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Senken Klagen der Musikindustrie die Tauschbörsen-Nutzung?

8 Januar 2004


Studie beschreibt Halbierung der Nutzerzahlen


Seitdem die Recording Industry Association of America (RIAA) im September 2003 in großem Umfang damit begonnen hat, private Nutzer von Tauschbörsen zu verklagen, scheint die Begeisterung für P2P-Software drastisch abgenommen zu haben: Eine vom “Pew Internet and American Life Project” durchgeführte Studie kommt zu dem Ergebnis, dass sich die Zahl der Tauschbörsen-Nutzer in den letzten Monaten halbiert hat. Kritiker von der Electronic Frontier Foundation (EFF) bezweifeln allerdings, dass die Musikindustrie diese Zahlen wirklich als Erfolg werten sollte.

Für die Studie wurden insgesamt 1.358 Internet-Nutzer per Telefon befragt. Während im März bzw. April 2003 noch 29 Prozent von ihnen angaben, Tauschbörsen zu verwenden, lag die Zahl im November und Dezember 2003 nur noch bei 14 Prozent. Des Weiteren würden viele der immer noch aktiven Nutzer mittlerweile deutlich weniger Dateien mit Hilfe solcher Software wie Kazaa und Grokster tauschen, was die Urheber der Studie als deutlichen Erfolg der von der RIAA initiierten Klagewelle werten.

Die EFF liest diese Ergebnisse allerdings etwas anders: Auch wenn einige PC-Besitzer durch das Vorgehen der RIAA eingeschüchtert worden seien, würden 14 Prozent – also jeder siebte Internet-Surfer – weiterhin Kazaa und Konsorten nutzen. Gleichzeitig habe die Musikindustrie durch ihre Klagen aber zahlreiche bisherige Kunden verloren und viele Musikfans verprellt.

“Mit jedem weiteren Tag, an dem die Musikindustrie damit fortfährt, Tauschbörsennutzer zu verklagen und vorzuladen, verliert und befremdet sie weitere Kunden aller Altersstufen. Es ist wirklich schwierig, eine Zukunft in diesem Vorgehen zu entdecken”, so EFF-Mitglied Jason Schultz. “Die Musikindustrie sollte uns die Chance geben, eine vernünftige Gebühr zu zahlen – und das Filesharing dafür zu legalisieren.”


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