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Fachleute gesucht: Gute Job-Aussichten in der Unterhaltungselektronik

1 August 2007

Jobs entstehen derzeit in vielen Branchen. Auch die Unterhaltungselektronik ist da keine Ausnahme. “Es entstehen ganz neue Sparten”, sagt Michael Schidlack, Bereichsleiter Unterhaltungsindustrie beim Branchenverband Bitkom in Berlin. Zulieferbetriebe für die Industrie erfreuen sich ebenso reger Nachfrage nach ihren Produkten wie software-orientierte Dienstleister.

Stellen in der Unterhaltungselektronik sind inzwischen kaum noch von den Profilen in der Informationstechnologie zu unterscheiden. Im immer intelligenter werdenden Haus sind auch Fernseher, Stereoanlagen und Haushaltsgeräte zu kleinen Computern geworden. Dafür braucht es Fachleute, die diese Geräte nicht nur installieren, sondern auch miteinander kommunizieren lassen können und ihre Funktionsweise verstehen.

Noch dazu benötigen die Unternehmen gutes Marketing und einen funktionierenden Vertrieb. Zwar haben alle großen Namen der Industrie noch eine Niederlassung in Deutschland. “Da wird allerdings in den seltensten Fällen noch etwas hergestellt”, sagt Schidlack. Vielmehr seien dies fast reine Vertriebs- und Marketingorganisationen.

Entsprechend wird gerade in diesen Bereichen qualifiziertes Personal gesucht. “Wir expandieren in Deutschland stark und haben in den vergangenen Monaten sechs neue Kollegen eingestellt”, sagt Klaus-Dieter Dahl, Chef der Unterhaltungselektronik-Sparte bei Toshiba in Neuss. Auch für das kommende Geschäftsjahr rechnet er mit Neueinstellungen.

Ähnlich sieht es beim Wettbewerber Philips aus. “Wir haben im Vertrieb zusätzliche Kapazitäten geschaffen und rund 20 Leute eingestellt”, sagt Jochen Zielke, Personalleiter der Unterhaltungselektronik bei dem niederländischen Konzern mit Deutschlandsitz in Hamburg. Durch die normale Fluktuation würden ohnehin immer gut qualifizierte Fachleute benötigt. “Durch die Erschließung neuer Geschäftsfelder und ein erweitertes Angebot werden wir auch künftig Mitarbeiter suchen.”

Die Vertriebler müssen technisch versiert sein sowie den Markt und ihre Kundschaft kennen. “Uns kommt es weniger auf die formale Qualifikation an als auf den Typen”, sagt Zielke. Ähnlich beschreibt auch Dahl die Anforderungen: “Wir suchen hoch qualifizierte Persönlichkeiten, die unseren Innovationsgedanken mittragen.” Neben der fachlichen Qualifikation und der Identifikation mit dem Qualitätsanspruch lege das japanische Unternehmen viel Wert auf ein gutes Betriebsklima. “Insofern müssen neue Mitarbeiter auch menschlich zu uns passen.”

Neben Vertrieb und Marketing – zwei Bereiche, die in den meisten Unternehmen der Industrie eng verzahnt sind – ist die Kundenbetreuung inzwischen ein großer Markt, wie Schidlack von der Bitkom sagt. “After Sales” heißt dieser gesamte Bereich auf Neudeutsch – und die Fachleute dafür sind spezielle Dienstleister. “Mit den Geräten ist das inzwischen wie mit einem modernen Auto – die kann man nicht mehr einfach aufschrauben, etwas reparieren und dann zuschrauben.”

Nicht nur brauche es spezielles Werkzeug, um den Problemen auf den Grund zu gehen. “Die Mitarbeiter benötigen auch ganz spezielles Wissen.” Und das muss nicht nur technisch sein, sondern auch informationstechnologisch. “Die Probleme liegen in den seltensten Fällen am Gerät”, sagt Zielke von Philips. Viel häufiger treiben Softwareprobleme Fernseher, Stereoanlage oder Camcorder dazu, ihren Dienst zu verweigern.

Auch brauche es Fachleute, die die im Geschäft gewählten Geräte entsprechend installieren und zum Kommunizieren bringen. “Das sind neue Dienstleistungsfelder, die sich etwa in den USA schon mit großem Erfolg etabliert haben”, sagt Schidlack. Systemarchitekten könne man diese Fachleute nennen – ein Berufsbild und damit eine geregelte Ausbildung gibt es aber für sie noch nicht.

Philips arbeitet mit solchen externen Dienstleistern zusammen und vergibt viele Aufträge direkt. “Für eine kleine Werkstatt ist es heute schwierig, denn sie hat nicht die Technik und das Know-how”, sagt Zielke. Zudem müssen die Dienstleister schnellen Service gewährleisten. “In der Regel ist ein Gerät innerhalb von sieben Tagen abgeholt, repariert und wieder beim Kunden an Ort und Stelle.”

Diese Stellen sind seltener mit Hochschulabsolventen besetzt als mit gut ausgebildeten Fachleuten – darunter Fachinformatiker, IT-Systeminformatiker und Elektriker für Geräte und Systeme. Die technischen Absolventen der Hochschulen hingegen gehen in die Forschungs- und Entwicklungsabteilungen der Firmen. Philips etwa betreibt zwei in Deutschland, andere Unternehmen erfinden neue Produkte eher in Fernost.

Techniker in der Unterhaltungselektronik müssen gut ausgebildet und flexibel sein, sowohl im Denken wie in der Ortswahl. In Marketing und Vertrieb sind die formalen Qualifikationen weiter gefasst: Dort haben auch Geisteswissenschaftler mit Verkaufstalent Chancen.


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