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ONY

Abschlußkapazität bei MM-Tonabnehmern

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Hi,

ich beschäftige mich derzeit etwas mit Tonabnehmern.

Für ein MM-System werden herstellerseitig 250pF Abschlußkapazität empfohlen.

Ohne Zusatzkapazität (only Kabel) klingt es am saubersten.

Auch Walter Fuchs (SAC) stellt in einer Meßreihe dar, daß die Zusatzkapazitäten eher die Frequenzgänge verbiegen und die Phase erheblich drehen; Also eher Mist machen.

 

Weshalb gibt ein TA-Hersteller dann diese Empfehlung?

FragendOny

 

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Hallo Ony,

 

vermutlich hast Du schon ca. 250 pF daran und denkst nur nicht dran: MM-Eingang eines typischen Vorverstärkers hat min. 100 pF und dazu kommen noch die beiden Kabel (Tonarm + NF zum Vorverstärker). Und schon bist Du auf min. 200pF wahrscheinlich aber auf 300pF oder mehr.

 

Die empfehlung ist also schon richtig, Du mußt Sie nur richtig lesen: nicht zusätzliche Kapazität durch Steckerchen sondern Gesamtkapazität ist gemeint.

 

Davon abgesehen unterliegt es natürlich dem persönlichen Geschmack wie man die Höhenresonanz verschiebt. Der Hersteller strebt normalerweise einen linearen Verlauf oder eine leichte Höhenanhebung an. Mit mehr Kapazität wird der Klang normalerweise dunkler. (Früher hat die deutschlandeigene FTZ-Zulassungsverodnung viele MM-Eingänge in Deutschland unbrauchbar gemacht: bis zu 1000 pF, nur für uns BRDler eingelötet, machten den Eingang zwar einstrahlfest, aber die Höhen waren nicht mehr vorhanden.)

 

Oliver

 

Carpe Diem!

 

Leute die mit ihrer Anlage länger Testsignale hören als Musik zu genießen, sollten den Krempel verkaufen und ihrem Hobby in HiFi-Läden nachgehen.

 

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Hi Oliver,

 

>vermutlich hast Du schon ca. 250 pF daran und denkst nur

>nicht dran: MM-Eingang eines typischen Vorverstärkers hat

>min. 100 pF und dazu kommen noch die beiden Kabel (Tonarm +

>NF zum Vorverstärker). Und schon bist Du auf min. 200pF

>wahrscheinlich aber auf 300pF oder mehr.

>

>Die empfehlung ist also schon richtig, Du mußt Sie nur

>richtig lesen: nicht zusätzliche Kapazität durch Steckerchen

>sondern Gesamtkapazität ist gemeint.

 

Das ist schon klar, deshalb schrieb ich in Klammern (only Kabel), also nur (zusätzlich) die Kabelkapazität. Da mein Kabel sehr kurz ist (40cm) gehe ich von etwa 50pF Kabelkap. aus. Der Verstärker selbst sollte, wenn überhaupt, max. 100pF haben, daß bin ich gerade am klären.

 

Was passiert, wenn die Kapazität zu klein wird?

 

 

>Davon abgesehen unterliegt es natürlich dem persönlichen

>Geschmack wie man die Höhenresonanz verschiebt.

 

Das möchte ich eben vermeiden! Ziel ist eine elektrisch korrekte Anpassung.

 

>Der

>Hersteller strebt normalerweise einen linearen Verlauf oder

>eine leichte Höhenanhebung an.

 

Davon ging ich auch aus, bis ich die Meßdiagramme von SAC gesehen hatte.

Bei 47kOhm/220pF ergibt sich +3dB bei etwa 11 kHz, -6dB bei 20 khz und -140 Grad bei 20 khz. In einer angenäherten Idealsimulation mit dem, von den Meßwerten ähnlichen AT DR500, ergibt sich keine Überhöhung, -1,8 dB bei 20 khz und nur -60 Grad bei 20 khz; Also elektrisch deutlich bessere Werte bei einem Abschluß von 47 kOhm/22pF.

 

Dies steht eben im krassen Widerspruch zu der Herstellerempfehlung. Daher meine Frage.

 

GrußOny

 

 

 

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Was hast Du denn für einen Tonabnehmer?

 

Mal abgesehen davon: Ein meßtechnischer Buckel bedeutet nicht unbedingt immer eine gehörmäßige Anhebung. Es gibt TAs mit Höhenanstieg, die neutral klingen.

 

Oliver

 

Carpe Diem!

 

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Hallo Oliver,

es geht um ein Shure V15V MRx. Die Phonovor ist eine Thel VP 2000. Nach Rücksprache mit dem Hersteller ist die Eingangskapazität <10pF.

GrußOny

 

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Hallo ony,

 

mit er Kapazität verschiebst Du die Mittenfrequenz des Höhenbuckels: je kleiner die Kapazität, desto höher liegt die Frequenz.

Mit dem Abschlusswiderstand läßt sich der Pegel bei der Höhenresonanz einstellen. Stelle es doch so ein, wie es Dir am besten gefällt!

Ich würde von 47kOhm ausgehend verschiedene Kapazitäten ausprobieren. Die Herstellerangabe ist für meinen Geschmack meistens zu hoch.

 

Gruß, Marc

 

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Hallo Ony,

 

welch Zufall, das benutze ich auch ;-)

 

Das "alte" V 15 V hat seine Höhenresonanz bei 33 KHz (und wenn ich mir den Frequenzgang von der MRx-Version ansehe ist das bei dem genau so. Sollte auch so sein, da sich am Nadelträger und der Lagerung nichts geändert hat), also jenseits des Hörbaren. Wenn Du Dir den Amplitudenfrequenzgang anschaust, wirst Du keinerlei Höhenresonanzbuckel sehen bis 20 Khz. Im Gegenteil, bei 250 pF hat es einen Abfall von ca. 2 dB bei 20 KHz (das würde ich nicht so eng sehen, wegen der Fertigungstoleranzen, die es bei TAs zu Genüge gibt).

 

Shure gibt zwar eine optimale Kapazität von 250pF an, weist aber darauf hin, dass sich zwischen 100 und 400 pF nicht viel tut (eben weil der Peak so weit draußen liegt).

 

Ich habe das V15V MRx an meinem Thorens (120pF Kabel) + 100 pF an meinem T+A PrePre. Und mir gefällt es so (deshalb habe ich es gar nicht mit anderen Werten ausprobiert).

 

Und das allerschönste ist ja der Stabilzer. Da hat man auch keine Bassresonanz. Ein System das nicht nur gut klingt, sondern an fast allen Tonarmen (Gewicht) und an fast allen PrePres (Kapazität) läuft und auch noch sehr gut klingt.

 

Oliver

 

Carpe Diem!

 

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Hi Marc,

 

eine Kapazität von 47kOhm? Im Physikuntericht geschlafen? ;-)

 

Was Du wahrscheinlich meinst ist die Anpassung eines MC Systems. Dort geschieht die Anpassung an das System, die Anlage, den eigenen Hörgeschmack mittels Wiederständen (Impedanzen), zwischen ca. 100 und 47kOhm.

 

Hier wird allerdings über ein MM gesprochen! Andere Technik, andere Anforderungen. Meistens muss man hier nicht viel tun, die benötigte Kapazität ergibt sich mehr oder minder von selbst ubers Kabel usw. Die Systeme sind da meißt auch nicht empfindlich.

 

Bei mir war z.B. keine Anpassung meines Black Cube an mein altes Grado notwendig. Ich bin allerdings Mitte des Jahres auf ein MC (Benz ACE) umgestiegen und da, oh Wunder konnte ich mit verschiedenen Widerständen spielend den Klang von zu dumpf bis zu schrill Einstellen. Gott sei Dank gibt es zwischen den beiden Extremen eine Menge Möglichkeiten mit wunderbarem Klang!

 

Gruß Oli

 

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Hallo Oliver,

 

dann sind die Veröffentlichungen von SAC...

 

""http://www.sac.de/sac/Artikel/Physik/physik.htm""

 

...wohl eher (falsche) Simulationen als Messungen (am Objekt)!?

 

Das Shure ist wahrlich ein klasse System. Mein Rohmann und BenzL04 sind derzeit am Abstellgleis......

Und das bei 339.-€ vs. 1000.-, bzw. 1250.-€!

 

Gruß Roland

 

PS: Betreibe das Shure allerdings mit demontierten Besen und eingeklebten Nadelträger.

 

 

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Hi Oli,

Du hast bei Marc was überlesen.

Er beschreibt die Abhängigkeit der System-Resonanz von der Abschlußkapazität UND dem Abschlußwiederstand. Er schreibt, er würde bei dem üblichen MM-Abschluß-R (47kOhm) diverse Kapazitäten probieren.

Gruß Roland

 

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Hallo Ony,

 

zur Simulation darfst Du mich nicht fragen, ich weiß nicht was SAC da wie simuliert. Er sagt ja nicht, welche Werte er für die Simulation heranzieht.

 

Was ich nicht verstehe: wieso mißt SAC nicht einfach Tonabnehmer bei verschiedenen Kapazitäten und Widerständen durch? Einen Amplitudenfrequenzgang auszuplotten ist ja kein Problem. Eine Testschallplatte sollte für einen Entwickler selbstverständlich sein, ein anpassbarer PrePre ist auch Standard...

 

Die Werte, die ich genannt habe stammen aus der HiFi-Stereophonie. Bei Bedarf kann ich Dir die Sachen einscannen und hier reinstellen (oder besser mailen).

 

Die prinzipielle Überlegenheit von MC Systemen in Bezug auf die geringe Phasendrehung ist ja altbekannt. Allerdings nicht von allen MC-Systemen, man kan darauf optimieren (da hat Ortofon viel getan).

 

Noch eine Bemerkung zu den Plots von SAC: ich finde es nicht sehr sinnvoll (bei den MC-Systemen) die Simulationskurve auf die x-Achse zu legen, so dass man nichts sieht.

 

Oliver

 

Carpe Diem!

 

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Hi GrußOny :),

 

>dann sind die Veröffentlichungen von SAC...

>

>""http://www.sac.de/sac/Artikel/Physik/physik.htm""

>

>...wohl eher (falsche) Simulationen als Messungen (am

>Objekt)!?

 

Es sind Simulationen des elektrischen Verhaltens der Tonabnehmer. Da dieses Verhalten durch die Werte von L, R und (Gesamt)-Abschlusskapazität bestimmt ist, sind sie soweit auch korrekt.

Aufgrund der hohen Induktivität des Shure wären kleine Kapazitäten sinnvoll. Der mechanische Teil des Tonabnehmers spielt allerdings auch eine Rolle, ist aber etwas schwerer in eine Simulation einzubeziehen. Shure spricht, von einer mechanischen Resonanz bei ?33 kHz? .

Wenn man den Frequenzgang von Shure ernst nehmen kann, gibt er einen den Verdacht her, daß der elektrische Peak eine, durch eine mechanische Resonanz verursachte, Delle ausgleichen soll, um so einen ausgeglichenen Frequenzgang bis 20 kHz zu erreichen.

Diese Vermutung muß nicht richtig sein, könnte aber erklären, warum Dir das so nicht gefällt.

Die Grado-TAs sind, durch um eine Größenordnung kleinere Induktivitätswerte, erheblich unempfindlicher bezüglich der Abschlusskapazität.

 

Grüsse

 

 

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Hi Jakob,

 

nicht Shure spricht von einer mechanischen Resonanz bei 33 KHz - Hifi-Stereophonie hat den Peak bei 33 Khz gemessen (im Amplitudenfrequenzgang). Da sind also logischerweise alle elektrischen und mechanischen (Compliance, Nadelträgermasse, etc) Parameter drin.

 

Und daher meine Frage warum nicht einfach messen anstelle zu phantasieren-simulieren, weil man die mechanischen Werte nicht kennt.

 

 

Oliver

 

Carpe Diem!

 

Leute die mit ihrer Anlage länger Testsignale hören als Musik zu genießen, sollten den Krempel verkaufen und ihrem Hobby in HiFi-Läden nachgehen.

 

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Hi Oliver,

 

>Die Werte, die ich genannt habe stammen aus der HiFi-Stereophonie. >Bei Bedarf kann ich Dir die Sachen einscannen und hier reinstellen

>(oder besser mailen).

 

Gerne!

roland.hutzler@datev.de

 

Gruß Roland

 

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Hallo Oliver,

 

>nicht Shure spricht von einer mechanischen Resonanz bei 33

>KHz -

 

Shure spricht ebenfalls davon, so stehts zumindest in der TA-Pdf.

 

>Hifi-Stereophonie hat den Peak bei 33 Khz gemessen (im

>Amplitudenfrequenzgang). Da sind also logischerweise alle

>elektrischen und mechanischen (Compliance, Nadelträgermasse,

>etc) Parameter drin.

>

>Und daher meine Frage warum nicht einfach messen anstelle zu

>phantasieren-simulieren, weil man die mechanischen Werte

>nicht kennt.

 

Warum der Artikel so entstanden ist, weiß vermutlich Walter Fuchs am besten, zur Not also ihn fragen.

Bei 17 von ihm betrachteten Fällen glaube ich allerdings zu ahnen, weswegen die Simulation gewählt wurde ;)

 

Grundsätzlich spricht für eine Simulation die Vereinfachung, Schnelligkeit und die Reproduzierbarkeit.

Die Ergebnisse sind aber immer mit Vorsicht zu genießen, sind doch i.d.R. erhebliche Modellvereinfachungen eingebaut.

 

Grüsse

 

 

 

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Hi Oli,

 

Du Klugscheisser ;-)

 

hast Du meinen Text nicht verstanden?

 

Ich sage doch von einem Abschlusswiderstand von 47k ausgehend (erstmal konstant gelassen!) verschiedene Kapazitäten ausprobieren, wobei das V15 im übrigen wirklich sehr unkritisch ist.

 

Gruß Marc

 

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LETZTE BEARBEITUNG am: 26-Nov-02 UM 12:09 Uhr (GMT) [p]Hi Marc,

 

ich habe tatsächlich den Text zu flüchtig gelesen. Du hast natürlich recht. Wobei meiner Erfahrung nach trotz allem MM Tonabnehmer nicht so arg empfindlich reagieren.

 

Gruß Oli

 

P.S.: Das ist übrigens der Beweis dafür, dass man keine Postings schreiben sollte bevor man einen Kaffee getrunken hat. :-)

 

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LETZTE BEARBEITUNG am: 26-Nov-02 UM 12:46 Uhr (GMT) [p]Hallo Jakob,

es stellt sich langsam die Frage, warum man überhaupt Zusatzkapazitäten schaltet? (Mal abgesehen von Deiner Theorie der Resonanzkompensation)

Klangschraube?

 

Interessant finde ich, daß sich das Klangbild bei zugeschaltenen Cs so verhält, wie bei meinem Amp. Dort gibt es ebenfalls die Möglichkeit Eingangs-Cs (gegen Masse) zu variieren um die Anstiegsgeschwindigkeit herunterzusetzen (einhergehend mit entsprechender Phasendrehung). Das ganze klingt dann "schöner", "weicher" und mit einer gesteigerten "Tiefenräumlichkeit"; Aber halt "getürkt".

Gruß Roland

 

PS: Das Shure ohne Zusatzkapazität klingt bez. der "Räumlichkeit" eher wie meine guten MCs.

 

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Hallo Roland,

 

>es stellt sich langsam die Frage, warum man überhaupt

>Zusatzkapazitäten schaltet? (Mal abgesehen von Deiner

>Theorie der Resonanzkompensation)

>Klangschraube?

 

das haben wir doch schon ausführlich dargelegt. Zusammen mit Innenwiderstand, Induktivität und Lastwiderstand/Lastkapazität ergibt sich ein Schwingkreis, dessen Resonanzfrequenz und Güte von der Lastimpedanz abhängt. Da alle Tonabnehmer unterschiedliche Impedanzen haben, kann es keine für alle TAs gleichzeitig optimale Last am Verstärker geben. Hinzu kommen noch Kabel- und Streukapazitäten von Plattenspieler/Arm usw. Deshalb ist ein wenig Probieren angesagt. Das hat mit Anstiegsgeschwindigkeit erstmal nicht viel zu tun, nur indirekt.

 

 

@Olivern: Übrigens reagieren gerade oder insbesondere magnetische Tonabnehmer empfindlich auf Kapazitätsänderungen. Bei Moving Coil Abnehmer ist die Lastkapazität durch ihren niedrigen Innenwiderstand nahezu egal.

 

Gruß Marc

 

 

 

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Hallo Marc,

Danke für Deine Geduld!

 

>...das haben wir doch schon ausführlich dargelegt. Zusammen mit >Innenwiderstand, Induktivität und Lastwiderstand/Lastkapazität >ergibt sich ein Schwingkreis, dessen Resonanzfrequenz und Güte von >der Lastimpedanz abhängt. Da alle Tonabnehmer unterschiedliche >Impedanzen haben, kann es keine für alle TAs gleichzeitig optimale >Last am Verstärker geben. Hinzu kommen noch Kabel- und >Streukapazitäten von Plattenspieler/Arm usw. Deshalb ist ein wenig >Probieren angesagt. Das hat mit Anstiegsgeschwindigkeit erstmal >nicht viel zu tun, nur indirekt.

 

Die theoretischen Zusammenhänge sind mir schon klar.

Mir geht es eher um die Auswirkung in der Praxis. Wenn die SAC-Simulation annähernd stimmt ist es doch so, daß sich die Frequenzgangüberhöhung und Phasendrehung vermindern bzw. beseitigen läßt, wenn die Abschlußwerte wie in der Idealsimulation gewählt werden. Dies wären eben fast keine zusätzliche Lastkapazität (22pF) an 47kOhm.

 

Der Vergleich zur Einstellmöglichkeit an meinem (unserem ;) ) amp war nur als Klangbeispiel gedacht. Wenn Du schon mal die 390pF anstelle der 100pF probiert hast weist Du wie sich die "Klangänderung" bei meinem Shure mit den C-Einstellungen ändert. Eben in diese Richtung.

Grüße Roland

 

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Hi Marc,

 

meiner Erfahrung nach reagieren MMs (zumindest der Grado mit dem ichs probiert habe) eben nicht empfindlich auf Änderungen der Kapazität. Mag sein, dass sich bei anderen TAs andere Ergebnisse einstellen. In meiner Kette war praktisch kein Unterschied festzustellen. Insgesamt war mir das Klangbild immer eher zu warm, so dass ich auf ein anderes System umgestiegen bin. In dem Fall ein MC, damit hat sich dann das Ausprobieren anderer Kapazitäten zugunsten des Experimentierens mit Impedanzen verlagert. :-)

 

Bei MCs wäre ich aus dem von dir genannten Grund gar nicht auf die Idee gekommen an der Kapazität zu drehen. Da habe ich ja eine schöne Abstimmung über die Wahl einer Impedanz gefunden. Das einzige was ich eventuell noch ausprobiere ist der Kauf von Vishay Widerständen - ich will mal sehen obs damit wirklich besser klingt...

 

Gruß Oli

 

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Hi FragOny :),

 

>es stellt sich langsam die Frage, warum man überhaupt

>Zusatzkapazitäten schaltet? (Mal abgesehen von Deiner

>Theorie der Resonanzkompensation)

>Klangschraube?

 

>Interessant finde ich, daß sich das Klangbild bei

>zugeschaltenen Cs so verhält, wie bei meinem Amp. Dort gibt

>es ebenfalls die Möglichkeit Eingangs-Cs (gegen Masse) zu

>variieren um die Anstiegsgeschwindigkeit herunterzusetzen

>(einhergehend mit entsprechender Phasendrehung). Das ganze

>klingt dann "schöner", "weicher" und mit einer gesteigerten

>"Tiefenräumlichkeit"; Aber halt "getürkt".

 

Sehr gute Frage, wie ich finde.

 

Da ich leider kein TA-Bauer bin, kann ich teilweise auch nur spekulieren. Da ich das bekanntermaßen aber gern tue }> hier ein Erklärungsversuch.

 

Der Hersteller muß zwangsläufig einen Kompromiß finden zwischen der elektrischen und der mechanischen Seite. Elektrisch ergibt sich der Schwingkreis aus Spuleninduktivität, Spulenwiderstand und Abschlusskapazität; mechanisch ergeben sich die Resonanzen aus der Aufhängung und der bewegten Masse.

 

Bei Deinem Shure ist die Induktivität mit 425 mH ziemlich hoch, woraus mit einem Abschlußwiderstand von 47 kOhm (mit C <= 10 pF) ein Frequenzgangabfall bei 20 kHz folgt. ( -1,25 dB/10 kHz sowie -3,5 dB/20kHz).

 

Der Frequenzgang ist von Shure sicherlich mit der empfohlenen Belastung von 47kOhm/250pF gemessen worden und verläuft dann "ziemlich" glatt bis 20 kHz. Elektrisch gibt es mit diesem Abschluß eben einen Peak von ~ +1,7 dB bei ~ 12 kHz gefolgt von dem erwarteten Abfall, der bei 20 kHz ~ 2,6 dB erreicht.

Das sagt uns, das der Peak tatsächlich gebraucht wird, um eine Senke im Frequenzgang auszugleichen und andererseits die mechanische Höhenresonanz für einen ziemlich steilen Anstieg sorgen würde, dem Shure mit dem beschriebenen Abfall oberhalb von 15 kHz entgegenzuwirken versucht.

 

Das heißt, ohne die Unterstützung des Peaks (falls Du überhaupt keine Abschlusskapazität einfügst) würde der Frequenzgang recht merkwürdig aussehen.

 

Es ist sicherlich eine schöne Möglichkeit am Klang herumzuschrauben. :)

 

>PS: Das Shure ohne Zusatzkapazität klingt bez. der

>"Räumlichkeit" eher wie meine guten MCs.

 

Bei geschätzten 50 pF Kabelkapazität ergibt sich vermutlich eine Senke zwischen 8 - 14 kHz, gefolgt von einem rasanten Anstieg bedingt durch den hochliegenden elektrischen Peak und die überhaupt nicht bedämpfte mechanische Resonanz.

 

Grüsse

 

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Hallo Jakob,

danke für´s durchrechnen!

Das Problem am "hören" ist natürlich, daß nicht nur die Frequenzgang(un)linearität "gehört" wird, sondern auch alle anderen "Begleiterscheinungen" (wie z.B. eben Phaseneinflüsse, oder ein generell "weicherer" Baß bei höherem C).

Deshalb war mir schon mal wichtig die "elektrisch korrekte" Anpassung zu dikutieren.

Eine weitere Messung (hifi&records) zeigt bei einigen MMs (z.B.AT150) genau den "Buckel" wie in der SAC-Simulation, beim Shure allerdings nicht. Dafür fällt es ab 10-15khz stark (stärker) ab (-10dB bei etwa 15khz). Ich versuche derzeit zu klären mit welcher Kapazität die Messung erfolgte. So ganz "Wurscht" scheint die Abschlußkapazität jedenfalls nicht zu sein. Desweiteren deckt sich diese Messung mit Deinen Beschreibungen. Wenn die Messung ohne Zusatzkapazität erfolgt ist, stellt sich genau der Abfall ein (und eben der fehlende Buckel).

Gruß Roland

 

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Hi Ony,

 

>danke für´s durchrechnen!

 

Macht der Techniker gern, solang er an sein Simulationsspielzeug darf. :)

 

>Das Problem am "hören" ist natürlich, daß nicht nur die

>Frequenzgang(un)linearität "gehört" wird, sondern auch alle

>anderen "Begleiterscheinungen" (wie z.B. eben

>Phaseneinflüsse, oder ein generell "weicherer" Baß bei

>höherem C).

 

Als Problem würd ichs nur bedingt sehen ;)

 

>Deshalb war mir schon mal wichtig die "elektrisch korrekte"

>Anpassung zu dikutieren.

 

Darauf wollte ich eigentlich hinaus; die elektrisch korrekte Anpassung ( im Sinne von elektrisch maximal flachem Frequenzgang ) hilft nur bedingt weiter. Z.B. würde bei Deinem Shure ( und jedem anderen System mit ähnlichen elektrischen Werten ) ein Abschlußwiderstand von ~145 kOhm mit einer Abschlußkapazität von ~10 pF ,elektrisch gesehen, zu einem beinahe linealglatten Frequenzgang bis 20 kHz verhelfen, aber es nützt nichts, wenn man die mechanischen Eigenschaften nicht genau kennt.

 

Die Herstellerangabe ist sicherlich kein schlechter Startpunkt (sofern der Hersteller seine Sache einigermaßen ernst nimmt) und den Rest muß der eigene Hörtest ergeben.

Ideal wäre eine fortlaufende meßtechnische Protokollierung :) .

 

>Eine weitere Messung (hifi&records) zeigt bei einigen MMs

>(z.B.AT150) genau den "Buckel" wie in der SAC-Simulation,

>beim Shure allerdings nicht. Dafür fällt es ab 10-15khz

>stark (stärker) ab (-10dB bei etwa 15khz). Ich versuche

>derzeit zu klären mit welcher Kapazität die Messung

>erfolgte.

 

Interessiert mich auch.

 

>So ganz "Wurscht" scheint die Abschlußkapazität

>jedenfalls nicht zu sein.

 

Soviel steht fest.

 

>Desweiteren deckt sich diese

>Messung mit Deinen Beschreibungen. Wenn die Messung ohne

>Zusatzkapazität erfolgt ist, stellt sich genau der Abfall

>ein (und eben der fehlende Buckel).

 

Der Verlauf ist ähnlich, aber wenn es -10 dB bei 15 kHz erreicht, dann liege ich mit meinen Überlegungen ziemlich daneben.

 

Grüsse

 

 

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Hallo Jakob,

 

>>Das Problem am "hören" ist natürlich, daß nicht nur die

>>Frequenzgang(un)linearität "gehört" wird, sondern auch alle

>>anderen "Begleiterscheinungen" (wie z.B. eben

>>Phaseneinflüsse, oder ein generell "weicherer" Baß bei

>>höherem C).

>

>Als Problem würd ichs nur bedingt sehen ;)

 

Naja, die Gefahr der (nur) gehörmäßigen Einstellung ist eine Fehleinstellung um einen Fehler an einer anderen Stelle zu kompensieren. Das bringt einen nicht weiter.

 

>

>>Deshalb war mir schon mal wichtig die "elektrisch korrekte"

>>Anpassung zu dikutieren.

>

>Darauf wollte ich eigentlich hinaus; die elektrisch korrekte

>Anpassung ( im Sinne von elektrisch maximal flachem

>Frequenzgang ) hilft nur bedingt weiter. Z.B. würde bei

>Deinem Shure ( und jedem anderen System mit ähnlichen

>elektrischen Werten ) ein Abschlußwiderstand von ~145 kOhm

>mit einer Abschlußkapazität von ~10 pF ,elektrisch gesehen,

>zu einem beinahe linealglatten Frequenzgang bis 20 kHz

>verhelfen, aber es nützt nichts, wenn man die mechanischen

>Eigenschaften nicht genau kennt.

>

>Die Herstellerangabe ist sicherlich kein schlechter

>Startpunkt (sofern der Hersteller seine Sache einigermaßen

>ernst nimmt) und den Rest muß der eigene Hörtest ergeben.

>Ideal wäre eine fortlaufende meßtechnische Protokollierung

>:) .

 

Ja, Ideal schon, nur wer kann das realisieren?

 

 

>

>>Eine weitere Messung (hifi&records) zeigt bei einigen MMs

>>(z.B.AT150) genau den "Buckel" wie in der SAC-Simulation,

>>beim Shure allerdings nicht. Dafür fällt es ab 10-15khz

>>stark (stärker) ab (-10dB bei etwa 15khz). Ich versuche

>>derzeit zu klären mit welcher Kapazität die Messung

>>erfolgte.

>

>Interessiert mich auch.

 

Hab gestern das Antwortmail bekommen:

"Zu den Messungen kann ich nichts sagen, daß macht immer Kollege xy...". "Zu den Einstellungsempfehlungen halte ich mich in meinen Berichten zurück. Viele Phonostufen haben überhaupt keine Einstellmöglichkeit....". "Am besten unten anfangen und dann langsam hocharbeiten....gehörmäßig einstellen..."

 

Hmmmm! Was will uns das sagen?

 

 

>>Desweiteren deckt sich diese

>>Messung mit Deinen Beschreibungen. Wenn die Messung ohne

>>Zusatzkapazität erfolgt ist, stellt sich genau der Abfall

>>ein (und eben der fehlende Buckel).

>

>Der Verlauf ist ähnlich, aber wenn es -10 dB bei 15 kHz

>erreicht, dann liege ich mit meinen Überlegungen ziemlich

>daneben.

 

Vom Wert her schon, aber die Tendenz ist die gleiche. Desweiteren bleiben ja leider die Meßumstände im Dunkeln.

 

In einem Punkt hat W.Fuchs auf jeden Fall Recht. Es gibt wohl eine unzählige Masse von falsch eingestellten Phonopre´s....

Ich werd mich wohl an die Herstellerempfehlung halten.

Gruß Roland

 

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