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MP3

Der Standard - Die Technik - Die Rechtslage - Die Zukunft

Was heute ganz selbstverständlich ist, nämlich Musik aufzunehmen und diese unabhängig von Ort und Zeit zu genießen, war in den sechziger Jahren noch ein Wunschtraum vieler jugendlicher Musikfans.

MP3 ist in erster Linie praktisch: CD-Regal statt Plattenwand, DJ mit Laptop anstelle mehrerer CD-Koffer, Urlaubsreise mit einer Handvoll CDs statt etlicher Wechslermagazine. Kein Wunder also, dass insbesondere junge Autofahrer zunehmendes Interesse an MP3-Radios zeigen, also an CD-Tunern, welche auf CD gebrannte MP3-Files abspielen können...

Pioneer DEH-P77MP

MP3 hält in immer mehr Autoradios Einzug (Foto: Pioneer DEH-P77MP)

Auf eine CD passen rund 200 MP3-Files und man kann diese übersichtlich in Ordner packen. Man braucht im Auto keinen CD-Wechsler mehr und neben den Magazinen sind auch die Kabel und die Installation gespart. Und wer es mit der Kompression bei der Datenrate sowie mit der Geschwindigkeit beim Brennen nicht übertreibt, kann sich mit der Qualität meist arrangieren.

 

MP3 - Der Standard

Mit dem MP3-Verfahren komprimierte Dateien sind an der Dateiendung .mp3 zu erkennen. MP3 ist ein Datenformat mit einem speziellen Verfahren zur Datenreduktion, auch Codec genannt (für COder / DECoder). Während die Musik auf der CD jede Menge Speicherplatz benötigt, wird sie mit dem vom Fraunhofer-Institut entwickelten MP3-Algorithmus ähnlich wie schon beim von der MD (Mini Disc) her bekannten ATRAC-Verfahren psychoakustisch komprimiert. Das Kompressiosverhältnis liegt bei MP3 üblicherweise bei 1:10 bis 1:12 bzw. je nach Qualität bei 1:4 bis 1:20.

MP3 bedeutet MPEG1 (Motion Pichture Experts Group), Layer 3 und bezeichnet die am stärksten komprimierte Audiospur des Video-Standards MPEG1. Layer 2 weist eine geringere Kompressionsrate auf und wird bei DVB (Digital Video Broadcasting) sowie für den Ton europäischer DVDs eingesetzt. Layer 1 komprimiert am wenigsten und wird beim digitalen TV-System Nicam sowie bei der mittlerweile nicht mehr angebotenen DCC (Digitale Compact Disc) eingesetzt.

Außerdem gibt es jede Menge weitere Formate, beispielsweise das schon oben genannte ATRAC oder das bekannte WMA von Microsoft mit ähnlich hoher Kompression wie MP3, aber etwas besserer Qualität oder MLP (Meridian Lossless Packaging), einem von der englischen Firma Meridian für die DVD-Audio entwickelten Standard zur verlustfreien (die Daten werden im Gegensatz zu MPEG beim Decodieren vollständig wiederhergestellt) und deshalb geringen (Faktor 2) Kompression von Audiodaten.

 

MP3- Die Technik

MP3-Dateien werden üblicherweise auf dem Computer erstellt. Nötig ist dazu ein Programm wie MP3 finden & brennen, MP3 pro, MP3 professional oder MP3 Center. Diese CD-Ripper wandeln Audiodaten vor dem Brennen in MP3-Files um, während reine Brennprogramme wie Nero, WinOnCD, CDRWIN oder Pinnacle Instant CD/DVD nur brennen können.

Spezielle MP3-Programme rippen, brennen und durchsuchen sogar das Internet

Wichtig bei der Erstellung von MP3-Files ist die Datenrate. Für eine gute Qualität ist es empfehlenswert, nicht unter 128 kBit/s zu rippen (Popmusik mit geringer Dynamik), besser sind 192 kBit/s (anspruchsvolle oder dynamische Musik). Einige Geräte erlauben bei der Wiedergabe sogar Datenraten bis zu 320 kBit/s.

Außerdem sollte man es mit der Geschwindigkeit beim Brennen nicht übertreiben, damit die selbstgebrannten Scheiben hinterher vom Autoradio auch bei Erschütterungen noch einwandfrei ausgelesen werden.

Sind MP3 Files einmal erstellt („gerippt“), können sie ebenso vervielfältigt werden wie andere digitale (Audio-)Daten. Im Prinzip sogar verlustfrei, solange keine Daten verlorengehen. Falls doch, ist dies ein größeres Problem als bei der CD, denn der für CD entworfene, recht sichere CIRC Fehlerkorrekturcode (Cross Interleave Read Solomon Code) funktioniert bei MP3-Files nicht.

In Verbindung mit der beim Rippen meist zu hoch eingestellten Kompression von MP3-Files sollte jedem klar sein, dass MP3 zwar praktisch ist, qualitativ aber deutlich unter der CD liegt und von der Qualität einer SACD beispielsweise meilenweit entfernt ist. Gute Autoradios beispielsweise entlarven jeden Fehlklang einer MP3, sollte diese mit weniger als 192 kBit/s erstellt worden sein.

Ein lästiger Effekt bei MP3-CDs ist, das viele Radios das Inhaltsverzeichnis der MP3-CD erst einlesen, bevor sie mit der Wiedergabe beginnen und nach dem Ausschalten beginnen sie wieder von vorn. Auch das Anspielen eines Musikstückes dauert oft länger als bei einer CD.

 

MP3 - Die Rechtslage

Von seinen eigenen CDs mit dem Computer per MP3-Software eine Kopie auf CD-R oder CD-RW zu ziehen, damit man sie im Auto abspielen kann, ist ausdrücklich erlaubt. Ebenso das Mitschneiden im Radio gesendeter Songs. Das Downloaden vom MP3-Files aus dem Internet ist dann verboten, wenn es sich um eine Raubkopie handelt. Das Brennen z.B. im Bekanntenkreis geliehener CDs ist privater Gebrauch und somit erlaubt. Die Weitergabe selbst gebrannter CDs ist dann verboten, wenn es gegen Entgeld geschieht, und sei es nur der finanzielle Ersatz der Rohlinge.

Obwohl das Raubkopieren verboten ist, wird es bekanntlich volkssportartig ausgeübt, wobei die Masse des „Selbstgebrannten“ sicher von professionell organisierten Raubkopierern verbreitet wird. Da hilft kein Aufruf der Softwareindustrie („Copy Kills Music“), kein Kopierschutz und erst recht kein Verkaufsverbot von Kopierprogrammen.

Geradezu kriminell ist das Mitmachen bei einer Musik-Tauschbörse im Internet, denn mit Tauschhandel im eigentlichen Sinne hat das Ganze wenig zu tun: Nach der Transaktion sind beide Tauschpartner im Besitz der Files. Die wundersame Vervielfältigung birgt mit dem Downloaden die Straftat des Kopierens (siehe oben), mit dem Uploaden aber die weit problematischere Straftat des Anbietens einer Raubkopie, wenn man es einmal rechtlich betrachtet.

Anonymität im Internet gibt es nur bedingt: Die Rechtsanwälte der Musikindustrie lassen sich beim Scan der Tauschbörsen wie Morpheus oder Napster (derzeit nicht aktiv) schon einiges einfallen, um die Spuren weiterzuverfolgen und die IP-Adressen zu ermitteln. Der Rest ist dann Sache des Staatsanwaltes.

Wer als Tauschbörsen-Mitglied die Gefahr einer Entdeckung verringern möchte, kann einen sogenannten Download-Wächter einsetzen (z.B. den Nickleswatcher: www.nickles.de). Dieser verschiebt frisch downgeloadete Dateien sofort in ein anders Verzeichnis auf dem Computer, um die Spuren zu verwischen.

Dennoch ist ein solches Tool doppelt problematisch: Erstens verschleiert es eine Straftat, zweitens unterläuft es den Tauschgedanken - wenn alle Internetuser nur Songs downloaden möchten, werden keine mehr angeboten. Der Einsatz eines Download-Watchers ist also nicht nur strafbar, sondern auch innerhalb der Internetgemeinde unmoralisch.

Der Nickleswatcher schafft brisantes Download-Material aus dem Tauschverzeichnis

Wer diesen Tipp jetzt weitergibt, sollte bedenken, dass es ein Beitrag zur weiteren Verarmung des Musikangebotes ist, denn wenn die Musikindustrie kein Geld hat, neue Bands zu finanzieren, kommt nichts Neues auf den Markt. Außerdem zahlen die ehrlichen Kunden die Zeche und folglich werden die wenigen verkauften CDs immer teurer. Schade, dass die Musikindustrie an der Preisschraube so weit gedreht hat, dass sich kaum jemand regulär gekaufte CDs leisten kann.

 

MP3 - Die Zukunft

Internet wird momentan mit „alles sofort und umsonst“ missverstanden, doch irgendwer muss letztendlich für die Bereitstellung des Angebotes zahlen. Wenn sich das Internet nicht zum Friedhof billiger Waren, nutzloser Freeware-Programme, veralteter Informationen und eben nicht angesagter Musikangebote zurückentwickeln soll, muss das Downloaden von MP3-Files aktueller Songs künftig Geld kosten.

Roxio möchte den Betrieb der von ihm übernommenen MP3-Tauschbörse Napster in Kürze wieder aufnehmen - natürlich gegen Geld statt umsonst. In Betracht kommen Downloadgebühren pro Titel sowie ein Monatsabo. Wenn dieses dann bei 30 Euro liegt, wird wohl wieder nichts aus dem Geschäft mit der Musik - nur MP3-Radios sind zum Überlebensglück des Car-HiFi-Fachhandels so oder so erforderlich.

 René Roland Katterwe nach oben

 
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