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Technics SV-110 Digital Audio Prozessor

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Hallo,

 

heute hat nahezu jeder Haushalt in irgendeiner Form digitale Aufnahme- und Abspielgeräte, wie MP3Player, CD / DVD / BR Player und Recorder.

 

Die ersten echten digitalen Aufnahmen wurden noch etwas komplizierter gemacht. Da brauchte man einen Analog auf Digital Wandler, dessen Signale wiederum in ein herkömmliches Videosignal umgewandelt wurden. Dieses Signal konnte dann mit jedem x-beliebigen Videorecorder direkt auf Videocassette aufgenommen und abgespielt werden. Das Ganze dann auch mit voller CD-Qualität (also auch keine Komprimierung zur Datenreduktion!), wie sie in den Anfängen der CD herrschten.

 

Solch einen Wandler/Prozessor wollte ich hier mal vorstellen, weil ich auch heute noch in der glücklichen Lage bin, einen solchen Prozzi zu besitzen. Aber mal der Reihe nach. Es folgt nun eine komplette Beschreibung aus meiner Seite, deren Text ich als Eigentümer auch hier frei gegeben habe.

 

Als die CD auf dem Markt erschien, taten sich neue Klangwelten auf. Der neue Datenträger war mit einer unglaublichen Dynamik gesegnet. So wurde auch schnell passend dazu ein Weg gefunden, in adäquater Qualität auch Aufnahmemöglichkeiten für den Hausgebrauch zu finden. Eine der Lösungen dazu ist der hier beschriebene Digital-Audio-Prozessor SV-110 von Technics.

 

[GAL=http://www.audiomap.de/forum/galerie/1260544093/gallery_147_11_85756.jpg#title=Technics SV-110 Audio PCM Prozessor]

tn_gallery_147_11_85756.jpg[/GAL] [GAL=http://www.audiomap.de/forum/galerie/1260544093/gallery_147_11_31638.jpg#title=Technics SV-110 Audio PCM Prozessor Frontansicht]tn_gallery_147_11_31638.jpg[/GAL] [GAL=http://www.audiomap.de/forum/galerie/1260544093/gallery_147_11_49798.jpg#title=Technics SV-110 Audio PCM Prozessor Rückansicht]tn_gallery_147_11_49798.jpg[/GAL] [GAL=http://www.audiomap.de/forum/galerie/1260544093/gallery_147_11_77829.jpg#title=Technics SV-110 Audio PCM Prozessor Innenleben]tn_gallery_147_11_77829.jpg[/GAL]

 

Der Technics SV-110 Digital-Audio-Prozessor, auch PCM-Prozessor genannt, war und ist ein Hifigerät der besonderen Art. Mit dem SV-110 und einem simplen, beliebigen Videorecorder konnte und kann man digitale und audiophile Tonaufnahmen in voller CD-Qualität machen. Dabei wurde nicht, wie es heute üblich ist, mit Datenkompression gearbeitet. Die volle digitale Qualität wurde komplett bei behalten.

 

Dieser SV-110 hat für seine Audioaufnahmen die Videospuren eines herkömmlichen Viedeorecorders "missbraucht". Der Vorteil hierbei liegt ja auf der Hand. Die schier unendliche Datenmenge konnte dank des Schrägspur-Video-Aufzeichnungsverfahren locker bewältigt werden. Die Tonspur auf der Videocassette wurde dabei komplett ignoriert. Das Gute bei der ganzen Sache war, dass man keinen Mehrkopfvideorecorder mit HiFi-Tonspur brauchte. An dieser Stelle genügte ein ganz simpler Monorecorder, weil, wie ja schon gesagt nur die Bildspur benutzt wurde.

 

Der Technics SV110 PCM-Prozessor hatte es aber in sich, was die raffinierte Technik anbelangt. Damit konnte man, wie schon gesagt, via billigem Mono-Videorecorder ausgezeichnete echte digitale Aufnahmen machen, die der Studioqualität in nichts mehr nachstanden. Schließlich hatten die Studios damals selbst noch mit solchen Prozzis gearbeitet. 90 dB Dynamik war damit schon locker möglich. Verzerrungen und Rauschen waren da schon fast ein Fremdwort.

 

Bei diesem digitalen Audio Prozessor wurde schon damals ein recht großer Aufwand betrieben um auch ein Maximum an musikalischer Qualität bei den Aufnahmen heraus zu holen. So wurde das analoge Audiosignal zunächst in ein PCM Signal um gewandelt. PCM steht für PulsCodeModulation. Diese so digitalisierten Signale wurden dann in ein für Videorecorder verständliches Signalformat (BAS oder Composite) umgewandelt. Dieses Signal wurde dann über Cinchbuchsen (BAS, heute einfach Video) an den Recorder geführt. Dieses merkwürdige "Bildsignal" wurde nun auf dem Videorecorder aufgezeichnet. Parallel dazu gab es noch eine Monitorbuchse, über die man das Videosignal auf einem BAS / Composite Bildschirm (Fernseher oder Videomonitor) mit verfolgen konnte.

 

Bei der Wiedergabe ist der gesamte Ablauf in umgekehrter Reihenfolge zu sehen. Die "Bildsignale" kommen in den Prozessor rein, werden vom Videoformat wieder in das digitale Format gewandelt um danach zurück zum analogen Audioformat ausgegeben zu werden. Aus heutiger Sicht würde man sich wohl auch direkte digitale Ein- und Ausgänge (S/P-DIF) wünschen. Das war aber damals noch nicht vorgesehen.

 

[GAL=http://www.audiomap.de/forum/galerie/1260544093/gallery_147_11_55691.jpg#title=Technics SV-110 Audio PCM Prozessor Anschlüsse]

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Das Anschlussfeld auf der Rückseite bietet Anschlüsse für zwei Videorecorder mit allen notwendigen Signalen an. Damit war dann sogar das Kopieren von einem Recorder auf den Anderen möglich, ohne dabei qualitative Verluste hin nehmen zu müssen. Sowohl während der Aufnahmen als auch bei der Wiedergabe kann über einen Videomonitor (auch Fernseher) mit BAS (ist im SCART als Video enthalten) Eingang dem Treiben auf dem SV-110 bzw. der Cassette zugesehen werden.

 

[GAL=http://www.audiomap.de/forum/galerie/1260544093/gallery_147_11_39140.jpg#title=Technics SV-110 Audio PCM Prozessor Detail2]

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An der Front sind einige Schalt- und Kontrollmöglichkeiten vorgesehen, die einem das Arbeiten mit diesen Gerät erleichtert haben. So gab es die Möglichkeit zu wählen, welcher Recorder nun Master ist. Man konnte damit den Playback-Mode, Playbackmute, Peak Hold, Copy, Playback / Copy Mute wählen. Als etwas besonderes konnte man die Anzeige auch zur Trackingkontrolle umschalten. Damit ließen sich Dropouts oder Bandfehler erkennen und die korrekte Spurlage ermitteln.

 

Es gab eine sehr präzise und reaktionsschnelle Spitzenwert-Aussteuerungsanzeige mit sehr genauer 0-dB Markierung. Eine einschaltbare Peak&Hold Funktion war hier schon integriert, so dass einem auch keine übergroßen Signalspitzen "durchgegangen" wären. Ebenfalls wurden im Display die jeweiligen Betriebszustände angezeigt. Dazu gehören das ausgewählte Mastertape und die Kopierrichtung beim Kopieren.

 

Alles in Allem war das schon ein tolles Ding. Dieser PCM-Prozessor war übrigens der letzte in Deutschland verkaufte. Ich hatte das Glück. Irgendwann habe ich das Teil aber wieder abgegeben, da ich nicht so recht Zeit für eigene Aufnahmen hatte. Das hat sich nachträglich als ein Fehler erwiesen.

 

Und heute nun, nach vielen Jahren der Geduld habe ich es tatsächlich geschafft, mir wieder genau dieses edle Teil an Land zu ziehen. Das allerbeste daran ist die Tatsache, dass dieses "Neue" Gerät auch tatsächlich noch NEU ist. Es wurde ganz offensichtlich nie benutzt, weil nicht die geringsten Gebrauchsspuren zu sehen sind und die Anzeige keinerlei Kratzer aufweist.

 

Nun kann ich den Prozessor wieder so einsetzen, wie ich es damals schon wollte. Heute aber wird dazu kein Videorecorder mehr benutzt, sondern an dessen Stelle ein hochmoderner Festplattenrecorder mit noch viel mehr Speicherkapazität. Der Prozessor und der Recorder wissen ja nicht, woran er jeweils angeschlossen ist.

 

Hier gibt es einige technische Daten zum Technics SV-110

* Aufnahme und Wiedergabe über normalen Videorecorder

* Bis zu 8 Stunden Aufnahmelänge bei E-240 VHS-Cassetten

* Digitales überspielen in beiden Richtungen mit zwei Recordern

* Gute Aussteuerung durch separate Pegel- und Balanceregler und zweifarbige FL-Pegelmesser mit breitem Anzeigebereich

* Signal-Rauschabstand 90 dB

* Frequenzbereich 20-20000 Hz

* Verzerrungen unter 0,01 %

* Gleichlauf abhängig vom Laufwerk

* Abmessungen: 430 x 76 x 375 mm

* Gewicht: 6,1 kg

 

Klausi

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