazu braucht.

 

Bei solchen Anwendungen ist es sicher sehr wertvoll, das bestmögliche Kontakt Material zu nehmen. Das wissen auch die Hersteller. Leiterplatten Relais bringen ja schon den "Lötstift-Zinn-Platine-Nachteil" mit sich, weshalb die bei mir schon aussen vor wären. Da mögen die Kontakte und deren Ausführung noch so gut sein. Die Übergangsverluste wären mir schon zu groß.

 

Klausi

  • Like 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Also, wenn sich an diesem Thema noch mehr Leute aktiv beteiligen, würde ich fast schon vorschlagen, dass wir dazu ein "Relais-System-Voting" machen. Was meint Ihr? So kann man das "scheinbare" Optimum herausfinden, da das den meisten Anwendern zusagt und folglich wohl auch den größten "Beliebtheitsgrad" mit sich bringt. Das wäre für die DIYer auch eine wertvolle Hilfe für ihre Projekte.

 

Ich weiß nur nicht, ob man nachträglich noch ein Voting zu dem bereits angefüllten Thema einbauen kann. Chris, das kannst Du uns doch sicher sagen, wenn es allgemein gewünscht würde.

 

Klausi

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Wow, der Threat scheint sich ja tatsächlich zu einem Dauerläufer zu entwickeln!

 

Leiterplatten Relais bringen ja schon den "Lötstift-Zinn-Platine-Nachteil" mit sich, weshalb die bei mir schon aussen vor wären. Da mögen die Kontakte und deren Ausführung noch so gut sein. Die Übergangsverluste wären mir schon zu groß.

 

Nun ja - bringt nicht die komplette elektronische Kette, vom Auslesen der "Software" bis in die Lautsprecher den "Lötstift-Zinn-Platine-Nachteil" mit sich?

Und funktioniert trotzdem hervorragend? Ich sehe da kein Problem, auch nicht für die höheren Ströme an den Lastrelais... :Whistle:

Ich meine, man sollte da wirklich die Kirche im Dorf lassen. Wir reden hier schließlich von bestenfalls ein paar Amperechen, und das auch nicht als Dauerstrom, sondern nur während der kurzen Bass-Impulse.

 

 

in der jetzigen Situation bleibt im Grunde nur noch die Frage, wer hat das "vernünftigste" und dem Zweck am besten dienliche Relais für welchen Preis?

Je nach zu erwartender Last werden die Kontakte in Form, Ausführung und Material gewählt. Das One-fits-All-Relais gibt es dabei nicht. Am nächsten dürften für die Verstärkeranwendung noch die Doppelkontakte mit einem beim Einschalten voreilenden und Ausschalten nacheilenden Hochstromkontakt (Wolfram oder Silber-Cadmium) sein.

 

Voll zustimm. :Idea:

 

 

Also, wenn sich an diesem Thema noch mehr Leute aktiv beteiligen, würde ich fast schon vorschlagen, dass wir dazu ein "Relais-System-Voting" machen. Was meint Ihr? So kann man das "scheinbare" Optimum herausfinden, da das den meisten Anwendern zusagt und folglich wohl auch den größten "Beliebtheitsgrad" mit sich bringt. Das wäre für die DIYer auch eine wertvolle Hilfe für ihre Projekte.

 

Super Idee! :prost2:

 

Beste Grüße,

 

Martin

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

So Männers,

 

ich habs probiert. Nachträglich kann ich kein Voting einbauen. Wenn das einer kann, dann nur der Chris :Bring It On: . Sonst müssen wir nen neuen Fred machen und den Inhalt von diesem da rein schieben. Bis dahin steht es uns aber frei, die Diskussion völlig ungehemmt und mit der selben Intensität weiter zu führen. :alter_mann:

 

So macht dat Spaß. :Applause:

 

Klausi

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Bitte anmelden um Kommentare abgeben zu können

Nachdem du dich angemeldet hast kannst du Kommentare hinterlassen



Jetzt anmelden
Melde dich an, um diesem Inhalt zu folgen  

×
×
  • Neu erstellen...