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Media Markt und Saturn schlampen bei Stromkennzeichnung von TV-Geräten

7 März 2007

Die von den Elektrogeräte-Marktführern Saturn und Media Markt zum Wochenbeginn angekündigte freiwillige Kennzeichnung des Stromverbrauchs der in ihren Filialen angebotenen Fernsehgeräte erweist sich schon nach wenigen Tagen als weitgehend leeres Versprechen. Das hat die Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH) bei stichprobenartigen Testbesuchen in mehreren Regionen Deutschlands festgestellt.

Nach von der DUH durchgeführten Recherchen erwies sich die angeblich kundenfreundliche Stromverbrauchs-Kennzeichnung aller TV-Geräte als “überwiegend nicht existent oder lückenhaft. An den wenigen Orten, wo die neue Kennzeichnung überhaupt umgesetzt wird, ist sie für den Verbraucher verwirrend und wenig hilfreich”, so Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe e. V. (DUH).

Nach der Ankündigung der Media-Saturn-Unternehmensgruppe, ihren Kunden mit der Stromverbrauchskennzeichnung aller angebotenen TV-Geräte eine “bewusste Kaufentscheidung” zu erleichtern, machte die Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation die Probe aufs Exempel und besuchte stichprobenartig Media Markt- und Saturn-Dependancen in verschiedenen Regionen Deutschlands. Ergebnis: Nur in den beiden Media Markt- und Saturn-Filialen in Berlin-Neukölln und am Alexanderplatz waren alle Fernsehgeräte gekennzeichnet, jedoch mit kleiner Schrift, betont unauffällig platziert unter anderen technischen Geräte-Informationen und ohne jeden erkennbaren Hinweis auf den neuen Service. Ein ähnliches Bild zeigten Testbesuche außerhalb der Hauptstadt.

“Die Ergebnisse der DUH-Testbesuche legen den Verdacht nahe, dass die Geschäftsführungen von Media Markt und Saturn bis heute den Klima- und Verbraucherschutz nicht ernst nehmen. Mit schlampig realisierten PR-Gags soll offensichtlich das “Geiz ist Geil”-Image aufgehübscht werden”, kritisierte Resch die Umsetzung der angeblich flächendeckenden Verbrauchskennzeichnung von TV-Geräten.

“Während sich der zur Metro-Gruppe gehörende Elektrokonzern mit seiner freiwilligen Aktion das Image eines Vorreiters im Klimaschutz zulegen wolle, verstoße er in seinen Filialen immer wieder gegen die gesetzlichen Mindestanforderungen”, so Resch.

Die gesetzlich vorgeschriebene Energieverbrauchskennzeichnung soll Kunden beim Kauf bestimmter Haushaltsgeräte mit eindeutigen Angaben die Entscheidung für verbrauchsarme und damit Klima und Ressourcen schonende Fabrikate erleichtern. Sie muss deutlich sichtbar auf der Ober- bzw. Vorderseite der Geräte angebracht werden. Die DUH hatte seit Ende 2005 Filialen der zum Metro-Konzern gehörenden Elektrogeräteketten Media Markt und Saturn wegen Verstößen gegen diese Regelungen mehrfach abgemahnt und – nachdem jeweils die außergerichtliche Abgabe von Unterlassungserklärungen verweigert worden war – die Verfahren vor Gericht nach eigenen Angaben auch gewonnen.


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