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Medion stellt US-Geschäft in Frage

27 Juni 2005

Der Elektronik-Vermarkter Medion wird sich aus dem US-Markt zurückziehen, falls er kurzfristig keinen nennenswerten Vertriebspartner gewinnen und sein Geschäft damit doch noch zum Erfolg führen kann.

“Unsere Geduld ist endlich. Wir geben uns vor Ort von heute an noch zwölf Monate Zeit”, sagte Medion-Finanzvorstand Christian Eigen im Gespräch mit der “Financial Times Deutschland”. Er rechnet abermals mit einem Verlust der US-Tochter von etwa vier Millionen Euro in diesem Jahr. Mit Blick auf das zweite Quartal sagte der Manager, der Gesamtumsatz werde stabil bleiben, während der Gewinn rückläufig sei im Jahresvergleich.

Im Gegensatz zu den Europäern orientierten sich US-Amerikaner sehr stark an Markennamen, weniger an technischer Qualität oder einem günstigen Preis-Leistungs-Verhältnis. Medion müsse deshalb die eigene Marke mit einem Handelspartner konzeptionell entwickeln, sagte Finanzvorstand Eigen: “Den zu finden, ist allerdings bisher nicht gelungen. Inzwischen dauert uns die Suche auch zu lange. Wir haben deshalb zu Jahresbeginn das komplette Management von Amerikanern durch Europäer ausgetauscht.” Medion habe die notwendige Überzeugungsarbeit bei den Händlern unterschätzt, sagte Eigen. “Vielleicht schaffen wir das sogar nie. Dann müssen wir die US-Tochter dichtmachen.” Die Erwartung des Medion-Vorstands liege inzwischen bei “null”.

Wenig zufriedenstellend verlaufe auch das Europa-Geschäft, das mehr als ein Drittel des Umsatzes von zuletzt 2,6 Milliarden Euro ausmacht. “Die Konsumzurückhaltung ist kein deutsches Phänomen mehr. Es breitet sich zunehmend auch in Europa aus, insbesondere in England”, sagte Eigen. Insgesamt werde es im zweiten Quartal jedoch gelingen, den Gesamtumsatz mit etwa 490 Millionen Euro auf dem Niveau des Vorjahresquartals zu stabilisieren. Der Gewinn liege jedoch darunter. Die ergriffenen Sparmaßnahmen würden allerdings erst im vierten Quartal wirken. Eine Prognose für das Gesamtjahr will Medion weiterhin nicht abgeben.


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